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Inj ektionsspritze
Bekannt ist eine Injektionsspritze mit aufklappbaremGehäuse
zumEinsetzen von beiderseits durch Stopfen verschlossenen Ampullen, wobei der eine
Stopfen von der Injektionsnadel durchbohrt und der andere Stopfen durch eine Kolbenstange
in der Ampulle verschoben wird. Diese Injektionsspritze ist auch bereits so ausgebildet
worden, daß der zur Aufnahme und Führung der Kolbenstange dienende Deckelteil am
oberen Ende des zur Aufnahme der Ampulle dienenden Zylinderteiles der Spritze seitlich
aussd'wenkbar angelenkt wurde (Patentschrift 448 7'5). Diese Spritze hat jedoch
den Nachteil, daß sie nicht zum Ansaugen benutzt werden kann, sondern daß mit ihr
nur Entleerungen durchgeführt werden können. Es ist ferner eine ähnliche medizinische
Spritze bekannt, bei der die massive Kolbenstange in einem Korkenzieher endigt,
mit dessen Hilfe der Kolben des Spritzenzylinders hin und her bewegt werden kann
(Patentschrift 6I 476).
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Diese Spritze hat den Nachteil, daß der Kolben jedesmal auf- und abgeschraubt
werden muß.
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Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, unter Vermeidung der geschilderten
Nachteile eine Injektionsspritze zu entwickeln, bei der unter Einhaltung der Vorteile
der bekannten Spritzen eine bequeme Handhabung möglich ist, während man ferner infolge
der Aufklappbarkeit der Spritze in der Lage ist, die Spritze nach der heute üblichen
Arbeitsweise zu benutzen.
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Nach der Erfindung wird die in einer derartigen Injektionsspritze
vorgesehene Kolbenstange (IÇolbenstange I) hohl ausgebildet, und es wird in der
hohlen Kolbenstange eine weitere Kolbenstange (Kolbenstange II) verschiebbar angeordnet,
die in an sich bekannter Weise in einem Korkenzieher oder auch einem schraubenartig
gewundenen Haken od. dgl. endigt. Um das Öffnen und Schließen der Spritze zu ermöglichen,
kann man die in der hohlen Kolbenstange 1 angeordnete Kolbenstange II vor-und zurückschieben.
Um die jeweils gewünschte Stellung dieser Stange einstellen, d. h. sie beliebig
verschieben zu können, wird an der Stange ein
Stift vorgesehen,
der in einen in der Nähe des Stempelgriffs angebrachten Schlitzsgeführt werden kann,
so daß nach der jeweiligen Einstellung des Stiftes die Stange vor- oder zurückgeschoben
ist.
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Auf diese Weise wird es möglich, die Injektionsspritze gemäß der Erfindung
einmal in der üblichen Weise, d. h. lediglich zur Vornahme von Entleerungen zu benutzen,
während man andererseits infolge der Beweglichkeit der in der hohlen Kolbenstangel
vorgesehenen Stange II in der Lage ist, die Spritze wahlweise auch zum Ansaugen
zu benutzen. Hierdurch ergibt sich -der weitlere Vorteil, daß die.
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Spritze gemäß der Erfindung auch zum Anfertigen von Mischspritzen,
z. B. Penicillinmischspritzen, dienen kann. In diesem Fall wird die Spritze auf
Saugeinstellung gebracht, wodurch es möglich wird, den in dem korkenzieherähnlichen
Ende der Kolbenstange II z. B. aus Gummi bestehenden Kolben zurückzuziehen und damit
den Saugeffekt auszulösen.
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Die Erfindung bietet ferner den Vorteil, daß einem erheblichen Bedürfnis
in der medizinischen und zahnärztlichen Praxis abgeholfen werden kann, ohne daß
es notwendig wird, die bekannten Spritzen dieser Art in ihren wesentlichen Konstruktionselementen
abzuändern. Es ist lediglich notwendig, die Kolbenstange I hohl zu gestalten und
darin die bewegliche in einem Korkenzieher od. dgl. endigende Stange II anzuordnen,
was eine weitgehende Benutzung der bisher üblichen Spritzen unter verhältnismäßig
lediglich geringen Änderungen erlaubt.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die Zeichnungen, in
denen eine Ausführungsform der Inj ektionsspritze gemäß der Erfindung beispielsweise
und schematisch dargestellt ist.
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Abb. I gibt eine Aufsicht auf die hohle Kolbenstange I der Spritze
gemäß der Erfindung wieder; Abb. 2 zeigt ebenfalls eine Seitenansicht der in der
hohlen Kolbenstange I vorgesehenen Stange II, die in einem Korkenzieher od. dgl.
endigt; Abb. 3 veranschaulicht einen Teil der zusammengebauten Spritze gemäß der
Erfindung im senkrechten Schnitt, wobei in der hohlen Kolbenstange I gemäß.Abb,
I die in einem Korkenzieher endigende Stange II gemäß Abb. 2 eingeführt dargestellt
ist.
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Die Spritze besteht aus einem z. B;. aus der Patentschrift 448 725
ersichtlichen, hier nicht gezeichneten zylindrischen, die Ampulle aufnehmenden Deckelteil
und der in der Abbildung dargestellten hohlen Kolbenstange 1. Der Griff 2 kann auf
die hohle Kolbenstange I beispielsweise mittels eines Gewindes 3 aufgeschraubt werden.
Die hohle Kolbenstange I ist an ihrem entgegengesetzten Ende 4 aufgebördelt. In
der Kolbenstange I ist der Z-förmig gestaltete Schlitz 5 vorgesehen, vermittels
dessen die in die hohle Kolbenstange I einzuführende weitere Kolbenstange arretiert
wird. Die in die hohle Kolbenstange I der Abb. I einzuführende Kolbenstange 6 (s.
Abb. 2) endigt an ihrem einen Ende in den Korkenzieher 7 und besitzt an ihrem anderen
Ende den Stift 8, der zur Arretierung der Kolbenstange 6 im Schlitz 5 der hohlen
Kolbenstange I dient. Abb. 3 zeigt die beschriebenen Elemente zusammengebaut.
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Die Funktion der Spritze ist folgende: Beabsichtigt man die Spritze
lediglich zu entleeren, so wird der Stift 8 der Kolbenstange 6 in dem unteren Teil
9 des Schlitzes 5 arretiert, wodurch erreicht wird, daß; das korkenzieherartige
Ende der Kolbenstange 6 sich innerhalb der hohlen Kolbenstange 1 befindet. Will
man dagegen die Spritze in Saugstellung bringen, so wird der Stift 8 in den oberen
Teil Io des Schlitzes 5 der hohlen Kolbenstange I eingeschoben, wodurch das korkenzieherartige
Ende 7 der Kolbenstange 6 aus der hohlen Kolbenstange 1 heraustritt. Durch Umdrehung
der Kolbenstangen I und 6 mittels des Griffes 2'bohrt sich nun das korkenzieherartige
Ende 7 in den Gummikolben der nicht dargestellten Ampulle ein und kann durch Bewegung
der beiden Kolbenstangen hin und her geschoben werden. Auf die geschilderte Weise
läßt sich die Injektionsspritze gemäß der Erfindung lediglich als Entleerungsspritze
benutzen oder durch Druck auf den Stift 8 und Umdrehung des Griffes 2 in eine Spritze
mit zurückziehbarem Kolben umstellen. Das Festhalten der Kolbenstange 6 in dem Schlitz
5 kann durch Einfügung einer Spiralfeder zwischen das Ende der Kolbenstange6 und
dem Griff 2 bewirkt bzw. unterstützt werden.
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Durch Einsetzen der im wesentlichen durch die Kolbenstangen 6 und
II' charakterisierten Konstruktionselemente in eine der üblichen nach dem Zylinderampullenprinzip
arbeitenden Injektionsspritzen läßt sich diese in einfacher Weise verbessern und
ohne weitere Änderung der bisherigen Grundkonstruktion im Sinne der Erfindung benutzen.