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Scheibenwischer Bei den durch einen Elektromotor angetriebenen Scheibenwischern
wird ein Getriebe benötigt, das die mit hohen Drehzahlen erfolgende- Umlaufbewegung
des Motorläufers in langsam hin und her drehende Schwingbewegungen der Wischerwelle
umsetzt. Dieses Getriebe wird vielfach im Motorgehäuse selbst oder in einer einen
Teil dieses Gehäuses bildenden Kammer untergebracht. Bei dieser Anordnung erhalten
die für die Hinundherbewegung der Wischerwelle erforderlichen Kurbeln oder Exzenter
sehr kleine Abmessungen, da diese Getriebeteile innerhalb des durch das Motorgehäuse
begrenzten uerschnittes untergebracht werden müssen. Die' hiermit verbundenen baulichen
Beschränkungen - bedingen notwendigerweise hohe Lagerdrücke und Schubbeanspruchungen
sowie große Reibungsverluste.
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Es ist bekannt, daß diese Mißstände vermieden werden können, wenn
der Motor lediglich mit einem Umlaufgetriebe für hohe Drehzahluntersetzung und die
mit niedriger Drehzahl umlaufende Welle mit einer Kurbel versehen wird, die mittels
einer Schubstange den für sich schwingbar gelagerten Wischarm antreibt. Derartige
Scheibenwischer besitzen jedoch den Nachteil, daß die Gelenke des Kurbeltriebes
nicht immer ausreichend mit Schmiermittel versehen werden und sich leicht verschmutzen
können. Außerdem sind die frei zugänglichen Getriebeteile Beschädigungen ausgesetzt,
oder sie können selbst Verletzungen hervorrufen. Sie beeinträchtigen
schließlich
auch das Aussehen des Scheibenwischers und verengen das bereits durch den Wischarm
eingeschränkte Gesichtsfeld.
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Diese Nachteile werden vermieden, wenn mindestens die zur Herbeiführung
der absatzweise vor-und rückläufigen Wischarmbewegung dienenden Getriebeteile für
sich in einem flachen mit Befestigungsmitteln versehenen Gehäuse angeordnet sind,
an das der gegebenenfalls mit einemUntersetzungs-Betriebe versehene Motor so angeflanscht
ist, daß die langsam umlaufende und an ihrem freien Ende mit der Antriebskurbel
versehene Antriebswelle in den Gehäusehohlraum hinragt, und in dem die Wischerwelle
seitlich des Motorgehäuses aus den Gehäusewandungen herausragend gelagert ist. In
einem derartigen Gehäuse, das einen flachen Sockel des Motorgehäuses bildet, lassen
sich eineAntrebskurbel, eine Schubstange sowie eine Schwinge von so reichlichen
Längenabmessungen unterbringen, daß keine unzulässig hohen Lagerbeanspruchungen
und Reibungsverluste auftreten.
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Der Scheibenwischer gemäß der Erfindung besitzt alle Vorteile der
bisher bekannten Ausführungsformen mit vollständig gekapseltem Getriebe insofern,
als das Eindringen von Fremdkörpern in die Lager- und Gelenkgleitflächen vermieden
wird und durch einen in das Getriebegehäuse eingeführten Fettvorrat eine dauernd
ausreichende Schmierung sichergestellt ist. Darüber hinaus wird jedoch infolge der
reichlichen Bemessung des Kurbeltriebes der Gesamtwirkungsgrad der Kraftübertragung
wesentlich gesteigert, so daß mit Antriebsmotoren der bisherigen Abmessungen wesentlich
höhere Nutzleistungen als bisher bei gleichem Stromverbrauch erzielt werden können.
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Überdies bietet diese Ausgestaltung die Möglichkeit, ohne zusätzlichen
Platzbedarf einen wahlweise mit der Wischerwelle kuppelbaren Händhehel und die zugehörige
Kupplung anzuordnen, die gegebenenfalls noch mit einem den Stromkreis des Motors
beherrschenden Schaltglied dergestalt verbunden werden kann, daß ein .Stromschluß
nur bei eingerückter Kupplung zustande kommt.
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In der-Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig: i eine Vorderansicht, Fig. 2 einen Schnitt nach
Linie II-II in Fig. 3 und Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig-. 2. Der
Deckel 2 eines flachen schalenförmigen Gehäuses z trägt einen Antriebsmotor 3, an
dessen in den Gehäusehohlraum hineinragendem Wellenstumpf q. ein Kurbelarm 5 angebracht
ist. An diesem in der Pfeilrichtung d auf dem Kreis e umlaufenden Kurbelarm ist
eine Schubstange 6 angelenkt, die -an einer Schwinge 7 angreift und diese Schwinge
in eine über den Bereich des gestrichelten Kreisbogens f sich erstreckende hin und
her schwingende Bewegung versetzt. Die Schwinge ist mittels einer Nabe 8, die mit
Kupplungsnuten 9 versehen ist, für sich drehbar auf einer Wischerwelle io gelagert,
die einerseits durch einen am Gehäuse i angebrachten Lagerhals i I und andererseits
durch eine am Deckel 2 befestigte- Hülse 12 hindurchgeführt ist. In dieser Hülse
ist eine mit Kupplungsklauen 15 versehene und mit der Welle io fest verbundene Muffe
14. gelagert, die das Widerlager einer Kupplungsfeder 13 bildet. Das aus der Hülse
12 herausragende Wellenende ist mit einem um einen Gelenkstift 17 kippbaren
Bedienungshebel 16 verbunden, dessen Nabe i8 einen zum Betätigen der Kupplung dienenden
Steuernöcken bildet.
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Im Bewegungsbereich eines an der Welle io angebrachten Bundringes
2o befindet sich das freie Ende einer am Deckel :2 festgelegten Kontaktfeder 2i;-
die einen Kontaktbügel z2 berührt, wenn die Kupplungsklauen 15 in die Nuten
9 eingreifen. Infolgedessen kann der Motor 3 durch eine Stromquelle, deren einer
Pol mit dem isoliert durch den Deckel 2 hindurchgeführten Träger 23 des Kontakt-Bügels
und deren anderer Pol mit dem Gehäuse i, 2 leitend verbunden wird bzw. einen Masseanschluß
besitzt, in Umdrehung versetzt werden, und diese Umlaufbewegung wird infolge der
reichlichen Bemessung der Teile 5, 6 und 7 mit gutem Wirkungsgrad in eine hin und
her drehende Bewegung der Welle i o umgesetzt, an deren aus dem Lagerhals i i herausragendem
Ende der Wischarm 2¢ mit dem Wischglatt 25 angebracht ist: Wenn dagegen der Handhebel
16 in der Pfeilrichtung a um go° verschwenkt wird, bewirkt der Steuernocken 18 eine
Längsverschiebung der Welle io in Richtung des Pfeiles b. Bei dieser Verschiebungsbewegung
hebt der Bundring 2o die Kontaktfeder 2,1 vom Bügel 2a ab, und der Motor wird stromlos.
Da dabei gleichzeitig auch die Kupplungsglieder g, 15 außer Eingriff kommen, kann
der Wischvorgang von Hand ausgeführt werden, zumal der Hebel 16 nunmehr einen zur
Ausführung willkürlicher Wischbewegungen (vgl. Pfeilrichtung c in Fig. i) geeigneten
Hebelärm bildet.
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Bei eingerückter Kupplung dagegen bildet der Hebel 16 keine im Sinne
einer Drehbeanspruchung der Wischerwelle io benutzbare Handhabe. Infolgedessen können
die Getriebeteile des Motors 3 sowie die Teile 5, 6 und 7 und deren Gelenke nicht
durch einen willkürlichen Eingriff in unzulässigem Maße beansprucht werden. Außerdem
läßt schon die jeweilige Stellung des Handhebels 16 deutlich und zweifelsfrei erkennen,
ob die Kupplung eingerückt und der Stromkreis des Motors geschlossen ist oder ob
der Wischer von Hand betätigt werden kann. Die beim.Ausführungsbeispiel gewählte
Anordnung des Handhebels 16 bietet den Vorteil, daß bei eingeschaltetem Motor außer
dem Wischarm keine hin und her pendelnden Teile vorhanden sind, da der bei eingerückter
Kupplung die Verlängerung der Wischerwelle io bildende Handgriff nur eine kaum auffällige
langsame vor- und rückläufigeTeildrehung im Zeitmaß der Wischarmbewegung ausführt.
Bei ausgerückter Kupplung dagegen kann dem Hebel 16 eine Schwenkbewegung erteilt
werden, die sich über einen der Wischarmbewegung entsprechenden Kreissektor erstreckt.
Der Wischarm kann auf der Welle io stets so befestigt werden,
daß
sich jeweils eine für die :#,usführung des Wischvorganges besonders handgerechte
Lage des Hebels 18 ergibt.
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Die Anwendung einer durch den Boden und den Deckel 1, 2 des Gehäuses
hindurchgeführten Wischerwelle io bringt den Vorteil, daß die Lagerung der Welle
sehr vereinfacht wird und daß vor allem die Kupplungsglieder bereits auf dieser
Welle zentriert werden und keiner weiteren Lagerung bedürfen.
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An Stelle des als Ausführungsbeispiel dargestellten Kurbeltriebes
5, 6, 7 kann auch ein anderes geeignetes Mittel zur Herbeiführung der langsam vor-
und rückdrehenden Bewegungen der Wischerwelle io verwendet werde.