-
Leichtbaustein mit Aussparungen Es ist bekannt, Bausteine mit verschiedenen
Formern und Maßen. unter Verwendung von Leichtbaustoffen:, wie Bims, Schlacke usw.,
deren Raumgewicht bei oder unter r kg je Liter liegt, ,auf mechanischem Wege oder
aus gebranntem Ton herzustellen und durch Anordnung einiger Aussparungen das Raumgewicht
noch zu verringern. Dabei besteht der Nachteil, daß derartige Steine zwar gut isolierend.
sind, jedoch nur geringe Festigkeit aufweisen und die Rohstoffe nur beschränkt zur
Verfügung stehen, an deren Vorkommen man sehr oder weniger gebunden ist.
-
Bekannt ist es auch, Leichtbausteine aus Zement und feinem Sand herzustellen
und auf chemischem oder mechanischem Wege eine Vielzahl kleiner Bläschen in der
noch nicht abgebundenen Masse zu erzeugen. Auch derartige Bausteine besitzen gute
Isolierfähigkeit, aber nur geringe Festigkeit, und durch die Anwendung besonderer
chemischer Zusätze wird die Herstellung verteuert und verlangsamt.
-
Bekannt sind ferner Baublöcke aus. Beton (Sand und Zement) mit verschiedenen
Aussparungen, welche zwar gute Festigkeit besitzen, deren Raumgewicht aber weit
über r kg je Liter liegt, und; die schlecht isolierend, also für den Wohn:ungsbau
sch,l@echt geeignet sind.
-
Ferner sind Ziegelsteine entwickelt worden, die im Strangpreßverfahren
hergestellt worden sind und Innenkanäle aufweisen, die meistens beiderseits offen,
in Sonderfällen auch wieder zugeschmiert sind, so daß sieh dann ein völlig
geschlossener
Körper, ergibt, der äußerlich einem gewöhnlichen Ziegel gleicht. Auch dieseAusführung,
die sich im Gegensatz zu der häufig angewendeten offenen, soweit bekannt, nicht
eingeführt !'hat, befriedigt jedoch nicht. Die Herstellung ist teuer infolge der
mehrfachen Arbeitsgänge bzw. Kompliziertheit der Maschinen. Außerdem ist die glatte
Oberfläche für den Mauerverband ungünstiger, als eine durch die Kanalöffnungen unterbrochene
Oberfläche. Das Strangpreßverfahren ist im übrigen bei Betons.teinherstelT'ung nicht
anwendbar.
-
Hier setzt die Erfindung ein:. Der Leichtbaustein nach der Erfindung
besitzt eine große Zahl größerer Aussparungen" die von unten mach oben, und dazwischen
kleinere Aussparungen, die von oben nach unten jeweils bis dicht unter die entgegengesetzte
Steinoberfläche führen. 'Die Aussparungen könnten sehr einfach durch eine Stampf-.maschine
mit Hilfe von. die kanalartigen Aussparungen freihaltenden Dornen erzeugt werden.
Die Verwendung -gewöhnlichen billigen Betons (Sand und Zement) und die einfache
Formung der Hdhlnäume macht den Stein zugleich wirtschaftlich und widerstandsfähig.
Durch ääe geschilderte Ausführung vereinigt -der Stein die Vorteile der bekannten;
Bausteine in sich, ohne deren Nachteile aufzuweisen. Er eignet sich insbesondere
für den sozialen Wohnungsbau in Bleckform, z. B. z5 X 5o X2i,9 cm oder anderen genormten
Ausmaßen, oder im Grundriß T- oder Z-förmig u. ä.
-
Der Stein wird in seiner fertigen Form maschinell, .also vertbil!ligt,
,hergestellt, und zwar aus häufig vorkommenden billigen Rohstoffern, z. B. Sand,
Zement, Tan u. a. m., deren Raumgewicht schwerer als i Ekg je Liter ist, wobei sein
Fertiggewicht jedoch leichter als die verwendeten Rohstoffe ist. Er besitzt eine
hohe Festigkeit und große Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung sowie eine gute
Isolierfähligkeit und ist nagelbar. Die gute Isolierfähigkeit wird dadurch erreicht,
daß die Luft als schlechter Wärmeleiter und somit als Isolierstoff in der großen
Zahl vorn Aussparungen, also Hohlräumen., verteilt ist, wodurch der Stein auch sehr
leicht wird. Der Stein nach der Erfind-ung bietet -infolgedessen auch die Möglichkeit
einer leichteren Verm,auerung. Dabei zeigt der Stein trotz seiner ,großen Hohlräume
an seiner beim Vermauern oberliegenden Fläche eine immerhin soweit geschlossene
Decke, daß kein Mörtelverlust, andererseits durch den in die vorhandenen Öffnungen
etwas eintretenden Mörtel eine Dübelwirkung auftritt.
-
Nacheiner Ausführungsform der Erfindung verjüngen sich die Aussparungen
gegenläufig,, wo--s das Herausnehmen des Steines a'us der Form bekannter vollauto:matiseher
Mauerstein-Stampfmasc!hinen, die zu seiner Herstellung verwandt und in nächster
Nähe der Sandgewinnungs- oder der Baustelle betrieben werden können., erleichtert
wird.
-
Nach einer weiteren der Erfindung ist der Querschnitt der größeren
Aussparungen rund und .derjenige der kleineren Aussparurigen rechteckig, vorzugsweise
quadratisch, oder rund. Auf diese Weise ergibt sich eine weitgehende Ausnutzung
des ganzen Steinkörpers- für die Arnb@ingung von Hohlräumen, wobei nach einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung die Aussparungen derart angeerdnet sind, daß die,zwischen
ihnen verbleibenden. Stege an den schmalsten Stellen über die ganze Länge der Aussparungen
möglichst gleich und: nur so stark sind, wie es die Herstellung des Steines, erfordert.
Die verbleibender dünnen Stege verleihen dem Stein dank der besonderen Anordnung
eine hohe statische Festigkeit von 5okg/qcm und mehr. Zu der Erzielung der !hohen,
Druckfestigkeit trägt die Vielzahl runder bzw. echteckiger lotrechter Aussparungen
insofern besonders bei, als dadurch ein zelten- und röhrenartiges Gebilde entsteht.
Der Umstand, daß die vielen Hohlräume mit stehender Luft gefühlt sind und -keine
Wärmebrücken vorhanden sind-, da nämlich die Stege zwischen den Hohlräumen! .dank
deren Ineinanderschaltung nicht in gerader Linie vom Hausinnern nach der Außenwand
verüaufeny bewirkt die gute Isolierfähigkeit des Steines. Die dünnen Wandstärken
des Steines bzw. Stege zwischen den einzelnen Hohlräumen werden beim Nageln; von
den Stiften leicht durchstoßen:, wobei die Stifte dennoch im Bettun fest verankert
sind. Die dünnstmögliche Ausführung der Wandstäirken bzw. Stege trägt außerdem zu
den äußerst niedrigen Herstellungskosten des Steines bei, da mehr als die Hälfte
des gesamten, Steines Hohlräume sind, allso der Aufwand an, ohnehin schon: billigen
Rohstoffen (Sand, Zement usw.) äußerst gering ist.
-
In der Ze;irhnung ist ein Leichtbaustein nach; der Erfindung als Ausführungsbeispiel
perspektivisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. i den Stein in derjenigen Lage,
in der er zur Vermauerung gelangt, Fig: 2 den ,Stein in derselben Lage, jedoch zur
Hälfte: waagerecht durchschnitten, und Fig. 3 den Stein in der umgekehrten Lage.
-
Der maschinell hergestellte Stein zeigt über seinen ganzen Körper
verteilt eine große Zahl einerseits von unten. nach oben, führender größerer, im
(Querschnitt runder Aussparungen a, die sich nach oben! verjüngen, also konisch
gestaltet sind und -bis dicht unter die Steinoberseiten. reichen, also diese nicht
durchdringen und .daher jede Luftzirkulation unterbinden und nur geringen Mörtel'-verlust
und dennoch genügende Verzatb urig ergeben., und andererseits von -oben nach: unten
geführter, zwischen denn größeren Aussparungenf a angeordneter kleinerer Aussparungen
b, die im Querschnitt quadratisch sind und sich .derart nach unten !hin! verjüngen,
.daß ihre Wandungen parallel zu den Wandungen der größeren Ausisparungen a verlaufen.
Auch die kleineren Aussparungen b reichen nur bis ,dicht an die Steinunterseite,
durchbrechen diese also nach Möglichkeit nicht, wenn es auch bei der Steinunterseite
insofern nichts ausmachen. würde, als dort kein Mörtelverlüst beim Vermauern auftreten
könnte. Die Aussparungen a un!d b sind derart zueinander angeordnet,
daß
die zwischen ihnen verbleibenden Stege c möglichst untereinander gleich und nur
so stark sind, wie es die Herstellung des Steines erfordert, d. .h. also so, wie
es notwendig ist, um in der Form der Stampfmaschine zwischen den die Hohlräumed
und b freihaltenden Zapfen: Stege c bzw. Außenwandungen: d des Steines so entstehen
zu lassen, daß sich nach dem Herausnehmen des Steines aus der Form und dem Trocknen
ein. einwandfreier Zusammenhalt ergibt. An den vier Seitenwänden des Steines sind
die größeren, von unten nach. oben geführten Aussparungen längs geteilt ausgeführt,
d. h. also derart, daß Aussparungen ä entstehen, die nach der betreffenden Steinseitenwand
hin ein ebenes, paralleles Wandungsstück haben.