DE872176C - Verfahren zur Herstellung von Tabakwaren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Tabakwaren

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DE872176C
DE872176C DEG4231A DEG0004231A DE872176C DE 872176 C DE872176 C DE 872176C DE G4231 A DEG4231 A DE G4231A DE G0004231 A DEG0004231 A DE G0004231A DE 872176 C DE872176 C DE 872176C
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tobacco
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paste
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cellulose
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DEG4231A
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Walter Gustave Frankenburg
Paul William Garbo
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General Cigar Co Inc
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General Cigar Co Inc
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24BMANUFACTURE OR PREPARATION OF TOBACCO FOR SMOKING OR CHEWING; TOBACCO; SNUFF
    • A24B15/00Chemical features or treatment of tobacco; Tobacco substitutes, e.g. in liquid form
    • A24B15/10Chemical features of tobacco products or tobacco substitutes
    • A24B15/12Chemical features of tobacco products or tobacco substitutes of reconstituted tobacco
    • A24B15/14Chemical features of tobacco products or tobacco substitutes of reconstituted tobacco made of tobacco and a binding agent not derived from tobacco

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Tabakwaren Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Tabakprodukten für Rauchzwecke und insbesondere die Herstellung solcher Produkte, die aus sehr feinem Tabakpulver bestehen.
  • Die Herstellung von Zigarren hat eine hohe Entwicklungsstufe erreicht. Heutzutage erfordert selbst eine Zigarre mittlerer Preislage die sorgfältige Mischung von nicht weniger als fünfzehn bis zwanzig verschiedenen Typen und Graden von Tabak. Trotz der großen Fortschritte in. der Entwicklung automatischer Maschinen ist die Herstellung von Zigarren noch durch einen erheblichen Anteil von Handarbeit gekennzeichnet, welche das Fabrikationstempo einschränkt und die Herstellungskosten erheblich erhöht. Ähnliche Probleme treten bei der Fabrikation von Zigaretten und Pfeifentabaken auf.
  • Ein Hauptmerkmal dieser Erfindung ist die Mischung mehrerer Tabaksorten und Tabake verschiedener OOualitäten zu einem bisher unerreichten Grad von Einheitlichkeit.
  • Ein weiteres Merkmal ist die gleichförmige homogene Vermischung des Tabaks mit Zusatzstoffen, wie Riechstoffen, Verbrennungskatalysatoren, Adsorbentien u. dgl.
  • Die Erfindung hat ferner eine Vereinfachung der Herstellung von Zigarren und anderen Rauchprodukten zum Ziel.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es weiterhin möglich, die Zigarrenherstellung der Mechanisierung zugänglich zu machen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Herabsetzung der Verluste von wertvollem Tabak, die durch das Schneiden, das Entfernen der Mittelrippe, das Zurichten und .ähnliche in der Fabrikation von Rauchprodukten übliche Arbeitsvorgänge verursacht werden.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird Tabak nach Vorbehandlung in Form von Trocknung, Scheunenreifung, Schwitzen, Fermentierung, Alterung und ähnlichen Methoden, wie sie üblicherweise der Herstellung von Zigarren und ähnlichen Produkten. vorangehen, in trockenem Zustand mit Hilfe einer beliebigen Mahl- oder Pulverisierungsmaschine für trockenes Mahlgut gemahlen. Im allgemeinen wird der Tabak so fein gemahlen, daß alle Teilchen ein. Sieb mit 6o Maschenöffnungen pro Quadratzentimeter passieren und daß ein erheblicher Bruchteil eine Teilchengröße besitzt, welche den Öffnungen eines Siebes entspricht; dag 25o Öffnungen pro Quadratzentimeter hat. Es sind jedoch auch beträchtlich gröbere und feinere Tabakpulver für die Zwecke der vorliegenden Erfindung brauchbar. Der feinzerkleinerte Tabak wird dann in eine formbare Masse durch- ausgiebiges Verrühren des trockenen Pulvers mit einer begrenzten Menge einer hochviskosen Lösung einer natürlichen polymeren Substanz verwandelt, die aus sauren Polysaccharidverbindungen und/oder wasserlöslichen Cellülosederivaten besteht.
  • Die Bezeichnung saure Polysaccharidverbindung soll hier Alginate, Pektine und solche Pflanzengummis- umfassen, die sowohl Uronsäuren als auch Verbindungen vom Polysaccharidtyp enthalten. Die sauren Polysaccharidverbindungen können in Form. von Säuren, Salzen oder Esternvorliegen. Die sauren Polysaccharidverbindüngen, welche Uronsäarren enthalten, werden bisweilen als Polyuronide bezeichnet (vgl. Journ. Am. Chem. Soc., 52, 2474 [193o]) und sind -oftmals mit Pentosanen vereinigt und in dieser Form für die vorliegende Erfindung brauchbar. Die gewählten sauren Polysaccharidverbindungen müssen derartig beschaffen sein, daß eine kleine Menge, d. h. nicht über ungefähr 2 Gewichtsprozent, nach Zugabe zu Wasser eine Lösung ergibt, die bei einer Temperatur von 25°`C eine Viskosität von mindestens 1500 Centipoises (= I5.io4 besitzt.
  • Die Menge wäßriger Lösung eines. Cellulosederivats oder einer sauren Polysaccharidverbindung, die dem gepulverten Tabak zugemischt wird, ist so zu bemessen, daß sie eine formbare Masse von der ungefähren Beschaffenheit eines guten, glattflüssigen Zementmörtels liefert. Ein Überschuß an Lösung, der durch das Ausschwitzen der Flüssigkeit aus der plastischen Masse angezeigt wird, muß vermieden werden, da jeder Verlust von Flüssigkeit einem Verlust von extrahierbaren Tabakbestandteilen und damit einer Veränderung der ursprünglichen Tabakqualität gleichkommt. Normalerweise ergibt i Gewichtsteil des feinverteilten Tabaks mit 2 bis 6 Gewichtsteilen der wäßrigen Lösung des Cellulosederivats oder der sauren Polysaccharidverbindung eine Paste von der erwünschten Beschaffenheit.
  • Die formbare Tabakmasse wird in Folien ausgerollt oder in die gewünschte Gestalt gebracht, z. B. als Stab oder Band ausgepreßt, und das Wasser wird dann bei mäßigenTemperaturen, nicht über etwa 5o°' C, von dem gebildeten Festkörper verdampft, wobei ein zusammenhängendes, mechanisch stabiles Tabakprodukt anfällt. Aus der bisherigen Beschreibung geht klar hervor, daß der Tabak während seiner Behandlung keinen seiner Bestandteile verloren hat und auch nicht irgendwelchen schädigenden Bedingungen, wie hohen Temperaturen oder starken Basen oder Säuren, ausgesetzt worden ist. Ferner sind relativ wenig fremde Bestandteile dem Tabakprodukt zugesetzt worden. Tabak, der in der oben beschriebenen Weise behandelt wurde, hat sich auf Grund von Rauchproben als irri wesentlichen gleichwertig mit dem ursprünglichen Blattabak erwiesen. Die zusammenhängende Masse von Tabakteilchen brennt ohne Schwierigkeiten, und der Rauch hat nach dein Urteil der Sachverständigen den typischen Geschmack und Wohlgeruch eines Tabaks von guter Qualität.
  • Die wasserlöslichen Cellulosederivate, die in den neuartigen Tabakprodukten nach der vorliegenden Erfindung Verwendung finden, haben mehrere kritische Eigenschaften. Ein Charakteristikum für geeignete wasserlösliche Cellulosederivate ist ihre Viskosität. Ein geeignetes Cellulosederivat ergibt eine Viskosität von mindestens 1500 Centipoises, wenn eine. kleine Menge unter ungefähr 2 Gewichtsprozent in Wasser aufgelöst wird. Die Cellulosederivate müssen sich nicht nur in Wasser lösen und in niedrigen Konzentrationen hochviskose Lösungen bilden, sondern müssen auch fähig sein, eine zusammenhängende, widerstandsfähige Folie oder Masse zu bilden, sobald ihre wäßrigen Lösungen getrocknet werden. Dieses Verhalten des Cellulosederivats in Lösung erleichtert sowohl die Herstellung der formbaren, denfeinverteiltenTabak enthaltenden Masse als auch das nachfolgende Pressen und Gestalten dieser Masse in die gewünschten Förmen. Die physikalischen Eigenschäften des aus seiner wäßrigen Lösung abgeschiedenen Cellulosederivats geben dem getrockneten und auf den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt gebrachten Tabakprodukt Zähigkeit und Schmiegsamkeit. Infolgedessen kann man mit diesem Produkt leicht bei der Herstellung von Zigarren und anderen Rauchprodukten umgehen, ohne daß merkliches Zerbröckeln auftritt. Es ist natürlich klar, daß in den Fällen, in denen Teile des Produkts infolge unsorgfältiger Behandlung zerbröckelt werden, dieses zerbröckelte Material keinen Verlust bedeutet, da es leicht in eine zusammenhängende Masse verarbeitbar ist, wenn es nach der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Methode weiterbehandelt wird. Dieses Material kann entweder mit Wasser allein wieder verarbeitet werden, oder es kann mit einer anderen Charge von zerkleinertem Tabak vor seiner Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung vermischt werden. Im letzteren Fall ist die in dieser Mischung zu verwendende Menge des Cellulosederivats derart zu bemessen, daß dem im wiederverarbeiteten Teil vorhandenen Anteil Rechnung getragen wird. Es ist bemerkenswert, daß richtig ausgewählte, wasserlösliche Cellulosederivate bei der Herstellung zusammenhängender, mechanisch stabiler Körper aus gepulvertem Tabak derart wirksam sind, wenn man bedenkt, daß das endgültige Tabakprodukt weniger als 2o% des Cellulosederivats und oftmals sogar weniger als etwa io%, bezogen auf das Tabakgewicht, enthält. Die besonders geeigneten tabakhaltigen Mischungen enthalten etwa q. bis 8% an zugemischtem Cellulosederivat, bezogen auf das Tabakgewicht.
  • Von den verschiedenen sauren Polysaccharidverbindungen, die den Anforderungen der vorliegenden Erfindung genügen, sind Algin und Pektin völlig zufriedenstellend. Die wasserlöslichen Derivate dieser Polysaccharide, wie z. B. Algin- und Pektinsäure und deren Natrium- und Kaliumsalze, sind besonders vorteilhaft.
  • Für eine gute Rauchqualität der vereinigten wasserlöslichen Cellulosederivate oder einer sauren Poly saccharidverbindungen in Kombination mit den Tabaken. muß durch sorgfältige Auswahl von genügend reinen Cellulosederivaten und Polysaccharidverbindungen Sorge getragen werden. Die gereinigten Produkte sollten frei von wesentlichen Mengen fremdartiger Substanzen sein, die Verbindungen des Stickstoffs, Schwefels, Phosphors und der Halogene enthalten; d. h. es sollen solche Verbindungen vermieden werden., die unerwünschte Produkte bei der Verbrennung oder bei der trockenen Destillation. bilden.
  • Es ist vorteilhaft, eine kleine Menge von Bentonit oder eines anderen in Wasser quellbaren Tones der Mischung von Tabak und Cellulosederivaten zuzufügen. Im allgemeinen ist die Zufügung von i bis 2 Gewichtsprozent Bentonit, bezogen auf das Trockengewicht des verwendeten Tabakpulvers, empfehlenswert. Es scheint, daß der Bentonit in der feuchten formbaren Tabakmasse anschwillt und dazu neigt, ein zusammenhängendes anorganisches Skelett oder verstärkendes Gerüst zu bilden, das die physikalischen Eigenschaften des endgültigen Produktes verbessert. Tabakkörper, die nach der -Erfindung Bentonit oder ähnliche Mineralien enthalten, sind nicht nur stärker, d. h. sie zeigen nicht nur geringere Neigung zum Brechen und Zerbröckeln, sondern besitzen auch verbesserte Rauchqualität. Weiterhin brennt dieses Produkt zu einer festend zusammenhängenden Asche. Der Bentonit hat die Eigenschaft, unerwünschte teerartige Bestandteile sowie die Alkaloide des Tabakrauches auszufiltern, wenn der Rauch, durch den unverbrannten Teil des bentonithaltigen Tabakproduktes gezogen wird.
  • Es ist oft wünschenswert, daß das Produkt einen Weichmacher enthält, um die Schmiegsamkeit und den Bruchwiderstand der Folie zu erhöhen, wenn es in Folienform hergestellt .und später zur Zigarrenherstellung gerollt oder scharf geknickt wird. Zusätze von 2 bis 15 Gewichtsprozent Glycerin, bezogen auf das verwendete Trockengewicht des Tabaks zu Mischungen von feinzerkleinertem Tabak und wäßrigen Lösungen von Cellulosederivaten mit oder ohne Bentonit geben einen beträchtlichen Weichmachereffekt. Die Anwesenheit von Glycerin in solchen Mengen im Tabakprodukt verursacht keine unangenehmen oder unerwünschten Produkte bei der vollständigen oder unvollständigen Verbrennung. In der Zigarettenindustrie wird Glycerin vielfach als hygroskopischer Zusatz zu Tabak ohne nachteilige Folgen für die Raucheigenschaften verwendet. Sorbitol kann als teilweiser Ersatz des Glycerins verwendet werden.
  • Folien oder ähnliche Körper, die aus einer Paste aus feinzerkleinertem Tabak und einer viskosen wäßrigen Lösung eines geeigneten Bindemittels hergestellt wurden, sind elastischer und biegsamer, wenn feine Glasfasern in die Paste eingearbeitet werden. Feine Glasfasern von etwa 0,005 mm Durchmesser, welche nicht nur im Aussehen, sondern auch in Weichheit und Schmiegsamkeit Seidenfäden ähneln, werden in Mengen von etwa i bis 15%, bezogen auf das Tabakgewicht, verwendet; vorzugsweise werden etwa 2 bis 5 Gewichtsprozent Glasfasern mit dem feinverteilten Tabak kombiniert. Die Glasfasern können in Form loser Fasern oder in Form äußerst dünner Faserfilze benutzt werden.
  • Die Paste aus Tabakpulver und einer viskosen wäßrigen Lösung eines Bindemittels kann auf eine oder beide Seiten eines dünnen Glasfadenfilzes aufgebracht werden.
  • Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Alle Anteile sind auf eine gemeinsam,e Gewichtseinheit bezogen. Beispiel i Luftgetrockneter Pennsylvania-Blattabak wurde in einer Raymond-Pulvermühle mit einem Sieb von mittlerer Öffnungsweite vermahlen. Der zermahlene Tabak enthielt einen Hauptanteil von Teilchen im Größenbereich von 6o bis 25o Maschen pro Quadratzentimeter. Eine hochviskose Lösung mit einer Viskosität von etwa 5o ooo Centipoises bei 25° wurde durch Auflösen von 8 Teilen des Natriumsalzes von Carboxymethylcellulose besonders hoher Viskosität in 375 Teilen Wasser bereitet; 12 Teile Glycerin wurden mit dieser wäßrigen Lösung vermischt. Die erhaltene Flüssigkeit wurde unter Rühren und Kneten zu ioo Teilen des gepulverten Tabaks hinzugefügt. Die pastenartige Masse, welche durch Vereinigung der Flüssigkeit mit dem Tabakpulver erhalten wurde, hatte die Beschaffenheit eines frisch bereiteten glatten Zementmörtels und zeigte beim Stehenlassen keine Tendenz zum Ausschwitzen. Diese pastenförmige Masse wurde auf eine Glasplatte gebracht und mit einem Bogen Wachspapier bedeckt. Mit Hilfe einer Walze wurde dann die Masse zwischen dem Wachspapier und der Glasplatte in eine etwa o,q2 mm dünne Schicht ausgewalzt. Das Wachspapier wurde sodann entfernt und die auf der Glasplatte befindliche plastische Masse in eine mit einem Luftstrom von 50:0 beschickte Trockenkammer verbracht. Sobald der Feuchtigkeitsgehalt der Tabakmasse auf etwa 16% gesunken war, wurde das Produkt aus der Trockenkammer entfernt. Die so hergestellte Tabakfolie war zusammenhängend und mechanisch stabil. Das Konditionieren dieser Folie bei io' und bei einer relativen Feuchtigkeit von go °/o erhöhte die Plastizität und Schmiegsamkeit erheblich. Die Folie wurde in die Form kleiner Rollen und bei anderen Versuchen in die Form unregelmäßig gestalteter Bündel gebracht und dann mit einem feinen Sumatra-Tabak-Deckblatt umhüllt. In den so hergestellten Zigarren ersetzen die Rolle oder das Bündel aus Tabakfolien den Fülltabak sowie das Umlegeblatt, die üblicherweise bei der Zigarrenherstellung verwendet werden. Bei blinden Rauchproben wurden die nach diesem Beispiel hergestellten Zigarren als nicht 'wesentlich verschieden von gewöhnlichen Zigarren, die denselben Tabalt enthielten, beurteilt. Beispiele Eine viskose Lösung wurde durch Lösen. von 7,5 Teilen Methylcellulose (qooo Centipoise) in 35o Teilen Wasser hergestellt, Zu dieser Lösung wurden 5 Teile Glycerin und 3 Teile Sorbitol hinzugefügt. Eine Mischung von. amerikanischen und türkischen Tabaken, in Hauptsache zu Teilchen von 6o bis 25o Maschen pro Quadratzentimeter vermahlen, wurde mit der Lösung vermischt, bis eine gleichmäßige Paste entstand; hierzu wurden i ooTeile Tabak verwendet. Die gründlich durchgemischte Paste wurde dann durch einen 50 mm langen und o,63 mm weiten Schlitz hindurchgepreßt. Das ausgepreß!te Band wurde auf ein Förderband aus Drahtnetz niedergelegt und in dieser Lage mittels eines trockenen, auf 50°'C erwärmten Luftstromes getrocknet. Nach dem Trocknen des Tabakpulverbandes auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ig °/o wurde es in Fasern von der in der Zigarettenherstellung üblichen Größe zerschnitten. Die mit diesem Material hergestellten Zigaretten zeichneten sich durch Milde und Aroma ihres Rauches aus. Beispiel 3 Eine Tabakmischung wurde durch gemeinsames Vermahlen von q.o Teilen Wisconsin-Umlegeblatttabak, 44 Teilen Pennsylvania-Tabak und r6 Teilen Havanna-Tabak bereitet. Die trockene Pulvermasse wurde mit einer viskosen Flüssigkeit vermischt, welche q.oo Teile Wasser, 3 Teile des Natriumsalzes von Carboxymethylcellulose höher Viskosität, 3 Teile gereinigtes Natriumalginat, io Teile Glycerin und q. Teile seidenartige Glasfasern (25 bis 37 mm lang) enthielt. Die entstandene Paste wurde in Folienform ausgepreßt und in der in Beispiel i beschriebenen Weise getrocknet. Die schließlieh erhaltene Tabakfolie zeigte erhebliche Biegsamkeit und Elastizität und wurde bei Rauchproben als gut bewertet.
  • Beispiel q.
  • Eine hochviskose Lösung mit der Viskosität eines zähen Sirups wurde aus q.oo Teilen Wasser, 6 Teilen gereinigtem Natriumginat und io Teilen Glycerin hergestellt. i Teil Bentonit wurde zu 2o Teilen Wasser zugegeben; sobald die Bentonitsuspension homogen geworden war, wurde sie zu der erwähnten wäßrigenAlginatlösung hinzugefügt. Die so gebildete zusammengesetzte Flüssigkeit wurde unter Rühren und Kneten zu ioo Teilen gepulvertem Tabak zugegeben. Die durch Vereinigung der Flüssigkeit und des Tabakpulvers. erhaltene pastenförmige Masse hatte die Konsistenz eines frisch bereiteten glatten Zementmörtels und zeigte beim Stehenlassen keine Tendenz zum'Ausschwitzen von Flüssigkeit. Die pastenförmige Masse wurde auf eine Glasplatte gebracht und mit einem Bogen Wachspapier bedeckt. Mit Hilfe einer Walze wurde die Masse zwischen dem Wachspapier und der Glasplatte 'zu einer etwa 0,42 mm dünnen Schicht ausgewalzt. Das Wachspapier würde sodann entfernt und die plastische, auf der Glasplatte befindliche Schicht in eine mit trockener Luft von 5ö0' C beschickte Trockenkammer gebracht. Sobald der Feuchtigkeitsgehalt der Tabakmasse auf etwa 16°/o gesunken war, wurde das Produkt aus der Trockenkammer entfernt. Die so erhaltene Folie von feinverteiltem Tabak war zusammenhängend mechanisch stabil und ziemlich schmiegsam. Die Konditionierung dieser Folie bei 1ö' C und einer relativen Feuchtigkeit von go °/o erhöhte ihre Plastizität und Schmiegsamkeit erheblich.
  • Gegebenenfalls kann man nach der Erfindung in die zusammenhängende Masse von Tabakpulver Zu-Satzstoffe einfügen. Zum Beispiel können zu den wäßrigen Lösungen der Cellulosederivate organische Substanzen zugefügt werden, um dem Rauch des erhaltenen Tabakproduktes einen erwünschten Wohlgeruch zu geben. In diesen Fällen wird der Zusatz -und die Fixierung der Zusatzstoffe erheblich durch den Umstand erleichtert, daß sie im Innern der Tabakmasse eingebettet sind und nicht lediglich an den Blattoberflächen haften, wie es bei Zusatzstoffen der Fall ist, welche bei normalem Blatttabak verwendet werden.
  • Andere wertvolle Zusatzstoffe geben dem Tabakprodukt lockere Struktur und Porosität. Zum Beispiel führt die Zugabe von Infusorienerde, vorzugsweise in Mengen von 5 bis 1o Gewichtsprozent des Tabakpulvers zu einem hochporösen Produkt von geringer Dichte. Für gewisse Tabakarten führt dies zu einer verbesserten Brennbarkeit und zu einem hohen Aromagehalt des Rauches.
  • Die vorliegende Erfindung darf nicht mit den zahlreichen, in früheren Patenten gemachten Vorschlägen verwechselt werden. Diese früheren Vorschläge betrafen im allgemeinen die Behandlung von Tabakabfällen im wesentlichen in der Art, wie Holz, Lumpen, Stroh, Zuckerrohrabfälle usw. für die Herstellung von Papier aufbereitet werden. In einigen späteren Patenten wird zugegeben, daß der Tabak, der derart zu Papier verarbeitet wurde, so ziemlich alle diejenigen Substanzen verloren hat, welche ihn für Rauchzwecke geeignet machen, und es wird versucht, diesen Verlust durch Imprägnieren des Tabakpapiers mit einer Aufkochung von aufgeschwemmtem Tabak in siedendem Wasser wettzumachen. Jedoch scheiterten diese früheren Verfahren, weil sie nicht genügend den Umstand in Betracht zogen, daß Tabak und Tabakextrakte von Natur aus hochempfindlich und unbeständig sind, und daß selbst geringfügige Änderungen von z. -B. Temperatur und pH-Bedingungen den Tabak oder Tabakextrakt durch Zersetzungen, Oxydationen, Polymerisationen und andere chemische Umwandlungen seiner Komponenten schädlich beeinflussen. Im Gegensatz zu diesen früheren erfolglosen Bemühungen ist die vorliegende Erfindung gekennzeichnet durch eine äußerst milde Behandlung und durch die Vermeidung einer Aufbereitung des Tabaks in Wasser oder irgendeiner anderen Flüssigkeit, welche dem Tabak beträchtliche Mengen von löslichen Bestandteilen entzieht und damit ein verarmtes und verschlechtertes Tabakprodukt hinterläßt. Der Erfolg der vorliegenden Erfindung kann der kritischen Wahl der wasserlöslichen Cellulosederivate oder der sauren Polysaccharide zugeschrieben werden, welche in wäßrigen Lösungen derart viskos sind, daß keine wesentliche Extraktion des Tabakpulvers während der Mischung mit der viskosen Lösung stattfindet, und welche gleichzeitig dazu geeignet sind, die Tabakteilchen nach erfolgter Trocknung der Mischung zu binden.
  • Während die beschriebenen erfindungsgemäßen Produkte aus zerkleinertem Tabak und wasserlöslichen Cellulosederivaten als Bindemittel hergestellt werden, schließt dies nicht die Möglichkeit aus, daß die endgültig erhaltenen Produkte die wasserlöslichen Cellulosederivate in einer unlöslich gemachten Form infolge ihrer Alterung oder anderer natürlicher Veränderungen oder auf Grund spezieller Behandlungen, durch die das Cellulosederivat nach endgültiger Formung des Tabakproduktes unlöslich gemacht werden soll, enthalten. Zum Beispiel kann eine Tabakfolie, die durch Mischen von Tabakpulver mit einer viskosen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes von Carboxymethyleellulose zu einer zähen Paste und Ausrollen der Paste in eine dünne Schicht entstanden ist, zum mindesten teilweise durch Einwirkenlassen eines mehrwertigen Metallsalzes, z. B. eines Calcium-, Aluminium- oder Magnesiumsalzes, auf die noch feuchte Schicht und mittels Trocknung der so behandelten Schicht unlöslich gemacht werden. Es ist klar, daß nach dem Abbinden und Pressen des Tabakproduktes in die gewünschte Form eine derartige Umwandlung des wasserlöslichen Cellulosederivates, welches als Bindemittel diente, in eine unlösliche Form nicht schädlich, sondern vielmehr vorteilhaft ist. Gelegentlich können Metallsalze oder andere von Natur aus im Tabak enthaltene Substanzen bis zu einem gewissen Grad das Cellulosederivat unlöslich machen, welches mit dem Tabak zu einem Produkt im Sinne der vorliegenden Erfindung kombiniert worden ist.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von. Tabakwaren, dadurch gekennzeichnet, daß man Tabak trocken vermahlt und mit einer wäßrigen Lösung. eines die Rauchqualität des Tabaks nicht beeinträchtigenden Bindemittels zu einer zusammenhängenden Paste vermischt, wobei die viskose wäßrige Lösung nicht mehr als etwa 2 Gewichtsprozent an Bindemittel enthält und eine Viskosität von. nicht weniger als i5oo Centipoises bei einer Temperatur von 25° C aufweist, und daß man :dann diese Paste in die gewünschte, zusammenhängende undmechanisch stabile, für Rauchzwecke geeignete Form verformt und trocknet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, d-aß man als Bindemittel ein Cellulosederivat, und vorzugsweise Celluloseäther, wie z. B. Methylcellulose oder ein Alkalisalz der Carboxymethylcellulose, verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Bindemittel das Natriumsalz der Carboxymethylcellulose verwendet. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Bindemittel eine saure Polysaccharidverbindung verwendet.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Paste mit einer kleinen Menge feiner, biegsamer Glasfäden kombiniert, wobei diese kleine Menge 5 Gewichtsprozent des Tabaks nicht überschreitet.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung einer tabakhaltigen Paste nach Anspruch 2 oder 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß man trocken gemahlenen. Tabak mit einer Menge der wasserlöslichen Celluloseverbindung kombiniert, die nicht mehr als 2o und vorzugsweise nicht mehr als io Gewichtsprozent des Tabaks beträgt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch q. oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß man trocken gemahlenen Tabak mit einer Menge der wasserlöslichen sauren Polysaccharidverbindung kombiniert, die nicht mehr als 2o Gewichtsprozent des Tabaks beträgt.
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