DE872054C - Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln mit trocknenden OEleigenschaften fuer Druckfarben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln mit trocknenden OEleigenschaften fuer Druckfarben

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DE872054C
DE872054C DEU172A DEU0000172A DE872054C DE 872054 C DE872054 C DE 872054C DE U172 A DEU172 A DE U172A DE U0000172 A DEU0000172 A DE U0000172A DE 872054 C DE872054 C DE 872054C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln mit trocknenden Öleigenschaften für Druckfarben Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei der Herstellung von Druckfarben und besonders ein Verfahren für die Herstellung eines Bindemittels für Farben der oxydierenden Art, das, wenn es Luftsauerstoff ausgesetzt wird, zu einem harten Film trocknet, welcher für die Benutzung in Buchdruck-, Lithographie- und Tiefdruckverfahren besonders geeignet ist. Vor allem beschäftigt sich die Erfindung mit der Herstellung von Druckfarben oxydierender Art, in welchen die übliche ungesättigte trocknende Fettsäureglyceridölkomponente des Firnis zum Teil durch ein trocknendes -Kohlenwasserstofföl ersetzt ist und welche am Luftsauerstoff unter Bildung klebfreier, etwas harziger, aber biegsamer Filme trocknen.
  • Druckfarben der oxydierenden Art bestehen im wesentlichen aus einem Bindemittel, das gewöhnlich eine Lösung oder eine copolymerisierte Mischung eines Harzes und eines trocknenden Öles und eines oder mehrerer in dem Bindemittel suspendierter. Pigmente ist. Das Bindemittel kann auch andere Bestandteile, wie z. B. Fettsäuren, Wachs und gewöhnlich ein niedrig siedendes Lösungsmittel, wie z. B. Erdölnaphtha, enthalten, besonders wenn der trocknende Ölbestandteil und bzw. oder die trocknende Ölharzmischung viskos ist und ein flüssiges Verdünnungsmittel erforderlich ist, um die Fließeigenschaften der Druckfarben zu erhöhen. Bisher enthalten Druckfarben gewöhnlich das Verdünnungsmittel nicht nur für den vorerwähnten Zweck der Steigerung ihrer Fließeigenschaften, sondern auch zur Steigerung der Fähigkeit der Farbe, in den zu bedruckenden Gegenstand einzudringen. Bei jedem Druckvorgang kann die Oberfläche der Druckwalzen oder -platten nur eine begrenzte Menge Farbe erfassen, die befähigt ist, eine entsprechend begrenzte Menge Pigment auf die Oberfläche- des bedruckten Gegenstandes zu übertragen. Deshalb vermindert die Verdünnung eines pigmentierten Bindemittels durch ein Lösungsmittel zwecks Verringerung der Farbviskosität auch notwendigerweise die Dichte des Pigments auf dem bedruckten Gegenstand. Die Wirkung der Verdünnung besteht folglich in einer Minderung der gewünschten Brillanz und des Kontrastes des Druckfilms gegenüber der Hintergrundfläche. Eine der Hauptaufgaben dieser Erfindung besteht in der Beseitigung der Notwendigkeit, solche Verdünnungsmittel in einer Druckfarbe zu benutzen, durch Ersatz mindestens eines Teiles des üblichen trocknenden hochviskosen Fettsäureesteröles durch eine schwach viskose Mischung von Kohlenwasserstoffen mit besonderer Fähigkeit zu oxydativer Trocknung. Andere zugleich auftretende Vorteile begleiten auch die Benutzung des trocknenden Kohlenwasserstofföles in einer Druckfarbe gemäß der Erfindung, selbst wenn auch noch ein Lösungsmittel in diese Mischung eingebracht wird.
  • Die Herstellung der Bindemittellkomponente einer Druckfarbe, wie sie nach der Erfindung vorgesehen wird, mit Hilfe eines trocknenden Kohlenwasserstofföles der hier beschriebenen Zusammensetzung und merkbar niedrigerer Viskosität als die gewöhnlichen trocknenden Glyceridöle beseitigt die Notwendigkeit, in die Druckfarbe eine große Menge Lösungs- oder Verdünnungsmittel einzubringen, um die Viskosität der Färbe zu verringern. Daher enthält eine hieraus zubereitete Druckfarbe eine größere Pigmentkonzentration je Volumeneinheit der Farbe ohne Verlust an filmbildenden Eigenschaften der Farbe oder Verringerung anderer erwünschter Eigenschaften der endgültigen Druckfarbe. Ferner ist die Pigmentdichte in dem anfallenden Druck bei Benutzung der Druckfarbe nach der Erfindung infolgedessen größer, und ein bedrucktes Erzeugnis besitzt größere Brillanz und Kontrastwirkung. Ein weiterer durch Ausschaltung von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln aus der Farbmischung erhaltener Vorteil besteht in einer größeren Trockengeschwindigkeit und der Verringerung der für das Anziehen der Farbe erforderlichen Zeit. Dieses Ergebnis folgt aus der Tatsache, daß während der Verdampfung des Lösungsmittels aus den bisher verfügbaren Druckfarben der Farbfilm flüssig bleibt und die trocknende Ohnischung nicht der beginnenden Anziehung unterliegt, welche die Absorption von Sauerstoff aus der Luft kennzeichnet, wenn man den Film Trocknungsbedingungen aussetzt. Der Beginn des Anziehens tritt daher bei- der üblichen Druckfarbe, die ein Lösungsmittel enthält, nicht ein bis nach Verdampfung zumindest eines überwiegenden Anteils des Lösungsmittels: Andererseits beginnt eine Farbe, die, wie beschrieben, nach dem vorliegenden Verfahren hergestellt ist und kein Lösungsmittel enthält, ihre . oxydative Trocknung unmittelbar nach der Übertragung der Farbmischung auf den zu druckenden Gegenstand; und das anfängliche Anziehen tritt innerhalb eines kurzen Zeitraums ein. Druckfarbe gemäß dem vorliegenden Verfahren mit einem trocknenden Kohlenwasserstofföl als Hauptbestandteil des Firnisträgers besitzt außerdem einen hohen Grad von Unempfindlichkeit gegen Wasser, was eine wichtige und erwünschte Eigenschaft für die Fähigkeit der Farben ist, hohen Druckraumfeuchtigkeiten zu widerstehen. Dieser Faktor kann durch Einbringung von Erdölwachs oder Bienenwachs in die Farbe in Konzentrationen von etwa o,5 bis etwa Gewichtsprozent gesteigert werden.
  • Einer der wichtigsten Zwecke dieser Erfindung besteht in der Herstellung einer überlegenen Druckfarbe von der Art, die an Luftsauerstoff trocknet, insbesondere für Lithographie-, Buchdruck- und Tiefdruckverfahren. Sie hat nicht nur die verbesserten Merkmale einschließlich größerer Fließfähigkeit und schnellerer Trocknung, sondern auch einen größeren Reibwiderstand und eine bessere Eindringung in den zu druckenden Gegenstand ohne Verlust an Haftung und Ritzwiderstand.
  • Das Verfahren zur Herstellung einer Druckfarbe gemäß der Erfindung ümfaßt die Herstellung eines Bindemittels mit trocknenden Öleigenschaften durch Vereinigung eines ungesättigten Fettsäureesters, der zu einer oxydativen Trocknung am Luftsauerstoff befähigt ist, mit einem ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisat von einer Bromzahl von mindestens 140, das durch vernetzende Polymerisation eines ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoffs mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen in Gegenwart eines sauer wirkenden Katalysators gebildet wird. In das so erhaltene Bindemittel wird mindestens ein Pigment eingebracht. Die Herstellung des Bindemittels kann im übrigen bei diesem Verfahren gemäß der Erfindung abgeändert werden, indem man den ungesättigten Fettsäureester mit dem ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoff von mindestens 3 Kohlenstoffatomen vermengt, bevor letzterer der vernetzenden Polymerisation in Gegenwart des sauer wirkenden Katalysators unterworfen wird, und indem man den Katalysator aus dem anfallenden Schlamm von Katalysator und organischem Komplex entfernt; um das Bindemittel in Form eines vernetzten Copolymerisats des ungesättigten Kohlenwasserstoffs und des Fettsäureesters zu erhalten.
  • Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird eine Druckfarbe erzeugt, welche zwischen etwa 2o und etwa 7o Gewichtsteile eines Bindemittels mit trocknenden Öleigenschaften enthält, das aus einer Mischung von etwa =o bis etwa 9o Gewichtsprozent Chinaholzöl und von etwa 9o bis etwa =o Gewichtsprozent einer ungesättigten vernetzten polymeren Kohlenwasserstofffraktion mit im Mittel mindestens 2,5 olefinischen Doppelbindungen je Molekül und einem Anfangssiedepunkt von mindestens etwa 275° und vorzugsweise einem Siedebereich von etwa 300 bis etwa 400° besteht. Die Mischung wird eingedickt auf eine Viskosität von etwa ö bis etwa 14 Poisen, gemessen bei a5°. Diese Druckfarbe enthält außerdem etwa o,= bis etwa i Gewichtsteil eines :Metalltrockners wie eines carboxylsauren Salzes dieses Metalls, etwa =o bis etwa 4o Gewichtsteile eines Pigments und eine solche Menge Naphthaverdünner innerhalb der Grenzen von o bis etwa 25 Gewichtsprozent der gesamten Druckfarbenmischung, um so die Viskosität der verdünnten Masse innerhalb des Bereichs von etwa ß bis etwa 14 Poisen, gemessen bei 25`, zu halten.
  • Das ungesättigte vernetzte Kohlenwasserstoffpolymerisat, das bei dem eorliegenden Verfahren benutzt wird, ist ein trocknendes Öl, welches im wesentlichen aus einer Mischung von Kohlenwasserstoffen verhältnismäßig hohen Molekulargewichts mit polyolefinischen Doppelbindungen in ihrer Molekularstruktur besteht, in welcher die olefinischen Doppelbindungen sowohl in konjugiertem wie auch in nichtkonjugiertem Verhältnis zueinander stehen. Wenn diese Kohlenwasserstoffe mit einem trocknenden 01 vom ungesättigten Fettsäureestertyp polymerisiert werden, ergeben sie ein Bindemittel mit trocknenden Öleigenschaften, das bei der Herstellung der vorliegenden Druckfarben benutzt wird. Indessen ist. hervorzuheben, daß die ungesättigte vernetzte Polymerkomponente nicht notwendigerweise mit dem Fettsäureesterbestandteil copolymerisiert zu werden braucht, um alle hier genannten gewünschten Vorteile zu erhalten. So werden viele dieser Vorzüge durch bloße physikalische Einbringung der ungesättigten vernetzten Polymerisate in die Zusammensetzung als Mischung oder in Lösung mit dem ungesättigten Fettsäureesterbestandteil erhalten. Die trocknenden Ölbindemittel, die durch gemeinsame Vereinigung eines ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisats und eines trocknenden Öles aus ungesättigtem. Fettsäureester dargestellt sind, und die vernetzten Copolymerisate, die aus einer Mischung eines ungesättigten Fettsäureesters und eines ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoffs mit mindestens 3 Kolilenstoffatomen je Molekül erzeugt worden sind, ergeben indessen die beim vorliegenden Verfahren bevorzugten trocknenden Ölbindemittel, wenn man sie vom Standpunkt der Haftung, Viskosität, Eindringung, des Reib- und Ritzwiderstandes und vieler anderer Eigenschaften betrachtet, die in der erzielten Druckfarbe erwünscht sind.
  • Ungesättigte vernetzte Kohlenwasserstoffpolymerisate, die den trocknenden Kohlenwasserstoffölbestandteil des Bindemittels enthalten, werden durch eine Umsetzung erzeugt, die in der Technik als vernetzende Polymerisationsreaktion bekannt ist und bei der ein ungesättigter nichtaromatischer Kohlenwasserstoff mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen je Molekül mit einem Katalysator in Berührung gebracht wird, wie er im allgemeinen als ein sauer wirkender Katalysator bei geeigneten Reaktionsbedingungen zur Bewirkung der vernetzenden Polymerisationsreaktion beschrieben wird. Während des Ablaufs der Reaktion bildet sich ein schlammartiges Produkt als eines der -hauptsächlichen Umsetzungsprodukte, das im wesentlichen den gesamten anfänglich in die Reaktion eingebrachten Katalysator in Form lose gebundener Additionskomplexe mit organischem Material enthält.
  • Letzteres liefert die gewünschten ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate. Diese vernetzten Polymerisate werden aus dem Schlamm durch besondere Methoden zur Zersetzung der Katalysatorkohlenwasserstoffkomplexe wiedergewonnen, die nachstehend beschrieben sind. Geeignete ungesättigte nichtaromatische Kohlenwasserstoffe für die Beschickungsmasse zur vernetzenden Polymerisationsreaktion umfassen die Monoolefine (z. B. Propylen und seine höheren Homologen), die Polyolefine (wie Butadien, vorzugsweise in Mischung mit einem geeigneten Monoolefin) und bzw. oder Kohlenwasserstoffe mit ungesättigten Acetylenbindungen von verzweigter, gerader oder cyclischer Kettenstruktur. Diese ungesättigten Kohlenwasserstoffe, die der Kürze halber hier als Monomere bezeichnet werden, können entweder einzeln oder in Mischung miteinander Anwendung finden.
  • Sauer wirkende Katalysatoren bzw. solche für die vernetzende Polymerisation zur Erzeugung der gewünschten ungesättigten vernetzten Polymerisate werden aus der allgemeinen Klasse von Substanzen der Friedel-Crafts-Metallhalogenide ausgewählt sowie aus gewissen Mineralsäuren. Von diesen allgemeinen Klassen für die Reaktion geeigneter Verbindungen beschleunigen wasserfreies Aluminiumchlorid und Aluminiumbromid sowie Schwefelsäure und Fluorwasserstoffsäure mit weniger als xo Gewichtsprozent Wasser, vorzugsweise die wasserfreien Säuren, die vernetzende Polymerisationsreaktion am wirksamsten. Die Reaktion wird durch innige Vermischung der Kohlenwasserstoffbeschickung mit dem Katalysator bei Temperaturen von etwa -3o bis etwa 9,oo°, vorzugsweise bei etwa o bis etwa zoo°, und bei ausreichenden Drücken, um die Reaktionsmischung im wesentlichen in flüssiger Phase zu halten, durchgeführt. Die optimale Erzeugung des gewünschten Schlammes wird erhalten, wenn der Gewichtsanteil des Katalysators im Verhältnis zur Kohlenwasserstoffmasse etwa o,5 bis etwa 2,5 beträgt, jedoch kann dieses Verhältnis innerhalb eines beträchtlichen Wertbereichs außerhalb der angegebenen Verhältnisse schwanken, um die-Erzeugung des Schlammes zu bewirken, obgleich nicht notwendigerweise äquivalente Ausbeuten erhalten werden. Die Reaktionsprodukte sind eine Schlammphase und eine obere Schicht von gesättigter Kohlenwasserstoffphase, die sich beim Stehen von dem Schlamm abtrennt. Die erwünschte Schlammphase wird daraus durch bloße Dekantation gewonnen.
  • Die Zersetzung des Schlammes zwecks Gewinnung der ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate daraus kann durch einige Alternativverfahren bewerkstelligt werden. Einige hiervon hängen von der Art des bei der verbundenen Polymerisationsreaktion benutzen Katalysators ab, und alle benutzen Zersetzungstemperaturen, die nicht über 2oo° hinausgehen, wie aus der weiteren Beschreibung ersichtlich sein wird.
  • Eine Schlammzersetzungsmethode, die ohne Rücksicht auf den benutzten besonderen Katalysator für die vernetzende Polymerisation angewandt werden kann, besteht in der Hydrolysierung der Katalysatorkohlenwasserstoffkomplexe in dem Schlamm durch innige Vermischung derselben mit Wasser, das vorzugsweise während der Hydrolyse durch Gegenwart einer Eisphase in einem wäßrigen Hydrolysiermedium auf einer niedrigen Temperatur gehalten wird. Während der Hydrolyse werden die ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate, die in dem Schlamm an den Katalysator angelagert sind; aus *dieser Anlagerung freigelegt und bilden eine getrennte obere Schicht, während der wasserlösliche Katalysator in die untere wäßrige Phase eintritt.
  • Ein anderes Schlammzersetzungsverfahren, das im allgemeinen als die wirtschaftlichste und bevorzugte Methode zu betrachten ist und benetzt werden kann, wenn der Katalysator bei der vernetzenden Pqlymerisationsreaktion der flüchtige Fluorwasserstoff war, besteht in einer thermischen Zersetzung, bei welcher der Schlamm erhitzt wird, bis der Fluorwasserstoff daraus verdampft wird. Ein Produkt mit einem größeren Grad von Ungesättigtheit wird erhalten, wenn der Schlamm in Gegenwart eines geeigneten Katalysators zersetzt wird, der die Zerlegung steigert, wie z. B. :Metallteilchen von Blei; Kupfer, Kobalt und gewissen Messingsorten, die Kupfer, Blei und Zinn enthalten, Teilchen von graphitischem Kohlenstoff und gewisse Metallfiuorid- und Oxyfluöridsalze.
  • Eine andere Abwandlung des thermischen Zersetzungsverfahrens umfaßt die Einbringung des Fluorwasserstoffschlammes in einen flüssigen Paraffinkohlenwasserstoff, der auf einer über den Zersetzungspunkt des Schlammes hinausgehenden Temperatur gehalten wird, vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 5o bis etwa 20o° oder :beim Siedepunkt des als Verdünnungsmittel dienenden Paraffinkohlenwasserstoffs. Der Rückfiuß dieses Verdünnungsmittels wird benutzt, um die erforderliche Zersetzungswärme in der Reaktionszone durch Berührung der Rückflußdämpfe von einer geeigneten Aufkocheinrichtung mit dem Fluorwasserstoffschlamm vorzusehen. Die gewünschten ungesättigten verbundenen Kohlenwasserstoffpolymere werden anschließend aus der Mischung von Verdünnungsmittel und Polymeren durch Fraktionierung wiedergewönnen.
  • Die Mischung von ungesättigten vernetzten Kohlenwässerstoffpolymerisaten, die aus dem Schlamm wiedergewonnen ist, besteht aus polyolefinischen cyclischen Kohlenwasserstoffen mit konjugierten und nichtkonjugierten Doppelbindungen von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht, weitem Siedebereich, jedoch im allgemeinen homologer Struktur. Der cyclische Anteil der Kohlenwasserstoffe hat Cyclopentenylstruktur, in welcher die im Cyclöpentanring enthaltene olefinische Doppelbindung in Konjugation mit einer odermehreren olefinischen Bindungen liegt, die in den Älkenyl- oder Alkapolyenylseitenketten vorhanden sind, welche an dem Cyclopentanring hängen. Die einzelnen Kohlenwasserstoffe in der Mischung sind cyclisch, obgleich im wesentlichen nichtaromatisch, und haben isolierte Doppelbindungen außer den konjugierten Doppelbindungen. Die Kohlenwasserstoffe sieden von etwa 15o bis etwa 45o°, haben Bromzahlen über etwa 14o (entsprechend Jodzahlen über etwa 22o), Maleinsäurewerte von ungefähr go und enthalten etwa 2,5 bis etwa 4 Doppelbindungen je Molekül, von denen etwa 4o bis etwa 7o0/0 in konjugierter Beziehung zueinander liegen. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, als Trägerkomponente eine Fraktion der ungesättigten vernetzten: Kohlenwasserstoffpölymerisäte zu benutzen, die innerhalb des Bereichs von etwa 275 bis etwa q.25° siedet, vorzugsweise eine zwischen etwa 300 und 400° siedende Fraktion: Die bei der Herstellung des trocknenden Ölbindemittels nach der Erfindung benutzten ungesättigten trocknenden Fettsäureesteröle, die entweder in Vermischung mit den ungesättigten vernetzten Pölymerisaten, mit diesen Polymeren gemeinsam erhitzt und eingedickt, oder zusammen mit der olefinischen monomeren Beschickungsmasse in der vernetzenden Polymerisationsreaktion polymerisiert zur Anwendung kommen, um eine abgewandelte Art des trocknenden Ölbestandteiles zu bilden, sind diejenigen, welche entweder natürlich als Fettsäureglyceride oder als synthetisch modifizierte Fettsäureester vorkommen. In letzteren ist die Glyceridesterverknüpfung durch Ester anderer Alkoholarten, wie z. B. Methanol, ÄthanolundHomologe, einGlykol, einpolyrneresGlykol, wie z. B. ein Glied der Polyäthylenglykolreihen, andere mehrwertige Alkohole, wie Pentaerythrit, Polyallylalkohol und 2, 2-Dimethylolpropanol oder einen urigesättigten Alkohol, wie Butenol, ersetzt. Eingeschlossen in die hier in Betracht kommenden ungesättigten trocknenden Fettsäureesteröle sind die trocknenden und die halbtrocknenden Klassen. Von diesen sind besonders Chinaholzöl, Leinsamenöl, dehydriertes Rizinusöl und Oiticicaöl sowie auch andere, wie z: B. Perillaöl, Sojabohnenöl, Hanfsamenöl, Mohnsamenöl, Saffiorpfianzenöl und Walnußöl Vertreter der hierin zu benutzenden Glyceridestertype. Andere Glyceridöle, die als nichttrocknend betrachtet werden, wie Olivenöl, Baumwollsamenöl und Cocosnußöl, können als Plastizierungsmittel benutzt werden. Es kann hier auch daran gedacht werden, Fettsäuren selbst, die aus. den Estern, z. B. den Glyceriden, stammen und aus solchen Estern z. B. durch Hydrolyse gewonnen sind, zu benutzen. Die Fettsäuremenge in der Druckfarbe wird jedoch vorzugsweise unter etwa xo Gewichtsprozent gehalten, um das Problem des Absetzens zu verringern, bei welchem das Bindemittel dazu neigt, sich von den Pigmenten und anderen Feststoffen in der Mischung zu trennen, wenn der Anteil an Fettsäuren darin übermäßig wird.
  • Die ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate; die eine große Zahl olefinischer Bindungen in konjugiertem und nichtkonjugiertem Verhältnis zueinander zu enthalten pflegen, sind copolymerisierbar mit anderen ungesättigten Verbindungen, wie z. B. ungesättigten Fettsäureestern der trocknenden Oltype, um ein Copolymerisat mit einem größeren Molekulargewicht und einer größeren Zähl an gesamten: olefinischen Bindungen je Mol zu bilden, als sie entweder in dem vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisat oder dem Fettsäureester als Ausgangsmaterial vorhanden sind. Die hierbei erhaltenen Copolymerisate haben gesteigerte trocknende Oleigenschäften nicht nur dank ihres größeren Molekulargewichts, welches für trockene Filme von zäheren und elastischen Eigenschaften wichtig ist, sondern diese Copolymerisate sind auch fähig, zu einem zäheren, festen, nicht klebrigen Film in kürzeren Trockenzeiten zu trocknen dank der in ihrer Struktur beruhenden größeren Ungesättigtheit, was eine größere Funktionsfähigkeit erklärt. Diese Copolymerisate liefern besonders erwünschte Druckfarbenbindemittel wegen ihrer überlegenen trocknenden Öleigenschaften und sind so der Hauptfaktor, der zu der Überlegenheit der vorliegenden Druckfarbe gegenüber sonstigen ähnlichen Mischungen beiträgt, die nur einen ungesättigten Fettsäureglycerid- oder anderen trocknenden Ölester enthalten.
  • Bei der Herstellung der zusammen eingedickten ungesättigten Kohlenwasserstoffe und ungesättigten trocknenden Fettsäureesteröle, die eine der verschiedenen Arten von trocknenden Ölen bei der Bildung des Bindemittels nach dem vorliegenden Verfahren für die Herstellung von Druckfarbe enthalten, wird eine Mischung des trocknenden Esteröles und des trocknenden vernetzten Polymerisatöles gerührt, während die Mischung auf eine Temperatur von etwa 25o bis etwa 35o° im allgemeinen etwa 1 bis ü Stunden oder so lange erhitzt wird, bis das Produkt eine Viskosität des gewünschten Wertes, im allgemeinen von etwa 8 bis etwa 1q. Poisen, gemessen bei 25°, hat. Die relativen Anteile der betreffenden trocknenden Öle werden vorzugsweise innerhalb des Bereichs von etwa 1o bis etwa 9o °/o des trocknenden Kohlenwasserstofföles je Gewichtseinheit der gemeinsam eingedickten trocknenden Ölmischung gehalten. Dieses Verhältnis entspricht etwa o,z bis etwa g Gewichtsteilen ungesättigter Fettsäureester auf r Gewichtsteil des vernetzten Polymerisats. Die gemeinsame Umsetzung kann auch in Gegenwart gewisser Arten von Katalysatoren bewirkt werden, die im allgemeinen als sauer wirkende Reagenzien gekennzeichnet sind, wie z. B. Phosphorsäure, ein Katalysator aus Siliciumdioxyd und Aluminiumoxyd, oder ein fester Phosphorsäurekatalysator, der durch Calcinieren eines Kieselsäureabsorbtionsmittels, z. B. Kieselgur, gebildet wird, die mit einer geeigneten Phosphorsäure, wie Orthophosphorsäure, imprägniert ist. Die Reaktion kann auch bewirkt werden durch Friedel-Crafts-Metallhalogenidkatalysatoren einschließlich Bortrifluorid oder durch organische Peroxydltatalysatoren, die entweder von einer äußeren Quelle zugegeben oder in situ durch Belüftung erzeugt werden.
  • Eine andere Art der trocknenden Ölkomponente des bei dem Verfahren nach der Erfindung benutzbaren Bindemittels, die im allgemeinen hierbei bevorzugt wird wegen der überlegenen Eigenschaften der daraus gebildeten Druckfarben, besteht in dem trocknenden Öl, das durch vernetzende Polymerisation eines ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoffs mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen je Molekül in Vermischung mit einer ungesättigten Fettsäure oder ihrem Ester hergestellt wird. Das einem trocknenden Öl ähnliche Bindemittel, wie es so erhalten wird, ist hier als ein ungesättigtes vernetztes Copolymerisat eines ungesättigten Fettsäureesters mit einem ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoffmonomeren bezeichnet. Diese vernetzten Copolymerisate werden nach einem Reaktionsmechanismus hergestellt, der ähnlich der oben beschriebenen Herstellung der ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate ist, mit der Ausnahme, daß die Beschickungsmasse für die vernetzende Copolymerisationsreaktion nicht ausschließlich aus ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoffmonomeren besteht, sondern außer den Kohlenwasserstoffmonomeren eine ungesättigte Fettsäure oder deren Ester, vorzugsweise aus den natürlichen trocknenden Glyceridölen ausgewählt, enthält. Der Gewichtsanteil an ungesättigten Kohlenwasserstoffmonomeren mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen je Molekül auf die ungesättigte Fettsäure oder ihren Ester, der für die vernetzende Copolymerisationsreaktion zugegeben wird, wird vorzugsweise auf etwa z : z bis etwa 2o: z gehalten, je nach dem Verhältnis der Carboxylsäuregruppen zu den Kohlenwasserstoffgruppen, die in dem fertigen vernetzten Copolymerisat gewünscht werden. Die Reaktionsbedingungen, die in der vernetzenden Copolymerisationsreaktion benutzten Katalysatoren und die Methoden zur Gewinnung des vernetzten Copolymerisats aus dem anfallenden Schlamm sind im übrigen ähnlich den entsprechenden Faktoren, die bei der Herstellung des ungesättigten. vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisats angegeben wurden, wie sie weiter oben beschrieben wurden, obgleich im allgemeinen größere Katalysatormengen in Gegenwart der Esterreagenzien erforderlich sind als in ihrer Abwesenheit. Das anfallende vernetzte Copolymerisat kann ferner entweder mit zusätzlichen Mengen des ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisats oder mit ungesättigtem trocknendem Fettsäureesteröl bei der Herstellung des Trägers für die hier vorgesehene Druckfarbe vermischt werden.
  • Das Druckfarbebindemittel kann vorteilhaft ein Harz enthalten, um einen echten Firnisträger zu liefern, der Substanz, Härte, Glanz und Dauerhaftigkeit zu dem beim Druckvorgang unter Benutzung der vorliegenden Farbmischung erhaltenen Druckfilm hinzufügt. Bei der Benutzung gewisser Harzarten mit den Eigenschaften der Elastizität und bzw. oder Zähigkeit wird ein gedruckter Film erhalten, bei dem diese Eigenschaften auch charakteristisch sind. So wird ein Film geliefert, der gebogen werden kann, ohne zu sperren oder zu reißen, besonders im Falle verhältnismäßig dicker oder schwerer Filmdrucke, z. B. beim Tiefdruckverfahren oder wenn glatte, harte und nicht absorbierende Oberflächen mit der Druckfarbe bedruckt werden. Geeignete Harze für die Einbringung in den Firnisträger umfassen als typische Klassen die natürlichen Harze, wie Kolophonium, Copal, Kauri, Dammar, Elemi und Kautschuk, ferner die verschiedenen synthetischen Harzsorten, wie Phenolformaldehydharze, Estergummi, Erdölharze, die aus nicht destillierbaren Rückständen von Erdölfraktionen erhalten sind, chlorierter Kautschuk, Alkydharze, wie die ölmodifizierten Phthalsäure-Polyolkondensationsprodukte, Harnstofformaldehydmaleinsäureanhydrid-, Cumaroninden-, Polyisobutylen-, Terpenkohlenwasserstoffharze und andere mit der trocknenden Ölkomponente des Firnis verträgliche Harze. Die Gegenwart des trocknenden Kohlenwasserstoffölbestandteils in dem vorliegenden Bindemittel erhöht weitgehend die Anzahl und die Variierbarkeit der benutzbaren Harze für die zu eihaltende Druckfarbe und erstreckt die Zahl der mit dem trocknenden Ölbindemittel verträglichen Harze in-. folge der löslich machenden Wirkung der verbundenen polymeren Kohlenwasserstöffe auf viele Harze, die sonst in einem nur aus einem trockenden,Fettsäureesteröl bestehenden Bindemittel unlöslich sind. Die oben angegebenen Beispiele geeigneter, beim vorliegenden Verfahren benutzbarer Harze schließen nicht andere Arten aus. Die in die Zusammensetzung eingebrachte Menge kann innerhalb weiter Grenzen je nach dem besonderen in Betracht gezogenen Harz und den im fertigen Film gewünschten Eigenschaften sowie je nach der Druckbedingung und der Art des .benutzten Druckverfahrens schwanken. Die in das Bindemittel eingebrachte Harzmenge liegt im allgemeinen innerhalb des Bereiches von 5 bis etwa 5o °/o, vorzugsweise von etwa 5 bis etwa 30 0/ö des Gewichts des fertigen Firnis: Andere Zusätze, die eine harzbildende Wirkung auf den endgültigen Druckfilm haben und das Haften der Farbe verbessern, insbesondere wo schwarze. oder dunkel gefärbte Drucke erwünscht sind, sind die Asphalte und Asphaltene, wie z. B. Gilsonit, Grahamit, Pech und die Petroleumasphalte. Die. letzteren werden vorzugsweise in das trocknende Kohlenwasserstofföl - eingebracht, bevor sie mit den anderen Zusatzstoffen der Farbzusammensetzung vereinigt werden.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird das Harz zweckmäßig mit den trocknenden Ölkomponenten zusammengebracht, um ein Bindemittel oder einen Firnis vor der Einverleibung der anderen Farbzusatzstoffe zu gewinnen. Zu diesem Zweck wird das Harz in fester-- Form, gewöhnlich in kleinen Teilchen oder zu Pulver vermahlen, allmählich unter Rühren entweder zu -dem einen oder zu beiden trocknenden Ölen oder auch zu einer daraus eingedickten Mischung zugesetzt. Das Harz kann auch- in einem Naphtha-Lösungsmittel oder z. B. in einem Wachs oder einem Alkohol von höherem Molekulargewicht gelöst werden, und. die anfallende Harzlösung wird den trocknenden (Ölen zugesetzt, wo solche Zusatzstoffe in der Farbzusammensetzung zwecks Einführung besonderer Eigenschaften erwünscht sind. Um das Harz innig aufzulösen und in dem ganzen trocknenden Öl zu verteilen, wird letzteres in einem üblichen Firniskessel auf eine Temperatur von etwa Zoo bis etwa 3oo° erhitzt, und das Harz wird in das trocknende 01 bei dieser Temperatur eingerührt: Die anfallende Mischung wird während einer Zeitdauer auf dieser Temperatur gehalten, die durch die Endviskosität, die man erhalten will, bestimmt wird, und die gewöhnlich innerhalb des Bereichs von etwa 8 bis =q. Poisen bei 25° liegt. Die Viskosität des unverdünnten Firnis kann jedoch auch unter oder über dem oben angegebenen Bereich liegen, je nachdem, ob ein Naphthalösungsmittel zu der Druckfarbe zuzusetzen ist. So-kann der Firnis erhitzt oder eingedickt werden, bis eine Viskosität von etwa 18 bis etwa 2o Poisen oder sogar eine höhere Viskosität erhalten ist, und letztere kann durch Zusatz von Naphthaverdünnungsmitteln nach dem Abkühlen des Firnis vermindert werden. Zu beachten ist auch, daß die dem Firnis zuzufügende Harzmenge seine Viskosität bestimmt. Dieser Faktor wird schließlich durch die für die besondere gewünschte Farbe erforderlichen physikalischen Eigenschaften, entsprechend der besonderen Benutzung; festgelegt, für welche die Farbe verwendet werden soll, sowie entsprechend dem Druckverfahren, bei dem die Farbe angewandt wird.
  • Die vorliegende Druckfarbmischung kamt wahlweise hergestellt werden, um ein oder mehrere Pigmente oder Tönungsmittel zu enthalten. Ihre Auswahl hängt von der beabsichtigten Benutzung der Farbe ab. Bei der Herstellung einer schwarzen Druckfarbe sind Kohlenschwarz, Lampenruß und vegetabilische Schwärzen die hauptsächlich benutzten Pigmente für diesen Zweck, obgleich organische Farbstoffe, wie Nigrosinschwarz und Anilinschwarz; mit Vorteil entweder allein öder in Verbindung mit Kohlenschwarz angewandt werden können. Gewisse organische Pigmente, welche die Farbe eines anderen Pigments in der Mischung intensivieren oder modifizieren und als Tönungsmittel bezeichnet werden, können auch der Farbmischung zugesetzt werden, um gewünschte Färbungseffekte zu erhalten. Tönungsmittel, wie Indulinblaü und Methylviolett, werden besonders bei Druckfarben benutzt, in denen Kohlenschwarz das Hauptpigment ist. Das Tönungsmittel wird,, vorzugsweise gelöst, in einer Fettsäure, wie Oleinsäure, der Mischung zugefügt; Andere Pigmente, wie z. B. Zinnober; Venetianisches Hot, Chromgelb, Chromgrün; Lithopone und Titandioxyd; können auch für Druckfarben besonderer Färbung benutzt werden Die Pigmentmenge in der Farbmischung beträgt im allgemeinen etwa =o bis etwa 40 °/o des Produktgewichts. Bei den höheren Pigmentkonzentrationen in diesem Bereich wird der gedruckte Fihn im allgemeinen dichter und opaker sein. Wo Farbintensität kein wichtiger Faktor oder besonderes Erfordernis der Druckfarbe ist, kann eine Klasse von Stoffen, die als Streckungsmittel bekannt sind, mit den anderen Zusätzen eingeschlossen sein, die bei der Herstellung der vorliegenden Druckfarbe eingebracht oder verschnitten werden; Diese Streckungsmittel erhöhen die aus einer gegebenen Menge Bindemittel erhältliche Farbmenge oder entwickeln bestimmte physikalische Eigenschaften, die in der Farbe erwünscht sind, wie Körper und Gefüge. Im Falle ihrer Benutzung ersetzt das Streckungsmittel einen Teil des Pigmentbestandteils in der Mischung und kann aus der verhältnismäßig großen Grüppe von Stoffen gewählt werden, die in der Drucktechnik für solche Zwecke bekannt sind, wie z. B. Kaolin, Tonerde, Bariumsulfat, Mägnesiumcarbonat und andere 'Stoffe, vorzugsweise in feinverteilter Form: Druckfarben nach diesem Verfahren können auch sogenannte Trockner enthalten, um den Oxydations-Polymerisations-Vorgang während der Trocknung des gedrückten Films zu beschleunigen, wenn er der atmosphärischen Oxydation ausgesetzt ist, wie'dies bei Druckfarben früherer Art vom Typus der oxydativen Trocknung üblich ist.
  • Diese Verbindungen, die gewöhnlich in Form von Metallsalzen, von Carboxylsäuren oder in Form von Metalloxyden vorliegen, verkürzen die Trockenzeit, indem sie wesentlich die für die Umwandlung des reinen Films von trocknendem Öl in einen festen Harzigen Film, wie er nach vollständiger Trocknung des Öles erhalten wird, festgestellte Anlaufzeit ausschalten. Derartige Trockner, wie z. B. die Naphthenate, Oleate, Linoleate und Resinate von Kobalt, Nickel, Mangan, Cer und Eisen, und die Metalloxyde, wie z. B. Bleioxyd in feinverteilter Form, können in der Mischung dispergiert oder in dem Träger gelöst werden. Sie sind in der vorliegenden Druckfarbzusammensetzung in Mengen von etwa o,i bis etwa i Gewichtsprozent wirksam. Die Kobaltsalze, wie z. B. Kobaltnaphthenat, bilden eine der bevorzugten Gruppen von Trocknersalzen in der vorliegenden Druckfarbe. Das Trocknersalz wird vorzugsweise in dem trocknenden Ölträger gelöst oder mit den festen Komponenten der Mischung vermahlen, bevor alle Zusätze beigemischt werden.
  • Um die Verteilung des Pigments und anderer fester Bestandteile in dem Bindemittel zu erhöhen und die Benetzungswirkung der Farbe auf dem gedruckten Gegenstand zu steigern, kann ein Benetzungsmittel in Mengen von etwa o,o5 bis etwa z oder 3 % in die Mischung, insbesondere in denjenigen Fällen eingebracht werden, wo das Pigment sich nicht leicht mit dem Bindemittel infolge der Unfähigkeit des trocknenden Öles, das Pigment zu benetzen, vermischt. Geeignete Benetzungsmittel umfassen gewisse Carboxylsäure- und Sulfonsäurederivate organischer Verbindungen und gewisse Metallsalze oder Ester hiervon. Die Mahagonisulfonsäuren und die Türkischro%öle sowie gewisse langkettige Alkoholsulfate, wie Laurysulfat, olefinische und aromatische Sulfonate, wie Natriumdodecyltoluolsulfonat, Carboxylsäuren und ihre Salze, wie Bleioleat, und ferner natürlich vorkommende, jedoch schwächere Mittel, wie z. B. Terpentinöl, können benutzt werden. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, das Netzmittel mit dem flüssigen Bindemittel oder Firnis zu mischen, bevor man das Pigment, das Tönungsmittel, das Streckmittel und andere feste Zusätze mit dem Bindemittel vermischt.
  • Der Zusatz verschiedener Stoffe zu der Druckfarbe wird mittels eines wirksamen Misch- oder Rührgerätes vorgenommen, um die verschiedenen festen Komponenten in dem vorher zubereiteten Bindemittel innig zu dispergieren und bzw. oder aufzulösen. Für diesen Zweck sind verschiedene Mischertypen in der Druckfarbenherstellung in üblicher Benutzung, wie z. B. Buhrstonemühlen, Kolloidmühlen und Walzenmühlen, die nicht nur die festen Komponenten auf eine feinverteilte Form zurückführen, sondern auch die feinverteilten Partikel in der ganzen Zusammensetzung gleichmäßig dispergieren. Während des Verreib- oder Mahlvorganges kann in die Druckfarbe Wasser gegeben werden, um eine typische Emulsionsdruckfarbe, insbesondere in Gegenwart eines wasserlöslichen Netzmittels der vorstehend erwähnten Art, zu gewinnen. Die bevorzugten Druckfarben mit Wasser-in-Öl-Emulsion haben Wassergehalte von etwa 15 bis 5o % des Gewichtes der gesamten Mischung. Die bevorzugten Farben der Wasser-in-Öl-Emulsionstype werden gebildet, indem man das Wasser in die vorher erzeugte Bindemittelpigmentmischung dispergiert. Die Vermischung der Phasen oder die Emulsionsbildung wird während der letzten Verreib- oder Mahloperation bewirkt. Das Reinigungs- oder Netzmittel, das man zur Förderung der Emulgierung anwendet, kann entweder der Bindemittelpigmentmischung zugesetzt oder in der wäßrigen Phase vor der Emulgierung gelöst werden.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung neuer Druckfarbenbindemittel, die ungesättigte vernetzte Kohlenwasserstoffpolymerisate oder Fcttsäurekohlenwasserstoffv ernetztcopolymerisate enthalten. Ferner beschreiben sie die Einbringung dieser Bindemittel in besondere Druckfarbmischungen und auch die Eigenschaften der fertigen Druckfarben bezüglich der Eigenschaften, die man bei gewerblichen Druckereien für Farben von besten Druckqualitäten wünscht. Die Beispiele sind jedoch nicht dazu bestimmt, den Umfang der hier offenbarten Erfindung in ungerechtfertigter Weise zu beschränken. Beispiel i Herstellung von ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisaten Eine Mischung ungesättigter vernetzter Kohlenwasserstoffpolymerisate mit einem Gehalt an polyolefinischen cyclischen Kohlenwasserstoffen, in denen die olefinischen Doppelbindungen sowohl konjugiert als nichtkonjugiert sind, wird durch Hydrolyse eines Schlammes dargestellt, der durch Umsetzung einer Mischung von olefinischen Kohlenwasserstoffen, die eine Fraktion eines copolymeren Benzins umfassen (das Polymerisationsprodukt einer Mischung von Propylen und Butylenen), mit Fluorwasserstoff gebildet ist. Hieraus wird eine Schlammphase abgetrennt und darauf der Schlamm hydrolysiert, um die ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate zu gewinnen. Bei der Erzeugung dieser verbundenen und polymeren Kohlenwasserstoffe wurden 22 1 (i5,5 kg) des copolymeren Benzins mit einer Bromzahl von 162 und einem Gehalt an monoolefinischen Kohlenwasserstoffen, deren Molekulargewicht vom Octan bis zum Dodecylen schwankt, in einen Druckautoklav gegeben und rasch gerührt, während g kg flüssiger, wasserfreier Fluorwasserstoff in das Reaktionsgefäß eingeleitet wurden. Der Druck wurde auf etwa 14 Atm. und die Temperatur auf 9i° gehalten, während das Rühren annähernd i Stunde lang fortgesetzt wurde. Eine obere Phase von gesättigtem Kohlenwasserstoff wurde abgetrennt, nachdem man die Reaktionsmischung sich hatte absetzen lassen, und wurde von der unteren sauren Schlammschicht abgetrennt, die im wesentlichen den ganzen ursprünglich in die Reaktion eingeführten Fluorwasserstoff enthielt.
  • 5000 g der von der Reaktionsmischung abgetrennten Schlammschicht wurden hydrolysiert, indem man den Schlamm in eine Mischung von Eis und Wasser einfließen ließ, während die Mischung rasch gerührt wurde. Weiteres Eis wurde zugegeben, wenn die Wärme der auftretenden Hydrolysereaktion das Eis geschmolzen hatte.
  • 217o g eines hell gefärbten, süß riechenden Öles wurden von der wäßrigen Phase dekantiert. Die folgenden physikalischen und chemischen Eigenschaften wurden an diesem abgetrennten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisat ermittelt: Siedebereich in ° C ... z6o bis etwa 400 Dichte D ö ..................... o,863 Molekulargewicht im Mittel ....... 304 Dienzahl......................... 85 Bromzahl . : . . : . . . . . . . . ... . . . . . . . . 169 Doppelbindungen je Molekül im Mittel 3,2 Ein zweiter Teil des Fluorwasserstoffschiammes wurde durch Einbringen des Schlammes in ein flüssiges Bad von Paraffinnaphthakohlenwasserstoffen von einem Siedepunkt von etwa 13o bis etwa 15o° thermisch zersetzt, und er wurde in einem Aufkochabschnitt der Zersetzungssäule unter solchen Bedingungen erhitzt, daß die Naphthadämpfe aus dem Naphthabad abdestillierten, welches den Fluorwasserstoffschlamm enthielt. Die Fluorwasserstoffkomponente des Schlammes wurde durch Destillation aus dem Zersetzungsgefäß mit Druckverminderung als Dampffreigesetzt und hinterließ die in dem flüssigen Bad von Naphtha gelösten Schlammkohlenwasserstoffe. Eine Mischung der freigesetzten Kohlenwasserstoffe und des Naphtha floß fortlaufend aus dem flüssigen Bad in den Aufkochabschnitt über, von wo: ein Strom fortlaufend abgezogen wurde; um die Naphtha durch Destillation von den erwünschten Schlammkohlenwasserstoffen und den aus dem Schlamm freigesetzten ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisaten zu trennen. Die so gewonnenen vernetzten Pölymerisate besaßen ahnliehe Eigenschaften wie die in der obigen Tabelle angegebenen der durch Wasserhydrolyse gewonnenen Schlammkohlenwasserstoffe. Darstellung von Druckfarbebindemitteln Ein Druckfarbebindemittel, wie es hier als durch Erhitzen eingedickte Mischung von Leinöl und ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisaten bezeichnet wird und zur Benutzung bei der Bildung einer: nachstehend beschriebenen Druckfarbe bestimmt ist, wurde durch Erhitzen einer Mischung von 45o,8 g (49o ccm) mit Alkali raffiniertem, ungekochtem Leinöl und 189 g (2=o- ccm) der bei 325 bis 4oo° siedenden Fraktion der ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate (hergestellt durch Wasserhydrolyse eines Fluorwasserstoffschlammes gemäß obigen Angaben) auf eine:Temperatur von 27o° während eines genügenden Zeitraums zur Lieferung eines thermischeu Copolymerisats mit einer _ Viskosität von =i Poisen, bei 25°, dargestellt.
  • Eine physikalische Mischung von Leinöl und ungesättigtem vernetztem; Kohlenwasserstoffpolymerisat zwecks Benützung als Druckfarbebindemittel wurde durch Vermischung eines eingedickten Leinöles von einer Viskosität von annähernd 32 Poisen mit 25 Volumprozent der bei 275 bis 325° siedenden Fraktion einer thermisch zersetztenMischung von ungesättigtem vernetztem, Kohlenwasserstoffpolymerisat, das nach obigen Angaben gewonnen war, dargestellt. Das erhaltene Gemisch von vernetztem Polymerisat und eingedicktem Leinöl hat eine Viskosität von =i Poisen. (Die Viskositäten sind bei 25° gemessen.) Ein Druckfarbebindemittel, das eine physikalische Mischung von eingedicktem Leinöl und einer mit Wasser hydrolysierten Mischung ungesättigter vernetzter Kohlenwasserstoffpölymerisate bildet; wurde durch Vermischen von eingedicktem Leinöl mit einer Viskosität von annähernd 3a Poisen und einer von etwa 325 bis etwa 4oo° siedenden Fraktion einer mit Wasser hydrolysierten Mischung ungesättigter vernetzter Kohlenwasserstoffpolymerisate, die wie oben beschrieben gewonnen wurden, dargestellt, um eine Mischung mit einer Viskosität von i= Poisen zu erhalten.
  • Ein, trocknendes Ölbindemittel, wie es hier als katalytisch vernetztes Copolymerisat von Chinaholzöl und einem olefinischen Copolymerisat von Propylen und Isobutylen bezeichnet ist, wurde mittels der folgenden Reaktion dargestellt. 65 Gewichtsteile Chinahölzöl und 185 Gewichtsteile eines olefinischen Polymerisatbenzins von der Bromzahl 162 und hauptsächlich aus Octan bis olefinischen Dodecylenkohlenwasserstoffen bestehend, wurden in einen Druckautoklav gegeben und rasch gerührt, während 193 Gewichtsteile wasserfreier Fluorwasserstoff in flüssigem Zustand zu der Mischung von Chinaholzöl und Polymerisatbenzin gegeben wurden. Die Reaktionsmischung wurde i Stunde lang bei go° unter einem Druck von annähernd 13,6 Atm. lebhaft gerührt, um die Reaktionsmischung in flüssiger Phase zu halten. Die Zweiphasenreaktionsmischung wurde dann ruhig stehengelassen, bis sich eine untere Schicht von Fluorwasserstoffschlamm von einer oberen Schicht im wesentlichen gesättigter Kohlenwasserstoffe abtrennte. Die untere Schicht von Fluorwasserstoffschlamm betrug annähernd 351 Gewichtsteile, sie wurde von der oberen Kohlenwasserstoffschicht dekantiert und allmählich unter Rühren zu einer Mischung von Eis und Wasser zugesetzt, um die Hydrolyse des Fluorwasserstoffvernetztcopolymerisatproduktes zu bewirken. Die obere Phase der hydrolytischen Reaktionsmischung wurde dekantiert, und die folgenden Eigenschaften wurden an dem katalytisch vernetzten Copolymerisat ermittelt Molekulargewicht, kryoskopisch ... 644 Bromzahl ..........:............ 99 Maleinsäurezahl--.... ............ 31 Viskosität, Poisen . . . . . . . . . . . . . . , iooo Analyse: Kohlenstoff . . . . . . . . . . . . 82,10/, Wasserstoff ............. 11,6 Sauerstoff ...... . ....... 6,20/0 Die Analyse des vernetzten Copolymerisats zeigt, daß im wesentlichen ioo °% des in die Reaktion der vernetzenden Copolymerisation eingeführten ursprünglichen Chinaholzöles in die Bildung des katalytisch vernetzten Copolymerisats eingetreten sind. Die Wirksamkeit des Copolymerisats als trocknendes Öl wird durch die Tatsache gezeigt, däß es, wenn man es zu einem dünnen Film versprüht und Luftsauerstoff staubfrei aussetzt, in weniger als 12 Stunden trocknet und einen harten, zähen Film in weniger als 24 Stunden bildet.
  • Ein Druckfarbebindemittel, das aus eingedicktem Leinöl von einer Viskosität von annähernd i= Poisen, bei 25°, besteht, wurde als Standard zum Vergleich mit den gemäß der vorliegenden Erfindung erhaltenen Farbbindemitteln hergestellt. Das Standardbindemittel wird als Vertreter der oxydativen Sorte von Druckfarbebindemitteln betrachtet, wie sie in gewöhnlichen Druckfarben in der Technik jetzt benutzt werden. Beispiel 2 Druckfarben wurden aus in Beispiel i beschriebenen trocknenden Ölbindemitteln dargestellt, und die Eigenschaften wurden bestimmt und mit einer Standardfarbmischung verglichen, die aus dem Standardleinölbindemittel hergestellt war. Die betreffenden Druckfarben wurden dann in einem Druckvorgang auf einer üblichen Druckpresse (Vandercook-Prüfpresse) benutzt, in der die Druckplatte (ein Rotationsdruckzylinder) sowohl zusammenhängende als auch Halbtonbezirke enthielt und gleichmäßig über ihre ganze Oberfläche mit jeder der Farben eingefärbt wurde, die dem Versuche zu unterziehen waren. Die Farben wurden auf einige charakteristische Papiersorten, nämlich erstens ein englisches Feinstoffpapier (oder Maschinenfeinstoffpapier), hergestellt aus Sulfitbrei, dessen Oberfläche mit einem weißen Pigment gefüllt war, zweitens ein überkalandertes Papier (ebenso wie englisches Papier, das durch Friktionskalanderwalzen fertiggemacht war, um ein praktisch nicht absorbierendes Papier zu erhalten) und drittens ein überzogenes Papier, das einen Überzug von Tonkasein enthielt und zu einer glatten, harten Oberfläche kalandert war, gedruckt. Jede Farbe wurde auf der Grundlage ihrer Fließeigenschaften bewertet und mit einem Rezept verglichen, das das Standardbindemittel enthielt (durch Schaben von io g Farbe zu einem Häufchen von etwa i2,5 mm Höhe auf einer Glasplatte und Bestimmung der Zeit, die benötigt wird, um zu einem Teig auszulaufen; eine Verlaufzeit von i Minute bedeutet gute Fließeigenschaft), ihre Haftung (eine qualitative Prüfung wurde durch Verreiben einer kleinen Farbmenge zu einem sehr dünnen Film unter Benutzung des Mittelfingers gemacht, um den Ziehwiderstand im Vergleich zu der Standardfarbmischung zu messen), Trocknungseigenschaften (Reiben eines Abschnittes eines zusammenhängenden bedruckten Bezirks mit dem Mittelfinger unter Benutzung beträchtlichen Druckes und Betrachtung der Farbmenge, die auf die dem bedruckten Bezirk benachbarte weiße Fläche verschmiert ist), Druckeigenschaft (durch Beachtung, ob die Farbe die Fähigkeit hat, einen dichten, schwarzen, zusammenhängenden Film zu drucken, ohne in den Halbtonbezirken auf dem bedruckten Papier zu füllen; eine minderwertige Farbe füllt in den Halbtonbezirken völlig zu einem zusammenhängenden Film aus), Kratzwiderstand (hierbei wird der Rücken des Fingernagels quer über die Halbtonbezirke des Bogens gezogen; je dunkler die Linie auf dem Bogen erscheint, desto schlechter ist der Kratzwiderstand der Farbe), Reibfestigkeit (durch Ziehen eines 5 cm breiten Papierstreifens unter einem ioo-g-Gewicht quer über den zusammenhängenden Bezirk des Druckes und Beachtung des Schleifgrades auf dem Druckfilm und der auf den Papierstreifen übertragenen Farbmenge) und Eindringung (durch Beachtung des Dunkelheitsgrades der auf der Rückseite des bedruckten Papiers erscheint, insbesondere für absorbierende Druckpapiersorten, wie z. B. ein englisches Feinstoffpapier). Druckfarbenmischungen Die folgenden Druckfarbenrezepte wurden für Vergleichsversuche zubereitet, wobei die vorstehend beschriebenen Standardprüfmethoden benutzt wurden. Druckfarbe Nr. i wurde in folgender Weise hergestellt: Das hochviskose Bindemittel bestand aus einem vernetzten Copolymerisat von Chinaholzöl und olefinischem Polymerbenzin. Durch Beimischung von 78 g katalytisch vernetzten Copolymerisatbindemittels mit 22 g Erdölnaphthalösungsmittel wurde die Viskosität auf ii Poisen heruntergesetzt; 7o g des anfallenden Bindemittels wurden mit 2o g Kohlenschwarz auf einer Dreiwalzenmühle vermischt. Diese Mischung wurde dann auf der Dreiwalzenmühle mit 5 g Methylviolettönungsmittel, 5 g Eisenblaufarbe, 8 g Kobaltfarbtrockner (Kobaltnaphthenat mit 6°/o Co) und io g Naphthalösungsmittel verrieben, um die Viskosität auf annähernd ix Poisen zu verringern.
  • Druckfarbe Nr. 2 wurde in folgenderWeise zubereitet 7o g des aus der durch Erhitzen eingedickten Mischung von Leinöl und ungesättigtem vernetztem Kohlenwasserstoffpolymerisat bestehenden Bindemittels wurden innig mit ao g Kohlenschwarz auf einer Drei walzenmühle verarbeitet und die anfallende Mischung auf der Mühle mit 5 g Methylviolettönungsmittel, 5 g Eisenblaufarbe und 8 g Kobaltfarbtrockner verrieben.
  • Druckfarbe Nr.3 wurde in folgender Weise dargestellt: 2o g Kohlenschwarz wurden mit 7o g des trocknenden Ölbindemittels vermischt, das aus einem physikalischen Gemenge von Leinöl und der bei 275 bis 325° siedenden Fraktion der ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate bestand, die aus dem Fluorwasserstoffschlamm durch thermisches Zersetzungsverfahren gewonnen war. Die anfallende Mischung wurde auf einer Dreiwalzenmühle mit 5 g Methylviolettönungsmittel, 5 g Eisenblaufarbe und 8 g Kobaltfarbtrockner verrieben.
  • Druckfarbe Nr. q. wurde in folgender Weise dargestellt: 2o g Kohlenschwarz wurde mit 7o g eines Bindemittels vermischt, das aus einer physikälischen Mischung von eingedicktem Leinöl und der bei 325 bis 40o° siedenden Fraktion der ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisate bestand, die aus dem Fluorwasserstoffschlamm durch Wasserhydrolyse gewonnen waren. Die anfallende Mischung wurde auf einer Dreiwalzenmühle mit 5 g Methylviolettönungsmittel, 5 g Eisenblaufarbe und 8 g Kobaltfarbtrockner verrieben.
  • Druckfarbe Nr. 5, die hier als Standard zum Vergleich für die vorstehenden Druckfarben bezeichnet ist, wurde in folgender Weise zubereitet: 70 g Standardbindemittel, bestehend aus eingedicktem Leinöl mit einer Viskosität von ii Poisen bei 25°, wurden mit 2o g Kohlenschwarz vermischt, und dann wurde die erhaltene Kohlenschwarzöldispersion mit 5 9 Methylvioiettönungsmittel, $ g Eisenbläufarbe und 8 g Kobaltfarbtrockner vermischt.
  • Die folgende Tabelle ist eine Zusammenstellung der Ergebnisse der verschiedenen Prüfmethoden, denen die vorstehenden Druckfarben unterzogen wurden:
    Erläuterung: ++ Viel besser als Standard Nr. 5; -@- besser als Standard Nr.5; o gleich oder etwas besser als Standard Nr. 5 ; - wenig schlechter als Standard Nr: 5.
  • Die obigen Ergebnisse der physikalischen Prüfung zeigen, daß alle Farbbindemittel nach der Erfindung Druckfarben liefern, die in den meisten Eigenschaften den im Handel erhältlichen gegenwärtigen Standardfarben überlegen sind, und zeigen ferner die deutlichen Vorteile des Bindemittels, das durch vernetzende Copolymerisation eines ungesättigten Fettsäureesters mit einem olefinischen Kohlenwässerstoffmonomeren hergestellt ist.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln mit trocknenden Öleigenschaften für Druckfarben, dadurch gekennzeichnet, daß ein ungesättigter Fettsäureester, der zur oxydativen Trocknung am atmosphärischen Sauerstoff befähigt ist, mit einem ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisat von einer Bromzahl von mindestens i4o,, das durch vernetzende Polymerisation eines ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoffs mit mindestens 3 Kohlenwasserstoffatomen in Gegenwart eines sauer wirkenden Katalysators gebildet ist, durch Vermischen oder gemeinsames Erhitzen vereinigt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der ungesättigte Fettsäureester und das ungesättigte vernetzte Kohlenwasserstoffpolymerisat vermischt werden und die Mischung a.uf eine Temperatur von etwa 25o bis etwa 35o° arhtzt wird, bis das Produkt eine Viskosität vorn :twa 8 bis etwa 14 Poisen, bei 25°, hat.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch des ungesättigten Eettsäureesters und des ungesättigten vernetzten Kohlenwasserstoffpolymerisats in Gegenwart eines Sauer wirkenden Katalysators eingedickt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, ladurch gekennzeichnet, däß ein ungesättigter lichtaromatischer Kohlenwasserstoff der vernet-;enden Polymerisation in Gegenwart von 0,5 bis :,5 Gewichtsteilen praktisch wasserfreien Fluorvasserstoffs auf i Gewichtsteil dieses Kohlenwasser-,toffs bei einer Temperatur von etwa - 3o bis :twa -E- 2öo° und einem Druck, bei dem die Zeäktionsmischung im wesentlichen in der flüssigen Phase gehalten wird, unterzogen wird, das v er--netzte Polymerisat aus dem- entstehenden Fluorwasserstoff - Kohlenwasserstoff- Schlammkomplex durch dessen Zersetzung bei einer nicht über etwa 2oo° hinausgehenden Temperatur freigesetzt und eine Fraktion mit einem Anfangssiedepunkt von mindestens etwa 275° und im Mittel mindestens 2,5 olefinischen Doppelbindungen je Molekül aus diesem vernetzten Polymerisat durch Destillation abgetrennt und dann mit dem ungesättigten Fettsäureester vereinigt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche = bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel durch Vereinigung von etwa o,i bis etwa 9 Gewichtsteilen eines ungesättigten Fettsäureesters aus der Gruppe, die aus Chinaholzöl, Leinöl, entwässertem Rizinusöl und Oiticicaöl besteht, mit i Gewichtsteil des vernetzten Polymerisats hergestellt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel durch vernetzende Copolymerisation 'durch Vermengung des ungesättigten Fettsäureesters mit dem ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoff von mindestens 3 Kohlenstoffatomen, bevor letzterer der vernetzenden Polymerisation in Gegenwart des sauer wirkenden Katalysators unterworfen wird, und anschließende Entfernung des Katalysators aus dem anfallenden katalysatororganischen Schlammkomplex erzeugt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß i Gewichtsteil des ungesättigten Fettsäureesters mit i bis 2o Gewichtsteilen des ungesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoffs vermengt, i Gewichtsteil der erhaltenen Mischung der vernetzenden Copolymerisation in Gegenwart von mehr als 0,5 Gewichtsteilen im wesentlichen , wasserfreien Fluorwasserstoffs bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs von - 30 bis -f- 2oo° und bei einem Druck, bei welchem die Reaktionsmischung im wesentlichen in der flüssigen. Phase gehalten wird, unterzogen und das vernetzte Copolymerisat für die Benutzung als Bindemittel aus dem erhaltenen Komplex von Fluorwasserstoff und=organischem Schlamm durch dessen Zersetzung bei einer nicht über 2oo° hinausgehenden Temperatur freigelegt wird. B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Chinaholzöl als ungesättigter Fettsäureester benutzt wird. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis: 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine olefinische Kohlenwasserstofffraktion, die hauptsächlich aus aliphatischen Olefinen von 8 bis i2 Kohlenstoffatomen je Molekül besteht, als ungesättigter nichtaromatischer Kohlenwasserstoff mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen benutzt wird. io. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein im wesentlichen katalysatorfreies vernetztes Polymerisat durch Zersetzung des katalysatorhaltigen Schlammkomplexes nach seiner Bildung durch die ver- j netzende Polymerisationsreaktion durch Hydrolyse. dieses Schlammkomplexes mit einer solchen :,Menge eines wäßrigen Hydrolysiermittels erhalten wird, daß die hydrolysierte Reaktionsmischung sich in das vernetzte Polymerisat als obere Schicht und in eine untere wäßrige Lösung, die den durch Hydrolyse freigelegten Katalysator enthält, zerlegt. ii. Verfahren nach Anspruch 4. oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein im wesentlichen fluorwasserstofffreies vernetztes Polymerisat erhalten wird, indem man den Fluorwasserstoff enthaltenden Schlammkomplex mit einem flüssigen Paraffinkohlenwasserstoff bei einer Temperatur zwischen etwa 50 und etwa o-oo° in Berührung bringt, bei der Fluorwasserstoff aus diesem Komplex freigesetzt wird, und aus der anfallenden Mischung von vernetztem Polymerisat und Paraffinkohlenwasserstoff freigesetzt wird, und daß dieser Paraffinkohlenwasserstoff darauf aus der Mischung fraktioniert wird. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis g, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem ungesättigten Fettsäureester in Vereinigung mit dem vernetzten Polymerisat zusammengesetzte Bindemittel mit einem Pigment sowie mit einem Trockner in Form eines :Metallsalzes und mit einem Naphthakohlenwasserstoffverdünnungsmittel in solchem Verhältnis vermischt wird, daß eine Druckfarbe erhalten wird, die 2o bis 7o Gewichtsprozent Bindemittel, io bis .Mo Gewichtsprozent Pigment, o,i bis i Gewichtsprozent Trockner und o bis 25 Gewichtsprozent Verdünnungsmittel enthält.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1201374B (de) * 1959-02-20 1965-09-23 Miehle Goss Dexter Inc Verfahren zur Herstellung einer bei UV-Bestrah-lung und bei Anwesenheit eines Katalysators schnell haertenden Druckfarbe, die ein trocknendes Konjugenoel mit mindestens 30% ungesaettigten Doppelbindungen enthaelt

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DE1201374B (de) * 1959-02-20 1965-09-23 Miehle Goss Dexter Inc Verfahren zur Herstellung einer bei UV-Bestrah-lung und bei Anwesenheit eines Katalysators schnell haertenden Druckfarbe, die ein trocknendes Konjugenoel mit mindestens 30% ungesaettigten Doppelbindungen enthaelt

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