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Vorrichtung zum stetigen Gießen von Metallsträngen Die Erfindung betrifft
eine weitere Ausgestaltung der in der Patentschrift 830 387 beschriebenen Erfindung.
Jene bestand im wesentlichen darin, daß beim stetigen Gießen eines -Metallstranges
; unbeschränkter Länge der gegossene Strang innerhalb einer verhältnismäßig kurzen,
gekühlten Kokille nur in einer gegen den Durchbruch des flüssigen Stranginnern widerstandsfähigen
äußeren Schale erstarrt und die weitere rasche und vollständige Erstarrung des :Metallstranges
außerhalb der Kokille in einem an die Kokille unmittelbar sich anschließenden, gegen
den Kühlmittelaustritt abgedichteten Kühlkasten erfolgt. Der Kühlkasten wird also
von dein gegossenen Strang durchwandert und ist deshalb an seinem Boden mit einer
Dichtung @-:rsehen, die nach dem Patent 830 387 durch besondere Kammern unter
dem Boden des Kühlkastens erzielt wird, welche Druckluft enthalten. Wenn der Übertritt
des Kühlmittels aus dem Kühlkasten in die Dichtungskammern vermieden werden soll,
dann muß die zugehörige Druckluft mit der Flüssigkeitssäule im- Kühlkasten im Gleichgewicht
stehen. Erreicht nun die Flüssigkeitssäule im Kühlkasten eine verhältnismäßig große
Höhe, dann muß auch der Druck der zugeführten Luft auf diese abgestimmt werden,
was einen erheblichen Verbrauch an Druckluft zur Folge hat.
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Die Erfindung vermeidet dies--n Nachteil im wesentlichen dadurch,
daß der zur Aufnahme des den Strang umgebenden flüssigen IZiihlmittels bestimmte
Behälter zwischen dem Boden und dein Strang einen Ringspalt frei läßt, der in einen
mit
einem Anschluß an eine Saugvorrichtung versehenen Raum führt.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung erfolgt die Abdichtung also
nicht mehr durch Druckluft, sondern durch die Erzeugung von Unterdruck. Dadurch
wird das in den unter der Wirkung der Saugvorrichtung stehenden Räum fließende Kühlmittel
durch die Saugleitung entfernt. Um den unter der Wirkung der Saugvorrichtung stehenden
Raum auch seinerseits dagegen abzudichten, daß das Kühlmittel an dem den Boden dieses
Raumes durchdringenden Strang nach unten fließt, läßt dieser Boden am Strang einen
Ringspalt frei, durch den die atmosphärische: Luft in den Unterdruckraum gelangt
und dabei das Kühlmittel vom Strang loslöst und in diesen Raum und damit in die
Saugleitung fördert.
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Die Erfindung betrifft also eine neuartige Dichtung, die mit Vorteil
auch bei der in der Patentschrift 835 5oi beschriebenen Vorrichtung angewendet werden
kann. Jenes Patent betrifft im wesentlichen eine solche Ausgestaltung, daß die nach
dem Austritt des Stranges aus der Kokille vorzunehmende weitere Erstarrung durch
ein an dem Strang herabfließendes flüssiges Kühlmittel bewirkt und dieses in einem
in einem Abstand von der Kokille angeordneten, von dem Strang durchwanderten tassenförmigen
Behälter aufgefangen wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung hervor, in der an Hand der Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele erläutert
sind.
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In der Zeichnung zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch das eine Ausführungsbeispiel
und Abb.2 einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel.
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In den Abbildungen sind die gleichen Teile zur Vereinfachung mit den
gleichen Bezugszeichen versehen. Das flüssige Metall wird in die Kokille i eingegossen;
in der es am Rande erstarrt. Durch eine nicht dargestellte Zuführung erhält die
Kokille i das Kühlmittel, vorzugsweise Wasser, das durch die Schlitze 2 austritt
und dann an dem-erstarrenden Strang 3 herabläuft; @b-is es in dem trichterförmigen
Behälter i z des Kühlkastens 6 aufgefangen wird. Dieser Trichter i i läßt am Strang
einen Ringspalt 17 frei, durch den das Kühlmittel in den Raum 9 tritt, der durch
die Wand des Kühlkastens 6, den Trichter i i und den aus einem Rohrstück mit seitliehen
Flanschen gebildeten Einsatz 13 entsteht. Vermittels des Rohrstutzens 14 ist der
Raum g an eine Saugvorrichtung angeschlossen, die die in dem Raum enthaltene Luft
und das Kühlmittel absaugt. Durch diese Absaugung entsteht im Raum 9 Unterdruck.
Der Einsatz 13 läßt aber ebenfalls am Strang 3 einen schmalen Ringspalt 16 frei,
durch den die atmosphärische Luft in den Raum 9 zu dringen bestrebt ist. Dadurch
wird das an dem Sträng noch entlang fließende Kühlmittel vom Strang losgerissen;
in den Raum 9 und von da in die Saugleitung gefördert. Beim Ausführungsbeispiel
der Abb. i ist der Trichter i i und der Einsatz 13 fest mit dem Kühlkasten
6 verbunden, der seinerseits das Gestell für die Kokille i bildet. Soll nun der
Durchmesser oder die Profilform des zu gießenden Stranges geändert werden, dann
muß auch der Kühlkasten gewechselt und die in den Rohrstutzen 14 eingeschlossene
Saugleitung gelöst werden.
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Bei der Ausführungsform der Abb. a ist eine Trennung zwischen Trichter
i i' und Kühlkasten 6 dadurch erreicht, daß der Trichter i i' an einer Platte, die
als Auflager für die Kokille dient, befestigt ist und diese Platte auf seitlichen
Flanschen 25 des Kühlkastens 6 ruht.
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Die Dichtung des Bodens des Raumes 9 gegenüber dem Sträng ist durch
einen glockenförmigen Einsatz: 13a erzielt, dessen unterer Rand in das im Raum 9
befindliche Wasser eingetaucht und dadurch abgedichtet ist. Bei der Ausführungsform
der Abb. 2 brauchen also bei einem Wechsel des Strangquerschnittes lediglich der
Trichter ii' und die Glocke ,3a gewechselt zu werden, ohne daß eine Lösung der Saugleitung
vom Stutzen 14 notwendig ist.
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An Stelle der mit den Schlitzen 2 versehenen Kühlkokille i kann natürlich
auch ein anderes Mittel für die Kühlung des Stranges hinter der Kokille verwendet
werden, beispielsweise eine Kokille aus feuerfestem Werkstoff mit nachgeschaltetem
Spritzring; der den ausgetretenen Strang umschließt und das flüssige Kühlmittel
auf den Strang spritzt.