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Freiluftisolator 'Bei Freiluftisolatoren besteht die Gefahr, daß im
Laufe der Zeit die Überschlagsspannung des Isolators verringert wird, weil sich
am Isolator Schmutz ansetzt. @l#lan hat deshalb schon vorgeschlagen, sogenannte
selbstreinigende Freiluftisolatoren zu bauen, bei denen das auffallende Regenwasser
alle Teile des Isolators benetzt. Dadurch wird der Isolator von den anhaftenden
Schmutzschichten gereinigt. Bei derartigen Isolatoren bilden die Wülste, durch welche
der Kriechweg der Isolatoren verlängert wird, keine Schirme, die irgendeinen Teil
des Isolators gegen den Regen abschirmen, sondern die Wülste sind so ausgebildet,
beispielsweise mit einem keilförmigen Querschnitt, daß das auffallende Regenwasser
den ganzen Isolator benetzen kann. Allerdings besteht bei derartigen Isolatoren
die Gefahr, daß sich am Rand des Wulstes Wasserringe ausbilden und die von einem
Wulst zum anderen herabfallenden Tropfen eine leitende iBahn bilden, durch. welche
ein Überschlag des Isolators eingeleitet wird..
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Die Erfindung zeigt einen einfachen Weg, um bei selbstreinigenden
Freiluftisolatoren diese Schwierigkeiten zu vermeiden. Gemäß der @Erfindung werden
die Wülste so ausgebildet, daß ein Teil des auffallenden Regenwassers kaskadenartig
abgeführt wird. Es bleibt dabei die Selbstreinigung des Isolators" bestehen, da
der andere Teil des Wassers den Isolator vollständig benetzen kann. Es wird aber
nicht das ganze auffallende Wasser hierzu verwendet, sondern nur ein solcher Teil,
der dazu gerade ausreicht, ohne daß die Gefahr eines Überschlages durch Wasserbahnen
besteht. Dadurch, daß @ der andere Teil des Wassers kaskadenförmig abgeleitet wird,
wird selbst dann, wenn sich auf diesem Wege eine zusammenhängende Wasserbahn bildet,
vermieden, daß ein Überschlag auftritt, weil die Wasserbahn so lang gemacht werden
kann, däß
die Spannung jeLängeneinheit und die Stromstärke je'Flächeneinheit
so-klein sind, däß ein Lichtbogenüberschlag mit Sicherheit vermieden wird.
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Zur (Durchführung der Erfindung kann man beispielsweise die Wülste
mit Lächern versehen, wobei die Löcher so angeordnet werden, daß bei zwei äüfeinanderfolgenden
Wülsten die Löcher gegeneinander versetzt sind. Man erreicht so, däß ein Teil des
Wassers, das bei Regen auftritt, durch die Löcher und Wülste kaskadenförmig zur
Erde abgeführt wird, und man kann dabei dem kaskadenartigen Abfluß eine solche Länge
geben, daß kein Überschlag auftreten kann. Die gleiche Wirkung kann man erreichen,-
wenn man den Wülsten Ausnehmungen (Aussparungen) gibt, die wieder bei zwei aufeinanderfolgenden
Wülsten gegeneinander versetzt sind.
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Es war bisher angenommen worden, daß die Wülste senkrecht zurAchse
des Isolators verlaufen. Man kann aber auch die Wülste dagegen neigen, beispielsweise
kann man sie dachartig ausbilden.
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Die Wülste können auch so ausgebildet sein, daß sie einen Teil einer
Wendelfläche bilden, wobei die Wülste wieder so angeordnet sind, daß sich eine kaskadenartige
Verteilung des Wassers ergibt. Das erreicht man dadurch, daß sich zwei in Richtung
der Achse aufeinanderfolgende Wülste, in Richtung der Achse des Isolators gesehen,
zum Teil überdecken. Es ist auch möglich, zwei oder mehrere derartige Wendelflächen
in gleicher Höhe vorzusehen.
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,Der Wulst, der einen Teil einer Wendelfläche bildet, kann nur einen
Teil des Umfanges umfassen, er kann aber auch den ganzen oder einen größeren Teil
des Umfanges -des (Isolators umfassen. Diese Ausbildung des Isolators hat den großen
Vorteil, daß seine Herstellung sehr einfach ist. Bekanntlich setzt man große Isolatoren
aus einzelnen Teilen in der Weise zusammen, daß die Stirnflächen mit einer dickflüssigen
Porzellanmasse bestrichen werden und dann der eine Teil auf den anderen aufgesetzt
und festgeklopft wird. Dadurch,. daß bei der Anordnung nach der Erfindung es nicht
genau darauf ankommt, däß die beiden Teile unter einem bestimmten Winkel zusammengesetzt
werden, sondern daß es genügt, daß lediglich die Löcher bzw. Ausnehmungen des einen
Wulstes gegenüber dem des anderen versetzt sind bzw. daß sich die einen Teil einer
Wendelfläche bildenden Wülste überdecken, bereitet es keine Schwierigkeiten, den
Isolator aus solchen einzelnen Teilen aufzubauen.
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Man wird im allgemeinen die Wülste so ausbilden, daß die obere Begrenzung
ihres Querschnittes (Schnitt längs der Achse des Isolators) eine Rinne bildet. Es
sammelt sich-dann der größte Teil des Regenwassers in. dieser so gebildeten Rinne
und fließt durch die Löcher bzw. Ausnehmungen bzw. über die Enden der wendelförmigen
Wülste kaskadenförmig nach unten, Es ist aber auch möglich, z. B. wenn man die Wülste
dachartig ausbildet oder in Form einer steilen Wendelfläche, den Querschnitt so
zu wählen, daß er keilförmig ist. Je nach er Wahl des Ouerschnittes und der übrigen
Anordnung kann man den Anteil des aufm tretenden Regenwassers, der kaskadenartig
herabfließt, bemessen.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt.
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Pig. i zeigt im Aufriß einen Isolator nach der Erfindung, während
Fig. 2 den Grundriß darstellt. Der Isolator besteht aus einzelnen Teilen i, 1i,
21 usw:, die, wie bereits vorher erwähnt, bei der Herstellung des Isolators aufeinander
aufgesetzt werden. Die Trennungslinie zwischen den einzelnen Teilen ist durch eine
gestrichelte Linie angedeutet. jeder dieser Teile besitzt einen Wulst,2. bzw. 12
bzw. 2!2, usw. Der Wulst :2 ist mit Löchern g, der Wulst 12 mit Löchern 13 versehen.
Wie man sieht; sind die Löcher 3 gegenüber den Löchern 13 versetzt. Das gleiche
gilt auch von den Löchern 13 gegenüber den Löchern 2.3. Wie gestrichelt in Fig.a
angedeutet, ist der Wulst so geformt, daß die obere Begrenzungslinie seines Querschnittes
gegenüber der Achse so geneigt ist, daß sich das auffallende Regenwasser im oberen
Teil des Wulstes sammeln kann. Der größteTeil desRegenwassers wird durch die Löcher
kaskadenförmig abgeführt, und nur ein kleiner Teil des Regenwassers benetzt den
ganzen Isolator, fließt also längs seiner ganzen Oberfläche herab und reinigt ihn
von etwa vorhandenen Schmutzschichten. Durch die Wahl der Größe und Zahl der Löcher
und durch die Ausbildung des Querschnittes kann man den Anteil des Regenwassers,
welcher kaskadenförmig abgeführt wird, festlegen. Man sieht ohne weiteres aus der
Figur, daß das kaskadenförmig herabfallende Wasser einen viel größeren Weg zurücklegen
muß als der Höhe des Isolators selbst entspricht, so daß eine ,Gefahr, daß ein Überschlag
auftritt, beseitigt ist.
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In Fig. 3 und ,¢ ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, bei welchem die Wülste mit Ausnehmungen versehen sind. Der Wulst 2
des Teiles r besitzt beispielsweise Ausnehmungen q., der Wulst 12 Ausnehmungen 14.
Dabei sind die Ausnehmungen q. gegenüber den Ausnehmungen 14 versetzt, und .die
bestehenbleibenden Wulstteile überdecken einander in Richtung der Achse gesehen,
wie aus iPig. 4 hervorgeht. Die Wülste können im Schnitt längs der Achse so ausgebildet
werden, wie es in Fig. 5 dargestellt ist.
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Bei den Fig. i bis ¢ sind die Wülste horizontal angeordnet. Man kann
aber auch, um eine leichtere Abführung des Regenwassers in der kaskadenförmigen
Form zu gewährleisten, die Wülste neigen. Beispielsweise kann man sie dachförmig
ausbilden. In Fig. 6 ist dies in einer Abwicklung dargestellt. Die Wülste'Z und
1,2 sind hierbei Bachartig ausgebildet und so angeordnet, daß sie einander zum Teil
überdecken, so daß eine kaskadenartige Abführung- des Wassers gewährleistet ist.
Man kann hierbei auch den Querschnitt (Schnitt längs der Achse der Wülste) so wählen,
wie in Fig. 7 dargestellt ist, d. h. ihm eine keilförmige Form geben. Man hat es
dabei in der Hand, durch Wahl des Neigungswinkels der oberen Begrenzungslinie und
durch Wahl der Neigung der dachartigen
Wülste den Anteil des Wassers,
der kaskadenartig abgeführt wird, zu bestimmen. Es ist auch möglich, die obere Begrenzungslinie
horizontal oder so auszubilden, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, daß sie also
eine Art Rinne bildet.
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In Fig.,8 ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Hier bilden die Wülste einen Teil einer Wendelfläche, und zwar umfassen sie etwas
mehr als den halben Umfang des Isolators. Die Wülste 2 und 12 und 22 sind dabei
wieder, wie dargestellt, so angeordnet, daß sie sich zum Teil überdecken. In Fig.
!9 ist dies der übersichtlichkeit halber nochmals in der Abwicklung dargestellt.
Die Bezugszeichen stimmen mit denen der Fig. 8 überein.
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Wie bereits früher erwähnt, kann man auch die Wülste, die einen Teil
einer Wendelfläche bilden, größer oder kleiner als den halben Umfang machen, beispielsweise
ist in Fig. ro eine Ausbildung in der Abwicklung dargestellt, bei welcher die Wülste,
die den Teil einer Wendelfläche bilden, mehr als den Umfang des Isolators umfassen.
Auch aus Mg. io geht deutlich hervor, daß durch die Überdeckung der Wülste eine
kaskadenartige Verteilung des Wassers erfolgt.
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In Fig. i i ist noch in einer Abwicklung dargestellt, daß man jedem
Teil i bzw. ii auch zwei Wülste geben kann, von denen jeder einen Teil einer Wendelfläche
bildet. Der eine Wulst ist mit 2, der andere mit 2' bezeichnet. . Entsprechendes
gilt für die Wülste i.2 und 12' des nächstfolgenden Teiles. Auch hier überdecken
die Wülste 2 *und 1.2 bzw. 2' und 12' einander zum Teil.
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Bei der Anordnung nach Fig. i ist ohne weiteres erreicht, daß der
Mindestkriechweg größer als die Schlagweite ist. Aber auch bei den Anordnungen nach
den Fig. 3, q., 6, 8 und g ist diese Forderung dadurch erfüllt, daß sich die Wülste
zum Teil überdecken. Dazu kommt noch bei der Fig. ro, daß außer der Überdeckung
jeder Wulst mehr als den Umfang des Isolators umfaßt, während bei Fig. i i zwei
Wülste in gleicher Höhe vorgesehen sind, die sich ebenfalls, in Richtung der Achse
gesehen, zum Teil überdecken.