DE870846C - Verfahren zur Herstellung von Crotonsaeure durch Oxydation von Crotonaldehyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Crotonsaeure durch Oxydation von Crotonaldehyd

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DE870846C
DE870846C DEC3843A DEC0003843A DE870846C DE 870846 C DE870846 C DE 870846C DE C3843 A DEC3843 A DE C3843A DE C0003843 A DEC0003843 A DE C0003843A DE 870846 C DE870846 C DE 870846C
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DE
Germany
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crotonic acid
crotonaldehyde
oxidation
temperature
reaction
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DEC3843A
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Wolfram Dr Haehnel
Willy O Dr Herrmann
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Consortium fuer Elektrochemische Industrie GmbH
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Consortium fuer Elektrochemische Industrie GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/16Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
    • C07C51/21Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen
    • C07C51/25Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of unsaturated compounds containing no six-membered aromatic ring

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Pyridine Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Crotonsäure durch Oxydation von Crotonaldehyd Die Herstellung von Crotonsäure aus Crotonaldehyd und Sauerstoff führt, gleichgültig ob man mit Crotonaldehyd allein oder in Lösung arbeitet, gleichgültig ob man Katalysatoren zugegen hat oder nicht, gleichgültig ob man die Oxydation bis zum Ende treibt oder vorher unterbricht, gleichgültig ob man auf gute Ausbeuten oder auf gute Umsätze hin arbeitet, immer über Zwischenstufen von Peroxyden oder Persäuren. Es kommt oft vor, daß sich die Konzentration dieser Peroxyde bzw. Persäuren so rasch steigert, daß eine stürmische Oxydation und damit eine schwer oder nicht mehr zu bremsende Temperaturerhöhung bewirkt wird. Da sich zu hohe Temperaturen außerdem durch die Bildung harzartiger Nebenprodukte äußerst schädlich auswirken, ist es erwünscht, schädliche Temperatursteigerungen zu vermeiden. Wenn man eine Crotonaldehydoxydation zu irgendeinem gegebenen Zeitpunkt, der je nach dem Typ des Verfahrens und seinen speziellen Bedingungen ganz verschieden gewählt werden kann, abbricht, so sind immer noch gewisse Mengen von Peroxyden bzw. Persäuren vorhanden. Diese zerfallen dann bekanntlich in exothermer Reaktion. Diese Zerfallsreaktion kann beim Zusammentreffen geeigneter Bedingungen derart heftig werden, daß sogar ein bis auf o° heruntergekühltes Reaktionsprodukt zum Sieden kommen kann. Es ist wünschenswert, auch diese Nachreaktion zu vermeiden oder doch auf ein ungefährliches Ausmaß abzuschwächen.
  • Wenn man Wert darauf legt, die gesamte Crotonsäure, die in einem Betriebsgang entstanden ist, in Substanz zu gewinnen, wenn man also genötigt ist, eine Destillation der von auskristallisierter Crotonsäure befreiten -Mutterlauge vorzunehmen, so kann die Aufarbeitung gefährdet werden, wenn Nebenprodukte entstanden sind, die bei erhöhter Temperatur polymerisieren. Dadurch werden dieDruckverhältnisse plötzlich geändert und: ein sehr unangenehmes Überschäumen des Destillationsgutes veranlaßt. Es ist wünschenswert, auch diese Gefahrenquelle zu beseitigen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die beschriebenen Betriebsgefährdungen dadurch ausgeschaltet werden können, daß man dem zu oxydierenden Crotonaldehyd als Regulator Pyridin oder Pyridinderivate zusetzt. Dabei kann die Stärke der Wirkung durch die zugegebene Menge gestaffelt werden. Der Reinheitsgrad der Zusätze spielt keine Rolle.
  • Die sichernde und -regulierende Wirkung des Pyridinzusatzes äußert sich unter anderem auch dadurch, daß der Gang der Peroxyd- bzw. Persäurekonzentrationskurve während der Reaktion gleichmäßiger, und zwar um so flacher verläuft, je größer die Pyridinzugabe ist. Eine weitere erwünschte Wirkung des Regulators zeigt sich darin, daß die Oxydationsreaktion nicht mehr unübersichtlich zeitlich zusammengedrängt erfolgt, sondern in einer bequem zu regelnden Geschwindigkeit abläuft.
  • Die durch den Zusatz bewirkte starke Abschwächung der-Nachreaktion hängt offenbar damit zusammen, daß das Reaktionsprodukt beim Abbruch der Oxydation weniger Peroxyd bzw. Persäure enthält als ohne Zusatz.
  • Es mag dahingestellt bleiben, in welcher Weise die Polymerisationsreaktion bei der Aufarbeitung durch den Zusatz verhindert wird.
  • Der Zusatz bringt, abgesehen von der Beruhigung und Sicherung der Betriebsführung, unter anderem noch den weiteren Vorteil mit sich, daß die Nebenproduktbildung verringert wird, was sowohl eine Ausbeuteverbesserung als auch eine größere Reinheit des technischen Produktes bedeutet.
  • Beispiel i a) Ohne Pyridinzusatz. Durch 7009 Crotonaldehyd wurde unter Rühren so lange Sauerstoff geleitet, bis das Reaktionsprodukt einen Säuregehalt von 7ö %, gerechnet als Crotonsäure, erreicht hatte. Es wurden dazu 4 Stunden benötigt. Die Temperatur, die auf 34° konstant gehalten werden sollte, stieg nach i Stunde plötzlich auf 6o° und konnte nur schwer wieder auf 34° heruntergebracht werden. Während der Dauer der übersteigerten Temperatur färbte sich das Reaktionsgemisch tief dunkelbraun, was eine Entgleisung der Reaktion im Sinne einer Verharzung anzeigte. Das auf o° abgekühlte Reaktionsprodukt wurde durch Absaugen von der auskristallisierten Crotonsäure befreit. Die Mutterlauge erhitzte sich während des Absaugens in der Vorlage von o auf 62°. Die- auskristallisierte C,rotonsäure -wog in lufttrockenem Zustand 430 g und hatte'einen Schmelzpunkt von 7o,2°.
  • b) Mit Pyridinzusatz. Durch 700 g Crotonaldehyd mit einem Gehalt von 0,6 % an reinstem Pvridin wurde so lange Sauerstoff geleitet, bis das Reaktionsprodukt ebenfalls einen Säuregehalt von 70'/0, gerechnet als Crotonsäure, erreicht hatte. Es wurden dazu 12 Stunden benötigt. Die Temperatur konnte bequem bei fast konstanter Kühlwassereinstellung durchgeführt werden. Das Reaktionsprodukt blieb nahezu farblos. Das auf o° abgekühlte Reaktionsprodukt wurde durch Absaugen von der auskristallisierten Crotonsäure befreit. Die Mutterlauge in der Vorlage erwärmte sich nur bis auf die herrschende Raumtemperatur. Die auskristallisierte Crotonsäure wog in lufttrockenem Zustand 4649 und hatte einen Schmelzpunkt von 7o,8°.
  • Beispiel e a) Durch eine Mischung aus 4679 CrOtOnaldehyd und 233 g Benzin wurde bei 34° so lange Sauerstoff geleitet, bis das Gemisch einen Säuregehalt von 470%, gerechnet als Crotonsäure, aufwies. Es wurden dazu 4 Stunden benötigt. Die Temperatur ließ sich infolge der Anwesenheit des Verdünnungsmittels konstant halten. Nach dem Absaugen der kristallisierten Crotonsäure aus dem auf o° abgekühlten Reaktionsprodukt stieg die Temperatur der Mutterlauge auf einige Grade über Raumtemperatur. Die Mutterlauge wurde aufgearbeitet, um auch die in ihr vorhandene Crotonsäure zu gewinnen. Nachdem der überschüssige Crotonaldehyd bei 14 Torr abdestilliert war, wurde die Temperatur gesteigert, um nun die zurückgebliebene Crotonsäureschmelze zu destillieren. Bei 70° stieg der Druck plötzlich von i z auf i io Torr. Die Innentemperatur stieg gleichzeitig um io° über die äußere Badtemperatur. Es traten typische Polymerisationserscheinungen in der Schmelze auf, und ein großer Teil der Schmelze wurde in den Kühler gerissen, der sich verstopfte, wodurch die Destillation unterbrochen wurde. Erst nach Reinigung der Apparatur konnte die Destillation zu Ende geführt werden. Auf je ioo g gebildete Crotonsäure wurden 6,5 g Rückstand festgestellt.
  • b) Durch eine Mischung aus 467 g Crotonaldehyd und 233 g Benzin, der 2 g Rohpyridin zugesetzt worden war, wurde bei 34° so lange Sauerstoff geleitet, bis das Gemisch einen Säuregehalt von ebenfalls 470/0, gerechnet als Crotonsäure, aufwies. Es wurden dazu io Stunden benötigt. Das Reaktionsprodukt wurde durch Kühlung auf o° und Absaugen der Kristalle von einem Teil seiner Crotonsäure befreit. Aus der Mutterlauge wurden durch Destillation bei 14 Torr der unveränderte Crotonaldehyd und das Benzin zurückgewonnen. Die hierbei zurückbleibende Crotonsäure konnte zwischen 70 und 78° ohne jede .Störung abdestilliert werden. Auf je ioo g gebildete Crotonsäure wurden 2,8 g Rückstand festgestellt.
  • Beispiel 3 a} 7009 Crotonaldehyd, dem 0,3()/o Mangancarbonat zugesetzt war, wurde 'auf 32° erwärmt, worauf unter Kühlung Sauerstoff eingeblasen wurde. Die Temperatur stieg momentan auf 5o°. Um die gewünschte Reaktionstemperatur von 3o bis 32° einhalten zu können, wurde der Sauerstoff stoßweise, also durch Kühlpausen unterbrochen, dosiert eingeleitet. Nach q. Stunden war der Säuregehalt, gerechnet als Crotonsäure, auf 70% gestiegen, worauf abgebrochen wurde. Das mit 32° aus der Apparatur entfernte Reaktionsprodukt erhitzte sich beim Stehen innerhalb 1/z :Stunde bis zum Sieden.
  • b) 700 g Crotonaldehyd, dem 0,3 0% Mangancarbonat und o, i % rohes Methyläthylpyridin zugesetzt waren, wurde auf 32° erwärmt. Nach Einschaltung der Kühlung wurde Sauerstoff eingeblasen. Die Temperatur konnte bei kontinuierlich durchgeführtem Verfahren bequem konstant gehalten werden. Nach 7 Stunden enthielt das Reaktionsprodukt ebenfalls 70% Säure, gerechnet als Crotonsäure. Nun wurde die Sauerstoffzufuhr abgebrochen. Das mit 32° aus der Apparatur entfernte Produkt erwärmte sich beim Stehen innerhalb i Stunde nur auf q.o°, worauf die Temperatur wieder abfiel.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Crotonsäure durch Oxydation von Crotonaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation in Gegenwart von Pyridin und bzw. oder Pyridinderivaten von beliebigem Reinheitsgrad durchführt.
DEC3843A 1951-02-20 1951-02-20 Verfahren zur Herstellung von Crotonsaeure durch Oxydation von Crotonaldehyd Expired DE870846C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1244768B (de) * 1963-02-06 1967-07-20 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Sorbinsaeure oder deren Alkalisalzen durch Oxydation von Sorbinaldehyd
US5739385A (en) * 1995-10-19 1998-04-14 Union Carbide Chemicals & Plastics Technology Corporation Process for preparing optically active carboxylic acids
US5998660A (en) * 1995-10-19 1999-12-07 Union Carbide Chemicals & Plastics Technology Corporation Process for preparing carboxylic acids

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US5739385A (en) * 1995-10-19 1998-04-14 Union Carbide Chemicals & Plastics Technology Corporation Process for preparing optically active carboxylic acids
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