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Einrichtung zum Schutz von in Fahrzeugen, insbesondere Autos, beförderten
Personen Eine Reihe schwerer Unfälle von in Fahrzeugen befördertem Personen ist
darauf zurückzuführen, daß bei plötzlicher Geschwindigkeitsänderung, sei es durch
scharfes. Bremsen, sei es durch Stoß: auf das fahrende oder stillstehende Fahrzeug,
die Fahrzeuginsassen infolge der auftretenden. Verzögerungs-oder Beschleunigskräfte
gegen harte Widerstandsflächen geschleudert werden. Dies gilt insbesondere für Autofahrer,
bei denen bekanntlich die neben dem Fahrzeuglenker befindliche Person insbesondere
durch die Windschutzscheibe und das Armaturenbrett am meisten gefährdet ist. Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier für Abhilfe und für einen brauchbaren
Schutz zu sorgen, der zur Verhütung ernster körperlicher Schäden, beispielsweise
als Folge von,Gehirnerschütterungen bei Unglücksfällen oder Fahrstörungen geeignet
ist.
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Erfindungsgemäß wird eine Einrichtung zum Schutz von .in; Fahrzeugen
beförderten Personen gegen Gefährdung bei plötzlicher Geschwindigkeitsänderung vorgeschlagen,
die sich dadurch auszeichnet, daß, ein Polster vor mindestens einer der Widerstandsflächen,
vorzugsweise oberhalb derselben:, mit einer Kante befestigt und an mindestens einer
an, deren Kante lösbar aufgehängt ist, wobei von Trägheitskräften und: gegebenenfalls
zusätzlich von äußeren Kräften .gesteuerte Mittel im und am Fahrzeug vorgesehen
sind, um im Bedarfsfall die Polsteraufhängung und für die, Polsterbewegung gegebenenfalls
gespeicherte Kräfte auszulösen. Die
Erfindung geht von demr Prinzip
aus, daß: die gleiche Ursache, die den Anprall der gefährdeten Person gegen eine
der harten Aufprallflächen des Fahrzeuginneren, d. h. etwa die Windschutzscheibe,
ein Seitenfenster, eine Seitentür, das Armaturenbrett od.. dgl., zur Folge haben
kanm@ als Impuls für die Auslösung und gegebenenfalls beschleunigte Betätigung dies,
Schutzpolsters dienen muß" das die betreffende Widerstandsfläche abschirmen soll.
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Eis hat sich nämlich gezeigt, daß: insbesondere Gehirnerschütterungen
und andere Körperschäden praktisch nahezu ausgeschlossen werden könnexu wenn es
gelingt, rechtzeitig zwischen die gefährdeten Körperteile der gefährdeten: Person:
und die Widerstandsflächen einen Polsterkörper zu bringen, der die Wucht des Anpralls
gegen die harte Widerstandsfläche abfängt und vermindert. Wenn die zur Auslösung
der Polsteraufhängung angebrachten Mittel untenderWirkung der gleichenVerzögerungs-oder
Beschleunigungskräfte stehen, kann durch geeignete Aufhängung des Polsters: dafür
gesorgt werden, daß der Weg, den; das Polster in der zur Verfügung stehenden Zeit
im Bedarfsfall zurücklege. muß" kürzer ist als der Weg des anprallenden Körpers-.
Auf das ausgelöste Polster wirken nämlich zusätzlich zur Schwerkraft ebenfalls die
Verzögsrungs, oder Beschleunigungskräfte ein, die die Trägheitskräfte hervorrufen.
Zusätzliche Beschleunigungen lassen sich notfalls durch Anwendung gespeicherter
Kräfte für die Polsterbewegung etwa in Form von Druck- oder Zugfedern, Gummiseilen,
Schwungmassen o:d. dgl. anbringen.
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Diese zusätzlichen Maßnahmen zur Beschleunigung der dienen zur weiteren
Vervollkommnung der Schutzeinrichtung nach der Erfindung, weil Weg und Zeit der
Polsterbewegung geringer sind als Weg und Zeit des anprallenden Körpers. Da es auf
Bruchteile von Sekunden ankommt, kann es von Bedeutung sein, im Fall eines Zusammenstoßes
eine Auslösung bereits kurz vor dem eigentlichen Zusammenprall hervorzurufen. Hierfür
empfiehlt sich etwa die Anordnung eines besonderen Tast- oder Kontaktbügels in einigem
Abstand von denvorderen und hinteren Stoßstangen. Bei Berührung dieses. Kontaktbügels.,
der auch an anderer Stelle des: Fahrzeuges zusätzlich angebracht werden kann, wird
die Schutzeinrichtung bereits ausgelöst, so daß das Polster sich schon auf dem Weg
vor die zugehörige harte Aufprallfläche des Fahrzeuginneren befindet, wenn die zu
schützende Person ihrerseits von; den Verzögerungs- oder Beschleunigungskräften
erfaß#t wird:.
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Es empfiehlt sich, das. Polster mehrteilig auszubilden, wobei vorzugsweise
waagerecht verlaufende Glieder faltenartig miteinander verbunden sind. Auf diese
-Weise gelingt es; das Polster paketartig zusammenzupacken; so dafl durch rasche
Entfaltung des Pakets -die gewünschte Wirkung eintritt. Bei gefaltetem Polster empfiehlt
es sich, die unterste Faltenlage so anzuordnen, daß ihr Drehpunkt auf der Seite
liegt, die der Widerstandsfläche zugewandt ist. Wenn also, um einen möglichst kurzen
Weg zu erhalten, die Oberkante des, Polsters möglichst nahe an der Oberkante der
Aufprall- oder Widerstandsfläche und dieser zugekehrt angebracht ist, liegen die
gefalteten Polsterglieder derart aufeinander, daß, die Zahl ihrer Lagen immer eine
ungerade ist.
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Zweckmäßig unterteilt man das Polster auch in senkrechte Richtung
für Fahrer und Beifahrer, wobei zumindest auf derFahrerseite das PolsterDurchbrechungen
aufweisen, d. h. etwa schachbrettartig ausgebildet sein kann, um auch bei entfaltetem
Polster eine gewisse Sicht zur Not noch zu ermöglichen.
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Die Befestigung der Oberkante des Polsters erfolgt zweckmäßig an einem
nachgiebigen Zwischenglied, das, der Form des jeweils zur Verwendung gelangenden
Wagendaches angepaßt sein kann. Auch die Verbindungsteile der einzelnen Polsterglieder,
z. B. Scharniere od. dgl., sollen: nicht aus, harten Teilen bestehen, sondern möglichst
aus- Leder, Textilien oder anderem weichen, biegsamen Material.
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Die Aufhängung des Polsterpakets kann mittels einer lösbaren; Unterstützung
erfolgen, sei es in Form eines Hebels, sei es in Form einer Kordel oder Schnur.
Letztere Befestigungsart verdient den Vorzug, wobei die Kordelführung einfach oder
mehrfach gestaltet werden kann.
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Durch die besondere Art der Aufhängung und Anordnung des Polsterpakets
wird das: ausgelöste Polster unter dem Einflug der Schwerkraft und der auftretenden
Verzögerun@gs- bzw. Beschleunigungskräfte und untrer dem Einfluß der zusätzlich
angeordneten Entfaltungskräfte nach unten und nach vorn vor die Aufprall- oder Widerstandsfläche
geschleudert, wobei jede Sperrung, Bremsung oder eine diese hervorrufende Winkelbildung
mit der Widerstandsfläche vermieden ist.
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Als von) den Trägheitskräften gesteuerte Mittel können beweglich gelagerte
Gewichte, Kugeln, Schwinghämmer u. d:gl. dienen. Zweckmäßig erfolgt die Lagerung
und Ausbildung dieser Mittel derart, daß diese unmittelbar eine mechanische Aufhängung
des Polsterpakets ausklinken oder die Aufhängekordel durchtrennen. Vorteilhaft ist
es auch, wenn die von den Trägheitskräften gesteuerten Mittel ihrerseits lediglich
einen elektrisehenKontakt schlie-I'en oder öffnen, wodurch ein Stromkreis geschlossen
oder geöffnet wird, in den: ein R81ais, eingeschaltet sein kann.. Es ist auch ein
Wärmestromkreis denkbar, mit dessen Hilfe die Aufhängekordel durchgebrannt werden
kann. Der Stromkreis kann auch zum- Zünden einer Explosion benutzt werden, um die
Aufhängekordel durchzutrennen. Schließlich ist es auch noch möglich, mechanische
Mittel etwa in Form eines Schlagbolzens unmittelbar explosiv wirken zu lassen.
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Der Erfindungsgegenstand läßt :sich in jedem vorhandenen Fahrzeug
leicht einbauen: Sondereinrichtungen, wie Sonnenblende, Rückspiegel od. d@gl., können
mit dien Polster in geeigneter Weise kombiniert werden, ohne da3 die Wirksamkeit
der Schutzeinrichtung beeinträchtigt oder die Bedienung der Sondereinrichtungen
behindert wird.
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Es empfiehlt sich, bei :neuen Fahrzeugen durch entsprechende Formgebung
des Daches: bereits den
erforderlichen Raun für die zweckmäßige
Unterbringung der Schutzeinrichtung vorzusehen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind nachstehend an
Hand der in der Zeichnung dargestellten schematischen Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigt Fig. i in einem schematisch gehaltenen: Schnitt durch ein Kraftfahrzeug
die Aufhängung eines Schutzpolsters. oberhalb der Windschutzscheibe, Fig.2 einen
Schnitt durch einte Auslösevorrichtung, Fig. 3 ein Teilstück eines entfalteten Schutzpolsters,
Fig.4a bis 4c Phasen, des Entfaltungsvorgangs nach dem Auslösen, Fig. 5 eine andere
aus, Schnüren oder Bändern bestehende Ausführungsform für die- Aufhängung des Polsterpakets,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das Polsterpaket von unten gesehen, Fig. 7 eine gleiche
Ansicht auf eine Ausführung mit doppelter Schnur und in der Mitte getrenntem Polster,
Fig. 8 eine Einrichtung am Polster zur Beschleunigung der Entfaltung, bestehend
aus zwischen den Polsterlagen vorgesehenen Druckfed-ern@, Fig.9 das nach dem Auslösen
sich entfaltende Polsterpaket, Fig. io eine weitere Ausführungsform einer Beschleunigungseinrichtung
unter Anwendung von Zugfedern, Fig. i i die Anordnung einer Sonnenblendscheibe in
Verbindung mit dem Polster, Fig. 12 dass sich entfaltende Polster mit der Sonnenblendsch.eibe,
Feg. 13 ein zweiteilig ausgeführtes Polster mit auf der Führersitzseite schachbrettartig
versetzten Polsterkissens, Fig.14 bis 16 verschiedene Ausführungsformen von Auslösevorrichtuugen,
Fig. 17 eine Ausführungsform der Aufhängung des Polsterpakets mittels einer Schnur,
die eine stromleitende Seele besitzt, Fig. 18 die zugehörige Auslöseeinrich:tung,
Fig. 19 eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einer das Schutzpolster durch
Stoß von außen auslösenden Einrichtung, Fig. 2o eine Seitenansicht dazu, Fig.21
das zugehörige Schaltschema, Fig. 22 eine Ausführungsform einer kombinierten Auslöseeinrichtung@
die sowohl beim Auftreffen des in Bewegung befindlichen Fahrzeuges auf einen Widerstand
als auch beim Stoß auf das stillstehende Fahrzeug oder scharfen: Bremsen zur Wirkung
kommt, Fig. 23 eine Verbindung der das Polsterpaket haltenden Schnur mit dem Dach,des
Fahrzeuges im Längsschnitt, Fig. 24 einen gewellten., aus sprödem Material hergestellten
Schutzbügelbelag mit eingebetteter stromleitender Metallfolie , Fig. 25 eine Mit
vorgenanntem Belag ausgerüstete Stoßstange, Fig. 26 eine Ausführungsform einer Auslösevorrichturig,
bei der eine elektromagnetisch gehaltene Schnurscheibe bei. Stromunterbrechung mit
einet auf der. Kardanwelle oder einem anderen vom Motor des Fahrzeuges angetriebenen
Teil befestigten Antriebsrolle in Umdrehung versetzt wird und Fig. 27 eine für die
Unterbringung des Polsterpakets besonders gestalteteBauart des-Wagendaches. Es bezeichnet
i die Windschutzscheibe und 2 das Dach eines geschlossenen Kraftfahrzeuges. Ein
Polster 3, das nach Art einer Rolljalousie aus gelenkig miteinander verbundenen
breiten Polsterstreifen besteht und zu je zwei Streifen in waagerechter Lage zickzackförmig
zusammengefaltet ist, istoberhalb der Windschutzscheibenkante bei 4 gelenkig an
der Innenseite des Daches 2 aufgehängt. Durch eine Unterstützung mittels eines drehbaren
Hebels 5 wird das Polster am Entfalten verhindert. Der Hebel 5 steht mit einer Vorrichtung
6 in Verbindung, die bei einer plötzlich eintretenden Fahrtverzögerung unter Ausnutzung
der Trägheitswirkung den Hebel 5 aus, seiner Unterstützungslage verschiebt, so daß
das freie Polsterende nach unten abfallen kann.
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Die Auslösevorrichtung besteht nach dem Ausführungsbeispiel der Fig.
2 aus einem um einen Bolzen 7 drehbar in einem Gehäuse gelagerten Hammer 8, der
in der Ruhelage eine schräg nach rückwärts geneigte Stellung einnimmt, aber bei
plötzlich eintretender Fahrtverzögerung oder bei plötzlichen Stößen unter der Wirkung
des Trägheitsmomentes nach vorn schlägt und dabei auf einen in- der Gehäusewand
längs verschiebbaren Bolzen io trifft, der den Hebel 5 verschiebt und damit die
Unterstützung des- Polsterpakets 3 aufhebt. Durch entsprechende Bemessung der um
den Drehpunkt 9 schwenkenden Hebelarme läß@t sich einte genügende Übersetzung für
den Auslöser 5 herbeiführen.
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Eine ungewollte Auslösung durch den Hammer, beispielsweise durch Erschütterungen,
Fahrunregelmäßigkeiten oder beim normalen Bremsen, läßt sich dadurch vermeiden,
daß der Bolzen io unter der Wirkung einer Feder i i steht, die dem Auftreffen des
Hammers, 8 einen Widerstand entgegensetzt, der erst durch einen starken Schlag,
wie er z. B. bei einem außergewöhnlich kurzen Abstoppen der Fahrbewegung hervorgerufen
wird, überwunden werden kann,. Einte weitere Regelung des Ausprechens des Hamthers
8 erfolgt durch die Verstellung der Schräglage des Hammers im Ruhesitz mittels einer
als Anschlag dienenden verstellbaren Schraube 12. Auch die Wahl eines: entsprechenden
Gewichts, für den Hammer 8 läßt sich zur Regelung mit heranziehen..
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Wie bereits erwähnt, setzt sich das Schutzpolster zweckmäßig aus.
einer Anzahl aneinandergereihter Polsiterkissen zusammen.. Die in Fig. 3 mit 13
bezeichneten Polsterstreifen sind unter Vermeidung harter Scharniere Mittels weicher
biegsamer Stoffe 14, beispielsweise aus Leder, Gummi oder kräftigem Gewebe, miteinander
verbunden. Aus dem gleichen Stoff ist auch. die Aufhängeleiste 15 am oberen Rande
des Polsters hergestellt, die an der Innenseite
des Daches vorzugsweise
unter Auflage einer Metallleiste, die auch .in: sich aufgegliedert sein kann, mittels,
Schrauben befestigt wird.
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Wesentlich für das ordnungsmäßige, Entfalten des Schutzpolsters ist
das Falten, in der Art, daß: die unterste Lage ihren Drehpunkt auf der der Scheibe
z zugewendeten Seife aufweist. Wie insbesondere aus Fig. 4a ersichtlich, wird bei
einer plötzlichen Verzögerung der Fahrbewegung z. B. der Kopf des Fahrers beim Vorstoßen
auf die sich öffnende Falbe des herabfallenden Polsters zu bewegt. Bei einem vorzeitigen
Auftreffen auf das Polster wird das Entfalten nicht behindert (Fig. 4b und 4c).
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Eine andere Ausführungsform der Aufhängung des Polsterpakets ist in
Fig. 5 gezeigt. Eine Schnur 16 ist :einerseits mit dem Dach 2 bei 4 und andererseits
über eine Auslösevorrichtung 6' nach Durchführung unter dem Polsterpaket 3 auf der
anderen Seite ebenfalls am Dach :2 befestigt.
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Man kann auch zwei getrennte in der Nähe der Stirnenden, des Polsterpakets
befestigte Schnüre r6 ', 16" vorsehen, die unterhalb des Polsters nach der Mitte
zu! in eine Schnur 16 zusammenführen. Diese Anordnung ermöglicht :eine Aufteilung
des Polsters in zwei getrennte Hälften 3, 3' (Fig. 7), die gemeinsam durch Trennung
der Schnur 16 nach unten abklappere können.
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Die Sicherheit der Schutzwirkung durch das Polster hängt im wesentlichen
von der schnellen Entfaltung des Polsterpakets 3 ab. Man kann daher eineiBeschleunigung
derselben durch zusätzlich angebrachte Mittel, insbesondere durch Federn, erreichen:.
Beispielsweise können zwischen den einzelnen. Lagen des Pakets kleine Druckfedern
17 reihenweise angeordnet werden (Fig.8), die in der Paketlage zusammengepreßt sind
und sich nach Trennjung der Schnur 16 entspannen: (Fig. 9). Die Druckfedern
17
haben dabei weiter den Vorteil, daß, sie nach dem Entfalten desj Polsters
eine zusätzliche Dämpfung beine Aufprall :erzeugen, da sie sich hinter dem Polster
befinden und an die Scheibe r zu liegen kommen.
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Eine andere Art der Beschleunigung desi Entfaltens ist die Aribringun:g
von Zugfedern 18, die an den beiden unteren Ecken der Windschutzscheibe z befestigt
und mit dem Polsterpaket 3 verbunden sind (Fig. ro). Märe kann auch beide Arten
miteinander kombinieren, um die Wirkung zu erhöhen.
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Die für den Fahrer eines Kraftwagens notwendigen und im Innern: des
Wagens an oder über der Windschutzscheibe anzubringenden Einrichtungen, wie Blendschutz;
Rückspiegel od. dgl., können so angebracht werden, daß sie keine Beeinträchtigung
der Schutzwirkung durch das Polster bilden. Fig. i z und 12 zeigen eine Sonnenblendscheibe
r9, die an der vorderen unteren Ecke,des Polsterpakets bei 2o drehbar angelenkt
st und beim Herabfallen von dem Polster verdeckt wird ohne Behinderung durch die
jeweilige Stellung der Sonnenblenda: Um dem Führer des Fahrzeuges beim Herabfallen
des Schutzpolsters auch weiter die Möglichkeit einer beschränkten Sicht in Fahrtrichtung
zu geben, kann man an Stelle der Streifenform eine schachbrettartige Anordnung der
einzelnen Polsterkissen vorsehen. Das in, Fig. 13 dargestellte zweiteilige
Polster ist auf der rechten, für den Mitfahrer bestimmten Seite aus Streifen 13
und auf der linken, für den Fahrer aus kleinen mehr quadratisch geformten Kissen
i3' zusammengesetzt, 'die durch biegsame Streifen 14 miteinander verbunden sind.
Die freien Felder 13" gestatten auch nach dem Herabfallen weiterhin einen Durchblick.
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Die Auslösevorrichtungen für das Entfalten des Schutzpolsters können
unter Ausnutzung der durch das Trägheitsmoment hervorgerufenen Verzögerungs- oder
Beschleunigungskräfte, mannigfacher Artsein. So kann, wie Fig. 14 zeigt, an Stelle
eines schwenkbar gelagerten Hammers eine frei rollende Kugel 21 vorgesehen sein,
die auf einer schiefen Ebene 22 beim plötzlichen Bremsen der Fahrt infolge des,
Trägheitsgesetzes aufwärts rollt und dabei eignen Schlag auf einen unter dem. Drück
einer Feder 24 stehenden Bolzen 23 auszuüben vermag. Der Bolzen 23 ist in einer
Führungshülse 26 verschiebbar und trägt z. B. an seinem vorderen Ende ein mit schräger
Schneidfläche versehenes: Messer 25, das die :durch eine Öse 27 geführte straff
gespannte Aufhängeschnur 16 des Polsterpakets durchschneidet. Auch hierbei ist eine
vielseitige Regelung der Auslösung möglich. Das, Gewicht der Kugel :r, der Steigungswinkel
der schiefen Ebene 22 sowie die Stärke der Feder 24 sind für die Bemessung der Auslosungskräfte
von maßgebender Bedeutung.
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Ein anderes Beispiel zeigt Fi:g. 15, bei dem ein in einer Führung
28 gleitender Kolben, 29 nach Überwindung einer Druckfeder. 30 einen elektrischen
Stromschalter 31 in die Kontaktlage umlegt, der durch eine Zugfeder
32 einen Dauerkontakt herstellt. Einre in den Stromkreis eingeschaltete Zündspule
33 steht mit straff gespannter Aufhängeschnur 16 derart in Verbindung, däß die Schnur
durch den Glühdraht der Spule durchbrennt. Die Schnur kann an der betreffenden Stelle
z. B. durch eine Imprägnierung leicht brennbar vorbereitet werden.
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An Stelle der Zündspule kann auch ein. Relais vorgesehen sein., dessen
Anker mit einem Messer versehen ist und bei der Anzugsbewegung die Schnur 16 durchschneidet.
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Durch das Schließen des Stromkreises können noch.zusätzliche Einrichtungen
in Kraft treten, wie das Aufleuchten eines Stopplichtes, eines Rücklichtes, Einschalten
einer Reservebatterie usw.
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Bei der Ausführung nach Fig. 16 schlägt der Kolben 29 mit der Stange
29' auf einen Schlagbolzen 34, der eine Zündpatrone 35 in einem Zylinder 36 zur
Explosion bringt. Ein. in dem Zylinder gleitender Kolben 37, der auf seiner Vorderseite
ein Messer 38 trägt, zerschneidet bei der Vorbewegung die Aufhängeschnur 16.
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Die Zündpatrone 35 kann auch. an Stelle mittels eines Schlagbolzens
34 auf elektrischem. Wege zur Explosion gebracht werden, etwa durch eine Schalteinrichtung
ähnlich dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 15.
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Durch die Zündpatrone 35 wird eine zusätzliche
Kraft
erzeugt, die auch dazu benutzt werden kann, die Fallbewegung des Polsters, zu beschleunigen,
wie dies bereits in Fig. 8 bis io durch die dort vorgesehenen Druck- und Zugfedern
17 bzw. 18 vorgeschlagen ist. Der Explosionsdruck treibt beispielsweise in einem
Zylinder einen Kolben, der zweckmäßig mater Zwischenschaltung elastischer Mittel
zwecks Vermeidung von durch die Explosionskraft eintretenden Beschädigungen das
Polster herabzieht oder auch von oben her einen Druck ausübt.
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Eine besondere Art der Aufhängung des Polsterpakets mittels einer
Schnur ist in Fig. 17 und 18 gezeigt, bei der eine elastische, mit einem
stromleitenden Draht 4o versehene Schnur 16' verwendet wird. Der in der Schnur eingebettete
Draht 40 ist in einem Weichgummiteil 39 bei 41 unterbrochen, ohne jedoch die Berührung
der Drahtenden miteinander und damit die leitende Verbindung aufzuheben. Erst bei
einer Dehnung des, Weichgummiteiles: 39, beispielsweise bei einem starken Stoß des
Fahrzeuges, bei dem das unter dem Einfluß der Trägheitskräfte nach unten schwingende
Polstergewicht die Schnur streckt, werden; die bis dahin sich berührenden Drahtenden
auseinandergezogen und somit die stromleitende Verbindung unterbrochen. Die Stromkreisunterbrechung
kann, unter entsprechender Ausbildung der Auslösevorrichtun@g dazu benutzt werden,
die Aufhängung des Polsterpakets zu lösen und das Polster zum Entfalten zu bringen.
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Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Auslösevorrichtung ist in
Fig. 18 veranschaulicht. In einem Gehäuse 6" ist ein Relais: 42 angeordnet, dessen
Anker 43 im angezogenen Zustand einen nach außen durch einen Schlitz des Gehäuses
ragenden Stift 44 trägt, an den die Schnur 16' mittels einer Öse 16" aufgehängt
werden kann.. Bei Unterbrechung des Stromkreises fällt der Anker 43 unter der Wirkung
des Gewichts des Polsterpakets und eventuell einer zusätzlich angebrachten Feder
45 ab, so daß der Aufhängestift 44 die Öse i6" freigibt.
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Durch Eindrücken eines Schaltknopfes 46 kann die Vorrichtung- außer
Betrieb gesetzt werden, so daß auch bei nicht eingeschaltetem Stromkreis das Polster
in seiner Ruhelage verbleibt. Zu diesem Zweck drückt der Schaltknopf 46 in der Ausschaltlage
mittels eines Stiftes 46' auf den Anker 43, wodurch die Öse i6" am Herabfallen durch
den Stift 44 verhindert wird.
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Eine andere Art der Auslösung für das Schutzpolster kann auch darin
bestehen, daß, vor der Stoßstange des Kraftfahrzeuges zusätzlich ein beweglicher
Schutzbügel angeordnet wird, der beim Auftreffen auf einen Widerstand eine elektrisch
betätigte Auslösevorrichtung für das Polster beeinflußt. Eine derartige Anordnung
zeigt Fig. i9 bis 21. Der vor der Stoßstange 47 befindliche Schutzbügel 48 wird
von. zwei Stangen 49 gehalten, die in einer Hülse 5o (Fig. :i) geführt sind und
beim Eindrücken mit einer am Boden der Hülse vorgesehenen Kontaktscheibe 51 in Berührung
kommen. Ein hierdurch eingeschalteter Stromkreis betätigt ein Relais 53, das ein
Auslösen des Polsterpakets herbeiführt. Um ein unbeabsichtigtes Auslösen zu verhindern,
nst zwischen dem Schutzbügel 48 und der Stoßstange 47 eine Feder 52 angeordnet.
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In Fig. 22 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem das Polster
zwangsläufig durch ein unter der Wirkung der Trägheitskräfte vorschnellendes Gewicht
55 in die Schutzstellung herabgezogen wird. Zu diesem Zweck ist das in; einer
Führung 54 ruhende Gewicht 55 mit dem Polster durch eine Schnur 57 verbunden. Die
Freigabe des Polsters wird dadurch ermöglicht, daß die Enden der das Paket in der
Faltlage haltenden Schnur 16 durch ein Schnappschloße 58 gehalten werden, das, zweckmäßig
mittels eines Scharniers! 61 gelenkig an der Fahrzeugwand bzw. dem Dach :2 aufgehängt
ist und durch kräftigen Zug an der Schnur gelöst wird. Beispielsweise kann das -Schloß,
aus einer von einer Blattfeder 59 getragenen Warze 6o bestehen, die beim Einschieben
in das Schloßgehäuse in- eine entsprechende Vertiefung unter Federdruck einschnappt.
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Die Auslöseeinrichtung 56 für das Gewicht 55 kann, aus einem Relais
bestehen, das bei geschlossenem Stromkreis das Gewicht 55 festhält. Wird der Stromkreis
unterbrochen, was, z. B. beim Auftreffen des Schutzbügels' 48 auf einen Widerstand
eintritt, so gibt das: Relais, das Gewicht 55 frei.
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Durch zusätzliche Anordnung einer von den Trägheitskräften gesteuerten
Auslöseeinrichtung 28, beispielsweise einer solchen nach Fig. 15, kann eine Unterbrechung
des das, Gewicht 55 haltenden Stromkreises durch einen Schalter 31 auch dann erfolgen,
wenn bei Stillstand des Fahrzeuges. durch Auffahren eines, anderen: Fahrzeuges oder
bei einem starken Bremsen eine Schutzwirkung durch das Polster erforderlich wird.
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Eine besondere Ausführungsform des, Schutzbügels, der keine beweglichen
Teile aufweist, zeigen Fig. 24 und 25. In eine wellig geformte Schiene 62 aus einem
spröden, leicht zersplitternden Material, beispielsweise aus Kunstharz, .ist eine
stromleitende Metallfolie 63 eingebettet. Diese Schiene kann beispielsweise auf
der Vorderseite der Stoßstange 47 eines Fahrzeuges oder auch an einer anderen der
Stoßwirkung ausgesetzten Stelle des Fahrzeuges befestigt sein. Dieser Ausführung
liegt der Gedanke zugrunde, daß. hei einem Zusammenstoß durch Zersplitterung der
Schiene 62 auch die Metallfolie 63 zerstört wird. Die Metallfolie 63 bildet einen
Teil eines Stromkreises, dessen Unterbrechung die Auslösung des, Schutzpolsters
herbeiführt.
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Eine andere Art der Beschleunigung des Herabziehens des Schutzpolsters
zeigt die Ausführungsform mach Fig. 26, bei der die treibende Kraft des Motors für
diesen Zweck herangezogen wird.
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Eine Schnurscheibe 64, die mixt der Aufhängeschnur 57 des Polsters
verbunden ist, wird- durch einen Elektromagneten 65 bei geschlossenem Stromkreis
in der Ruhelage festgehalten. Die Schnurscheibe 64 ist mit ihrer Welle 64' drehbar
und in der Achsrichtung längs verschiebbar .in dem. Magnetkern 66 gelagert und steht
unter dem Druck einer Feder 67. Die Schnurscheibe ist oberhalb eines Reibrades 69
angeordnet, das auf einem. beliebigen
vom Motor des Fahrzeuges angetriebenen
Teil, beispielsweise der Kardanwelle 68, sitzt.- Bei Unterbrechung des Stromkreises
.fällt die Schnurscheibe 64 vom Magnetkern. ab und wird durch d:asi Reibrad 69 in
schnelle Umdrehung versetzt, so -daß; die sich aufwickelnde Schnur 57 das Polster
herabzieht.
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Um -die Unterbringung des Polsterpakets in dem Wagen nicht störend
zu empfinden. und möglichst unsichtbar zu gestalten, kann -das. Wagendache, wie
Fig. 27 zeigt, in seinem vorderen Teil eine Ausbuchtung 2' erhalten, In der das
-Polsterpaket 3 so untergebracht ist,- daßr die untere Seite mit dem. übrigen Teildes
Daches :2 abschließt.-Die Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung beschränken sich;
nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele: Diese lassen -lediglich erkennen,
wie vielseitig der Erfindungsgegenstand angeordnet und betätigt werden kann. Außer
in, Kraftfahrzeugen läßt sich die Erfindung mit Erfolg auch in anderen Fahrzeugen,
die zur Personenbeförderung dienen, anbringen und verwenden,' wobei für die Anpassung
und Gestaltung des Polters, des- Polsterpakets, seiner Aufhängung, der Auslösungs.mittel
und der zusätzlichen Auslösungs-: und Betätigungskräfte zahlreiche Möglichkeiten
offemstehen.