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Stahlnetz-Silo zur Uberwinterung von Hackfrüchten Die Uberwinterung
von Hackfrüchten in der in der Landwirtschaft üblichen Form, d. h. in Mieten, hat
den Nachteil, daß insbesondere durch schlecht regelbare Luftzirkulation eine erhebliche
Minderung des Pflanzgutwertes und auch Verluste durch Fäulnis eintreten. Außerdem
ist ein nicht unbeträchtlicher Arbeitsaufwand mit dem Ein- und Ausmieten verbunden.
Aus diesen Gründen werden für die Überwinterung feste Baulichkeiten errichtet, die
hohen Kostenaufwand verursachen.
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Gegenstand der Erfindung ist es, eine zuverlässige Überwinterung
der Hackfrüchte mit einem geringen Kosten- und Arbeitsaufwand zu schaffen, welche
gegenüber festen Lagerhäusern den Vorteil hat, nicht völlig ortsgebunden zu sein.
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Der Stahlnetz-Silo wird aus Baustahlgewebe in Verbindung mit vorzugsweise
wirtschaftseigenen Werkstoffen in stehender zylindrischer Form oder in liegender
langgestreckter Form aufgebaut. Bei der stehenden zylindrischen Form werden Stahlnetzmatten
zu Ringen geformt, die am Zusammenstoß der Stahlnetzkanten durch nach außen zu öffnende
Verbindungsmittel zusammengehalten werden. Aus arbeitswirtschaftlicben Gründen können
auch mehrere Ringe übereinander angeordnet werden. Bei der liegenden langgestreckten
Form, die besonders in bezug auf ihre Länge fast unlegrenzt ist, werden die Stahlnetze
an Pfählen befestigt. Der so entstehende Behälter wird während des Füllens bei Bedarf
dadurch verlängert, daß die am vorläufigen Ende aufgestellten Geweberollen weiter
abgerollt werden. So ist es möglich. die Hackfrüchte von der offenen Schmalseite
aus mit geringem Arbeitsaufwand einzubringen. Gegen Frosteinwirkungen werden die
Hackfrüchte in dem so erstellten Behälter, gleich welcher Ausbildung,
durch
vorzugsweise wirtschaftseigene Wärmeisolationsstoffe geschützt. Hierzu werden beispielsweise
Preßstrohballen an der Innenseite des Stahlnetzes entlang aufgestellt und mit dem
Stahlgewebe behélfsmäßig verbunden. Bei zunehmender Kälte können dann auch noch
an der Außenseite Preßstrohballen nach Bedarf aufgerichtet bzw. bei zu hoher Innentemperatur
des Siloraumes wieder entfernt werden. Hierfür kann man bei der zylindrischen Form
zum Befestigen der Strohballen an der Außenseite des Silonetzes beispielsweise Spanndrähte
in Verbindung mit Drahtspannern verwenden, die die Strohballen fest an das Stahlnetz
anpressen. Bei der langgestreckten Form werden die von außen angestellten Strdhballen
durch Stangen und Draht mit dem Stahlnetz verbunden. Es ist aber auch möglich, ein
zweites Stahlnetz um die äußere Isolierschicht zu spannen, was bei der Anwendung
der zylindrischen Form zweckmäßig ist. Zur Wärmeisolation können auch nichtwirtschaftseigene
Stoffe herangezogen werden, insbesondere naß fest Wellpappe, die zweckmäßig unmittelbar
auf der Außenseite des Stahlnetzes oder als äußere Umkleidung angebracht wird.
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Die Wärmeisolation nach oben erfolgt vorzugsweise durch Aufbringen
von Spreu, insbesondere Gerstenspreu, auf das Füllgut, zweckmäßig auf eine vorher
auf das Füllgut gelegte Papier- oder Gewebelage, um das Eindringen der Spreu in
das Füllgut zu verhindern. Die Spreuschicht wird mit Strohballen überdeckt. Die
Wärmeisolation kann auch hier noch durch nichtwirtschaftseigene Stoffe erhöht werden.
-Die beispielsweise anfänglich nur innen angebrachte Strohauskleidung läßt ein rasches
Abtrocknen und Abkühlen der Hackfrüchte zu und bietet trotzdem schon einen gewissen
Schutz gegen das Eindringen von Kälte. Es ist aber auch möglich, die Wärmeisolation
gänzlich außerhalb des Stahlgewebes anzuordnen.
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Der Wärmeisolationsstoff wird gegen äußere Feuchtigkeit durch eine
Abdeckung aus wasserdichtem Stoff geschützt, die gleichzeitig den Luftaustausch
von außen nach innen unterbricht. Hierfür eignen sich besonders witterungsbeständige
Papiere, Teerpappe oder imprägnierte Holzfaserplatten, die z. B. mittels verspannten
Bindedrahts an der Wärmeummantelung festgehalten werden und daher wieder leicht
zu entfernen sind.
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Um die Ventilation im Innern des Hackfruchtsilos zu fördern und um
die Innentemperatur beeinflussen zu können, wird im Innern des zylindrischen Silos
ein senkrechter Entlüftungsschacht angeordnet, der beispielsweise auch aus Stahlnetzringen
kleineren Durchmessers hergestellt sein kann. Der Entlüftungsschacht wird gegen
den Druck des Füllgutes auf oder in den Siloboden und an der Außenwand des Silos
sicher verankert. Der langgestreckte liegende Silo erhält waagerechte Stollen, die
grätenartig den Silo in Bodennähe durchziehen und auch hier eine gute Ventilation
bewirken. Auch von der Bodenfläche aus kann die Belüftung erfolgen, wenn der Silo
auf ein ringförmiges Fundament gesetzt wird, in das lösbar ein Rost, beispielsweise
aus Stahlgewebe, eingehängt ist. Die Ventilation kann durch Vorschalten eines Gebläses
erhöht werden. Der Luftstrom durchdringt dann den ganzen Füllraum. Allzu großmaschige
Gewebe werden mit engmaschigem Drahtgeflecht überdeckt, das ein Durchfallen der
Hackfrucht verhindert, ohne das Durchfallen von Erde od. dgl. zu beeinträchtigen.
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Während die Entleerung des Behälters in der Regel durch das Öffnen
einer senkrechten Naht zwischen den Stahlnetzenden erfolgt, ist bei einem eingehängten
Rost eine nach unten zu öffnende Entnahmestelle vorgesehen, durch die gegebenenfalls
der Inhalt des Silos auch nach unten entleert und durch einen Elevator auf den Wagen
befördert werden kann. Die Anbringung des Rostes und die Art der Entleerung ist
sinngemäß auch bei der langgestreckten liegenden Form des Silos möglich.
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Es ist wirtschaftlicher, den kurz andauernden scharfen Frostperioden
nicht nur mit einer stärkeren Isolierung zu begegnen, sondern auch durch die Zuführung
künstlicher Wärme. Zu diesem Zweck werden Heizvorrichtungen, die vorzugsweise in
unmittelbarer Nähe der inneren Ummantelung angeordnet sind, eingesetzt. Hierzu können
bei den stehenden zylindrischen Siloformen ringförmig ausgelegte Heizkörper, z.
B. Dränageröhren oder Blechröhren, dienen, die nach Art der Kükenaufzuchtkästen
mit z. B. glimmenden Brennstoffen beschickt werden. Der Abzug erfolgt durch den
mittleren Schacht. Bei den liegenden langgestreckten Siloformen werden die Heizrohre
mit geringer Steigung an der Innenseite angeordnet. Wenn der Silo über einem Rost
steht, kann die Heizung unterhalb des Rostes angebracht werden, gegebenenfalls auch
als Warmluftheizung in Verbindung mit einem außerhalb des Silos aufgestellten Warmluftgebläse.
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Infolge der Wölbung des durchhängenden Rostes wird die Wärme hauptsächlich
bei dieser Lösung an der Innenummantelung hochsteigen.