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Roller zum Abstoßen von der Fahrbahn mit einem Fuß Gegenstand der
Erfindung ist ein Roller zum ab-. wechselnden Antrieb durch Fußabstoß von der Fahrbahn
und durch Handhebel als Kinderspiel- und Sportfahrzeug.
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Außer den einfachen Rollern, die durch Abstoßen von der Fahrbahn mit
einem Fuß fortbewegt werden, gibt es auch solche, die nur durch Betätigung von Trethebeln
oder Wippen betrieben werden. Die Erzielung einer größeren Geschwindigkeit ist bei
allen Arten nur durch sehr schnell aufeinanderfolgende Kraftstöße möglich und daher
auf die Dauer sehr anstrengend.
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Für Fahrräder und ähnliche Fahrzeuge sind auch Handhebel als zusätzliche
Antriebsmittel bekannt. Ihre Betätigung erfolgt jedoch im Sitzen oder im Stehen
auf beiden Füßen, die Ausnutzung der Armkraft ist anatomisch ungünstig und unnatürlich
und daher von geringer Wirkung.
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Das Neue der Erfindung ist die Anordnung der Lenkeinrichtung als Handhebel
für zusätzlichen Antrieb an einem vorwiegend durch Fußabstoß betriebenen Roller.
Durch diese Kombination wird dem Benutzer die Möglichkeit gegeben, die Geschwindigkeit
des Rollers zu erhöhen. Außerdem kommt der .neue Roller dem Spiel- und Nachahmungstrieb
sowie dem Verlangen der Jugend nach technischer Betätigung in hohem Maße entgegen
durch die dem Gangwechsel eines Autos ähnliche, während der Fahrt mögliche Umschaltung
auf mehrere Stufen der Kraftübertragung oder auch stufenlos.
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Dem Konstruktionsgedanken liegt die Tatsache zugrunde, daß beim Vorwärtsstoßen
des Rollers mit
einem Fuß, also beim Strecken eines Beines nach
hinten, der Oberkörper'sich als Ausgleich= oder Reflex=-bewegung nach vorn neigt
und auch die Arme das Bestreben haben, sich nach vorn zu strecken. Nach beendetem
Abstoß gehen mit- dem sich. wieder krümmenden Bein auch der Oberkörper und die Arme
in die Ausgangsstellung zurück. Diese naturgegebenen :Bewegungen von Oberkörper
und Armen werden, hier dazu benutzt, nm beim Fußabstoß die gelenkartig befestigte
Lenksäule nach vorn zu schwingen und beim-Nachholen des Beines wieder nach hinten
zu ziehen, wobei durch geeignete, mit der Lenksäule verbundene Übertragungsmittel
einem der Laufräder oder auch beiden und damit dem- ganzen Roller einschließlich
Fahrer zusätzliche Impulse erteilt werden. Die Kraftstoßlücken zwischen den einzelnen
Füßstößen werden also durch Kraftstöße der Arme mehr oder weniger ausgefüllt. Dadurch
wird eine gleichmäßigere, zügige Fahrt erreicht, und die Geschwindigkeit kann erheblich
gesteigert werden. Durch diese Art der Benutzung wird der Roller zu einem wertvollen
Sportgerät, da im Gegensatz zu den bisher bekannten Antrieben der ganze Körper in
anatomisch günstiger. Weise an der Aufbringung der Kraft beteiligt- ist. Der vorhandene
Freilauf bewirkt, daß die Kraftstöße der Arme auch in beliebigem Takt oder für sich
allein ausgeführt oder ganz unterlassen werden können.
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Im übrigen ist die in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel gewählte
Bauart sehr einfach und erfordert nur geringe Herstellungsgenauigkeit. Diese Tatsachen
sowie die Möglichkeit, mit kleinen Laufrädern und ohne . starke Eisenarmierung -
auszukommen, bewirken, daß der Roller billig hergestellt werden kann.
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Die Zeichnung zeigt in Fig. i und 2 die Antriebseinrichtung eines
Ausführungsbeispiels in den beiden Umkehrstellungen. Aus der dargestellten Figur
des Fahrers ist auch die natürliche, anatomisch richtige Kombination der Körperbewegungen
mit den Bewegungen der Antriebsorgane zu ersehen.
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Vorderteil und Hinterteil des Rollers sind in bekannter Weise gelenkartig
verbunden. Das Fußbrett liegt möglichst tief, um die beim Fußabstoß nötige Kniebeuge
des ruhenden Beines und den damit verbundenen Kraftaufwand möglichst gering zu halten.
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Da bei dem Ausführungsbeispiel zwecks Verbilligung kleine Laufräder
vorgesehen sind, ist zur Erzielung des notwendigen großen Übersetzungsverhältnisses
an der um den . Drehpunkt a schwenkbaren Lenksäule b und an dem feststehenden Holm
c ein Rollensystem angeordnet, das die umgekehrte Wirkung eines Flaschenzuges hat.
Die Rolle d dieses Systems ist an der Lenksäule b, die Gangwechselrolle e am feststehenden
Holm c befestigt. Ein Gurtband f oder ein sonstiges schmiegsames Zugmittel ist bei
Punkt g an der Lenksäule b befestigt, über die Rollen d und e geführt, mehrmals
um die Trommel k; Haspel od. dgl. gewickelt und dort festgemacht. Die Trommel
h sitzt auf der Achse i des Laufrades k und steht mit diesem
durch eine Freilaufeinrichtung beliebiger Art in Verbindung.
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Wenn der untere Arm der Lenksäule b aus der Stellung nach Fig. 2 nach
vorn gedrückt wird, wickelt sich ein entsprechendes Stück des Gurtbandes f von der
Trommel h ab, wobei sich, die angewandte Kraft als zusätzlicher Impuls -auf das
-durch- Fußabstoß im Rollen befindliche Laufrad k überträgt. Durch Anordnung von
mehr oder, weniger Rollen kann das Übersetzungsverhältnis verändert werden.
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Ein weiteres Band 1, Seil od. dgl. ist in umgekehrtem Sinne auf die
Trommel h gewickelt, nach der aus Fig.2 ersichtlichen Weise über Rollen geführt
und bei Punkt m an der Lenksäule b befestigt. Während die Lenksäule
wieder in die Stellung nach Fig.2 gebracht wird, zieht das Band l die Trommel
h unter Benutzung des Freilaufs wieder in die Ausgangs-@stellung zurück.
Gurtband f und Band 1 werden durch einen an geeigneter Stelle angebrachten
Spannungsregler beliebiger Bauart unter ständiger Spannung gehalten. '' Die Änderung
des Übersetzungsverhältnisses während der Fahrt erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in der Weise, daß die verschiebbar angeordnete Gangwechselrolle e dem Drehpunkt
a der Lenksäule b angenähert oder von ihm entfernt wird. Diese Bewegung kann durch
den Schalthebeln vermittelt werden, der durch eine beliebige Feststelleinrichtung
eine stufenweise oder auch stufenlose Umschaltung ermöglicht.
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Fig. i zeigt Gangwechselrolle e, Schalthebeln und deren
Verbindungsstange o in der Stellung der größten Übersetzung, Fig. a dieselben Teile
in der Stellung einer kleinen Übersetzung.
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Daß. die Bewegungen der. Lenksäule auch durch andere Einrichtungen
auf die Laufräder übertragen --werden .können"ergibt- sich von.. selbst.