-
Absperrschieber Es sind schon Absperrschieber bekannt, bei denen die
Schieberplatte so lang ist, daß sie sich auch bei geöffnetem Schieber innerhalb
der Dichtflächen befindet, und bei denen für den Durchfluß des Stoffes eine dem
Durchgang des Schiebers entsprechende Öffnung vorhanden ist. Bei solchen Schiebern
findet bei voller Öffnung ein wirbelfreier Durchfluß statt. Der durchfließende Stoff
kann stark verunreinigt sein, ohne daß Ansätze oder Ablagerungen im Gehäuse auftreten,
die den Schieber nach kurzer Betriebszeit Iren und sein Schließen behindern. Bis
zu einer bestimmten Durchgangsgröße, z. B. 25o mm NW, können #liese Schieber so
hergestellt werden, daß die geschlossene Stellung einen praktisch dichten Abschluß
gewährt. Schieber größerer Durchgangsweiten neigen entweder zum Klemmen der in ihrer
ganzen Länge durchzuschiebenden Platte, oder sie sind durch das für die Schiebbewegung
erforderliche Spiel zwischen Platte und Dichtflächen nicht mehr ausreichend dicht,
auch wenn die Gehäuse bzw. Dichtflächen elastisch oder verstellbar ausgeführt sind.
Absperrschieber dieser Art lassen sich für größere Abmessungen nicht mehr als dichtschließende
Absperrorgane verwenden.
-
Bildet der durchfließende Stoff im Schieber keine harten Ansätze und
ist seine Temperatur nicht besonders hoch, dann können die Dichtflächen in bekannter
Weise mit weichen, elastischen Packungen versehen werden, die durch rings um die
Dichtflächen verteilte Druckschrauben oder Druckfedern auf die Schieberplatte gepreßt
werden. Die stopfbuchsartigen festen oder verstellbaren Packungen im Innern des
Schiebers erfordern bei größeren Schiebern zur Erzielung einer gleichmäßigen Druckverteilung
erheblichen Aufwand an Einstellmitteln, die von außen zugänglich sein müssen und
daher durch das Schiebergehäuse hindurchzuführen sind.
Bei stark
verunreinigten Stoffen, insbesondere solchen, die harz bzw. polymerisätbildende
Ablagerungen verursachen, ist man auf harte abscherende Dichtflächen angewiesen,
die bei den bekannten Schiebern mit starrem Gehäuse nur unter Zusatz von Stopfbuchsen
mit umständlichen Nachstelleinrichtungen angebracht werden können. Aus diesem Grunde
hat man auch schon in gewissen Fällen auf das nach außen dichtende Gehäuse der Schieber
verzichtet. Die Schieberplätte wird dann zwischen zwei frei liegenden Stutzen einer
unterbrochenen Rohrleitung bewegt. Bei kleinen Ausführungen erfolgt dabei die Aaspressung
der Stutzen auf die Platte durch zwei Ankerbolzen, die beim Fehlen des Gehäuses
nahe an den Dichtflächen angeordnet sein können. Bei größeren Ausführungen sind
auch bei gehäuselosen Schiebern rings um die Dichtflächen verteilte Anpressungsmittel
notwendig.
-
Gehäuselose Schieber können nur für Stoffe, die beim Bewegen der Schieberplatte.
nach außen treten bzw. mit von außen angesaugter Luft in Verbindung kommen dürfen,
verwendet werden. Dabei ist in vielen Fällen eine erhebliche Gefahr vorhanden, denn
beispielsweise können austretende Gase Vergiftungen hervorrufen, und bei Betrieb
mit Unterdruck kann angesaugte Luft zu Explosionen führen. Darum werden in der Industrie
kaum gehäuselose Schieber verwendet. Es ist gebräuchlich; weniger dichtschließende
Schieber mit gekapseltem Gehäuse anzuwenden und außerdem zur Erreichung der notwendigen
praktisch dichten Absperrung des Durchflusses nach Schließen der Schieber hinter
diesen noch eine Steckscheibe zwischen ein Flanschenpaar der Rohrleitung zu klemmen.
Bei Aus-Besserungsarbeiten an den Rohrleitungen oder an mit diesen zusammenhängenden
Vorrichtungen ist die Steckscheibe nach den Unfallverhütungsvorschriften bei Verwendung
der bekannten Schieber stets notwendig. Das Einsetzen der Steckscheibe ist sehr
umständlich und hat außerdem die gleichen Nachteile wie die Anwendung gehäuseloser
Schieber, wenn auch durch die Drosselung des Stoffes bei vorgebautem geschlossenem
Schieber in geringerem Maße.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Absperrschieber, bei dem
die geschilderten Nachteile ausgeschaltet sind. Er besitzt eine lange Schieberplatte,
an deren verlängertem Teil. sich die Durchgangsöffnung befindet und die sich zwischen
zwei Stutzen in einem elastischen Gehäuse bewegt, wobei die Stutzen mittels außen
am Gehäuse angebrachter loser Spannringe über außenliegende Zuganker gegen die Sehieberplatte
gedrückt werden. Diese Anordnung ermöglicht selbst bei größten Abmessungen ein gleichmäßiges
Anliegen der Dichtungsflächen sowohl in geöffneter als auch geschlossener Stellung.
-
Nach der Erfindung hergestellte Absperrschieber von 8oö mni NW ergaben
praktisch dichten Abschlüß, der sich bei längerer Betriebszeit, in der oftmaliges
Bewegen des Schiebers erfolgt und stark, z: B. mit Teer sowie festen Bestandteilen,
wie Ruß oder sonstigen staubartigen Stoffen, verunreinigte und harz- oder polymerisatbildende
Gase oder Dämpfe den Schieber durchflossen, nicht veränderte. An Hand der Zeichnung
sei die Erfindung an einer Ausführungsform näher erläutert: Abb. z zeigt im Schnitt
einen Schieber in geschlossener Stellung. Zwischen den Stutzen g läßt sich die Schieberplatte
2 mit dem verlängerten Teil 3 mittels Spindel 5 in bekannter Weise verschieben und
so aus der gezeichneten geschlossenen Stellung in die Öff-
nungsstellung bringen,
so daß die Öffnung 4 einen dem Querschnitt der Rohrleitung entsprechenden freien
Durchgang bildet. Das elastische Gehäuse i wird in beiden Endstellungen der Schieberplatte
nicht vorn Stoff durchflossen. Abb. 2 zeigt einen Schnitt des Schiebers bei
A-B. Die im elastischen Gehäuse i sitzenden Stutzen g werden durch zwei lose
Spannringe 6 mittels zweier Anker 8 über je vier an den Stutzen g befestigte Nocken
7 mit ihren Dichtungsflächen auf die Dichtfläche der Schieberplatte 2 gedrückt.
Im Schnitt C-D ist diese Anordnung in Abb. 3 noch einmal dargestellt..
-
Durch die diagonale Anordnung der Nocken 7 am Umfang der Stutzen g
(s. Abb. a) verteilen sich die von den Ankern 8 erzeugten Preßkräfte genau gleichmäßig
auf je 1/4 der Stutzen 9 und über diese gleichmäßig auf die Dichtflächen.
-
Abb. 4 zeigt, übertrieben dargestellt, die auf Grund ihrer Elastizität
unvermeidliche Dürchbiegung der Spannringe. Beim Erfindungsgegenstand ist diese
Durchbiegung bedeutungslos. Die Zugkräfte ii undii' zerlegen sich beim Druck der
Ringe 6 auf je zwei Nocken 7 in
Da sich auch bei starker Durchbiegung der Ringe 6 der Abstand io nicht verändert
und gleich dem Abstand io' (s. Abb. 2) bleibt, ist die gleichmäßige Aaspressung
der Dichtflächen auch bei kräftigem Anziehen der Zuganker 8 nicht gestört.
-
Die Schieber können im Gewicht leicht gehalten und z. B. aus Blech
geschweißt billig ausgeführt werden, was besonders für große Nennweiten wesentlich
ist. Die sowohl in geschlossener als auch in geöffneter Stellung bedeckten Dichtflächen,
sowie das stets gegen Stoffdurchfluß abgeschlossene Gehäuse, können auch bei langer
Betriebszeit nicht verschmutzen, und das gleichmäßige Aufliegen der Dichtungsflächen
gewährt die praktisch notwendige Dichtheit.