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Flaschensauganlage zum Absaugen von Sekreten od. dgl. aus Körperhöhlen
Zum
Absaugen von Sekreten oder sonstigen in einem Hohlraum des menschlichen Körpers
oder in seiner Tiefe befindlichen Flüssigkeiten und Absonderungen werden außer motorisch
oder von Hand betriebenen pumpenartigen Vorrichtungen schon länger Flaschensysteme
verwendet, die nach dem Prinzip arbeiten, daß in einer mit Wasser gefüllten hochgestellten
Flasche, die am Boden einen Auslauf besitzt, der mit dem Bodenauslauf einer tiefergestellten
gleichartigen Flasche diurch eine Schlauchleitung verbunden ist, ein Vakuum entsteht,
welches durch den meistens durch einen Gummistopfen dicht geschlossenen Flaschenhals
und eine durch diesen Stopfen zum Patienten geführten Schlauchleitung im Geíljiet
der zu behandelnden Körperstelle eine absaugende Wirkung ausübt. Ist das Wasser
von der obenstehenden in die tieferstehende Flasche belaufen, so wird die untere,
jetzt mit Wasser gefüllte Flasche auf den Standort der zunächst hochgestellten Flansche
verbracht und die vorher hochstehende, jetzt tiefstehende Flasche sowie deren Flaschenhalsstopfen
mit Schlauchleitung an den Platz der jetzt hochstehenden Flasche verbracht, wodurch
der Saugvorgang durch den Abfluß des Wassers erneut in Tätigkeit tritt.
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Dieses Umstellen, besonders bei Verwendung von kleinen Flaschen,
ist umständlich und zeitraubend und ruft den Tag über zahlreiche Unterbrechungen
der Saugwirkung hervor, die möglichst konstant erhalten bleiben sollte.
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Andererseits ist bei Verwendung von größeren, etwa 5 1 haltenden
Flaschen, bei denen das Umstellen nicht gar so häufig notwendig ist, der leidende
und oft reicht geschwächte Patient kaum imstande, besonders die mit Wasser gefüllte
Flasche ohne größere Schwierigkeiten neu Izu placieren.
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Daß bei diesem Vorgang auch leicht Flaschenbruch und Bruch der gläsernen
Schlauchverbindungsrohre entstehen kann, ist ohne weiteres klar. Auch wird es kaum
zu vermeiden sein, daß Zerrungen an der zum Patienten geführten Sahlauchleitung,
deren Ende in das Körperinnere eingeführt ist, auftreten.
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Eis sind auch Flaschensaugsysteme bekanntgeworden, bei denen jede
der beilden Bodenauslaufflaschen nebeneinander in einer besonderen Führung läuft,
wobei Idie Aufsteliplatten für jede Flasche mit über einige Laufrollen geführtes
Drahtseil miteinander gekuppelt sind, so daß beim Tiefstellen der einen Flasche
dile andere gleichzeitig in Idie Hohe geführt wird. Diese Anordnung bedeutet zwar
eine Erleichterung für den bedienenden Patienten, doch ist auch hier besonders bei
Verwendung von größeren Flanschen mit etwa 5 1 Inhalt usw. die erforderliche Kraft
sehr wesentl.ich und vom Patienten nicht immer aufzubringen.
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Außerdem hat dieses System den Nachteil, daß die Ventile, welche die
Umstellung der Saugwirkung und das Entweichen des in der tief stehenden Flasche
erzeugten Aerdruckes im Wechselspiel vorzunehmen haben, sich oft verkleben, so daß
häufig entsprechende Korrekturen an ,den Ventilen vorgenommen werden müssen, was
von nicht technisch veranlagten Patienten und Pflegepersonal nicht ohne weiteres
geschehen kann.
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Der Erfindungsgegenstand beseitigt diese MiB-stände in vollkommener
Weise dadurch, daß die Flaschen spielen leicht ohne Anwendung einer stärkeren Kraft
von der Hochstellung zuir Tieflage und umgekehrt verbracht werden können, und zwar
ohne daß die Saugwirkung kaum mehr als eine kurze Sekunde aussetzt.
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In der Zeichnung ist in Fig. I ein Ausführunfgsbeispiel dargestellt,
bei welchem auf einem Bodengestell das Lager a für ,die waagebalkenartigen Tragarme
b und c der Flasehenträger d und e angeordnet ist. Das Lager a bzw. Drehpunkt dieser
waagebalkenarügen Tragarme b und c ist als Umstellhahn gebaut, wobei das beim Hochstand
der einen Flasche t infolge des abfließenden Wassers in ihr erzeugte Vakuum dadurch
Idile Schlauchleitungf und die Verbindungsstutzen lt und i und die Bohrungen k und
p dieses Hahnes hindurch über die am unteren Teil Ides Ges teiles angeordnete Auffangflasche
zum Patienten geführt werden kann, während bei gleicher Einstellung der Tragarine
eine von der tiefstehenden Flasche s ausgehende Leitung g gleichzeitig die in dieser
Flasche erzeugte Druckluft dadurch die Hahubohrungen o, p bzw. m, n hindurch entweichen
läßt.
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Dieser Umstellihahn ist weiter so gebaut, daß nach Umstellung der
Flaschenlage das Vakuum der jetzt obenstehenden Flasche auch hier wiederum in der
gleichen Weise über den Verbindungsstutzen i, der jetzt über ider Bohrung k steht,
wirksam wird.
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Ebenso erfolgt in diesem Fall das Entweichen der Druckluft aus der
jetzt tiefstehenden anderen Flasche über den jetzt über der Bohrung m stehenden
Verbindungsstutzen lt nach außen.
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Damit nun die eingenommene Flaschenlage einerseits hoch, andererseits
tief jeweils ohne weiteres festgehalten wird, sind Idie Tragarme b und c beispielsweise
als Rohre ausgebildet, durch welche ein unter Federwirkung stehender Sicherungsstab
in entsprechende, im Hahnstöpsel oder am Hahnlager befindliche Rasten eingreift.
Dieser Stab ist an seinem äußeren Ende mit einer als Bedienungsgriff dienenden Abzweigungu
versehen. Durch die genannte Federwirkung wird der Sicherungsstab automatisch rastenwärts
geschoben. Durch leichtes Andrücken gegen den Griff v kommt das Aus rasten zustande,
wodurch dann ein kleiner Druck oder ein Anheben mit der Hand genügt, die neue Flascheneinstellung
vorzunehmen, die vom Sicherungsstab wiederum selbsttätig fixiert wird.
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Fig. 2 zeigt tden Querschnitt eines Ausführungsbeispieles durch den
Hahnstöpsel und des ihn umschließenden Hahngehäuses, wobei die waagebalkenartigen
Tragarmsätze b und c in Draufsicht dargestellt sind. I ist die von der Stirnseite
des feststehenden Hahnstöpsels aus mit der radialen Bohrung k kommunizierende Bohrung,
die je nach dem Flaschenstand entweder mit demVerbindungsstutzen lt oder i Verbindung
hält.
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An der Stirnseite des Hahnstöpsels mündet die zentrale Bohrung I
in einen Schlauchverbindungsstutzen, die ,den Saugschlauch w zur Auffangflasche
q leitet, von welcher eine weitere Schlauchleitung y zum Patienten r abzweigt, deren
vorderes Ende ,durch die Körperwand hindurch in das Innere zur Sekretansammlung
eingeleitet ist. n und p sind zwei horizontale, ebenfalls von der Stirnseite des
Hahnstöpsels in seiner Längsrichtung angelegte Bohrungen, welche mit den radialen
Bohrungen o und m in Verbindung stehen, die jeweils zum Stutzen lt un'd i bzw. zu
derjenigen Schlauchleitung f, g leiten, welche zu der jeweils tiefstehen den Flasche
führt. Durch diese Leitung bzw. Bohrungen kann die in der untenstehenden Flasche
entstehende Druckluft über die Bohrungenen und p ins Freie entweichen. Die Anordnung
ist so getroffen, daß bei Einstellung der hochgestellten Flasche die in ihr erzeugte
Saugluft durch !den ihr jeweils zunächst stehenden Verbindung,sstutz.en h oder i
über die Bohrungen k und 1 wirksam wind, wobei gleichzeitiig jeweils auch auf der
Seite der tiefstehenden Flasche die Kommunikation für den Austritt der Druckluft
über einen der beiden Verbindungsstutzen lt oder i und über die Bohrungen n oder
p korrekt eingestellt ist. Beim Umstellen der Flasche und t wiederholen sich diese
Vorgänge ohne weiteres in umgekehrter Richtung.
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Damit nun die Saugwirkung, die beim höchsten bzw. tiefsten Stand
der Flasche am stärksten auftritt, dosiert bzw. auf das erforderliche Maß verringert
werden kann, ist zwischen den radialen
Bohrungen o, k und rn jeweils
eine längere Rille in zirkulärem Sinne in die Oberfläche des Hahnstöpsels eingearbeitet,
welche es ermöglicht, daß die Saug- bzw. Druckluft auch durch diese Rillen hindurch
wirksam werden kann, wobei diese Rillen an denjenigen Stellen, an welchen beispielsweise
die Saugluft der jetzt hochstehenden Flasche mit der Rille, welche die Druckluft
bei umgekehrter Flaschenstellung passieren würde, zusammenstoßen würde, eine Unterbrechung
erhalten. Werden nun die beiden Flaschen so eingestellt, daß ihr Niveau keinen großen
Unterschied aufweist, so ist naturgemäß die Saugwirkung sehr gering; je mehr das
Niveau verändert wird, desto mehr verstärkt sich auch die Saug- und auch die Druckwirkung.
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Mit diesem Steuierungsprinzip des Hahnsystems kann nicht nur eine
feine Dosierung der Saug- und der Druckwirkung erzielt werden, sondern es ist ganz
ausgeschlossen, daß in irgendeiner Stellung eine Störung der Funktion auftreten
kann. Durch die Einschaltung eines bekanntenManometers z mit jie einer Skala für
Unter- und Überdruck ist der jeweils im System auftretende Grad der Saug- oder Druckwirkung
leicht zu erkennen und genaue Anpassung der Saugwirkung nach des.sen Angaben möglich.
Durch die waagebalkenartige Anordnung der Tragarme um einen Drehpunkt ist seitens
des im Bett liegenden Kranken, ohne daß er sich aufzurichten braucht, eine spielend
leichte Umstellung der Flaschen ohne eigentliche Kraftanstrengung möglich, wodurch
nicht nur Unregelmäßigkeiten an der Schlauchleitung und der wechselnden Verbindungs
stellen, sondern insonderheit auch alle Störungen und Defekte an den Flaschen und
deren Stellung von vornherein verhindert wird, vielmehr wird und bleiht das ganze
Gerät dauernd vollständig im höchsten Grade funktionsfähig.
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PATEXTANSPRÜCHE: I. Flaschensauganlage mit in der Höhe gegeneinander
verstellharen Flaschen zur Erzeugung einer Sang- und Druckwirkung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flaschen, durch welche die Saugwirkung zustande gebracht wird, an den Enden
eines auf einem Gestell oder einem hängenden Träger od. dgl. balancierenden Waagehalliens
(b, c) angeordnet sind, dessen Drehpunkt (a) als Umstellhahn ausgebildet ist.