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Rollfilmkamera mit Plattenschlitzverschluß Die Erfindung bezieht sich
auf die bekannte Gattung von Rollfilmkameras, die mit einem Schlitzverschluß ausgerüstet
sind und die vornehmlich für Kinenormalfilm für das Bildformat 2<4X36 mm eingerichtet
sind und bei welchen außerdem eine Spiegelreflexeinrichtung mit beweglichem Spiegel
eingebaut sein kann.
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Bei einer bekannten Kleinbildkamera dieser Art, die allerdings keine
Spiegelreflexeinrichtung besitzt, wird ein Gummituchschlitzverschluß angewendet,
bei welchem die Bandrollen, die Vorhangwalze und die Schlitzbildungseinrichtung
auf einer diese Teile gemeinsam tragenden Rotationsachse angeordnet sind. Sie soll
hier, bei der Beschreibung des Standes der Technik, mit Nr. i bezeichnet werden..
Die äußeren Gehäuseabmessungen dieser Kamera sind folgende: a) ohne Objektivfassung
und ohne Sucheraufbau gemessen, betragen die Länge 1335 mm, die H@ö@he 55,7 mm,
die Tiefe 30 mm, .b) mit Objektivfassung und mit Sucheraufbau gemessen: Länge
1315 mm, Höhe 617,7 mm, Tiefe 4o mm, bei einer Blildgröße von 24X36 mm auf
Kinenormalfilm und mit einem Fassungsvermögen von sechsunddreißig bis vierzig Aufnahmen
in einer Kassette. Durch diese einwellige Anordnung der drei Teile müssen die Bandrollen
und die Vorhangwalze einen im Verhältnis zur Bildfenstergröße ziemlich großen Durchmesser
haben, wenn der beabsichtigte Zweck nach dieser Konstruktion erreicht werden soll.
Aus diesem Grunde ist die Unterbringung einer Spiegelreflexeinrichtung in dieser
Kamera nicht ohne weiteres möglich.
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Eine andere Kamera fü.r das Bildformat 24X3'6 mm für Kinenormalfilm
hat einen aus vielen E'inzelgliedern
zusammengesetzten Met:allschlitzverschluß;
der längs der kurzen eildfensterseite abläuft. Diese Konstruktion wird hier mit
Nr. 2 bezeichnet. Die Walzen liegen bei dieser Kamera oben und unten quer zur Tiefe
in der Längsrichtung der Kamera und würden, wenn eine Spiegelreflexeinrichtung eingebaut
werden würde, das Mattscheibenbild teilweise verdecken und außerdem nicht gestatten,
daß die Mattscheibe und der Spiegel zum Zwecke der Versenkmäglichkeit der Objektive
hochgezogen werden könnten.
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Bei einer weiteren Gümmituchschlitzverschlußkamera mit 124X3;6 min
Bildgröße (Nr. 3) ist ebenfalls keine Spiegelreflexeinrichtung bekannt und die Verschlußsteuerung
erfolgt an der Rückseite dieser Kamera oben neben dem Suchereinblick. Dadurch ergibt
sich eine verwickelte Bauart für den Sucherentfernungsmesser und der eventuelle
Einbau einer Spiegelreflexeinrichtung ist in Frage gestellt. Bei dieser Kamera sind
außerdem bisher keine versenkbaren Objektive bekanntgeworden. Sie ist wesentlich
größer, hauptsächlich viel höher, als die unter Nr. i erwähnte Kamera.
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Eine vierte Konstruktion ist bekannt, bei welcher der in an sich bekannter
Weise aus einer Metallj älouse bestehende Vorhang aus zwei Teilen besteht, die konzentrisch
um die Filmspulen in Kanälen herumgeführt sind. Diese Metalljalousie kann auch durch
biegsame Schieber aus Metall ersetzt werden, wie dies aus der betreffenden Patentschrift
hervorgeht. Die Vorteile der Metalljalousieschlitzverschlüsse und derjenigen, die
mitbiegsamenSchiebern aus Metall ausgerüstet sind, wurden in diesbezüglichen Patentschriften
und Prospekten beschrieben; Es haften ihnen aber auch Nachteile an, die dadurch
bedingt sind, daß biegsame Schieber großere Hemmungen als starre Schieber erzeugen
und daß die aus vielen Einzelgliedern zusammengesetzten Metalljalousien gegen mechanische
Einflüsse äußerst empfindlich sind. Der Nachteil des Gummituches hingegen ist bekannt.
Der Platzbedarf ist bei allen Rollverschlüssen verhältnismäßig groß.
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Ferner ist eine Kleinbildkamera (Nr. 5) bekanntgeworden, in welcher
ein in der Längsrichtung des Formates laufender Gummischlitzverschluß ohne gemeinsame
Rotationsachse sowie eine Spiegelreflexeinrichtung eingebaut ist, die aber einen
aus einem Stück bestehenden und ,keinen geteilten Spiegel besitzt.
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Des weiteren ist eine Kamera (Nr. 6) bekannt, bei welcher ein Federwerksmotor
den Film fortschaltet, die aber einen 'Drehscheiibenverschluß besitzt und bei welcher
das Bildformat außerdem auf 24X24 mm verkleinert ist. Durch den Dtehscheibenverschluß
ist die Auswechselmöglichkeit der Objektive sehr beschränkt, weil derselbe an der
inneren Kameravorderwand arbeitet.. Eine Versenkung der Objektive ist nicht möglich.
Der Federwerksmotör ist so angeordnet, daß' in dieser Kamera eine Spiegelreflexeinrichtung
nicht eingebaut werden könnte.
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Es-ist ferner eine Kamerakonstruktion (Nr.7) bekanntgeworden, bei
welcher die unter Nr. i und 5 genannten Konstruktionen in einer vereinigtwurden,
die aber einen Gummituchschlitzverschluß und einen ungeteilten Spiegel besitzt Außerdem
ist ein Plattenschlitzverschluß (Nr. 8) bekanntgeworden, bei welchem die Film- und
die Verschlußgleitbahn so gestaltet sind., daß, die Filmbahn um die geradlinige
Schlitzversch'lußgleitbahn herumgeführt ist und die Rollfilmkassette und die Filmtransportrolle
mit der Filmaufwickelspule vor der geradlinigen Schlitzvers,chlußglei@tbahn liegen.
Bei diesem Plattenschlitzverschluß besteht der Verschluß aus zwei Schiebern, die
durch ein Räderwerk in Verbindung mit Zahnstangen gespannt werden und- wobei beim
Ablauf dieses Za:hnräderzahnstangengetriebe mitläuft. Außerdem müßte diese Kamera,
wenn sie für das Bildformat 24X36 mm gebaut werden würde, größere äußere Abmessungen
bekommen, als dies bei der unter Nr. r genannten Kamera der Fall ist. Der Filmverlust
am Ende der Frischfilmspule wäre größer als bei der letztgenannten Kamera.
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Des weiteren ist ein Plattenschl'itzversch,luß (Nr. g) bekanntgeworden,
bei welchem seitlich neben dem Bildfenster je eine dbppelflügelartige Tür so angebracht
ist, daß die beiden angelenkten Teile mit ihren Schlitzbildungskanten unmittelbar
vor dem Bildfenster sich geradlinig in Richtung der Filmgleitbahn bewegen. Dadurch
wird wohl ein kurzer Filmweg geschaffen, dafür aber der Platz im Innern der Kamera
zwischen Objektiv und Bildbühne für eventuell einzubauende Spiegelreflexeinrichtungen
verbaut.
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Endlich ist eine Kamera (Nr: iio) bekanntgeworden, bei welcher die
geradlinige Scblitzverschlußgleitbahn sich an der Vorderwand der Kamera befindet,
und zwar im Innern der Kamera, und wobei von da aus die Schlitzverschlußteile, die
vorzugsweise aus Metall bestehen, im Querschnitt gesehen derart trichterförmig gegen
die Bildbühne gebogen sind, daß sich die wirksamen Sch,litzbildungskanten an derBildbühne
vorbe'ibewegen und zwar geradlinig in Richtung der Filmgleitbahn. Diese Konstruktion
hat den Nachteil, daß die Obj ektive nicht versenkt werden können und daß der Platz
für den eventuellen Einbau einer Spiegelreflexeinrichtung verbaut ist.
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Durch die vorliegende Erfindung wird bezweckt, eine mit einem Plattenschlitzverschluß
aus Metall (oder aus noch zu findendem besseren Material) ausgerüstete Kamera für
Kinefilm zu schaffen, bei welcher der Verschluß sich in der Längsrichtung der Kamera,
vorzugsweise über die längere Bildbühnenseite, bewegt und wobei durch eine'besondere
Anordnung der Verschlu;ßplattengleitbahn und der Filmgleitbahn im Innern der Kamera
noch so viel Platz frei bleibt, daß eine nach besonderer Bauart und Konstruktion
geschaffene Spiegelreflexeinrichtung und neben einem Entfernungsmesser, z. B. Spiegel-
oder Prismenentfernungsmesser, auch noch ein Federwerksmotor zur automatischen Weiterschaltung
des Films. bei einem Fassungsvermögen von sechsunddreißig bis vierzig Aufnahmen
der Bildgröße 24X36 mm Platz findet und
die Versenkmöglichkeit der
Standardobjektive von beispielsweise 50 mm Brennweite bei i:3,5 bis i : i,5
Öffnungsverhältnis gegeben ist, ohne daß. dabei die äußeren Abmessungen dieser Kleinbildkamera
wesentlich größer werden, als dies bei der unter Nr. i erwähnten bekannten Kamera
der Fall ist. Gefordert wird außerdem, daß der Anlaufweg des Schlitzverschlusses
vor dem Beginn der Belichtung mindestens 2o bis 25% der`Bildbühnenlänge'beträgt
und daß die Rückwand der Kamera in möglichst großem Umfang au:fiklappbar ist. Es
sollen dem zur Anwendung kommenden Metallschlitzverschduß nicht jene Mängel anhaften,
die jenem zu eigen sind, der, aus vielen C-förmig (oder ähnlich) gebogenen Lamellen
zusammengesetzt, eine sogenannte Metalljalousie ergibt. Ferner soll sich der Verschlugß
über eine geradlinige Gleitbahn bewegen.
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Erfindungsgemäß werden dieseAufgaben dadurch gelöst, d'aß die Filmgleitbahn,
welche gleichzeitig auf einer Seite Plattengleitbahn ist, von der Bildfenstermitte
in Längsrichtung gemessen unsymmetrisch ist und derart seitlich versetzt angeordnet
ist, daß der für die Rollfilmkassetten (:Frisch filmspulen) vorgesehene Raum von
dieser Film- und Verschlußgleitbahn nicht überdeckt wird und daß die F'ilmtransportmeßrolle
und die Filmaufwckelspule in an sich bekannter Weise vor der Film- und Verschlußgleitbahn
liegen, wobei gleichzeitig die Schlitzverschlußplatten aus je zwei oder mehreren
Teilen bestehen, die sich geradlinig in .Richtung der Filmgleitbahn bewegen und
sich außerhalb und gegebenenfalls innerhalb des 3!ildfensters beginnend ü!bereinanderschieben.
und in ihrer gesamten Länge das Bildfenster restlos überdecken, wenn die Belichtung
erfolgt ist bzw. wenn der Verschluß zu einer Belichtung gespannt ist. Die Verschlußplatten
des Plattenschlitzverschlusses sind L-förmig umgebogen, ergeben übereinandergreifend
einen lichtdichten Verschluß, und ihre Bewegungen werden dadurch in der Aufzugs-
und Ablaufrichtung begrenzt. Diese Versch lußplatten stehen unter Federspannung.
Zur Einsparung von Film und zur leichteren Bedienung der Kamera hinsichtlich des
Filmeinlegens wird ein Filmzuholerband an der Filmaufwickelspule befestigt, welches
so lang ist, daß es bis nahe an die Filmkassette heranreicht. Da hierbei aber die
Gefahr besteht, daß dieses Filmzuholerband durch unsachgemäße Bedienung auf die
Filmaufwickelspule ohne angekoppelten Film aufgewickelt werden könnte, wird an die
angelenkte Rückwand ein Teil der Kameravorderwand mittels Scharnier od. dgl. befestigt,
so daß durch das Öffnen der Kamerarückwand auch ein Teil der Kameravorderwand entfernt
und die Filmaufwickelspule mit der verzahnten Filmtransportrolle freigelegt wird.
Hierbei ist vorgesehen, daß der angelenkte Teil der Kamerav orderwand zur Verriegelung
der Kamerarückwand benutzt wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt und zwar zeigt Abb. i eine Kamera für Rollfilm mit Plattenschlitzverschlu8
von oben gesehen im Querschnitt, j Abb.2 eine Rückansicht der Kamera bei abgenommener
Rückwand, Abb. 3 die Verschlußplatten von oben gesehen, in verschiedenen Stellungen.
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In A'bb. i ist i. die 131ildbühne und zugleich die Gleitbahn für die
V erschlußplatten 2, 3, 4, 5. 6 ist eine Filmkas.sete, ; eine Kameragehäusevorderwand,
8 eine aufklappbareKameragehäuserückwand mit einem angelenkten Vorderwandteil 9"
der vorn neben dem Objektivring io verriegelt werden kann. i i ist ein versenkbares
Objektiv, das sich in versenktem Zustand befindet. Aus der gestrichelt gezeichneten
Stellung von 8 und 9. ist ersichtlich, wie das Kameragehäuse geöffnet werden kann,
damit es möglich ist, an die :Fil,maufwickelspule n2 heranzukommen. 13 ist eine
verzahnte Filmtransportrolle und 14 ein Filmstreifen, der von der Filmkassette 6
über die verzahnte Filmtransportrolle 13 zur Filmau.fwickelspule 12 weitergeschaltet
wird. Der Kanal 15 dient zur Aufnahme der Verschlußplatten a, 3, q. und 5. 16 ist
eine Verschlußauslöserstange. Mit F ist der freie Raum bezeichnet, in welchem gegebenenfalls
ein Federwerksmotor eingebaut werden könnte. In den Raum S kann eine Spiegelreflexeinrichtung
besonderer Bauart eingebaut werden, die es erlaubt, das Objektiv i i zu versenken.
17 und 18 sind Scharniere.
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In Abb. 2 ist die Bildbühne und Gleitbahn i frei zu sehen; die Filmkassette
6 ist herausgenommen. Unten an der Gleitbahn i befindet sich eine Verschlußeinstellskala
i9 mit dem Einstellschieber 2o. Die Filmtransportrolle a.3 ist teilweise zu sehen.
21 ist ein Filmtransport- und Verschlußspannknopf, der die Filmtransportrolle 13
und die F'ilmaufwickelspule 12 beispielsweise durch Zahnräder antreibt. 22 ist eine
durch Anschläge begrenzt drehbare Scheibe, die Exzenterwirkungen auf die Filmtransportrolle
13 überträgt. 23 ist ein Rückspulknopf, 2q, das Bildfenster und 25 ein Sucheraufbau.
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Die äußeren Abmessungen dieser Kamera sind beispielsweise folgende,
wobei der Anlaufweg des Plattenschlitzverschlusses vor Beginn der Belichtung 2o
bis 250/0 der Bildbühnenlängsseite beträgt: a) Länge 1d.0,6 mm, Höhe 56 mm, Tiefe
3l,1 mm, ohne Objektivringe und ohne Triebknöpfe sowie ohne Entfernungsmesser- und
Sucheraufbau gemessen; b) Länge 14o,6 mm, Höhe 70 min, Tiefe 43 mm, mit versenktem
Standardobjektiv und mit Triebknöpfen so-,vie mit Entfernungsmesser-und Sucheraufbau
gemessen.