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Optische Anordnung für veränderliche und gefärbte Phasenkontraste
Die Erfindung betrifft eine optische Untersuchungsanordnung nach dem für Phasenkontraste
bestimmten Verfahren, wobei Gegenstände kleine Unregelmäßigkeiten ihrer optischen
Eigenschaften zeige ii, welche zu leichten Phasenunterschieden zwischen den Lichtstrahlen
Anlaß geben, welche sie durchqueren oder welche sie reflektieren. Dieses von dein
Physiker F. Z e r n ik e stammende Verfahren wird besonders in der Mikroskopie zur
Prüfung von lebenden Geweben in frischem Zustand ohne vorherige Färbung verwendet.
Di- Elemente eines solchen Präparates unterscheiden sich nur durch geringe Unterschiede
in der Dichte oder dem Brechungsindex. Sie zeigen nur unbedeutende, durch das Auge
sehr unvollkommen wahrnehmbare Änderungen der Durchsichtigkeit. Das Auge ebenso
wie die photographische Platte ist nur für die Amplitude empfänglich und besonders
für Unterschiede in der Amplitude der Lichtwellen und nicht für ihre Phasenunterschiede.
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Die Phasenkontrastmethode von Z e r n i k e besteht darin, diese leichten
unsichtbaren Phasenunterschiede in für das Auge walirnehmliare Amplitudenunterschiede
zu verwandeln, indem man eine bestimmte Phasendifferenz beispielsweise von " zwischen
den geometrischen Strahlen und den von dem Gegenstand stammenden gebeugten Strahlen
einführt.
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Sie basiert auf der schon von Abbe verkündeten Tatsache, daß in einem
optischen System wie dein Mikroskop die von einer Quelle stammenden und das zu beobachtende
Objekt durchquerenden geometrischen Strahlen ein sehr eng begrenztes Bündel
bilden.
Die durch die Elemente des Objektes -gebeugtenStrahlen bilden. imGegensatz dazu
einweit mehr geöffnetes Bündel. Es ist infolgedessen möglich, einen bestimmten Gradunterschied
zwischen den geometrischen Strahlen -und den gebeugten Strahlen herzustellen, indem
man in die Ebene des einen .der wirklichen Bilder der Quelle in dem optischen System
ein Plättchen zur Änderung der Phase einschaltet, dessen aktiver Teil wahrnehmbar
die Oberfläche des erwähnten wirklichen Bildes bedeckt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Phasenkontrastmethode
dargestellt.
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Fig. i zeigt schematisch die wesentlichen Teile der optischen Anordnung
von Z e r n i k e ; Fig. 2 und 3 zeigen ein Phasenplättchen im Schnitt und in Draufsicht.
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Die Lichtquelle wird in Fig. i von einer Öffnung i eines Diaphragmas
2 gebildet, welches in die Brennebene eines Kondensors 3 eingeordnet ist. Das Präparat
4 ist zwischen dem Kondensor 3 und dem Objektiv 5 vorgesehen. Das das Präparat durchquerende
Lichtbündel wird durch das feine Gefüge ,des Gegenstandes 4 in ein zentrales Maximum
gebeugt, welches in der Achse liegt und dem geometrischen Bündel entspricht, und
in seitliche Spektren von der ersten und zweiten Ordnung. Allein -die Strahlen des
geometrischen Bündels (dargestellt mit voll ausgezogenen Linien) und die bereits
erwähnten gebeugten Strahlen (mit strichpunktierten Linien dargestellt), die zu
den beiden Spektren der ersten Ordnung gehören, können in das Objektiv eindringen.
In der Ebene 6 des wirklichen; Bildes der Quelle i ist ein in Fig. 2 dargestelltes
P.hasenplättchen angeordnet. DiesesPlättchen wird von einer Glasplatte ? mit einem
durch eine durchsichtige Substanz 8, wie Cryolith, Silicium oder die Fluorverbindung
von Magnesium, gebildeten Überzug gebildet,- deren Oberfläche das wirkliche Bild
-der Quelle bedeckt und auf die eine halbdurchsichtige Schicht g beispielsweise
aus Aluminium gelegt ist. Der aktive Teil des Phasenplättchens verzögert oder beschleunigt
entsprechend seiner Dicke die geometrischen Strahlen beispielsweise um
in bezug auf die gebeugten Strahlen, deren eigentliche Gesamtheit durch den Umfang
dieses Mittelfleckes geht. Die halbtransparente Schicht aus Aluminium absorbiert
teilweise die geometrischen Strahlen und begünstigt den Kontrast, da ja das gebeugte,
Licht. natürlich viel schwächer als das direkte Licht ist. Das Bild des Gegenstandes
gestaltet sich in der Ebene io der Fig, ti, wo es mit Hilfe eines Okulars oder einer
Photographie beobachtet wird. Es ergibt sich aus der Überlagerung der direkten Strahlen
und der gebeugten Strahlen. Wenn das Phasenplättchen das direkte Bündel um 1/4 Periode
verzögert, wird der Kontrast als negativ bezeichnet. Ein feines, stärker brechendes
oder dichteres Teilchen des Gegenstandes erscheint heller als seine Umgebung. Wenn
das Phasenplättchen das direkte Bündel um 1/4 Periode beschleunigt, wird der Kontrast
als positiv bezeichnet. Ein feines, stärker brechendes oder dichteres Teilchen erscheint
trüber als seine Umgebung.
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Die Methode von Zernike beschränkt sich nicht auf mikroskopische Beobachtungen.
Sie ist in gleicher Weise zur Untersuchung der Glätte einer Oberfläche, beispielsweise
einer Linse durch Durchsichtigkeit oder eines Teleskopspiegels durch Reflexion verwendbar.
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Es ist im allgemeinen bekannt, daß es sehr wünschenswert ist, das
Aussehen des beobachteten Bildes durch Regulierung der Intensität zwischen dem direktenBild
und demBeugungsbild verändern zu können, indem man je nach Wunsch von dem positiven
Kontrast zum negativen Kontrast oder umgekehrt übergeht und sogar, indem man die
Phasenverschiebung der beiden entsprechenden Wellen ändert. Die oben beschriebene
Anordnung von Zernike erlaubt das nicht. Eine ganze Reihe von Mitteln sind bereits
in dieser Absicht erfunden worden, besonders .durch den Urheber der vorliegenden
Erfindung Marcel L o c q u i n wie auch vonK_astler und Montarnal, Di-delin, Osterberg
und seine Mitarbeiter Taylor, Franqon, N o m a r s k i usw. Aber alle diese Anordnungen
gründen sich auf polarisiertes Licht, was die Anwendung auf einzelne nicht doppelt
brechende Gegenstände beschränkt. Andererseits ermöglichen die Apparaturen wie die
von Kastner und Montarna1 gleichzeitig die Regulierung der Amplitude und der Phasenverschiebung
ebenso wie das Übergehen vom positiven zum negativen Kontrast. Sie sind aber sehr
verwickelt im Aufbau besonders für die Durchführung der Phasenverschiebung.
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Die Anordnung nach der Erfindung ist von der oben beschriebenen Art
und sie bezweckt die Beseitigung der Nachteile der bekannten Anordnung. Sie besteht
darin, daß ein festes selektives Filter der aktiven iSchicht des Phasenplättchens
zugeordnet ist, während ein veränderliches selektives Filter einer Lichtquelle derart
zugeordnet ist, daß die Wellenlänge des natürlichen Lichtes, das den Gegenstand
beleuchtet, nach dem Willen des Untersuchenden einstellbar ist.
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Die direkten Lichtstrahlen sind auf diese Weise der Wirkung des mit
dem Phasenplättchen verbundenen selektiven Filters unterworfen, während die gebeugten
Lichtstrahlen es nicht sind. Wenn infolgedessen das mit .der Lichtquelle verbundene
veränderliche selektive Filter ein Strahlenband überträgt, dessen mittlere Wellenlänge
der des von dem Filter des Phasenplättchens ausgeschickten Bandes identisch ist,
ist die Absorption der direkten Strahlen ein Minimum. Wenn dagegen die mittlere
Wellenlänge des von dem mit der Quelle verbundenen veränderlichen Filters von der
des von dem Phasenplättchen ausgeschickten Lichtes wenig verschieden ist, ist die
Absorption sehr stark und um so größer, als man sich mehr von der mittleren Wellenlänge
des von dem Phasenplättchen ausgeschickten Bandes entfernt. Wenn man sich von dieser
Wellenlänge nicht zu sehr entfernt, verändert sich die Phasenverschiebung nicht
wahrnehmbar, wohingegen sich die Intensität des direkten Bildes
sehr
leicht mit einer sehr großen Nachgiebigkeit und Schnelligkeit bezüglich der Intensität
des Beugungsbildes ändert. Wenn man sich dagegen mehr von der mittleren Wellenlänge
des von dem Phasenplättchen ausgeschickten Bundes entfernt, bleibt die relative
Intensität der beiden Bilder wahrnehmbar konstant, aber die Phasenverschiebung der
beiden entsprechenden Wellen'ändert sich deutlich.
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Andererseits ist gefunden worden, daß in dem besonderen Fall, wo das
mit dem Phasenplättchen verbundene Filter von einem Interferenzfilter gebildet wird,
der Kontrast negativ oder positiv ist je nachdem, ob die mittlere Wellenlänge des
den Gegenstand beleuchtenden Lichtes größer oder kleiner als die des von dem Interferenzfilter
des Phasenplättchens ausgesandten Bandes ist.
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Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, die auf dieser
letzten Eigenschaft beruht, ist durch die Tatsache gekennzeichnet, daß der aktive
Teil des Phasenplättchens einem Interferenzfilter zugeordnet ist, während die Lichtquelle
mit zwei selektiven Filtern versehen ist, die derart angeordnet sind, daß sie zwei
schmale Bänder der Lichtausstrahlungen passieren lassen, wobei die Wellenlänge des
einen der beiden Bänder größer und die des anderen kleiner als die mittlere Wellenlänge
des von dem Interferenzfilter des Phasenplättchens ausgeschickten Bandes ist. Man
erhält auf diese Weise einen gefärbten Kontrast.
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Eine zweite Verbesserung ist durch die Tatsache gekennzeichnet, daß
irgendein der Oberfläche des Phasenplättchens zugeordnetes selektives Filter nicht
das wirkliche Bild der Quelle bedeckt, so daß die mittlere Wellenlänge des von diesem
Filter ausgeschickten Bandes von der des von dem aktiven Teil des Phasenplättchens
ausgeschickten Bandes verschieden ist.
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Wenn die Beleuchtung des Gegenstandes wahrnehmbar monochromatisch
und von veränderlicher mittlerer Wellenlänge ist, kann sich die Absorption je nach
Wunsch auf das geometrische Bündel oder auf das Bündel der gebeugten Strahlen auswirken
und nicht nur auf das geometrische Bündel wie in dem Fall der Hauptcharakteristik.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
mit einer bevorzugten Ausführungsform dargestellt.
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Fig. i bis 3 zeigen die bekannte Anordnung; Fig. q. zeigt in einem
schematischen Aufbau die neue optische Anordnung; Fig. 5 und 6 zeigen in Schnitt
und Draufsicht ein Ausführungsbeispiel des Phasenplättchens der Anordnung; Fig.
7 und 8 zeigen in Schnitt und Draufsicht ein weiteres Ausführungsbeispiel -dieses
Phasenplättchens; Fig. 9 und 1o zeigen im Schnitt zwei Ausführungsbeispiele eines
Interferenzfilters in. Verbindung mit einer Lichtquelle; Fig. i i zeigt eine Anordnung,
die die Mischung von zweierlei monochromatischem Licht ermöglicht; Fig. 12 zeigt
ein anderes Aufbauschema; Fig. 13, 1q. und 15 zeigen im Schnitt drei abgeänderte
Ausführungsformen der Phasenscheibe.
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Die Lichtquelle wird von einer kreisförmigen Ringöffnung i i (Fig.
:I) des Diaphragmas 12 gebildet, die in die Brennebene eines Kondensors
13
eingeordnet ist. Eine Lampe 1d. beleuchtet das Diaphragma 12 mittels eines
Parallelisators 15. Der Gegenstand 16 ist zwischen den Kondensor 13 und die
Frontlinse des Objektivs 17 gestellt. In der Ebene 18, die der Bildebene des Ringes
i i des Dia -phragmas 12 in dem optischen System, gebildet durch den Kondensor 13
und das Objektiv 17, entspricht, ist eine Phasenscheibe angeordnet, deren aktiver
Teil in Form eines Ringes das wirkliche Bild des Ringes 1i in der Ebene 18 bedeckt.
Sie wird vorzugsweise (Fig. 5 und 6) von einem schmalen Ring z9 aus durchsichtigem
Material gebildet, beispielsweise aus Gelatine oder Zellophan gefärbt, um als selektives
Filter zu dienen. Dieser Ring 1c) ist von Harz wie Canada-Bulsam 2o umgeben und
von zwei Glasscheiben 2i, 22 eingefaßt. Diese beiden Glasscheiben 2z, 2.2 können
vorteilhafterweise durch die zwei dicht anliegenden Flächen eines doppelt brechenden
Systems ersetzt werden. Dicke und Brechungsindex des gefärbten Ringes z9 werden
mit Bezug auf den Index des Harzes gewählt, derart, daB die so gebildete Phasenscheibe
die gewünschte Phasenverschiebung zwischen dem geometrischen Bündel und dem Bündel
der gebrochenen Strahlen beispielsweise mit einer Verzögerung von
einführt.
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Die Phasenscheibe kann in gleicher Weise (Fig. 7 und 8) von .einem
Interferenzfilter gebildet werden, beispielsweise von einem Ring 23 aus Cryolith,
der zwischen zwei halbdurchsichtige Scheiben aus Aluminium 24, 25 eingefaßt ist
und auf einer Glasplatte oder der Oberfläche einer Linse 2;6 ruht. Die Dichte des
Cryolithringes 23 wird durch die mittlere Wellenlänge des Bandes bestimmt, das man
quer durch diesen Interferenzfilter schicken will.
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Wenn diese Bedingung erfüllt ist, stellt sich heraus, daß diese Scheibe,
sobald sie in Luft montiert ist, automatisch eine Verzögerung von annähernd
dem geömetrischen Bündel bezüglich des gebeugten Strahlenbündels gibt.
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Zwischen dem Diaphragma 12 (Fig. 4) und dem Kondensor 13 ist
ein veränderliches selektives Filter 27 angeordnet. Es wird entweder von einem Satz
gefärbter Filter oder von einem monochromatischen Prisma oder Netz oder von einem
oder mehreren C'hristiansen- oder Lyotfiltern gebildet, wobei ein Lyotfilter ein
monochromatisches Filter ist, welches die Eigentümlichkeiten von gewissen Kristallen
in polarisiertem Licht nutzbar macht. Einfacher und bequemer kann er von einem Interferenzfilter
(Fig. 9) gebildet werden, dessen mittlere durchsichtige Schicht 28 zwischen den
beiden halbdurchsichtigen Schichten 29 liegt und die Form eines Prismas von sehr
kleinem Winkel hat. Es genügt, ein solches Filter derart anzuordnen, daß es
quer
zu den von der Quelle i i ausgehenden Strahlen verschoben werden kann, um ein Lichtband
von veränderlicher mittlerer Wellenlänge von gleichbleibender Art zu erhalten, wobei
die mittlere Dichte der durchsichtigen. Scheibe während der Verschiebung des Filters
sich kontinuierlich ändert. Das veränderliche selektive Filter 27 kann in gleicher
Weise von einem Interferenzfilter (Fig. io) gebildet werden, dessen mittlere durchscheinende
Schicht 3o eingefaßt zwischen die beiden halbdurchscheinenden Schichten 31 von gleicher
Dichte ist und welches derart angeordnet ist, daß es sich auf die Richtung der Lichtstrahlen
neigen kann. Es genügt, es in einer Einfassung drehbar um eine Achse senkrecht zu
dieser Richtung anzuordnen. Bei starken Einfallswinkeln kann es vorteilhaft sein,
ihm ein rotierendes polarisierendes Filter zuzuordnen, um die Monochromasie des
durchgelassenen Lichtes zu bewahren.
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Die beschriebene Anordnung arbeitet nach den oben beschriebenen Grundsätzen.
Um mit einer festen Phasenverschiebung und mit einer veränderlichen Kontrastintensität
zu arbeiten, wählt man ein Phasenplättchen, dessen durchgelassenes Band sich gegen
die Mitte des Spektrums legt, beispielsweise gegen Grüngelb, und man belichtet den
Gegenstand durch ein Licht von veränderlicher mittlerer Wellenlänge und nahe der
des durch das Phasenplättchen geschickten Bandes. Bei dem durch das Okular 32 (Fig.
4) beobachteten Bild ist die Intensität des direkten Bildes von. der des gebeugten
Bildes verschieden.
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Um mit einer veränderlichen Phasenverschiebung zu arbeiten, wählt
man ein Phasenplättchen, dessen durchgelassenes Band eine mittlere Wellenlänge hat,
die an einer der Außenseiten des sichtbaren Spektrums liegt, und beleuchtet das
Objekt durch ein Licht von mittlerer Wellenlänge, das sich in der ganzen Breite
des übrigen Spektrums verändeft. Die Phasenverschiebung ändert sich, ohne daß sich
das Verhältnis der Lichtstrahlen wahrnehmbar ändert.
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Wenn das Phasenplättchen von einem Interferenzfilter gebildet wird,
ist es möglich, von einem positiven Kontrast auf einen negativen Kontrast überzugehen
oder umgekehrt. Um im positiven Kontrast zu arbeiten, wählt man beispielsweise ein
gelbes Phasenplättchen und beleuchtet den Gegenstand durch ein gelbgrünes Licht.
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Um im negativen Kontrast zu arbeiten, wählt man ein grünes Phasenplättchen
und beleuchtet den Gegenstand in gleicher Weise mit einem gelbgrünen Licht.
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Es ist möglich, im veränderlichen Kontrast zu arbeiten und die drei
kleinen Bildteile durch eine Art von Flimmerung hervorzuheben, indem :diese drei
kleinen Teile sehr schnell vom Dunkeln zum Hellen und umgekehrt übergehen, wenn
der Bedienende schnell vom positiven Kontrast zum negativen Kontrast und umgekehrt
umschaltet.
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Die Verwendung eines von einem Interferenzfilter gebildeten Phasenplättchens
ermöglicht auch die Verwirklichung eines farbigen Kontrastes. Man wählt beispielsweise
ein grünes Phasenplättchen, «-elches einen negativen Kontrast gibt, sobald sich
die Beleuchtung von Rot auf Grün ändert, und einen positiven Kontrast, wenn sie
sich von Grün auf Blau ändert. Man sieht die OOuelle von zwei verbundenen Filtern
oder einem zusammengesetzten Filter vor, indem man eine Mischung vors Gelb und Blau
beispielsweise durchgehen läßt. Das sich ergebende Bild ist idie Überlagerung des
einen negativen Kontrastes in Gelb und des .einen positiven Kontrastes in Blau.
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Die feinen Strukturen erscheinen infolgedessen verschieden gefärbt
von Gelb bis Grün entsprechend der Intensität des Kontrastes auf einem gleichniäß.ig
grünen L''iitergrund. Gröbere Teile, welche wichtigere Gradunterschiede mit sich
bringen, können in Blau erscheinen. Es ist zu bemerken, daß dieser farbige Kontrast
ohne jede Komplizierung des Phasenplättchens erhalten wird.
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Fig. i i zeigt eine bevorzugte Ausführungsform von zwei verbundenen
Filtern, welche eine Mischung von zweierlei wahrnehmbar monochromatischem Licht
durchläßt. Das von der Lichtquelle 33 stammende und in den Kondensor 34 gehende
Lichtbündel wird in zwei senkrechte Lichtbündel durch die halbreflektierende Oberflächenhypoth.enuse
35 eines Abbeschen Würfels zerlegt. Ein Prisma mit totaler Reflexion 37 richtet
die beiden Bündel parallel. In dem Weg des einen ist ein beispielsweise blaugefärbtes
selektives Filter 38 und in dem Weg des anderen ein anders gefärbtes, beispielsweise
gelbgefärbtes selektives Filter 39 angeordnet. Ein Zusatzfilter 4o, neutral grau
passend gewählt und in dem Weg des einen der beiden Bündel angeordnet, ermöglicht
es, die Intensität des einen der gefärbten Bündel bezüglich des anderen zu regulieren.
Ein symmetrisches optisches System, zusammengesetzt aus einem Prisma d;ii mit totaler
Reflexion und einem Abbeschen Würfel 42 mit einer halbreflektierenden Oberflächenhypothenuse
43, stellt ein einziges Bündel wieder her, das aus zwei wahrnehmbar monochromatischen
Strahlen zusammengesetzt ist. Dieses zusammengesetzte Bündel beleuchtet die Öffnung
i i des Diaphragmas 12 der Anordnung gemäß der Erfindung (Fig. ,4).
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Schließlich besteht eine die Art der Phasenplatte und des mit dieser
verbundenen Filters betreffende Ausführungsform darin, das Phasenplättchen mit einem
zweiten Filter zu versehen, verbunden an der nicht durch das wirkliche Bild der
Lichtquelle bedeckten Oberfläche. Man wählt beispielsweise ein gelbes Filter für
den aktiven Teil des Phasenplättchens, ein blaues Filter für den anderen Teil des
l''hasenplättchens, und man beleuchtet den Gegenstand mit einem wahrnehmbar monochromatischen
Licht von einer veränderlichen mittleren Wellenlänge. Die einfache Veränderung dieser
Wellenlänge ermöglicht es, die -relative Absorption der Phasenplatte auf die direkten
oder gebeugten Strahlen wirken zu lassen.
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Die Fig. 12 bis 15 zeigen mit einer Variante den erfindungsgemäßen
optischen Aufbau, bei welchem
das feste, mit einem aktiven Teil
des Phasenplättchens verbundene selektive Filter von einem Interferenzfilter gebildet
wird, das mit Reflexion arbeitet.
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Gemäß Fig. 12 wird; die Lichtquelle von einer Öffnung 51 in Form eines
geradlinigen Spaltes (senkrecht zur Ebene der Fig. r2) einer Blende 52 gebildet,
die in der Brennebene eines Kondensors 53 angeordnet ist. Der Gegenstand 5¢ liegt
zwischen dem TLondensor 53 und der Frontlinse des Obj-eIetivs 55. Ein mit Reflexion
arbeitendes Phasenplättchen 56 ist derart angeordnet, daß der aktive Teil dieses
Phasenplättchens die Ebene eines der wirklichen Bilder von dem Spalt 51 gegen das
von dem hondensor 53, dem Objektiv 55 und gegebenenfalls den zwischen das Objektiv
55 und die Phasenplatte 53 eingeschalteten Hilfssystemen gebildete optische System
schneidet. Das Okular 58 ist seitlich angeordnet. Bei der Fig. 13 wird das Phasenplättchen
von einer Glasplatte 59 mit einer ebenen Fläche gebildet, mit der ein mit Reflexion
arbeitender Interferenzfilter verbunden ist. Dieses Filter ist mit einer Cryolithschicht
61 versehen, die zwischen zwei halbreflektierenden Metallschichten 6:2,
63 beispielsweise aus Aluminium eingefaßt ist. Die Gerade in gemischten Strahlen
weist die Spur einer Ebene entsprechend der Blende in dem optischen System auf.
Die Dicke der Cryolithschicht 61 wird von der mittleren Wellenlänge des Lichtbandes
bestimmt, welches von dem Filter reflektiert werden muß. Dieses Filter hat die Form
eines geradlinigen Bandes (senkrecht zur Figurebene). Um ihn herum ist die Fläch.°
6o mit einer opaken reflektierenden Metallschicht 64 bedeckt. Ein solches Phasenplättchen
arbeitet genau so wie das Phasenplättchen bei einem mit der oben beschriebenen Durchlässigkeit
arbeitenden Interfer2nzfilter und gibt dem geometrischen Bündel einen Gradunterschied
angenähert von
mit Bezug auf das Bündel der gebeugten Strahlen.
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Bei der Fig. 1q. enthält das optische System ein Prisma 65, welches
zum Neigen des Lichtbündels dient. Dies ist der Fall der binokularen Mikroskope.
Die Lichtstrahlen werden auf den Flächen 66, 67 reflektiert. Auf der Fläche 67 kann
die Reflexion eine totale Reflexion sein. Die Fläche 66 empfängt dagegen die Strahlen
unter einem Winkel geringer als der Winkel der totalen Reflexion. Sie ist mit einer
reflektierenden opaken Metallschicht 68 bedeckt. Ein mit Reflexion arbeitendes Interferenzfilter,
das beispielsweise aus einer Cryolithschicht 69 besteht, die zwischen zwei halbdurchscheinende
Metallschichten 70, 71 eingefaßt ist, ersetzt auf der Fläche 16 die opake Metallschicht
68 derart, daß das wirkliche Bild des Spaltes i in dem optischen System wahrnehmbar
abgedeckt ist.
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Bei der Pig. 15 setzt sich das zur Neigung des Bündels benutzte Prisma
aus zwei zusammengefügten Teilen 72, 73 zusammen, deren gemeinsame Fläche 74 eine
halbreflektierende Oberfläche 74 bildet. Der obere Teil 73 hat eine waagerechte
Fläche 75, die mit einer opaken reflektierenden Metallschicht 76 versehen ist. Das
Interferenzfilter ist mit dieser Fläche 7 5 versehen. Die die gemeinsame Fläche
74 durchquerenden Lichtstrahlen werden von der Fläche 7 5 bis auf die Fläche 74
zurückgeworfen und verlassen diese in schräger Richtung gegen das Okular 58.
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Diese Anordnung hat einen Verlust an Lichtenergie auf der gemeinsamen
Fläche 74 zur Folge, aber auf Grund der waagerechten Lage der Fläche 7 5 ermöglicht
sie die bequeme Nutzbarmachung einer Öffnung in Form eines kreisförmigen Ringe als
Lichtquelle. Das Interferenzfilter wird dann von einem zwischen zwei halbdurchscheinende
metallische Schichten 78, 79 eingefaßten Cryolithring gebildet.
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Es sei h°rvorgelioben, daß sich die vorliegende Erfindung nicht auf
die Beobachtung mit sichtbarem Licht beschränkt. Sie ist in gleicher Weise auf die
Beobachtung mit ultraviolettem oder infrarotem Licht anwendbar unter der Bedingung,
daß transparentes Material für die ausgenutzten Strahlen gewählt wird.
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Überdies muß .bemerkt werden, daß die Erfindung die Einregelung der
Intensität der geometrischer Bündel in bezug auf die der gebrochenen Bündel ermöglicht,
welches auch immer der durch die Phasenplättchen eingeführte Gradunterschied sei.
Im Grenzfall kann dieser Unterschied Null sein. Die optische Anordnung nach der
Erfindung ist weiterhin auf die Bi°_obachtung ohne Phasenkontrast anwendbar. Sie
ermöglicht eine Veränderung des Anblickes des beobachteten Bildes durch die Einregelung
der Intensität bezüglich des Untergrundes des Bildes von einem hellen bis zu einem
schwarzen Untergrund.