-
Photometer, insbesondere photographischer Belichtungsmesser Die vorliegende
Erfindung geht von einem Photometer mit einer Vergleichsleuchtfläche, insbesondere
einem Belichtungsmesser dieser Art zur Bestimmung von Belichtungszeiten bei photographischen
und kinematographischen Aufnahmen aus.
-
Die Arbeitsweise mit den bekannten Photometern dieser Art läuft grundsätzlich
darauf hinaus, eine von dem Objektlicht beleuchtete Fläche mit einer von dem Vergleichslicht
beleuchteten Fläche messend zu vergleichen.
-
Die Angleichung der Helligkeiten erfolgt dabei durch das Ab dunkel
einer der beiden beleuchteten Flächen mit Hilfe von Graufiltern, Blenden o. dgl.
Die bisherigen Ausführungsformen solcher Photometer ließen nun in der Regel nur
eine Niessung der integralen Helligkeit des Objektes zu. Sollte die Helligkeit bestimmter
Teile des Objektes gemessen werden, so war ein Instrument Voraussetzung, das nur
Licht aus einem kleinen Raumwinkel aufnahm, so daß es nacheinander auf die verschieden
zu messenden Teile des Objektes gerichtet werden mußte. Ein solches Photometer mit
einer kleinen Vergleichsleuchtfiäche ist ebenfalls bekannt. Diese Methode war aber
unübersichtlich und umständlich. Aus diesem Grunde hat man schon daran gedacht,
eine Aufteilung des Gesichtsfeldes eines Photometers in der Weise vorzunehmen, daß
man schmale plattenförmig ausgebildete goo-Prismen übereinanderschichtete, so daß
ineinanderliegende streifenförmige Felder entstanden. Die Vereinigung der zu vergleichenden
Lichtbüschel erfolgte hierbei also ähnlich wie bei den bekannten Photometerwürfeln
nach Lummer und Brodhun. Bei diesen wurde von der sogenannten physikalischen Strahlenteilung
Gebrauch gemacht, d. h. das Zusammenführen der beiden zu vergleichenden Lichtbüschel
erfolgte durch eine solche Ausbildung der Diagonalfläche eines Würfels,
daß
das von der einen Lichtquelle kommende Licht an einigen Stellen des Gesichtsfeldes
in Richtung des Beobachters total re-.flektiert wird, während das Licht der zweiten
Lichtquelle an den benachbarten anderen Stellen des Gesichtsfeldes in Richtung auf
den Beobachter durch die Diagonalflächen hindurchtritt. Diese Vergleichsvorrichtungen
waren aber mit dem grundsätzlichen Mangel behaftet, daß die Grenzlinien zwischen
den zu vergleichenden Flächen auf einer Ebene lagen, die schräg zum Beobachter in
der Regel unter einem Winkel von 450 zur Betrachtungsrichtung lag. Es war daher
bei Verwendung einer Lupe oder eines Okulars für die Betrachtung des Gesichtsfeldes
nicht möglich, die in verschiedener Tiefe liegenden Teile gleichzeitig scharf zu
sehen. Man behalf sich daher damit, die photometrischen Vergleichskörper ausnahmslos
so auszubilden, daß sie nur ein Gesichtsfeld von relativ kleiner Winkelgröße - üblicherweise
in der Größenordnung von unter 500 - besaßen.
-
Demgegenüber ist der Grundgedanke des erfindungsgemäßen Vorschlages
darauf abgestellt, das photometrische Vergleichsfeld in eine Vielzahl von solchen
kleinen Vergleichsfeldern aufzuteilen, die rasterförmig in einem nahezu senkrecht
zur Blickrichtung verlaufenden Bildfeld zerstreut liegen. Die Anordnung der Rasterfelder
kann dabei eine willkürliche oder eine geordnete sein. Auf diese Weise ergeben sich
gegenüber den bisherigen Bauarten folgende Vorzüge: Zum ersten lassen sich die lokalen
Helligkeiten des aufzunehmenden Gegenstandes ohne Verlagerung des Instrumentes in
übersichtlicher Weise beurteilen. Zum zweiten sind die Grenzlinien der über ein
größeres Angularfeld verteilten Vergleichsflächen gleichzeitig scharf zu sehen.
-
Weiterhin ist es möglich, die optische Einrichtung so auszubilden,
daß die Helligkeit über der Fläche der rasterförmigen Vergleichselemente gleichmäßig
ist und daß insonderheit auch bei Betrachtung oder Beleuchtung mit größeren Aperturen
keine Vignettierung in der Nähe der Grenzlinien zwischen den Flächen auftritt. Weiterhin
wird man so in die Lage versetzt, einzelne Teile des Aufnahmegegenstandes unter
dem Gesamteindruck des ganzen Bildes in ihrer Helligkeit zu beurteilen. Je nachdem,
ob man auf die Lichter oder auf die Schatten des Aufnahmegegenstandes belichten
will, wird man die Helligkeit der hellen oder dunklen Teile des Aufnahmegegenstandes
messen, was ja durch die erfindungsgemäße Anordnung ohne Schwierigkeiten möglich
ist, weil Vergleichsleuchtflächen in allen Teilen der Gesamtfläche des abgebildeten
Gegenstandes vorhanden sind.
-
In Fortentwicklung des Grundgedankens der Erfindung ist insonderheit
für solche Photometer, bei denen durch im Lichtweg vorausgehende optische Mittel
ein reelles Bild der Aufnahmeszene entworfen wird, daran gedacht, die zum Erzeugen
der kleinen Vergleichsfelder dienenden Mittel wenigstens zum Teil in der Nähe der
Bildebene der Aufnahmeszene anzuordnen. Dabei ist zu bemerken, daß Photometer mit
der erwähnten reellen Bilderzeugung für die Aufnahmeszene an sich bekannt sind;
jedoch handelt es sich dabei um solche Anordnungen, wie sie oben im zweiten Absatz
beschrielen sind.
-
Weiterhin kann die Trennung zwischen den Lichtstrahlen, die die Aufnahmeszene
in das Bildfeld des Belichtungsmessers abbilden, und denjenigen, die die :Beleuchtung
der photometrischen Vergleichsfelder bewirken, durch Einschaltung doppelt brechender
ond bzw. oder polarisierender Mittel in den Weg einer oder beider Lichtstrahlenarten
erfolgen. Auf diese Weise ergeben sich im Aufbau und in der Handhabung besonders
einfache Ausführungsformen.
-
Die Erfindung wird an den Ausfiihrungsbeispielen der Anordnung I
bis 3 besdwieben.
-
Die Abb. I zeigt einen Belichtungsmesser, bei dem durch das Objektiv
1 ein Bild des aufzunehmenden Gegenstandes auf die mattierte Planseite der Linse
2 entworfen wird.
-
Das vom Objektiv I kommende, auf die Planseite der Linse 2 auffallende
Licht wird durch das Polarisationsfilter 3 linear polarisiert.
-
Ebenso wird das von der Vergleichslichtquelle4 die Mattscheibe 5
durchsetzende, über die Glasplatte 6 gespiegelte Licht polarisiert, und zwar durch
das Filter 7, das im Strahlengang der Vergleichslichtquelle angeordnet ist. Das
Filter 7 ist drehbar angeordnet. Die Durchlaßrichtungen der Filter 3 und 7 stehen
unter der Voraussetzung, daß sich das drehbare Filter 7 in der Nullage befindet,
aufeinander senkrecht, so daß auch die Schwingungsrichtung des Objektlichtes senkrecht
zu der Schwingungsrichtung des Vergleichslichtes steht. Vor der Planseite der Linse
2 ist nun ein Raster 8 angeordnet, das aus einer mit Löchern versehenen Polarisationsfol
ie besteht. Die Durchlaßrichtung dieser Polavisationsfolie steht senkrecht zu der
Durchlaßrichtung des Filters 3. Das von dem Objekt durch das Objektiv 1 kommende
Licht kann also nicht durch die polarisierenden Teile, sondern nur durch die Löcher
des Rasters 8 hindurchtreten und die Mattseite der Linse 2 erreichen. Da, wie erwähnt,
die Durchlaßrichtung des Filters 7 in der Nullage zu der Durchlaßrichtung des Filters
3 senkrecht steht und parallel zur Durchlaßrichtung des Rasters 8, so wird das von
der Vergleichslichtquelle
kommende Licht von den polarisierenden
Teilen des Rasters 8 hindurchgelassen. Auf der mattierten Planseite der Linse 2
entsteht somit ein mit Vergleichsleuchtfiächen durchsetztes Bild des Aufnahmegegenstandes.
Die Einstellung des Vergleichslichtes erfolgt durch Drehung des Filters 7, das in
Kombination mit dem RasterS eine Polarisationsschwächungsvorrichtung bildet.
-
In der Abb. I ist mit 9 das Okular und mit IO das beobachtende Auge
bezeichnet.
-
Die Schwächung des Vergleichslichtes kann auch durch ein Graufilter,
das im Strahlengang einschaltbar ist, bewirkt werden. In diesem Falle wird man das
Polarisationsfilter 7 fest im Belichtungsmesser anbringen.
-
Die Abb. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
dem Objektiv 1, der Linse 2, der Vergleichslichtquelle 4, der Mattscheibe 5, der
Glasplatte 6 und dem Okular 9. Bei dieser Anordnung sind die Polarisatoren II und
I2 gekreuzt zueinander angeordnet. Zwischen diesen Polarisatoren ist ein Raster
13 aus doppelbrechendem Material, z. B. Cellophan, angebracht, das bewirkt, daß
das vom Objekt her kommende Licht ungehindert an den Stellen durch das Polari--sationsfilter
12 hindurchtritt, vor denen sich doppelbrechende Substanz befindet. Das vom Objekt
kommende Licht kann jedoch an- den Stellen der Filter nicht durchdringen, wo keine
doppelbrechende Substanz vorhanden ist. Durch diese Stellen kann aber das vom Vergleichslicht
4 herkommende Licht hin durchtreten, weil es nach Durchgang durch das Polarisationsülter
14 so polarisiert - ist, daß die Schwingungsrichtung der Durchlaßrichtung des Filters
12 entspricht. Die Abdunkelung der Vergleichslichtquelle erfolgt bei dem Ausführungsbeispiel
nach Abb, 2 entweder durch Drehung des Filters I4, durch Verwendung eines Graufilters
u. dgl. oder durch Regulierung des Heizstromes.
-
Die Abb. 3 zeigt schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel für
die Erfindung, bei dem das vom Objekt kommende Licht durch das Objektiv I zu einem
Bild vereinigt wird, das durch das Okular g betrachtet wird. Die konkav Fläche der
bei dem Objektiv I verwandten Konkavlinse ist, wie die Alabildung zeigt, rasterförmig
versilbert, so daß einerseits das vom Objekt kommende Licht durch die unversilberten
Stellen hindurchtreten kann, andererseits aber das von der Lichtquelle 19 kommende
Licht über die Spiegelelemente in das Auge reflektiert wird, so daß dieses das Bild
wiederum mit einem Raster durchsetzt sieht.
-
Die Abdunkelung der Vergleichslichtquelle erfolgt hier, wie bei den
anderen Ausführungsbeispielen -beschrieben, durch Änderung des Heizstromes der Vergleichslichtquelle,
durch Graufilter usw.
-
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Sie erstreckt sich vielmehr auf alle Anordnungen, bei denen von dem
durch die Ansprüche gekennzeichneten Erfindungsgedanken der rasterförmigen Durchsetzung
4es Bildes des aufzunehmenden Gegenstandes mit Vergleichsleuchtflächen Gebrauch
gemacht wird.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, Mittel
vorzusehen, durch die die Helligkeit der photometrischen Vergleichsfelder unabhängig
von der Möglichkeit einer stetigen Regelung stufenweise um einen den Belichtungsspielraum
des Aufnahmematerials entsprechenden Betrag geändert werden kann. Es ist auf diese
Weise eine Lichtüberwachungsmöglichkeit darüber vorhanden, ob die Beleuchtungsverteilung
dem Belichtungsspielraum des photographischen Materials angepaßt ist. Bekanntlich
sind die größten Leuchtdichteunterschiede, die von einem photographischen Material
wiedergegeben werden können, je nach dessen Type verschieden groß, insbesondere
trifft dies zu für Positivmaterial (Kopier- und Vergrößerungspapiere). Um nun rasch
entscheiden zu können, ob ein gewisses Photomaterial geeignet ist, den Helligkeitsumfang
der Aufnahmeszene oder eines Negativs wiederzugeben, wird nun die Helligkeit sämtlicher
photometrischer Vergleichsfelder stufenweise um einen bestimmten, von den Eigenschaften
des vorgesehenen photographischen Materials abhängigem Betrag geändert. So ist es
dem Beobachter möglich, mit einem Blick zu übersehen, ob nach dieser stufenweisen
Regelung die Helligkeit in den Lichtern noch unterhalb oder schon oberhalb der durch
die Eigenschaften des vorgesehenen Materials gegebenen Grenze liegt. Gegenüber den
bekannten Photometern mit einem einzigen kleinen Vergleichsfeld, bei denen zwar
nach einer Messung der Schattenleuchtdichte die Lichter der Aufnahmeszene o. dgl.
mit dem Vergleichsfeld verglichen werden können, wobei aber das Meßinstrument das
eine Mal auf die Schatten und das andere Mal unter entsprechender Stellungsänderung
auf die Lichter gerichtet werden muß, hat die neue Anordnung den Vorteil, daß bei
diesen aufeinanderfolgenden Prüfungen der Photometer in seiner Lage unverändert
bleiben kann.
-
Will man nun die zeitliche Aufeinanderfolge oder Messung von Licht
und Schatten in einer Aufnahlmeszene vermeiden, ,diese Messung vielmehr gleichzeitig
bewerkstelligen, so kann die Anordnung auch so getroffen werden, daß die- iiber
das Bildfeld verteilten kleinen photometri6cllen Vergleichsfelder um einen
bestimmten,
gegebenenfalls veränderbaren Betrag in ihrer Helligkeit unterschiedlich sind. Man
kann zu diesem Zweck etwa die Vergleichsflächen so ausbilden, daß sie sich aus zwei
oder mehreren Teilflächen von bestimmten Leuchtdichtekontrast zusammensetzen, so
daß mit einem Blick unterschieden werden kann; wie groß z. B. der maximale Kontrast'
in einem zu photometrierenden Negativ ist. Diese Differenzierung der Leuchtdichte
der phototnetrischen Vergleichsfelder dergestalt, daß sie eine um bestimmte Beträge
verschiedene Leuchtdichte aufweisen oder die Leuchtdichte in jedem der kleinen Vergleichsfelder
nach bestimmten Gesichtspunkten verschieden ist, kann auch dazu benutzt werden,
um für die Einstellung günstige Kriterien zu erhalten. Die Verwendung nicht gleichmäßig
heller Vergleichlsflächen hat nämlich zur Folge, daß bei der Einstellung je nach
der Helligkeit in der beobachteten Aufnahmeszene der Eindruck bestimmter Formen
oder Flächen erreicht werden kann, was gerade für ungeübte Beobachter und fürtden
Fall der Photometrierung von Aufnahmeszenen in anderen Farben als in Schwarz-Weiß
einen beacht-Gewinn ergeben kann.
-
TNTRNSÜC: I. Photometer, insbesondere photographischer Belichtungsmesser
mit Vergleichsleuchtfläche, dadurch gekennzeichnet, daß das photometrische Vergleichsfeld
in eine Vielzahl von kleinen Vergleichsfeldern aufgeteilt ist, die rasterförmig
in -einem nahezu senkrecht zur Blickrichtung verlaufenden Bildfeld zerstreut liegen.