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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schweißblättern Die serienweise
Herstellung von Schweißblättern, welche aus zwei Schweißlappen bestehen, die längs
ihrer konkavenRänder miteinander verbunden sind, scheiterte bis jetzt daran, daß
eineVerbindung durch Vernähen allzu zeitraubend war, während beim Verkleben, welches
Verfahren vom Standpunkt der Herstellungsgeschwindigkeit aus zweckmäßiger ist, Mittel
und Wege nicht bekannt waren, um trotz der konkaven Verbindungskante ein unbedingt
glattes Aufliegen der Klebeflächen aufeinander zu gewährleisten, und daß durch Wellenbildungen
nicht nur der ästhetische Eindruck verschlechtert, sondern ebenfalls für absoluteDichtigkeit
keineGewähr mehr übernommen werden konnte.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Schweißblättern, welclies dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen auf seiner
Innenseite mit einem Klebemittel bestrichenen Streifen, dessen Achse quer zu den
Kettfäden verläuft, über eine der Form der Verbindungskante von zwei durch den Streifen
zu verbindenden Schweißblattlappen entsprechende, im Querschnitt V-förmige Auflage
spannt.
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Anschließend kann man zwei auf ihren Außenseiten mit einem K=lebemittel
bestrichene Schweißblattlappen in die durch den eingespannten Streifen gebildete
V-Form einlegen und die Ränder des Streifens unter gleichzeitiger Erwärmung gegen
die Schweißblattlappen andrücken.
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Weiter ist Gegenstand vorliegender Erfindung eine Vorrichtung zur
Herstellung von Schweißblättern u. dgl., welche dadurch gekennzeichnet
ist,
daß ein drehbar gelagerter, zwei Segmente bildender Scheibenkörper vorgesehen ist,
dessen eines Segment eine im Querschnitt wenigstens annähernd keilförmige Umfangsnut
besitzt und dessen anderes Segment in einer zur Scheibenachse senkrechten Ebene
geteilt ist, wobei der eine Teil - dieses Segments in Richtung der Scheibenachse
begrenzt verschiebbar ist, und daß Heizmittel vorgesehen sind zum Erwärmen wenigstens
eines Teiles der einander zugekehrten Stirnwände der beiden Segmentteile.
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Dabei kann der Scheibenkörper eine aus wärmeisolierendem Material
bestehende Scheibe besitzen. Des weiteren kann das geteilte Segment des Scheibenkörpers
eine mit dem Scheibenkörper fest verbundene Anschlagplatte und eine auf dieser Scheibe
axial geführte Druckplatte besitzen, die mittels eines Drucknockens in Richtung
gegen die Anschlagplatte hin verschiebbar ist. Schließlich besteht auch die Möglichkeit,
den Scheibenkörper auf einer in einem Gestell drehbar gelagerten Hohlwelle zu befestigen,
welche Hohlwelle Mittel zur Zuführung elektrischen Stromes zu den Heizkörpern aufweist,
wobei die Heizkörper in Hohlräumen der äußeren Randteile der Druck- undAnschlagplatte
angeordnet sein können.
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' In der Zeichnung sind in den Fig. i bis 5 die verschiedenen Phasen
eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine erste Verfahrensphase, Fig. 2 einen Schnitt nach der
Linie II-II in Fig. i, Fig. 3 eine zweite Verfahrensphase, Fig. q. einen Schnitt
nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 eine dritte Verfahrensphase in der gleichen
Darstellung wie Fig. 2 und q..
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Fig. 6 bis 13 stellen eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Herstellung von Schweißblättern dar, und zwar zeigt Fig. 6 die Vorrichtung
im Axialschnitt, Fig. 7 eine Frontansicht der Vorrichtung, Fig. 8 einen Schnitt
nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7, Fig. 9 eine Seitenansicht der Vorrichtung, Fig.
io eine Einzelheit der Vorrichtung im Schnitt, Fig. ii das unverbundene, in die
Umfangsnut eingelegte Schweißblatt im Schnitt, Fig. 12 eine Einzelheit der Vorrichtung
in Wirkungslage .und Fig. 13 schaubildlich ein mit der Vorrichtung hergestelltes
Schweißblatt.
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In dem in -der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens geht es darum, zwei auf ihrenAußenseiten mit einem
Klebemittel bestrichene Schweißblattläppen 33 mit-.einander zur Bildung eines Schweißblattes
zu verbinden. Zu diesem Zweck wird ein auf seiner Innenseite mit einem Klebemittel
bestrichener Streifen 32, dessen -Achse quer zu den Kettfäden verläuft, so daß er
in seiner Längsrichtung dehnbar ist, über eine Auflage 35 gespannt. Die Auflage
hat die Form der Ränder der durch den Streifen zu verbindenden Schweißblattlappen
33 und ist im Querschnitt V-förmig ausgebildet. Über diese Auflage von der Form
eines winkligen Känels wird der Streifen in der Richtung seiner Dehnbarkeit gespannt,
was durch die Pfeile in den Fig. i und 3 angedeutet sein soll. Durch dieses Aufspannen,
durch welches der Streifen in der Richtung seiner Achse ausgezogen wird, wird erreicht,
daß er sich ohne Faltenbildung glatt auf den Auflageflächen derAuflage anlegt. Dies
ist nur möglich wegen der Dehnbarkeit des Streifens, welche es gestatten würde,
den Streifen auch dann auf der Auflage glatt anzulegen, wenn diese Auflage von unregelmäßiger
Form wäre. Die gegenseitige Lage von Streifen und Auflage ist in dieser Verfahrensphase
in den Fig. i und 2 dargestellt.
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Die weitere Verfahrensphase, nämlich das Einlegen von zwei auf ihrer
Außenseite mit Klebemittel bestrichenen Schweißlappen, welche dazu bestimmt sind,
durch den Streifen miteinander verbunden zu werden, veranschaulichen die Fig. 3
und q.. Die beiden Schweißblattlappen 33 werden mit den mit einem- Klebemittel bestrichenen
Seiten nach außen und der der Form der Auflage entsprechenden Kante nach unten in
den V-förmig gebogenen Streifen 32 eingelegt und in dieser Stellung durch nicht
dargestellte Mittel gehalten.
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Anschließend wird die Lage der Auflageflächen verändert, wie dies
inFig.5 dargestellt ist. DieAuflageflächen werden gegeneinander in ihre Endlage
übergeführt, in welcher sie parallel zu den eingelegten Schweißblattlappen stehen.
Gleichzeitig werden sie gegeneinander gepreßt und Streifen und Schweißblattlappen
einer Erwärmung unterworfen. Durch den ausgeübten Druck und die genannte-Erwärmung
wird eine Klebeverbindung zwischen der Innenseite des Streifens und den Außenseiten
der Schweißblattlappen hergestellt, so daß, wenn anschließend der Streifen ausgespannt
wird, Streifen und Schweißblattlappen ein Aussehen haben, wie dies in Fig. 13 schaubildlich
dargestellt ist.
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Werden nun noch die über die Schweißblattlappen herausstehenden Enden
des Streifens entfernt, so erhält man das fertige Schweißblatt, welches aus zwei
Schweißblattlappen besteht, die vermittels eines Klebestreifens zusammengehalten
sind.
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Die erst durch das erfindungsgemäße Verfahren überwundene Schwierigkeit
bestand darin, daß es nicht möglich war, auf einfache Weise den Klebestreifen so
aufzubringen, daß er glatt und ohne Falten auflag, und dies selbst dann, wenn die
Verbindungskante der beiden Schweißblattlappen von unregelmäßiger Form war.
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In bezug auf die Vorrichtung ist in der Zeichnung i ein Gestell, das
ein Gleitlager 2 für eine abgesetzte Hohlwelle 3 trägt. Auf dem abgesetzten, von
der Frontseite des Gestells i (links in Fig.6) wegragenden Wellenteil ist mittels
einer Klemmmutter q. ein Scheibenkörper befestigt, der zwei Segmente 5 und 6 bildet.
Den Hauptteil des Scheibenkörpers bildet eine aus wärmeisolierendem Material, z.B.
einem Kunststoff bestehende Scheibe 7, deren vordere Stirnseite im Bereich des größeren
Segments
5 eine mittels Schrauben 8 befestigte Deckplatte g aufweist. Ein auf der Welle 3
sitzender und mit dem Scheibenkörper fest verbundener Ansatz io ist zur Lagerung
eines Bedienungshebels i i ausgebildet, der einerends einen Drucknocken ,ja und
andernends einen Handgriff f lb aufweist. Das Segment 5 des Scheibenkörpers besitzt
an seinem Umfang eine Nut 12, deren Querschnitt keilförmig ist und sich gegen die
Segmentbasis hin verengt. Das Segment 6 ist in einer zur Scheibenachse senkrechten
Ebene geteilt. Der eilie Segmentteil besitzt eine Anschlagplatte 13, die durch eine
Asbestplatte 3o gegenüber der Scheibe 7 noch zusätzlich wärmeisoliert und mit der
letzteren fest verschraubt ist. Im äußeren Randteil der Anschlagplatte 13 ist ein
Hohlraum vorgesehen, in welchem ein elektrischer Heizkörper 14 angeordnet ist. Der
andere Segmentteil wird durch eine gegenüber dem Ansatz io vermittels der Asbestplatte
31 wärmeisolierte Druckplatte 15 gebildet, die durch zwei Querbolzen 16 mit dem
Scheibenkörper drehverbunden ist, auf dem genannten Bolzen jedoch begrenzt axial
verschiebbar ist. Der Randteil dieser Druckplatte weist ebenfalls einen Hohlraum
auf, in `welchem ein elektrischer Heizkörper 17 angeordnet ist. In ihrer wirkungslosen
Lage nimmt die Druckplatte 15 unter der Wirkung der Federn 17a die in den Fig. 6
und i i gezeigte Stellung ein, wobei zwischen den einander gegenüberliegenden Stirnwänden
der Randteile der Platten 13 und 15 ein Spalt i8 belassen ist. Die äußeren Kanten
der genannten Stirnwände sind, wie in Fig. 6 ersichtlich, gebrochen. Über dem Scheibenkörper
ist am Gestell i eine Anliegeplatte ig befestigt, die schräg zur Scheibenebene mit
ihrem unteren kreisförmigen Ende in den Bereich des Spaltes 18 ragt. In dem auf
der Rückseite des Gestells (rechts in Fig. 6) durch das Gleitlager 2 führenden Teil
der Hohlwelle 3 steckt ein elektrisch isolierter Anschlußkörper 2o, in dessen Umfang
zwei Abnehmerstreifen 21 eingelassen sind. Diese stehen über Stifte 22 mit je einem
Kontaktglied 23 in leitender Verbindung, welche letztere zum anschließen der nicht
gezeichneten Stromzuführungsleitungen zu den Heizkörpern 14. und 17 bestimmt sind.
Mit den Abnehmerstreifen2i stehen Schleifkontakte 2.I in Verbindung, die in nicht
dargestellter Weise, z. B. über einen Regulierwiderstand, mit einer Stromquelle
verbunden sind.
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Wie weiter aus der Fig. 7 und 8 hervorgeht, sind seitlich des Scheibenkörpersegments
5 am Gestell i zwei Führungskörper 25 mit Keilnuten angebracht, welch letztere mit
der Keilnut 12 des Segments 5 in Flucht sind und zum Zusammenwirken mit entsprechend
keilförmigen Klemmorganen 26 bestimmt sind. Letztere sind auf Bolzen 27 gelagert
und können mittels je eines federbelasteten Hebels 28 in und außer Eingriff mit
den Keilnuten der Führungskörper 25 gebracht werden.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist im übrigen folgende:
In derAusgangsstellung der Vorrichtung wird der Scheibenkörper aus der in den Fig.
6 und 4. gezeigten Lage mittels des Hebels i i um igo° gedreht,, so daß sich das
größere, die Keilnut 12 aufweisende Segment oben befindet. Inzwischen wurden die
Heizkörper 14., 17 eingeschaltet, was z. B. ein Aufheizen der Stirnwandteile der
beiden Segmentplatten 13, 15 auf annähernd ioo° C zur Folge hat. Diese Temperatur
kann natürlich je nach dem verwendeten Klebstoff mittels eines entsprechenden Regulierwiderstandes
beliebig gewählt werden. Nun spannt man den Verbindungsstreifen 32 (Fig. i i) derart
in die Keilnut 12 des Segments 5, daß die den Klebstoff aufweisende Streifenseite
von den Nutenwänden abgekehrt ist und klemmt die Enden des straff gezogenen Streifens
32 mittels der Klemmorgane 26 in den Führungskörpern 25 fest. Um ein einwandfreies
Verbinden der Schweißblattteile zu gewährleisten, ist darauf zu achten, daß die
beiden an den Nutenwänden anliegenden Streifenteile wenigstens annähernd gleich
breit sind. Nun werden die beiden Schweißblattlappen 33 (Fig. I I) genau passend
aufeinandergelegt und mit ihren kreisförmigen, konkaven Begrenzungen in die durch
den Streifen 32 ausgekleidete Nut 12 eingeführt, wobei die aus der Nut 12 ragenden
Lappenteile an der Platte ig zum Anliegen gebracht werden. Nun wird der Scheibenkörper
unter dem festgeklemmten Streifen 32 mittels des Hebels ii um i 8o° in die in den
F ig. 6 und g gezeigte Lage gedreht, wobei die an ihren Enden verengte Nut 12 den
Übergang des Streifens 32 aus seiner offenen Keilstellung (Fig. i i) in seine im
Spalt 18 zwischen den Stirnrandteilen der Segmentplatten 13, 15 eingenommene geschlossene
Stellung (Fig. 12) erleichtert. In dieser Stellung sind die beiden Schweißlappenränder
zwischen den Seitenteilen des Verbindungsstreifens 32 lose zusammengedrückt und
demzufolge in der Lage, in der die einzelnen Teile miteinander zu verbinden sind,
festgehalten. Nun wird der Hebel i i um seinen Drehpunkt 3.4 kräftig nach unten
bewegt und wieder losgelassen, wobei der Nocken lja die Druckplatte 15 entgegen
der Wirkung der um die Bolzen 16 (Fig. i o) gewundenen Federn 17a kurzzeitig axial
gegen die Anschlagplatte 13 hin bewegt, was einerseits ein Anpressen der mit Klebstoff
versehenen Streifenseite gegen die eingeschlossenen Randteile der Schweißblattlappen
33 bewirkt und anderseits zufolge der intensiven Berührung des Streifens 32 mit
den beheizten Stirnrandteilen der Platten 13, 15 eine augenblickliche Erwärmung
der zu verbindenden Stoffteile auf die gewünschte Temperatur von annähernd ioö°
C zur Folge hat. Unter der gleichzeitigen Wirkung des angewendeten Druckes und der
genannten Erwärmung wird der Klebstoff des Verbindungsstreifens wirksam und verbindet
so die beiden Schweißplatten 33 mit dem genannten Streifen 32. Nun kann der Scheibenkörper
mittels des Hebels i i wieder in seine Ausgangslage, d. h. mit der Nut 12 nach oben
gerichtet, gedreht und das fertig verbundene Schweißblatt (Fig. 13) durch Lösen
der Klemmorgane 26 von der Vorrichtung abgenommen werden.
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Es sind heute ohne weiteres Klebstoffe erhältlich, die unter den genannten
Druck- und Temperaturbedingungen augenblicklich zur Wirkung kommen und nach relativ
kurzer Abkühlungszeit einen
sicheren Zusammenhalt der in der beschriebenen
Weise miteinander verbundenen Schweißblatteile gewährleisten. Zur besseren Wärmeisolierung
der beiden Segmentplatten sind beim beschriebenen Beispiel Asbestunterlagen
30 und 31 (Fig. 6, io und i2) vorgesehen. Als Heizkörper können ferner beliebig
gebaute elektrische Heizelemente verwendet werden, wobei sie auch anders als im
beschriebenen Beispiel angeordnet sein können.
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Wie aus dem Vorausgehenden ersichtlich, ist die beschriebene Vorrichtung
äußerst einfach zu handhaben und gestattet ein rasches und exaktes Herstellen der
Schweißblätter. Um die gewünschteTemperatur der Randteile der Segmentplatten 13,
1.5 konstant halten zu können, ist zweckmäßig ein Thermostat vorgesehen. Durch entsprechendes
Führen des Verbindungsstreifens 32 kann ferner die Vorrichtung auch zur serienmäßigen
Herstellung der Schweißblätter benutzt werden.
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Es versteht sich, daß auf der beschriebenen Vorrichtung auch andere,
entsprechende Form aufweisende Stoffteile miteinander verbunden werden können.