DE864907C - Verfahren zum Impraegnieren von Hohlraeumen und Kapillaren in organischen und anorganischen Koerpern - Google Patents

Verfahren zum Impraegnieren von Hohlraeumen und Kapillaren in organischen und anorganischen Koerpern

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DE864907C
DE864907C DEL6218A DEL0006218A DE864907C DE 864907 C DE864907 C DE 864907C DE L6218 A DEL6218 A DE L6218A DE L0006218 A DEL0006218 A DE L0006218A DE 864907 C DE864907 C DE 864907C
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capillaries
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organic
silver
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Arthur Emil Julius Dr Mueller
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/50Preparations specially adapted for dental root treatment
    • A61K6/54Filling; Sealing
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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Description

  • Verfahren zum Imprägnieren von Hohlräumen und Kapillaren in organischen und anorganischen Körpern Es ist eine in der analytischen Chemie bekannte Tatsache, daß die Halogenverbindungen des Silbers und des einwertig gebundenen Kupfers sowie auch anderer Schwermetalle einschließlich des nahezu unlöslichen Kupfer(I)-rhodanids in Lösungen von Salzen mit dem gleichen Säureanion in verschiedenem Umfang löslich sind. So lösen sich z. B.
  • Silberchlorid in Chloralkalien, Silberbromid in Bromalkalien, Silberjodid in Jodsalzlösungen, Kupfer (I) -j odid und Kupf er (I) -rhodanid in den entsprechenden Jodiden und Rhodaniden, wenn sie mit Lösungen von Salzen der gleichen Säure behandelt werden. DieLöslichkeit derSilberhalogenide z. B. steigt mit dem Atomgewicht des Säureanions in einem mathematisch bzw. physikalisch-chemisch nicht formulierbaren Verhältnis an, derart, daß Chlorsilber in Chloriden relativ wenig, Bromsilber in Bromiden schon in stärkerem Maß, Jodsilber in Jodiden dagegen außerordentlich viel reichlicher löslich ist als die beiden genannten Silberhalogenide.
  • Bekannt ist ferner die Löslichkeit von Silber und Silberjodid in konzentrierter Jodwasserstoffsäure.
  • Verwendet man als Lösungsmittel für Silberjodid konzentrierte Jodsalzlösungen, denen man als Bodenkörper noch etwas ungelöstes Jodsalz beigibt, so gelingt die Herstellung einer Reihe von an Silberjodid sehr reichen Doppelsalzen mit einem Gehalt bis zu weit über SO °/o Jodsilber. Die Doppelsalze der Silber- und der entsprechenden Kupferverbindungen haben die Eigenschaft, mit Wasser, Alkoholen oder anderen mit ihren Lösungen mischbaren Flüssigkeiten zu hydrolysieren unter Zerfall in ihre Komponenten, lösliches Salz und den schwerlöslichen Doppelsalzbildner, welch letzterer sich wieder in ungelöster Form abscheidet. Eine technische Verwendung haben diese Doppelsalze wegen ihrer Empfindlichkeit gegen hydrolysierende Substanzen und ihrer leichten Disproportionierbarkeit bisher nicht gefunden, da jeder Versuch der Verdünnung das chemische Gleichgewicht der Verbindung stört und einen Zerfall bewirkt. Das gleiche gilt auch für die aus Silberjodid und löslichen Rhodansalzen bestehenden Doppelsalze sowie für die leichtlöslichen Kupferdoppelrhodanide und analoge Doppelsalze mit einer schwerlöslichen Komponente.
  • Versuche des Erfinders haben ergeben, daß sich diese Halogen- undRhodandoppelsalze, insbesondere auch diejenigen des Silberjodids, durch ein hohes Diffusionsvermögen auszeichnen, welches teilweise durch das hohle spezifische Gewicht der Lösung, zum anderen Teil durch die schnelle Diffusionsfähigkeit, Kapillaraktivität und die schleim- und eiweißverflüssigende Wirkung ihrer leichtlöslichen Komponenten bedingt ist. So werden z. B. nicht nur feinporiger Sandstein, sondern auch lebende und tote Gewebe des pflanzlichen und tierischen Körpers leicht von ihnen durchdrungen, wenn man dafür sorgt, daß ein reichlicher überschuß der Lösung vorhanden ist, welcher einen durch etwa vorhandenes Gewebswas ser eintretenden Hydrolysierungprozeß praktisch aufhebt. Insbesondere ergab sich diese hohe Durchdringungsfähigkeit bei Versuchen mit lebenden und toten Zähnen, deren histologwischer Aufbau so beschaffen ist, daß das Dentin von vielen Tausenden mikroskopisch feiner, von innen nach außen verlaufender Kanälchen durchzogen wird, in welchen die Odontoblasten, die nervartigen Fortsetzungen der Zahnpulpa, eingebettet sind. Verwendet man aber anstatt eines wesentlichen Überschusses nur die zur Ausfüllung des Pulpenlumens erforderliche Menge des Doppelsalzes oder seiner konzentrierten Lösung, so wird durch das Gewebswasser allmählich die vollständige Hydrolyse und Disproportionierung des eingebrachten Doppelsalzes bewirkt, wobei das sich ausscheidende Silberjodid in den Dentinkanälchen in dicht anliegender, wandständiger, volumenbeständiger, kristalliner Form abgelagert wird.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, die hohe Diffusionsfähigkeit sowie die leichte Hydrolysierbarkeit und Disproportionierbarkeit der erwähnten Doppelsalze zu einem Verfahren der Imprägnierung von Hohlräumen und Kapillaren in organischen und anorganischen Körpern mit einer praktisch unlöslichen, oligodynamisch wirksamen Verbindung ausgenutzt zu haben. Im lebenden Gewebe der Zähne oder anderer Organe vollzieht sich diese Imprägnierung nach Einführung der Doppelsalze oder ihrer Bestandteile selbsttätig durch den natürlichen Zutritt des Gewebswasserstromes. Der Endeffekt ist eine Verstopfung der mikroskopischen Zell- und Gewebsräume mit der unlöslichen Komponente der angewandten Doppelsalze, also z. B. mit Silberjodid, Kupfer(I) -j odid, Kupfer(I)-rhodanid oder mit schwerlöslichen sekundären Doppelverbindungen dieser Stoffe, wie dem unlöslichen Hexamethylentetramins ilberj odid oder analogen Verbindungen.
  • Der Effekt des neuen Verfahrens ist ein bisher unerreichter, nämlich die wandständige, volumenbeständige, schrumpfungsfreie, bakteriendichte Abdichtung der Oberfläche und Ausfüllung feinster Spalte und Kanäle der Organe, oder je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck die Hervorhebung feiner Gewebsstrukturen in anatomischen und histologischen Präparaten.
  • Eür viele Zwecke kann es vorteilhaft sein, die Disproportionierung zu verzögern, so daß die Ausscheidung des unlöslichen Salzes erst nach Zufuhr größerer Flüssigkeitsmengen eintritt. Es wurde gefunden, daß man dies erreichen kann, indem man den Lösungen der Doppelsalze solche organischen Stoffe zusetzt, welche eine Erschwerung der Hydrolyse bewirken. Als Beispiele seien genannt, Pyridin, Aceton, Chinolin, ohne damit eine Beschrän'kung auf diese Substanzen oder ihre Homologen auszusprechen.
  • Beispiel I 33 g Kaliumjodid und 23 g Silberjodid werden unter Erwärmen in 30 ccm Wasser gelöst und die Lösung bis zur Bildung einer Kristallhaut eingedampft. An Stelle des Wassers können auch andere Lösungsmittel dienen, in welchen das Kaliumjodid löslich ist, wie z. B. Glycerin, Äthylenglykol usw.
  • Füllt man diese Mischung beispielsweise in die Wurzelkanäle eines extrahierten Zahnes ein, so erhält man nach der Entkalkung und optischen Aufhellung des Zahnes ein durchsichtiges Präparat, in welchem die feinen Verästelungen der Wurzelkanäle sowie die Kapillaren der Rentinkanälchen durch ausgeschiedenes Silberjodid deutlich sichtbar sind.
  • Beispiel 2 Eine Lösung mi-t Verzögerung der Disproportionierungerhält man in folgender Weise: 2ogKaliumrhodanid und 20 g Silberjodid werden mit 25 ccm Wasser verrieben und erwärmt, bis sich der größte Teil des an sich unlöslichen Bestandteils gelöst hat.
  • Zu der warmen Lösung fügt man 5 bis In cm Pyridin.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Imprägnieren, Abdichten, Verschließen oder Füllen von Gewebszellen und Kapillaren, insbesondere Kapillarsystemen in organischen oder anorganischen Körpern, dadurch gekennzeichnet, daß in den zu imprägnierenden Körper eine Verbindung, Mischung oder Lösung eines an sich schwerlöslichen oder unlöslichen Stoffes mit bzw. in einem gleich-oder analogionigen Stoff eingebracht wird, der mit ihm eine lösliche Doppelverbindung solcher Art eingeht, daß sie sich durch ein in den Kapillaren enthaltenes, die hydrolytische Dissoziation der Doppelverbindung begünstigendes Lösungsmittel disproportioniert unter Ausscheidung der schwerlöslichen oder unlöslichen Komponente der obengenannten Verbindung, Mischung oder Lösung.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindung, Mischung oder Lösung Mittel zur Verzögerung der Disproportionierung zugesetzt werden.
DEL6218A 1950-11-07 1950-11-07 Verfahren zum Impraegnieren von Hohlraeumen und Kapillaren in organischen und anorganischen Koerpern Expired DE864907C (de)

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