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Universalturngerät Es sind Turngeräte bekannt, die im wesentlichen
aus zwei mit übereinanderliegenden Löchern versehenen, zur Lagerung und Abstützung
von Turngerätelementen dienenden Doppelständern bestehen, wobei entweder die Säulen
der Doppelständer durch Sprossen leiterartig verbunden sind oder zwischen den Säulen
ein verschieb- und feststellbarer Rahmen vorgesehen ist, der ein Turnbrett in Hochkant-
oder Flachlage hält. Im ersten Fall ist nur Hochkantbefestigung von Brettern oder
Leitern bzw. zur Bildung einer senkrechten.Kletterwand oder ähnlichem eine längs
der Sprossen verschiebbare säulenparallele Leiste erforderlich, im zweiten Fall
bringt die komplizierte Schieber21menansführung eine Beschränkung auf wenige Verwendungsmöglichkeiten
des Gerätes mit sich. Beiden Ausbildun#gsformen haftet ferner der Nachteil an, daß
die Turngerätelemente immer nur von den Standsäulen bzw. zwischen diesen gehalten
werden können, so daß damit die Breite der gebildeten Kombinationsgeräte beschränkt,
die von den Doppelständern unabhängige Verwendung der Geräteelemente ausgeschlossen
und schließlich die Bildung einer schrägen Kletterwand unmöglich ist.
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Die Erfifidung bezweckt die Schaffung eines Universalturngerätes mit
Hilfe leinfacher Geräteel-emente, das nicht nur eine vielseitigere Verwendungsmöglichkeit
als die bisher bekannten aufweist und die Bildung der meist üblichen Einzelturngeräte
zuläßt, sondern darüber hinaus auch deren beliebige Kombination ermöglicht, wobei
die vorgesehenen Turngerätelemente wiederum sowohl
in ihrer Gesamtheit
als auch in verschiedener Kombination untereinander oder einzeln verwendbar sind.
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Dies wird durch die Verwendung zweier Doppelständer, die aus zwei
mittig auf einem flachen Bodenbohlenkreuz in kurzem Abstand voneinander angeordneten,
mit einer Reihe übereinanderliegender Querlöcher versehenen, seitlich durch ebenfalls
gelochte, Schrägstreben abgestützten Standsäulen und rechteckig prismatischen Kastenelementen
bestehen, die, gegen die Streb-en und nach unten zu offen, oberseitig an die Schrägflächen
der Streben fugenlos anschließend, im Bereich der Verbindung von Streben und Bohlen
auf letztere abnehmbar aufgesetzt sind, erreicht. Dabei dien-en auswechselbare Zubehörteile
dieser Kasteneletnente zur Verbindung von Geräteelementen, wie, Stangen, Brett-er,
Balken, Leitern od. dgl., und der Kastenelemente miteinand-er bzw. mit den Doppelständern,
so daß mit Hilfe der Doppelständer, Kastenelemente und Geräteelemente beliebige
Einzel- und Kombinationsturngeräte gebildet bzw. aufgestellt werden können.
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Zwischen den in kurzem Abstand voneinander gehalteneii Standsäulen
kann unter gleichzeitiger Bildung einer senkrechten Kletterwand eine Mehrzahl dieser
obengenannten Geräteelemente übereinander gelagert werden, die bei Gebrauch seitlich
leicht herausziehbar sind. Durch Befestigung bzw. Abstützung derselben an den Ständern
können bereits viele Turngeräte gebildet werden, beispicelsweise Reck und Barren
oder Schaukelbrett unter Anordnung von Rundstangen bzw. zusätzlicher Anordnung eines
Brettes, eine Rutschbahn, senkrechte und schräge I.,eitern durch Auflage eines Balkens
zwischen den oberen Enden der Ständer als Widerlager für die Leitern bzw. zum Aufhängen
von Ringen und Schaukeln oder eine waagerechte Leiter, die über die oberen Enden
der Ständer gelegt wird. Durch Einsetzen von Stangen in horizontale Vierkantbalken
können ferner senkrechte Kletterstangen auf-gestellt werden.
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Eine wesentliche Erweiterung für die Bildung bzw. Aufstellung von
Einzel- und Kombinationsturngeräten bieten die ebenfalls gelochten Schrägstreben,
da durch sie die Geräteclemente in verschieden weiten Abständen voneinander festgelegt
werden können und auch die Herstellung einer schrägen Wand ermöglicht wird. Schließlich
ab-er ist erst durch die Kastenelemente die Ergänzung zu einem wirklichen Universalturngerät
gegeben. In ihrer Lage auf den Bohlen bilden die Kastenelemente eine günstige- Auflage
für ein Bankbrett, beispielsweise als Antritt für die Schrägwand, oder für einen
Rundbaum, ferner dienen sie auf Balken befestigt als Sprungaufsatz od. dgl., und
ihr wesentlicher Vorteil liegt schließlich darin, die Halterung bzw. Auflage der
Geräte-elen-1,ente- unabhängig, von den Ständern in beliebiger Kombination zu ermöglichen,
wobei die Kastenelemente selbst zu Sprunggerät-en (Bock od. dgl.) verbindbar sind.
Dies ergibt für den Turnbetrieb wieder die Möglichkeit, eine große Anzahl von Turnenden
gleichzeitig zu beschäftigen. Demnach sind die Wände der Kastenelemente erfindungsgemäß
mit Bohrungen, Ausnehmungen, Nuten od. dgl. versehen, die mit Hilfe von Befestigungsschrauben
und Verbindungsleisten einerseits eine starre Verbindung der einzelnen Kastenelemente
mit dem Bohlenkreuz bzw. miteinander, andererseits eine sichere Auflage bzw. Abstützung
der Geräteelemente auf den bzw. in den Kastenelementen ermöglichen. Dabei sind die
Längsseitenwände und die Bodenwand mittig durchbohrt, wobei letztere mit einer mittigen
Innenlängsnut versehen ist, und in den von Längs- und Querseitenwand gebildeten
Ecken sind in Abstand von der Bodenwand gehaltene Verstärkungsleisten so angeordnet,
daß die zwischen ihnen gebildet-- Fuge der Breite der Bodenflächennut entspricht.
Diese Nut bzw. Fuge ermöglicht es, ein hochkant gestelltes Turnbrett in seiner Lage
festzulegen, beispielsweise für Gleichgewichtsübungen in Bodennähe, während die
Bohrungen für das Einführen der Befestigungsschrauben bestimmt sind.
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Weiter ist in der Mitte der oberen Innenkante der Längsseitenwand
eine Ausnehmung vorgesehen, in die eine mittig durchlochte Einlegeleiste (Verbindungsleiste)
mit halbem Querschnitt paßt, so daß zwei Kastenelemente mit der Längsöffnung zuy
gekehrt übereinandergestellt gegen gegenseitige Verschiebung gesichert sind und
nur noch eine Befestigungsschraube benötigen. Ferner ist ein abnehmbarer, mittig
durchlochter und einen Längsschlitz aufweisender Deckel für jedes Kastenelement
vorgesehen, der zwei an die Kastenlängswände passende, in der Mitte halbrund ausgenommene
Ansatzleisten trägt. Die Ausnehmungen in diesen Ansatzleisten dienen zur Auflage
von Stangen oder Rundbalken, während eine liegend hochkant gestellt-. Leiter zur
Festhaltung in dieser Lage in das mit dem geschlitzten Deckel versehen-- Kastenelement
eingeschoben werden kann. Sun-iit bieten die Kastenelemente tatsächlich die Möglichkeit
der von den Doppelständern unabhängigen Lagerung und Halterung aller in Frage kommend-en
Turngerätelemente.
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Schließlich sind noch zur Erhöhung der Standsicherheit der Kastenelemente
je zwei durchlochte, ein-en dem Kastenquerschnitt entsprechenden einseiti-
abge lb geschrägten Ausschnitt aufweisende Untersatzbacken vorgesehen, "wobei die
mit schrägflächigen Ausnehmungen versehenen Verbindungsleisten zur Verkeilung der
Kastenelemente in den Backenausschnitten dienen. Dabei ergeben die Untersatzbacken
für sich, mit ihrem Kantausschnitt zueinandergekehrt und entsprechend befestigt,
eine Zielöffnung für Ballspiele od. dgl. oder, einzeln mit dem Ausschnitt gegen
den Boden aufgestellt, Tore oder Tunnel für Rollballspiele od. dgl., während die
Verbindungsleisten auch zur Befestigung der senkrechten Leitern am quergelegten
Balken bzw. der Kastenelemente an den Balken dienen oder zur Verbindung der Kastenelemente-
unter-einander heran-gezogen werden können.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in verschiedenen Möglichkeiten
der Turngerätebildung
bzw. -aufstellung beispielsweise dargestellt,
wobei der Einfachheit halber zum Teil mehrere Verwendungsmöglichkeiten des Universalturngerätes
in einer Figur zusammengefaßt sind. Fig. i zeigt das Gesamtgerät, wobei eine senkrechte
und eine schräge Leiter, ein kutsch- und ein Bankbrett aufgestellt und Schaukelringe
aufgehängt sind. In Fig. 2 ist die Möglichkeit der Bildung von Reck, Barren und
Schrägwand und in Fig. 3 die Aufstellung einer senkrechten Kletteerstange
und die Verwendung des Kastenelementes als Sprungaufsatz (Bock) dargestellt. Fig.
4 zeigt als Einzelheit eine Lasche zur Befestigung von Rundstangen. In Fig.
5 ist die Bildung eines Sprungbrettes und die Befesti-ung von Stangen in
breitem Abstand, e -t. Fig. 6 stellt beispielsweis , als Hindernis,
gezei,' t' ein Kastenelement mit Untersatzbacken und Fig. 7
einen Kastendeckel
dar, während Fig. 8 den Mittelschnitt durch zwei übereinandergestellt verbundene
Kasten zeigt. In Fig. 9 und io ist die Hochkantlagerung von Turnbrett und
Leiter im Kastenelement dargestellt.
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Auf einem flachen Bodenbohlenkreuz i sind zwei Standsäulen
2 mittig, in kurzem Abstand voneinander, aufgestellt. Die Standsäulen sind durch
mit Löchern 5 versehene Schrägstreben 3 seitlich abgestützt und weisen
selbst wieder eine Reihe übereinanderliegender Bohrungen 4 auf. In diese Bohrungen
werden zur Auf lagerung der Geräteelemente Rundeisenstäbe bzw. Befestigungsschrauben
6 eingeschoben. Bei Nichtgebrauch des Gerätes bzw. bei Herstellung einer
senkrechten Kletterwand sind die Gerätc,eleinente, und zwar Leitern 7, Bretter
8, Vierkantbalken 9, Rundbalken io und Rundstangen i i, zwischen den
Standsäulen 2 übereinandergelagert und können zum Gebrauch seitlich leicht herausgezogen
werden. Die einzelnen Geräteelemente weisen ebenfalls entsprechende Bohrungen für
die Befestigungsschrauben od. dgl. auf. Im Bereich der Verbindung von Streben und
Bohlen sind auf letzteres Kastenelemente 1:2 aufgesetzt, die gegen die Streben und
nach unten zu offen ausgebildet sind.
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Gemäß Fig. 2 ist durch eine Rundstange i i ein Reck und durch zwei
parallele, in entsprechendem Abstand voneinander gehaltene horizontale Stangen ,ein
Barren gebildet. Zur Lagerung dieser Stangen ii dienen Rundlaschen 13 (Fig. 4),
die auf die Rundeisen bzw. Befestigungsschrauben 6 aufgeschoben werden, wobei
ein in entsprechende Stangenlöcher eingreifender Dorn 13a die Stangen gegen axiale
Verschiebung und Verdrehung sichert. An den Schrägstreben werden die Einzelelemente
durch Verbindungsleisten 14 und/oder Befestigungsschrauben 6 bzw. Rundlaschen
13 festgehalten, ebenso die senkrechten Leitern am Vierkantbalken gemäß Fig.
i. Eine Leiter 7 kann auch flach und horizontal ohne weiteres Befestigungsmittel
durch Cberschieben über die oberen Enden der Doppelsäul,en an deren Verbindungsstellen
mit den Schrägstreben gelagert werden.
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Wie Fig. 3 zeigt, kann ein Kastenelement 12 auf zwei horizontal
gehaltenen Balken 9 zur Bildung eines Bockes aufgesetzt werden oder die Stange
ii in Bohrungen eines oberen und unteren Balkens senkrecht eingesetzt als Kletterstange
Verwendung finden. Wird auf die Kastenelemente ein Rundbalken io aufgelegt und darüber
ein Brett 8 so gelegt, daß es an einem End.- unter einem Horizontalbalken
gehalten ist, so ist damit ein federndes Sprungbrett (Tranipoline) geschaffen (Fig.
5).
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Schließlich kann zwischen den im unteren Teil mit ein-er Maßeinteilung
versehenen Doppelständern auch eine Sprungschnur über eine eigene an der Außenseite
der Säulen verschiebbare Haltevorrichtun- gespannt werden. Außer den beschriebenen
Geräten, die nur als Beispiele angeführt sind, sind auch beliebige andere Einzel-
und Kombinationsturngeräte zu bilden, wofür die Ständer und die Geräteelemente genügend
Möglichkeit bieten.
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Das Kastenelement 12 hat Bohrungen in der Mitte der Bodenfläche und
der beiden sich gegenüberlieggenden Längsseitenwände. Ferner ist die Bodenfläche
innen mit einer mittigen Längsnut 15
rechteckigen Onerschnittes versehen,
und in den beiden durch Längs- und Ouerwand Clebildeten Ecken ist je eine
vierkantige ##erstärkungsleiste 16, die jedoch nicht bis zur Bodenfläche reicht,
derart angebracht, daß zwischen den Verstärkungsleisten eine der Nutenbreiten entsprechende
Fuge entsteht. In dieser Nut und Fuge kann ein hochkant gestelltes Turnbrett
8 eingeschoben und gehalten werden (Fig. 9). Weiter ist in der Mitte
der oberen Innenkante der Längswände ein rechteckiger Ausschnitt 17 vorgesehen,
in welchen eine Einlegeseite i4.a (Verbindungsleiste), ebenfalls mittig durchbohrt,
mit halbem Ouerschnitt paßt, so daß, wie Fig. 8
zeigt, zwei solche Kastenelemente
übereinandergestellt gegen Verschiebung gesichert sind.
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Zur besseren Standfestigkeit wird das Kastenelement in den dein Kastenquerschnitt
entsprechenden einseitig abgeschrägten Ausschnitt zweier Untersatzbacken 18 gestellt.
Zwischen die Innenschrägseiten der Backen und die Kastenlängswand wird eine Verbindungsleiste
14, die im Abstand der beiden Untersatzbacken zwei der Backenbreite und ihrer Schrägfläche
entsprechende Ausnehmungen hat, eingeklemmt, wobei diese Schrägflächen wie Befestigungskeile
wirken.
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Der Deckel ig des Kastenelementes (Fig. 7) kann mit seiner
Unter- oder Oberseite auf das Kastenelernent aufgesetzt werden und hat außer einer
Mittelbohrung einen Längsschlitz 2o und zwei in der Mitte halbrund ausgenommene,
in der Längsrichtung liegende Leistenansätze 21. Die Ausnehmungen 2:2 dienen als
Auflager für einen Rundbalken io oder eine Turristange ii (gestrichelt eingezeichnet),
und die Leistenansätze:2i sind gleichzeitig Paßflächen zum Aufsetzen des Deckels
auf das Kastenelement. Eine liegende, hochkant gestellte Leiter 7 kann zur
Festlegung in dieser Lage in das mit Deckel versehene Kastenelement so eingeschoben
werden, daß der untere Holm in den Raum zwischen Eckenverstärkungsleisten 16 und
Bodenfläche paßt, die erste Sprosse im Schlitz 2o des Deckels ig geführt ist und
durch Bohrungen der Leiterholme und
die Mittellöcher in Deckel und
Bodenfläche des Kastenelementes eine gemeinsame Befesti#gungsschraube
6 gesteckt wird (Fig. io). Die Verwendungsmöglichkeiten des Kastenelementes
sind ebenfalls nur beispielsweise und nicht erschöpfend behandelt.