DE864431C - Verwendung einer Glockenkolonne zum Auswaschen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen - Google Patents

Verwendung einer Glockenkolonne zum Auswaschen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen

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DE864431C
DE864431C DEST522D DEST000522D DE864431C DE 864431 C DE864431 C DE 864431C DE ST522 D DEST522 D DE ST522D DE ST000522 D DEST000522 D DE ST000522D DE 864431 C DE864431 C DE 864431C
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ammonia
hydrogen sulfide
gas
column
bell
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Expired
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DEST522D
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English (en)
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Josef Dr Schmidt
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Carl Still GmbH and Co KG
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Carl Still GmbH and Co KG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D47/00Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent
    • B01D47/02Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent by passing the gas or air or vapour over or through a liquid bath

Description

  • Verwendung einer Glockenkolonne zum Auswaschen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen Für die Auswaschung von Wertstoffeii und Verun!reinigunsgen aus Kohlendestillationsgasen, z. B. auch Ammoniak und Schwefelwasserstoff, hat sich die Verwendung von Glockenkolonnen als Waschvorrichtungen, namentlich für den neuzeitlichen Hochleistungsbetrieb mit großen Durchsätzen, als zweckmäßig und nützlich erwiesen, da man hierdurch höhere Auswaschungsleistungen je Volumeinheit der Waschen als bei sonst üblichen Bauarten von Waschvorrichtungen, insbesondere bei den meist gebräuchlichen Hordemvaschern, erzielen kann.
  • Es ist bekannt, eine Glockenkolonne zum Auswaschen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen mittels Frischwassers und ammomiakhaltigen Wassers derart zu verwenden, daß eine kurze Berührungszeit zwischen Gas und Waschmittel in der Waschstufe für Schwefelwasserstoff eingehalten wird. Hierdurch wird zwar ein wesentlicher Teil des Schwefelwasserstoffs entfernt, jedoch ist zur völligen Auswaschung des Ammoniaks die Zugabe eines fremden dritten' Waschmittels am obersten Boden der Glockenkolonne notwendig.
  • Nach der Erfindung erfolgt das Auswaschen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen unter Verwendung einer Glocke kolonne als Wascher, die eine beschränkte Anzahl von Böden, etwa deren zwölf, gegelbenenfalls einige mehr oder weniger besitzt; der Betrieb wird derart geführt, daß ausschließlich auf den obersten Boden Frischwasser und auf einen der tieferen Böden, die im Bereich von etwa einem Drittel bis zur Hälfte der Gesamtbodenzahl von unten her liegen, ammom.-alaltiges Kondenswasser der Rohgaskühlung aufgegeben wird.
  • Das Verfahren wird in einer beispielsweisenAusführunlg- an Hand der Zeichnung erläutert, die einen zu seiner Durchführung bestimmten Gloekeii kolonnenwaseher in Aufriß darstellung, teilweise im senkrechten Schnitt zeigt.
  • Die Glockenkolonne a besitzt in diesem Ausführungsbeispiel zwölf Glockenböden üblicher Bauart mit Flüssigkeitsüberläufen. Das zu waschende Kohlendestillationsgas wird unterhalb - des untersten Bodens durch den Rohrstutzen b zugeführt und an der Decke durch den Stutzen c in fertiggewaschenem Zustande abgeführt. Auf den obersten, also vom unteres Gaseintritt her gerechnet zwölften Boden wird Frischwasser bei d aufgegeben. Auf den beispielsweise fünften Boden von unten wird bei,e ammoniakhaltiges Kondenswasser aus der Kühlung desselben Rohgases, das danach der Kolonne zur Auswaschung zugeführt wird, aufgegeben. Diese tiefere Zufuhr e liegt jedenfalls in demjenigen Bereich des unteren Kolonnenteils, der von etwa einem Drittel bis zur Hälfte der Gesamtbodenanzahl von unten her gerechnet reicht. Bei zwölf Böden sind dies der vierte bis sechste Boden.
  • Die gesamten in die Kolonne eingeführten Waschflüssigkeiten werden am Fuß derselben bei f abgeführt.
  • Es ist gefunden worden, daß man mit einer Ein richtung und Verfahrensweise wie vorbeschrieben, wenn man lediglich Frischwasser dem obersten Boden und Kühlerkondenswasser einem tieferen Boden des gekenmzeichneten Kolonnenbereichs zuführt, bei Anwendung geringerer als für die Ammoniakauswaschung sonst üblicher Mengen an diesen beiden Waschmitteln das Ammoniak vollständig bis auf den in der Praxis üblichen sehr niedrigen Endgehalt von etwa I bis 2 g/Ioo Nm3 und den Schwefelwasserstoff zu einem verhältnismäßig hohen Anteil, zu 60 °/o und mehr, auswaschen kann.
  • Bei der üblichen Ammoniakauswaschung aus Kohlendestillationsgasen ist es zwar ebenfalls gebräuchlieh, als Waschmittel Frischwasser am Ende des Gas weges, also beim Austritt des Gases aus der Wascheranlage, und Kühlerkondenswasser im mittleren Teit dieses Gasweges zuzuführen. Bei dieser bekannten und üblichen Durchführungsweise fällt aber der Grad der Auswaschung des SchwefelwasserstoEs wesentlich niedriger als nach der Erfindung aus, und zwar deswegen, weil die räumlich umfangreicheren und über längere Zeit gehenden Einwirkungsbereiehe von ammoniakhaltigerWaschflüssigkeit bei den üblichen in der Größe nicht beschrärllktenWascheinrichtungen das Maß der gleichzeitigen Auswaschung des Kohlendioxyds steigern, das infolgedessen den aus dem Gas schon ausgewaschenen, Schwefelwasserstoff teilweise aus der Waschlösung wieder austreibt.
  • Beim Verfahren nach der Erfindung wird dadurch, daß ein Glockenkolonnenwascher angewendet wird, schon von vornherein die gesamte Behang lungszeit des Gases und Berührungsdauer desselben mit- Waschflüssigkeit gegenüber anderen Arten von Waschvorrichtungen bedeutend verringert; vor allem wird aber dadurch, daß das Kühlerkondensat nur auf den unteren Teil' der Glockenleolonne innerhalb eines bestimmten begrenzten Bereichs aufgegeben wird, darüber hinaus auch die Dauer der Berührung von schwefelwasserstofihaltigemRohgas mit ammoniakhaltigem Waschwasser verhältnismäßig stark verkleinert. Durch. diese mit den Mitteln der Erfindung herbeigeführte sehr kurze Berührungsdauer zwischen Gas und Waschflüssigkeit wird die Selektivität des Auswaschens von Schwefelwasserstoff gegenüber der unerwünschten Mitauswaschung von Kohlendioxyd so stark begünstigt, daß derselbe in hoher Anteilmenge aus dem Gas entfernt und mit der Wasehflüssigkeit ab gezogen werden kann. Die gleichzeitige Beibehaltung des größten Teils des vorhandenen Kohlendioxyds im Gas gilt für viele Verwendungszwecke desselben, z. B. seine Abführung und Verwertung als Ferngas, mindestens wegen der Mengenvermehrung, die meistens nicht eine unzulässige Unterschreitung des Heizwertes herbeiführt, als wirtschaftlich erwünscht.
  • Die Auswaschung des Gases nach dem Verfahren der Erfindung kann ebensowohl bei Atmosphärendruck als auch bei erhöhtem Druck des Gases durchgeführt werden.
  • Beispiel Durch eine Glockenkolonne mit zwölf Böden eines Lichtdurchmessers von I200 mm und einem Bodenabstand von 150 mm werden bei gewöhnlicher Temperatur und praktisch Atmosphären druck je Stunde etwa I850 Nm3 Keltsofengas hindurchgeleitet, das je Nm³ etwa 7,5 g Ammoniak und etwa 10,5 g Schwefelwasserstoff und außerdem etwa I,7 Volumprozent Kohlendioxyd enthält. Auf den obersten Boden der Kolonne wird Frischwasser in einer Menge von etwa 0,3 1 je Nm3 Gas und auf den fünften Boden von unten her eine Menge von etwa 0,45 1 Kühlerkondenswasser je Nm3 Gas mit einem Ammoniakgehalt von 4,7 g je Liter aufgegeben, im ganzen also 0,751 Waschflüssibkeit je Nm3 Gas. Man erreicht eine praktisch vollständige Auswaschung des Ammoniaks bis auf einen Endgehalt von 1 bis 2 g/Ioo- Nm3 und einen Auswaschungsgrad des Schwefelwasserstoffs von 6o 0/o und darüber des Anfangsgehalts. Würde man das Kühlerkondenswasser beispielsweise auf den dritten oder den achten Boden von unten aufgeben, so würde zwar die Ammoniakauswaschung befriedigend bleiben, aber der Auswaschungsgrad des Schwefelwasserstoffs in beiden Fällen absinken.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung einer Glockenkolonne! zum Auswaschen des Ammoniaks und eines wesentlichen Teils des Sehwefelwasserstoffs aus Kohlen destillationsgaseni ausschließlich mittels Frischwassers und ammoniakhaltigen Wassers unter Einhaltung einer kurzen Berührungszeit zwischen Gas und Waschmittel in der Waschstufe für Schwefelwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glockenkolonne mit einer beschränkten Anzahl, etwa zwölf, Böden benutzt und daß Frischwasser auf den obersten und ammoniakhaltiges Kondenswasser der Rohgaskühlung auf einen der tieferen Böden, die im Bereich von etwa einem Drittel bis zur Hälfte der Gesamtbödenanzahl von unten her liegen, aufgegeben wird.
    Angezogene Druckschriften: Dissertation von Dr.-Ing. F. L e i t h e I94I, Sonderdruck aus Brennstoffchemie, 22. Jahrgang, 5. 8 und 9.
DEST522D 1942-09-29 1942-09-29 Verwendung einer Glockenkolonne zum Auswaschen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestillationsgasen Expired DE864431C (de)

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