DE863294C - Verfahren zur Abscheidung von Eiweissstoffen aus Milch oder Molke - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung von Eiweissstoffen aus Milch oder Molke

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DE863294C
DE863294C DEO1487A DEO0001487A DE863294C DE 863294 C DE863294 C DE 863294C DE O1487 A DEO1487 A DE O1487A DE O0001487 A DEO0001487 A DE O0001487A DE 863294 C DE863294 C DE 863294C
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DE
Germany
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milk
whey
casein
precipitation
albumin
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Expired
Application number
DEO1487A
Other languages
English (en)
Inventor
Johann Georg Friedel
Julius Hans Friedel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
OSTRA CHEMIE GmbH
Original Assignee
OSTRA CHEMIE GmbH
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/20Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from milk, e.g. casein; from whey

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Abscheidung von Eiweißstoffen aus Milch oder Molke Die Abtrennung der Eiweißstoffe aus Milch und Molke hat nicht nur erhebliche Bedeutung für die Ernährung in Form von Quark und Käse, sondern auch für die allgemeine Technik der Gewinnung von technischem Kasein, Eiersatzstoffen, Milcheiweißzubereitungen, Nährmitteln, pharmazeutischen und kosmetischen Produkten.
  • Die Milcheiweißstoffe bestehen im wesentlichen aus dem durch Selbstsäuernlassen oder durch Zusatz von. Labferment oder Säuren ausfällbaren Kaseinanteil, auch Käsestoff genannt, und dem durch Hitzeanwendung oder durch Aussahen ausfällbaren Albuminanteil, auch Molkeneiweiß genannt.
  • Die wirtschaftlich bedeutenste Rolle spielt der Kaseinanteil, zu dessen technischer Gewinnung im Regelfall Magermilch herangezogen wird, in der Weise daß durch den Prozeß des Selbstsäuernlassens, gegebenenfalls nach vorheriger Ansäuerung mit Milchsäurebakterienreinkulturen, das Kasein in Form von Quark zur Ausfällung gebracht und hinterher ausgewaschen und getrocknet wird.
  • Es entsteht hierbei eine mehr oder weniger klare Restmolke, in welcher der zweite Eiweißbestandteil der Milch, das Albumin, in gelöster Form zurückgeblieben ist. Auch erhebliche Kaseinanteile werden von der vorherigen Ausfällung nicht erfaßt und bleiben in der Restmolke zurück.
  • Die bisherige Praxis hat sich nun mit dem altbekannten Verfahren abgefunden, die Restmolke zu erhitzen, damit das Albumin zur Gerinnung und zum Ausfällen zu bringen und zusammen mit dem ebenfalls durch die Erhitzung ausgefällten Restkaseinniederschlag abzutrennen durch Absitzenlassen, gegebenenfalls Zentrifugieren. Bei diesem Verfahren ist ein bestimmter Säuregrad innezuhalten, der zwischen 12 und: 16 nach SH liegt. Ist die Molke zu sauer, so- wird bis zu diesem Säuregrad durch Zusatz von Alkalien abgestumpft, ist sie umgekehrt zu wenig sauer, so wird angesäuert mit anorganischen oder organischen Säuren, gegebenenfalls mit saurer Molke.
  • Das nach diesen Verfahren gewonnene technische Dasein sowohl als auch das Molkereiweiß ist für viele Zwecke im technischen Bereich der Fertigung von Eiaustauschstoffen, Nährmitteln, pharmazeutischen und kosmetischen Präparaten nicht verwendbar infolge nachteiliger Veränderungen im Gefüge, Geruch, Geschmack und Aussehen.
  • Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, beide Eiweißstoffe unter Ausschaltung schädlicher Nebeneinflüsse aus der Milch möglichst restlos herauszuholen in einer Form, welche hohen Ansprüchen sowohl für die Verarbeitung zu Eiaustauschstoffen und Nährmitteln als auch zu pharmazeutischen un!d kosmetischen Produkten Genüge leistet. Abweichend von den bisher bekannten Verfahren läßt sich das Kasein und das Albumin im gleichen Arbeitsgang ausfällen durch rasches Erhitzen von Milch, insbesondere so gut wie fettfreier Magermilch, auf, eine Temperatur von gi° C in beispielweise Kreisel- oder Trommelerhitzern. Zwar wird auch bei dieser raschen Erhitzung das Kasein und das Albumin leicht denaturiert, aber in praktisch wenig ins Gewicht fallenden Grenzen. Ist die Temperatur vorn gi'°, C erreicht, wird der in starleer Bewegung befinrdlichen Milch die errechnete Menge Zitronensäure, Weinsäure oder eine andere organische Säure zugesetzt, so daß nach der Vermischung der Säuregrad bei 16 nach SH liegt.
  • Die Gerinnung und Ausflällung dies Kaseins erfolgt augenblicklich in sehr feinen Flocken von verhältnlismäßig weicher, wasserbindiger Beschaffenheit, welche das Absitzenlassen erschwert. Um diesen Kaseinflocken eine bessere Sinkfähigzu geben, werden gemäß der Erfindung dem weiterhin in Bewegung befindlichen Milch-Säuire-Gemisch sehr fein .gepulverte oder halbflüssige Silicate in Form. von Wasserglas zugesetzt.
  • Liegt der Säuregrad während des ganzen Vorganges. niedrig, ul.so bei etwa ie nach SH, so schließen die ausgefällten Flocken die Kaseinbestandteile fast restlos, die Albumin!bestandteile der Milch zum größten Teileein. Die gewonnenen Flocken von wenig denaturierter Beschaffenheit sind in besonderem Maße au@nahm-efähig für Wasser, sehr gut quellfähig, haben ein ausgezeichnetes Lockerungsvermögen und eignen sich deshalb zur Verarbeitung von Eiaustauschstoff, Quellmitteln, Backhilfsmitteln, Soßenpulvern:, Cremes und Pasten. Für bestimmte Verwendungszwecke sind diese besonderen Eigenschaften aber nicht vorrangig, und an ihrer Stelle werden Flocken Grün mehr .fester und zäher Struktur, sog: hartem Korn, gewünscht, insbesondere für Malerfarben, Druckpasten, Arzneistoffe, Füllmittel, Schlichtmittel usw. Diese Eigenschaften können erlangt- werden durch Heraufgehen mit dem Säurezusatz zur Milch auf 16 bis @i8 bis 2.o Säuregrade nach SH, wobei aber sehr starke Bewegung der :Milch während des Säurezusatzes und der Ausfällung notwendige Voraussetzung ist, weil sonst nicht die Bildung feiner Flocken, sondern zäher Klumpen eintritt.
  • Die Ausfällung des Kaseins im eingeleiteten fließenden Dampfstrom ist der Technik bekannt, aber die Anwendbarkeit dieses Prinzips fand bisher seine Grenzen in der Schwierigkeit, allzu fein entwickelte Flocken zum raschen Absitzenlassen und Aibtrentnen zu bringen. Das dieser Erfindung zugrunde liegende Prinzip,der Anwendung von Silicaten schafft überrasohend Abhilfe. Alkalische Silicate bilden in dem schwach sauren Milieu der Molke auf den -ebenfalls schwach sauren. Kasein-Albumin-Flocken fast augenblicklich Niederschläge und geben ihnen eine stark erhöhte Sinkfähigkeit infolge spezifischer Schwere. Es können pulverisierte Silicate in kolloidal feinster Beschaffenheit oder auch fließbare Silicate in Form von Natron- oder Kaliwasserglas zur Anwendung kommen.
  • Die Verwendung alkalischer Silicate in Form des Wasserglases hat den Nebenvorteil einer genaueren Einsteuerung des Säuregrades der behandelten Gemische. Die Optimale für die höchste Ausbeute anAlbumin liegt bei etwa 15 Säuregraden nach SH. Muß man zwecks _ Härtung der Kaseinflocken auf Säuregrade von 18 oder 2o oder gar mehr hinaufgehen mit dem Säurezusatz, sa leidet zwar zunächst die gleichzeitige Ausfällung des Albumins, man kann aber, sobald im fließenden Strom die vollzogene Ausfällung der Kaseinflocken festgestellt ist, den Säuregrad des Gemisches sofort wieder herabsetzen auf etwa i5 nach SH durch Zusatz des alkalischen Wasserglases, gegebenenfalls in Verbindung mit anderen Alkalien, beispielsweise Natriümbicarbonat.
  • Im Anschluß an die vollzogene Ausfällung kann der fließende Strom durch einen Kühler geleitet und -sofort auf die Temperatur abgekühlt werden, bei welcher die weitere Abtrennung der Flocken durch Absitzenlassen in der Ruhe oder durch Zentrifugieren am besten vor sich geht. Je rascher die Abkühlung, desto heller werden die Flocken im Aussehen bleiben, und desto bessere Eigenschaften werden sie für die Weiterverarbeitung haben. Diese vorsichtige Wärmeanwendung gilt auch für die Trocknung der Flocken.
  • Das Wesentliche dieser Erfindung ist, eine fast gleichzeitige oder dicht aufeinanderfolgende Ausfällung der Kasein- und Albuminbestandteile in :einem Arbeitsgang, und zwar im fließenden Strom, vornehmen zu können. Dadurch werden Einrichtungen, Arbeit, Raum und Zeit eingespart. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Abstimmung der Eiweißflockembeschaffenheit auf den jeweils vorherrschenden Verwendungszweck in bezug auf Quellbarkeits-, Wasserbindungs- und Auflockerungsvermögen, Härte oder Weichheit. - Der betriebliche Vorteil ist die Ausschaltung von Zufälligkeiten, welche den alten Verfahren anhaften. Insbesondere ist es jetzt möglich, die Wirkungsoptimalen der Kaseinausfällung und. der Albuminausfällung individuell herzustellen und in den Fließvorgang einzubauen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann, seiner inneren Wesensart nach, auch auf Buttermnilch und Molke angewendet werden, aus welchen nur noch das Restkasein und .das Albumin herauszuholen sind.
  • Die verfahrensmäßig beschriebene Anwendung von Silicaten, insbesondere Wasserglas, ist gesundheitlich unbedenklich. Das Verhältnis zwischen Silicaten und Eiweiß bewegt sich in den Grenzen zwischen i und 5 Promille, liegt also weit unterhalb der Grenzwerte im Gehalt vieler anderer Nährmittel.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRCCHE: i. Verfahren zur Abscheidung von Eiweißstoffen aus Milch oder Molke bei bestimmten Säuregraden, dadurch gekennzeichnet, daß dem-Arbeitsgut vor, während oder nach erfolgter Ausfällung Silicate, insbesondere Wasserglas, zugesetzt werden. Verfahren nach Anspruch i, gek -ennzeichnet dadurch, daß der Zusatz der Silicate mit dem Zusatz von Säuren bei der Ausfällung des Kaseins zeitlich kombiniert wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet dadurch, daß der Zusatz der Silicate mit dem Zusatz von Säuren oder Laugen bei der Ausfällung des Albumins zeitlich kombiniert wird. q.. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, gekennzeichnet .dadurch, daß die Zusätze in errechneten und dosierten Mengen zum rasch fließenden Strom der Milch oder Molke erfolgen. .
DEO1487A 1951-03-04 1951-03-04 Verfahren zur Abscheidung von Eiweissstoffen aus Milch oder Molke Expired DE863294C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1181034B (de) * 1961-06-16 1964-11-05 Wuertt Milchverwertung Verfahren zur kontinuierlichen Abscheidung von Eiweiss aus Milch

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1181034B (de) * 1961-06-16 1964-11-05 Wuertt Milchverwertung Verfahren zur kontinuierlichen Abscheidung von Eiweiss aus Milch

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