DE674116C - Verfahren zur Herstellung einer kaeseartigen Diaetkost - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer kaeseartigen Diaetkost

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DE674116C DEF80367D DEF0080367D DE674116C DE 674116 C DE674116 C DE 674116C DE F80367 D DEF80367 D DE F80367D DE F0080367 D DEF0080367 D DE F0080367D DE 674116 C DE674116 C DE 674116C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C19/00Cheese; Cheese preparations; Making thereof
    • A23C19/06Treating cheese curd after whey separation; Products obtained thereby
    • A23C19/068Particular types of cheese
    • A23C19/0682Mould-ripened or bacterial surface ripened cheeses

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer käseartigen Diätkost Der hohe Ernährungswert der Milchbestandteile und der Milcherzeugnisse, wie Rahm, Butter, Quark, Frischkäse -und gereifter eifter Käse, sind bekannt.
  • Ebenso ist durch die neueren Forschungen bekanntgeW1-orden, daß beim Wachstum von Milchsäurebakterien, ferner beim Wachstum der Käsereifungserreger, also der Käsehefen, Edelschimmelpilze und Käserotbakterien, zusätzliche Vitamine gebildet werden, die aus den Lebensvorgängen der genannten Mikroorganismen herzuleiten sind. Die stärkste Vitaminanreicherung k ommt also im reifenden Käse zustande, ebenso. in sog. Schimmelkäsen, weil bei dieser Käsereifung Milchsäurebakterien,Käsehefen, Edelschimmelpilze und Käserotbakterien zusammenwirken. Diese Käsereifung unterliegt jedoch bestimmten Eigengesetzlichkeiten, indem, wenn alle Mikronrganismen zusammenwirken sollen, eine bestnnmte Festigkeit (Stabilität) der zu reifenden Masse Voraussetzung ist. Ist diese Masse zu dünnflüssig, so, entwickeln sich überwiegend nur Milchsäurebakterien. Ist die Masse halbflüssig, so entwickeln sich überwiegend nur Hefen. Ist die Masse zu fest, so .entwickeln sich insbesondere die Edelschimmelpilze und die Rotbakterien zu schlecht.
  • Die normalen gereiften Käsesorten, insbesondere auch sog. Schimmelkäsesorten, wie Camembert- und Briekäse, enthalten relativ große Mengen Eiweiß in Form von Käsestoff. Wegen dieses hohen Käsestoffgehaltes sind sie verhältnismäßig schwer verdaulich und für viele Zwecke als Diätkost ungeeignet. Ihr wasserarmer, kompakter Käsestoff wird von den Verdauungssäften schwer durchdrungen. Dies ist der Grund, weshalb von Ärzten als Diätkost weniger die festen, gereiften Käsesorten verordnet werden und dort, wo es auf eine leichtere Verdaulichkeit ankommt, frischer, wasserreicher Weichquark verordnet wird.
  • Aber auch dies ist nur ein Behelfsmittel. Der Weichquark ist wohl wasserreich und sein Käsestoffgehalt den Verdauungssäften leichter zugänglich, aber es fehlt bei dem Weichquark die Vorverdauung, die bei den gereiften, festen Käsesorten durch die Reifungs. organismen bewerkstelligt wird. Diese Reifungsorganismen bauen bekanntlich den Käsestoff in einfachere Formen ab.
  • Außerdem enthält Weichquark, der auch als Weißkäse,oder Frischkäse bezeichnet wird, als vitaminbildende Bakteriengruppe nur Milchsäurebakterien. Die durch Käsehefen, Edelschimmelpilze und Käserotbakterien, also die Reifungserregerflora gereifter Käse, gebildeten Vitamine fehlen dem Weichquark also und somit ein wertvoller Diätkostbestandteil.
  • Als ihrem Zweck am besten angepaßte käseartige Diätspeise kommt also eine käseartige Zubereitung in Betracht, welche einerseits infolge ihres Wasserreichtums von den Verdauungssäften leicht durchdringbar ist, andererseits die Käsestoffbestandteile im, gereifter, dadurch vorverdauter und mit Vitaminen angereicherter Form enthält.
  • Jedoch ist es nicht ,ohne weiteres möglich, wasserreichen Weichquark einer Reifung zu unterziehen, also dem Wachstum von Käsehefen, Edelschimmelpilzen und Käserotbakterien auszusetzen., weil das wasserreiche Käsestoffgerüst unter den Reifungseinflüssen direkt zusammenbricht und wässerig dünnflüssig wird, d. h. seine innere Stabilität verliert.
  • Es ist nun gefunden worden, daß man die guten Nähreigenschaften gereifter Käse mit den besseren Verdauungseigenschaften von wasserreichem Weichquark vereinigen kann, wenn man solchen Weichquark mit Hilfe von Agar-Agar, Gelatine,oder Tragant derart vorbehandelt, daß Käsehefen, Edelschimmelpilze und Käserotbakterien auf der Masse wachsen können. Die Verfestigung durch die genannten Zusätze kann gerade so, weit getrieben werden, daß durch die Reifungseinflüsse der Hiefen, Schimmelpilze und Käserotbakterien die Käsesto.ffbestandteile der Masse nicht verflüssigt werden.
  • War also. die Reifung derartiger Käse, z. B. Camembert und Brie, bisher an einen bestimmten Trockensubstanzgehalt der Käsemasse gebunden und dadurch der Gehalt an Käsestoff eindeutig, ohne Rücksicht auf die Verdaulichkeit festgelegt, so gibt nunmehr die Erfindung die Möglichkeit, auch trockensubstanzarme, also wasserreiche Grundmasse einer Käsereifung, Vitaminanreicherung und L eichtverdaulichmachung als Diätkost zu unterziehen. Dies ist das Neuartige der Erfindung.
  • Das vorgeschlagene Verfahren bietet noch andere technische und wirtschaftliche Vorteile. Man kann z. B. fetten Rahm, der an sich mit Hilfe der - bekännten Käsungsvorgänge nicht ohne weiteres einer Reifung mit Käsehefen, Edelschimmelpilzen und Käserotbakterien unterzogen werden kann, mit Wasser verdünnen und mit Agar-Agar, Gel=atine oder Tragant verfestigen und hinterher reifen lassen.
  • Man kann ferner für bestimmte Diätnahrungszwecke solchen Rahm mit Milchzucker anreichern, mit Wasser verdünnen und Mit den erwähnten Festigungsmitteln verfestigen und dann reifen lassen. Man kann schließlich beliebige Heilstoffe, Pflanzensäfte usw. der Käsemasse einverleiben.
  • Der Sinn des Verfahrens bleibt immer, daß sich die Zusammensetzung der Käsemasse dem Diätnahrungszweck. anpaßt und unabhängig wird von den Eigengesetzlichkeiten der Käsereifung mittels Käsehefen, Edelschimmelpilzen und Käserotbakterien, denn diese Eigerrgesetzlichkeiten werden hergestellt durch die Verfestigung ,mittels Agar-Agar, Gelatine oder Tragant.
  • An sich ist die Zuhilfenahme von Agar-Agar, Gelatine und Pflanzenschleim nichts neues. Es wird z. B. Gelatine verwendet, um Sauermilch eine bestimmte Konsistenz zu geben und die Molkeriausscheidung auszuschließen. Abgesehen davon, daß es sich dabei um Sauermilch und nicht um Käse handelt, ist @ also die Aufgabenstellung eine andere.
  • Es ist auch ein amerikanisches Verfahren bekannt, einen sog. Rahmkäse herzustellen durch Zusammenfügen von Rahm mit Gelatine. Hierbei handelt es sich aber um einen Frischkäse, der unmittelbar nach der Fertigstellung genußfertig ist und nicht einer Reifung wie bei der vorgeschlagenen Erfindung unterzogen wird.
  • Ein englisches Verfahren vermischt gemahlenen Holländer Käse mit Agar-Agar und stellt daraus eine Art Kochkäse her, um diesem Kochkäse eine bessere innere Homiogenität zu geben.
  • Alle diese Verfahren haben nach ihrer Durchführung und Aufgabenstellung nichts zu tun mit der vorgeschlagenen Erfindung auf Gewinnung einer mit Hilfe von Käsehefen, Edelschimmelpilzen und Käserotbakterlen gereiften Diätspeise käseartigen Charakters. Es werden schließlich im Käsereiwesen Pektine als Hilfsmittel zur Abscheidung des Käsestoffes von der Malke benutzt und ferner zur Haltbarmachung von Frischkäsemasse. Hier fällt dem Pektin nicht die Aufgabe eines Verfestigungsmittels zu im Sinne einer Bewerkstellung der Reifung durch Käsehefen, Edelschimmelpilze und Käserotbakterien. Ausführungsbeispiel 1 i ooo g dicksaure Sahne werden bei einer Temperatur von 35° zerquirlt und mit 3009 gereinigter, 3o/oiger, ¢o" warmer Agar-Agar-Lösung sowie gegebenenfalls i g Zitronensäure gemischt. Dem Gemisch werden zugesetzt: i g Oidiumlactis als Käsehefen, i g Penicilliumcandidum als Edelschitrnmelpilze und i g Käserotkultur.
  • Gleich nach dem Vermischen ist die Masse in ioo-ccm-Fonnen zu füllen und zwecks Erstarrung abzukühlen. Sobald die Masse erstarrt ist, werden die Massestückchen den Formen entnommen und in dem Reifungsraum bei 18 bis 2o° C gereift. Während der nächsten Tage geht .eine genügende Entwicklung sowohl des Oidiumlactis als auch des Penicilliumcandidum .auf .der Oberfläche der Massestückchen vor sich. Das gewonnene Erzeugnis hat nach etwa 8 Tagen einen camembertkäseartigen Charakter und eine gute Ver daulichkeit. Ausführungsbeispiel 11 An Stelle der dicksauren Sahne werden rooo g magerer Weichquark mit einem Wassergehalt von etwa 75% verwendet und das Gemisch behandelt wie unter 1.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung einer gereiften käseartigen -Diätkost, dadurch gekennzeichnet, daß von einer wasserreichen Rolunasse als Grundmasse ausgegangen wird, die mit als Verdickungsmittel bekannten Nährstoffen, wie Agar-Agar, Gelatine oder Tragant, für die zuzusetzenden Käsehefenedelschimmelpilze und Käserotbakterien versetzt und nach dem Zusetzen der Hefen, Pilze und Bakterien einer Käsereifung unterzogen wird.
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