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Die
Erfindung betrifft Käse
und insbesondere eine neue Form von Pizza-Käse, die Mozzarella ähnlich ist.
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Mozzarella
ist auf dem US-Käsemarkt
die am raschesten zunehmende Käseart,
vorwiegend aufgrund des steigenden Verbrauchs an frischer und gefrorener
Pizza. Mozzarella eignet sich aufgrund seines reinen milden Aromas,
seiner günstigen
Zerkleinerungseigenschaften und seiner ansprechenden Schmelz- und Dehneigenschaften
gut zur Verwendung auf Pizza. Mozzarella ist ein Mitglied der Gruppe
der Pasta-filata-Käse.
Wie bei anderen Pasta-filata-Käsen
wird der Quark mechanisch erwärmt,
gestreckt und unter warmem Wasser geformt. Diese Wärmebehandlung
inaktiviert restliches Milchkoagulationsmittel und verringert Starterpopulationen,
wodurch das Potential der Kaseinhydrolyse im Käse sich während der kühlen Aufbewahrung verringert.
Die besonderen Eigenschaften von Mozzarella in bezug auf ein gutes
Schmelz- und Streckverhalten stehen im Zusammenhang mit seinem pH-Wert
und der Wärmebehandlung,
die das Produkt erfährt,
wenn der Quark die Mischvorrichtung passiert. Dieses Verfahren trägt dazu
bei, dass Mozzarella seine charakteristischen Streck- und Zähigkeitseigenschaften
erhält.
Das Pasta-filata-Verfahren erfordert ein spezielles und teures Ausrüstungsteil,
das als Mischer-Formgeber bezeichnet wird. Bei der Herstellung von
Mozzarella wird ferner in herkömmlicher
Weise eine Stufe der Behandlung mit einer Kochsalzlösung durchgeführt, wodurch
das Problem der Entsorgung der Kochsalzlösung besteht. Es wird angenommen,
dass das günstige
Verhalten von Mozzarella in bezug auf Dehnung, Schmelzbarkeit und
Zerkleinerbarkeit auf seine Zusammensetzung, den endgültigen pH-Wert
und die begrenzte Proteolyse zurückzuführen ist.
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In
der Patentliteratur beschreibt US-Patent 3 117 008 (Mauk, Ausgabetag
7. Januar 1964) ein Verfahren zur Herstellung von Käse, der
in bezug auf Körper,
Aroma und Struktur den Pasta-filata-Käsen, wie Provolone und Mozzarella, ähnlich ist.
Das Patent führt
drei Merkmale auf, die beim Käseherstellungsverfahren wichtig
sind: 1) Der Quark soll mit Wasser ausgelaugt werden, um in der
Molke eine Azidität
von unter etwa 0,08% Milchsäureäquivalenten
zu erreichen; 2) der Quark soll einem Vakuum unterworfen werden,
um in bezug auf Körper
und Struktur die angestrebte Beschaffenheit zu erzielen; und 3)
biologisch aktive, säurebildende
Mittel sollen im Quark zu Beginn der Härtungsperiode vorhanden sein,
wobei Proteine während
des Härtungsvorgangs
weiter aufgebrochen werden, um in bezug auf Körper und Textur die angestrebte
Beschaffenheit zu erzielen.
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EP-A-0
312 359 (Dansco Dairy Products Ltd.) beschreibt ein Verfahren zur
Käseherstellung,
das die Stufen einer Vorkonditionierung von roher Milch durch Zugabe
von Säure,
der Wärmebehandlung
der vorkonditionierten Milch und des anschließenden Ansäuerns der Milch vor der Inokulation
der Milch mit einer Starterkultur, einem Acidogen oder einem Säuerungsmittel
mit langsamer Freisetzung umfasst. Das Verfahren ergibt einen Käse mit erhöhten Mengen
an Molkeprotein und Restfett im Quark.
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Auf
Pizzen können
auch andere Käse
verwendet werden. Jedoch müssen
sie eine ähnliche
Funktion wie Mozzarella ausüben.
Beispielsweise kann Cheddar-Käse
ein hochwertiges Aroma besitzen, jedoch sind seine funktionellen
Eigenschaften im geschmolzenen Zustand nicht gut geeignet. Ein sehr
junger Cheddar-Käse
lässt sich
nach Erwärmen
gut dehnen, wird aber nur weich und fließt nicht. Nach dreimonatiger
Alterung zeigt er ein gutes Fließverhalten, dehnt sich aber
nicht mehr.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zum Herstellen von Pasta-filata-simulierenden
Käsen und
die nach diesem Verfahren hergestellten Käse abgestellt. Das Verfahren
erfordert keine Misch- oder Formgebungsstufe, die bei herkömmlichem
Mozzarella oder anderen Pasta-filata-Käsen erforderlich
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst zunächst
das vorherige Ansäuern
der Milch. Die vorher angesäuerte
Milch wird sodann mit einer mesophilen Startkultur gereift, um Käsemilch
zu erzeugen. Die Käsemilch
wird anschließend
durch Zusetzen eines Gerinnungsmittels koaguliert, um eine Gerinnungsmasse
zu erzeugen. Die Gerinnungsmasse wird sodann geschnitten und der
Quark wird von der Molke getrennt. Der Quark wird sodann in Wasser
gewaschen. An dieser Stelle erfordert das Verfahren eine direkte
Fortführung,
um den Quark ohne Vermahlen, Vermischen oder Formgeben des Quarks
zu salzen, formen und pressen. Der durch dieses Verfahren erzeugte
Käse zeigt
eine bemerkenswerte Ähnlichkeit
zu herkömmlichen
Pasta-filata-Käsen
sowohl in bezug auf funktionelle als auch in bezug auf organoleptische
Eigenschaften.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Pizza-Käse bereitzustellen, der vergleichbare
Geschmacks- und Funktionseigenschaften wie Mozzarella aufweist,
jedoch keine Knetformvorrichtung oder eine Stufe der Behandlung
mit Kochsalzlösung
bei seiner Herstellung erfordert.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren
eines Pizza-Käses mit
hoher Feuchtigkeit und einem um 25 bis 75% reduzierten Fettgehalt,
der nicht durch eine Knetformvorrichtung geführt wird. Der Käse weist
funktionelle Eigenschaften (Schmelzen und Dehnen) ähnlich wie
herkömmlicher
Mozzarella-Käse
auf.
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Ein
direkter Vergleich zwischen einem erfindungsgemäßen, um einen Fettgehalt von
25% reduzierten Pizza-Käse
und einem herkömmlichen,
eine geringe Feuchtigkeit aufweisenden, teilweise entrahmten (LMPS) Mozzarella
sowie ein Vergleich zwischen einem erfindungsgemäßen, um einen Fettgehalt von
50% reduzierten Pizza-Käse
und einem herkömmlichen,
um 75% Fettgehalt reduzierten Mozzarella ergab keine Unterschiede
im Gesamtverhalten (Schmelzen, Dehnen und geschmackliche Bevorzugung)
unter den Käsen.
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Funktionelle Vorteile
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Der
erhaltene Pizza-Käse
verhält
sich in bezug auf Feuchtigkeit, Fett, Salz, Gesamtprotein und pH-Wert ähnlich wie
in traditioneller Weise hergestellter herkömmlicher Mozzarella. Der Pizza-Käse behält drei Monate
lang eine "Dehnung" von 25,4 cm (10
Zoll) und weist ähnliche
Schmelzeigenschaften wie Mozzarella auf. Ferner wurden die folgenden
Unterschiede zwischen dem erfindungsgemäßen Pizza-Käse und herkömmlichem Mozzarella festgestellt:
- 1) Der Pizza-Käse wurde beim Erwärmen nicht
braun. Aufgrund der verwendeten Startkultur und eines veränderten
Herstellungsverfahrens weist der Pizza-Käse keinen Restzucker auf und
wird beim Backen nicht braun.
- 2) Der Pizza-Käse
ist weißer
als Mozzarella. Kleinere und zahlreichere Fettkügelchen reflektieren mehr Licht
und geben dem Pizza-Käse ein äußerst weißes Erscheinungsbild.
Aufgrund des weißeren
Erscheinungsbilds stellte die Geschmacksjury fest, dass der Eindruck
erweckt wurde, es sei mehr Käse
auf der Pizza.
- 3) Der Pizza-Käse
weist im jungen Zustand weniger Kauwiderstand als herkömmlicher
Mozzarella auf.
- 4) Der Pizza-Käse
zeigt beim Erwärmen
einen um 50% geringeren "Ölaustritt". Während des
Mischvorgangs bei herkömmlichem
LMPS-Mozzarella ermöglicht
der Erwärmungs-
und Mischvorgang ein Koaleszieren von Fett und eine Ansammlung von
Wasser um die Proteinstränge
herum. Beim vorliegenden Herstellungsverfahren für Pizza-Käse werden weder ein Mischer
noch hohe Temperaturen eingesetzt. Infolgedessen koaleszieren die
Fettkügelchen
nicht und behalten in der Käsematrix
ihre kleinere Gestalt. Somit besteht beim Pizza-Käse eine
geringere Wahrscheinlichkeit einer Fettansammlung während des
Pizza-Backvorgangs.
- 5) Der Pizza-Käse
ist homogener als Mozzarella.
- 6) Der Pizza-Käse
fließt
weniger als Mozzarella.
- 7) Der Pizza-Käse
weist beim Erwärmen
weniger Bläschen
als Mozzarella auf. Der Pizza-Käse
enthält
im Vergleich zu LMPS-Mozzarella kleinere Wassertaschen, die weniger
Bläschen
bilden. Beim Erwärmen
erzeugen die kleineren Wassertaschen keine für die Bläschenbildung ausreichende Dampfmenge
oder erzeugen keine Bläschen
an der Käseoberfläche.
- 8) Der Pizza-Käse
ergibt beim Zerkleinern kürzere
und feinere Käseschnitzel.
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Gewerbliche
Vorteile
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Das
erfindungsgemäße Käseherstellungsverfahren
ist für
den Käsehersteller
in zweierlei Hinsicht vorteilhaft: Zunächst ermöglicht es den Herstellern von
Rührquark-Käsearten
(d. h. Cheddar, Colby, Brick, Monterey Jack, Münster) unter minimalem zusätzlichen
Ausrüstungsbedarf
in den wachsenden Markt von Pizza-Käse zu expandieren. Dies gibt
den Käseherstellern
die Möglichkeit,
eine neue Käseart
mit den gleichen funktionellen Eigenschaften wie LMPS-Mozzarella
herzustellen. Da das Herstellungsverfahren keine Knetformeinrichtung
und Kochsalzsysteme, die bei der Herstellung von herkömmlichem
Mozzarella notwendig sind, erfordert, erweist sich die Herstellung
des vorliegenden Pizza-Käses
im Hinblick auf den Kapitalaufwand als wirtschaftlich vorteilhaft.
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Zweitens
steigt, wie vorstehend erwähnt,
die Fettretention von etwa 86 auf 92%, was den Käseherstellern hohe Käseausbeuten
ermöglicht.
Es wird angenommen, dass diese höhere
Ausbeute 49,4 kg (109 lb) zusätzlichen
Käse pro
22 680 kg (50 000 lb) Milch, verglichen mit der herkömmlichen
Mozzarella-Herstellung, liefert. Dies stellt selbstverständlich im
Hinblick auf die Gewinnmarge einen wirtschaftlichen Vorteil dar.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich beim Studium der nachstehenden
ausführlichen
Beschreibung.
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Die
vorliegende Erfindung ist speziell auf ein Verfahren zum Herstellen
von Käse
abgestellt, bei dem der Feuchtigkeitsgehalt im Käse durch ein vorheriges Ansäuern der
Milch, durch eine kurze Herstellungszeit und durch Waschen des Quarks
gesteuert wird. Ferner wird die Konzentration an typischem Milch-Gerinnungsmittel
um mindestens 50% verringert und es wird eine mesophile Startkultur
anstelle einer thermophilen Startkultur verwendet.
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Der
erhaltene Käse
weist eine ähnliche
Zusammensetzung wie teilweise entrahmter Mozzarella mit geringem
Feuchtigkeitsgehalt (47% Feuchtigkeit, 22,3% Fett, pH-Wert nach
1 Monat 5,2) und Mozzarella-Käse mit
zu 50% reduziertem Fettgehalt (54,5% Feuchtigkeit, 8,5% Fett, pH-Wert nach 1-Monat
5,15) auf.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zum Herstellen von Pasta-filata-simulierendem Käse bereitgestellt, das folgendes
umfasst:
- a) Reifen der Milch mit einer mesophilen
Startkultur für
einen Zeitraum, der ausreicht, um die Höhe des pH etwa 6,30 erreichen
zu lassen, um Käsemilch
zu erzeugen; danach
- b) Gerinnen der Käsemilch
durch Zusetzen eines Gerinnungsmittels in einer Menge von etwa 0,00725 Gew.-%
(einfache Stärke),
um eine Gerinnungsmasse zu erzeugen; danach
- c) Schneiden der Gerinnungsmasse, um Quark und Molke zu erzeugen;
danach
- d) Abtrennen des Quarks von der Molke und Waschen des Quarks
in Wasser; und danach
- e) direktes Fortfahren, um den Quark ohne Vermahlen des Quarks
und ohne Bedarf eines Knetformers zu salzen, formen und pressen.
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Ferner
wird erfindungsgemäß ein Pizza-Käse bereitgestellt,
der durch dieses Verfahren hergestellt worden ist und der in funktioneller
und organoleptischer Eigenschaft Pasta-filata-Käse simuliert.
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Erfindungsgemäß wird ferner
ein Verfahren zum Herstellen von Pasta-filata-simulierendem Käse bereitgestellt,
das folgendes umfasst:
- a) Vorsäuern der
Milch; danach
- b) Reifen der Milch mit einer mesophilen Startkultur, um Käsemilch
zu erzeugen; danach
- c) Gerinnen der Käsemilch
durch Zusetzen eines Gerinnungsmittels in einer Menge, die 0,00725
Gew.-% (einfache Stärke)
nicht überschreitet,
um eine Gerinnungsmasse zu erzeugen; danach
- d) Schneiden der Gerinnungsmasse, um Quark und Molke zu erzeugen;
danach
- e) Abtrennen des Quarks von der Molke und Waschen des Quarks
in Wasser; und danach
- f) direktes Fortfahren, um den Quark ohne Vermahlen des Quarks
und ohne Bedarf eines Knetformers zu salzen, formen und pressen.
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Erfindungsgemäß wird ferner
ein Pizza-Käse
bereitgestellt, der nach diesem Verfahren hergestellt worden ist
und in funktioneller und organoleptischer Hinsicht Pasta-filata-Käse simuliert.
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Rohe Milch
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Das
Verfahren kann von Milch mit einem relativ breiten Bereich des Fettgehalts
von 0,07% (praktisch fettfrei) bis 3,6% ausgehen. Die bevorzugte
Milch für
den erfindungsgemäßen Käse wird
als "low moisture
part skim"-Milch
(LMPS-Milch; teilentrahmte Milch mit geringem Feuchtigkeitsgehalt)
bezeichnet, die einen Milchfettgehalt von etwa 2,3% aufweist. Eine
alternative Milch wird als "lowerfat"-Milch (LF-Milch;
Milch mit verringertem Fettgehalt) bezeichnet, deren Milchfettgehalt
etwa 0,70% beträgt.
Ferner kann Käse
aus Vollmilch hergestellt werden. Vollmilch weist im allgemeinen
einen Milchfettgehalt von 3,5% auf. Rohe Milch weist einen pH-Wert
von etwa 6,64 auf.
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Milch
kann auf einem bevorzugten Milchfettgehalt "standardisiert" werden. Wenn beispielsweise die Ausgangsmilch
eine Milchfettkonzentration aufweist, die über dem angestrebten Wert liegt,
kann die Milch zur Verringerung der Konzentration standardisiert
werden. Bei einer Standardisierung handelt es sich um ein aus dem
Stand der Technik bekanntes Verfahren. Im wesentlichen wird durch
Verringerung der Milchfettkonzentration die Milchproteinkonzentration
erhöht.
Somit besteht ein Weg der Interpretation der Standardisierung in einer "Erhöhung" des Protein/Fett-Verhältnisses
in der Milch.
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Vorsäuern der
Milch
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Die
Vorsäuerungsstufe
ist fakultativ und dient vorwiegend zur Verkürzung des "make schedule" ("Herstellungsfahrplan).
Der Ausdruck "make
schedule" ist ein
Ausdruck bei der Käseherstellung,
der sich auf die Zeit für
die Herstellung des Käses
bezieht. Der Zweck der Vorsäuerungsstufe
besteht darin, den pH-Wert der Milch von etwa 6,65 auf etwa 6,30
zu senken. Es gibt eine Reihe von Säuren, die bei dieser Stufe
verwendet werden können.
Essigsäure
wird bevorzugt, da sie weit verbreitet und billig ist. Es kann auch
Milchsäure
verwendet werden. Vorzugsweise wird eine ausreichende Säuremenge
zugesetzt, um den pH-Wert auf etwa 6,30 zu senken. Die angesäuerte Milch
wird einige Stunden (über
Nacht) der Gleichgewichtsbildung (Äquilibrierung) überlassen.
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Pasteurisationsstufe
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Die
Milch wird sodann unter normalen Bedingungen bei einer Temperatur
von etwa 73°C
(164°F)
16 Sekunden nach bekannten Verfahren pasteurisiert.
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Zugeben der Startkultur
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Wenn
die Vorsäuerungsstufe
entfällt,
lässt man
die Startkultur für
einen längeren
Zeitraum in der Milch arbeiten, um den Aziditätsgrad aufzubauen. Der pH-Wert
muß vor
Zusetzen des Gerinnungsmittels auf etwa 6,30 gesenkt werden.
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Der
Starter wird der pasteurisierten Milch (pH-Wert 6,30) zugesetzt
und etwa 1,5 Stunden auf eine Temperatur von 34°C (94°F) erwärmt, um den pH-Wert auf etwa
6,25 zu senken.
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Eine
mesophile Kultur (Lactococcus-Spezies) wird gegenüber einer
thermophilen Starterkultur (Lactobacillus-Spezies) bevorzugt. Beispiele
für eine
mesophile Kultur sind die Lactococcus-Gattungen. Bei Käseherstellungsverfahren
unter Verwendung einer mesophilen Kultur erfolgt eine optimale Säureentwicklung
bei etwa 30–32°C. Die Verwendung
von mesophilen Kulturen ist auch aus einem anderen Grund wichtig.
Weiße Mozzarella-artige
Käse sollen
in optimaler Weise so hergestellt werden, dass sie keinen Restzucker
enthalten. Milchzucker ist ein Disaccharid, das Galactose und Glucose
umfasst. Thermophile Kulturen fermentieren Galactose nicht. Daher
können
einige Milchzucker verbleiben. Wenn der Quark auf die Lagertemperatur
abgekühlt
wird, verbleibt Restzucker. Mesophile Kulturen fermentieren sämtliche
Zucker in der Milch, selbst bei Lagerung in der Kälte, so
dass kein Restzucker verbleibt.
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Zu
nicht-beschränkenden
Beispielen für
Starter, die bei diesem Verfahren verwendet werden können, gehören Lactobacillus
lactis ssp. cremoris und lactis. Es fällt unter den Umfang der Erfindung,
ein Gemisch von verschiedenen Startern, auch von thermophilen Startern,
zu verwenden, sofern die Milchzucker vollständig fermentiert werden.
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Eine
Starterkultur wird typischerweise in einer Menge von 72 ml Starter/453,6
kg (1000 lb) Milch bei einem Starter vom Typ eines direkten "Vat-Sets" oder von 0,75% (Gew./Gew.)
bei einem Starter vom "Bulk-Set" zugesetzt.
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Zugabe des
Gerinnungsmittels
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Die
Konzentration des im vorliegenden Verfahren verwendeten Gerinnungsmittels
beträgt
etwa 50% der typischen Konzentration des Milchgerinnungsmittels.
Beim Gerinnungsmittel handelt es sich um ein proteolytisches Enzym.
Das Milchgerinnungsmittel ist vorwiegend für die Gerinnung der Milch zur
Bildung des Quarks verantwortlich. Jedoch bleibt nach Bildung des
Quarks ein gewisser Anteil des Milchgerinnungsmittels zurück und setzt
während
der gesamten Alterung den Proteinabbau fort. Dadurch, dass man etwa
die halbe Menge an Milchgerinnungsmittel verwendet, bleibt im fertigen
Käse eine
geringere Restaktivität
des Milchgerinnungsmittels bestehen. Es wird angenommen, dass dadurch
der Proteinabbau während
der Alterung begrenzt wird, so dass der Käse beim Erwärmen seine Elastizität aufrechterhalten
kann (Dehnung).
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Ein
Beispiel für
zu 100% reines Chymosin ist MAXIREN (Gist Brocades, King of Prussia,
PA). Ein weiteres Beispiel für
zu 100% reines Chymosin ist CHYMAX (Pfizer Corporation, Milwaukee,
WI). Weitere Gerinnungsmittel sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Das Gerinnungsmittel wird in Mengen von etwa 35,9 g Gerinnungsmittel
doppelter Stärke/100
kg Milch (0,575 oz Gerinnungsmittel doppelter Stärke/1000 lb Milch) zugesetzt.
Das Gerinnungsmittel wird etwa 25 Minuten im Milchprodukt belassen,
was eine normale Gerinnungszeit für Gerinnungsmittel darstellt.
Der Grund, warum sich die Gerinnungszeit nicht verändert, liegt
darin, dass man bei dieser Stufe von einem im Vergleich zum Normalzustand
niedrigeren pH-Wert und einer wärmeren
Temperatur ausgeht.
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Schneidevorgang
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Etwa
1 Stunde und 55 Minuten nach Zugabe der Startkultur oder 25 Minuten
nach Zugabe des Gerinnungsmittels wird der Schneidevorgang eingeleitet.
Das Schneiden ist aus dem Stand der Technik bekannt. Beim bevorzugten
Schneideverfahren werden Drahtmesser (0,95 cm, 3/8 Zoll) in einem
herkömmlichen
horizontalen Gefäß verwendet.
Es ist erforderlich, große
Quarkprodukte einzuschneiden, vergleichbar mit üblichen Mozzarella-Schneideverfahren,
was zu einer erhöhten
Feuchtigkeit im Käse
führt.
Man lässt
den Quark zur Erholung 5 Minuten ruhig absitzen.
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Ein
Teil der Molke kann nach dem Schneiden entfernt werden und Wasser
kann wieder zugesetzt werden, um die Lactosekonzentration im Quark
zu verringern und um einen Beitrag zur Erzielung eines endgültigen pH-Werts ähnlich wie
bei Mozzarella-Käse
zu leisten.
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Wärmebehandlung
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Die
Wärmebehandlungstemperatur
beträgt
37°C (98°F), was unter
der Temperatur für übliche Mozzarella-Verfahren
liegt, vorwiegend aufgrund der Tatsache, dass mesophile Starter
verwendet werden. Tatsächlich
kann die Wärmebehandlungsstufe
wegfallen. Die Startertemperatur beträgt bereits 34,4°C (94°F). Der Temperaturbereich
sollte nicht außerhalb
von etwa 32,2°C
(90°F) bis
etwa 38,3°C
(101°F)
liegen, um die mesophile Startkultur zu schützen. Während der Wärmebehandlungsstufe verringert
die Startkultur den pH-Wert des Produkts auf 6,15 für Molke
und auf 6,00 für
Quark. Die Wärmebehandlungsstufe
dauert etwa 25 Minuten.
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Trennung des
Quarks von der Molke
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Im
Anschluss an die Wärmebehandlungsstufe
wird der Quark physikalisch von der Molke getrennt, wobei die Stufe
etwa 10 Minuten dauert.
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Zugabe von
kaltem Wasser
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Der
Quark wird zur Entfernung von Zucker, Säure und Mineralien gewaschen
oder gespült.
Der pH-Wert, bei dem der Quark gewaschen wird, ist für den Erfolg
dieses Verfahrens kritisch, da es sich um den pH-Wert handelt, bei
dem das Gerinnungsmittel zugesetzt wird. Anschließend wird
kaltes Wasser (etwa 18,3°C (65°F)) zugegeben,
um die Temperatur des Quarks auf etwa 23,9°C (75°F) zu bringen. Der endgültige pH-Wert des
Quarks liegt typischerweise im Bereich von 5,8 bis 6,0 und beträgt vorzugsweise
5,9. Das kalte Wasserbad trägt
auch dazu bei, den hohen Feuchtigkeitsgehalt des Käses aufrechtzuerhalten.
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Ablaufen des
Wassers
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Man
lässt sodann
das Wasser ablaufen, wodurch zusätzlich
Zucker, Säure
und Mineralien entfernt werden.
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Zugabe von
Salz
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Anschließend wird
Salz für
Geschmackszwecke zugegeben, und zwar etwa 1,1 kg Salz/453,6 kg Milch (2,5
lb/1000 lb Milch). Das Salz wird vorzugsweise direkt zugesetzt,
anstelle einer Zugabe von Kochsalzlösung, obgleich auch ein Kochsalzlösungsbad
verwendet werden kann. Das Salz wird etwa 3 Stunden und 5 Minuten im
Anschluss an die Zugabe der Startkultur zugesetzt.
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Form- und
Pressstufen
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Die
Form- und Pressstufen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Für eine Beschreibung
dieser Verfahrensstufen wird beispielsweise auf übliche Verfahren zur Herstellung
von Cheddar-Käse
Bezug genommen. Der Käse
wird etwa 3 bis 4 Stunden bei 17,577 kg/m2 (25
psi) gepresst.
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Beispiele
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Versuche
zur Käseherstellung
wurden durchgeführt,
um einen zur Verwendung auf Pizzen geeigneten Käse, der nicht zum Pasta-filata-Typ
gehört,
zu entwickeln. Das entwickelte Herstellungsverfahren umfasste die
Verwendung von mesophilen Kulturen, die Vorsäuerung der Milch, verringerte
Konzentrationen an Milchgerinnungsmittel, eine beim Schneiden feste
Milchgerinnungsmasse und Spülen
mit kaltem Wasser. Eine Zusammenfassung der Herstellungsverfahren
für erfindungsgemäße dreifache
Ansätze
zur Herstellung von Pizza-Käse
mit einem um 25% vermindertem Fettgehalt und Pizza-Käse mit einem
um 75% vermindertem Fettgehalt ist in den Tabellen 3 und 4 aufgeführt. Die
erhaltenen Käse
waren in ihrer Zusammensetzung ähnlich wie
teilweise entrahmter Mozzarella mit geringem Feuchtigkeitsgehalt
(LMPS) (47% Feuchtigkeit, 22,3% Fett, pH-Wert nach 1 Monat 5,2)
bzw. Mozzarella mit einem um 50% vermindertem Fettgehalt (LF) (54,5%
Feuchtigkeit, 8,5% Fett, pH-Wert nach 1 Monat 5,15). Die Herstellungsverfahren
für Dreifachansätze zur
Herstellung von LMPS-Mozzarella
und LF-Mozzarella, die zu Vergleichzwecken dienten, sind in den
Tabellen 5 und 6 aufgeführt.
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Versuche
wurden durchgeführt,
um die funktionellen und sensorischen Eigenschaften von gedehnten und
nicht-gedehnten Käsen
zu bewerten. Bei beiden Fettkonzentrationen waren die Hunterlab-Kolorimeter L-Werte
höher und
die +b-Werte für
die ungedehnten Käse
niedriger. Visuell erwiesen sich diese Käse im Vergleich zu herkömmlichem
Mozzarella weißer
und zeigten eine geringere Gelbfärbung.
Die ungedehnten Pizza-Käse ölten bei
1-monatiger Alterung zu 40% weniger aus als ihre Mozzarella-Gegenstücke. Beim
niedrigeren Fettgehalt kam es bei diesen Käsen sowohl im gedehnten als
auch im nicht-gedehnten Zustand zum Austritt von Öl. Bei der
höheren
Fettkonzentration erwiesen sich die gedehnten Käse im Vergleich zu Mozzarella beim
thermischen Schmelztest nach 12 Minuten um 25% stärker fließfähig. Beim
geringeren Fettgehalt gab es keine Unterschiede im thermischen Schmelzverhalten
der Käse.
Ferner wurden keine Unterschiede bei Mikrowellenschmelztests bei
beiden Fettkonzentrationen in gedehnten und ungedehnten Käsen beobachtet.
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Gremien
von erfahrenen Prüfern
bewerteten nach 1 Woche und nach 1 Monat die Zerkleinerbarkeit, das
Erscheinungsbild, das Aroma, den Körper und die Gesamtakzeptanz
der Käse
im gebackenen Zustand auf einer Pizza.
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Die
ungedehnten Käseschnitzel
zeigten eine Tendenz zu einer kürzeren
und spröderen
Beschaffenheit und enthielten mehr Feinanteile als gedehnte Käseschnitzel.
Beim Backen auf einer Pizza wiesen die ungedehnten Pizza-Käse ein ähnliches Schnitzel-Fusionsverhalten,
weniger Bläschen
und eine gleichwertige Geschmacksqualität wie Mozzarella auf. Jedoch
unterschieden sich diese Käse
erheblich (P < 0,5)
in bezug auf das Kaugefühl,
wobei die ungedehnten Pizza-Käse
während
der gesamten Alterung weniger kauintensiv oder stärker flüssig waren.
Unter Anwendung einer Bewertungsskala von 1 bis 7 (1 = hochgradig
inakzeptabel, 4 = weder akzeptabel noch inakzeptabel und 7 = hochgradig
akzeptabel) bewerteten die Jurymitglieder Pizza-Käse mit höherem Fettanteil
mit 5 oder 6 und Pizza-Käse
mit geringerem Fettanteil mit 4 oder 5.
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Vergleichsbeispiele
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Sei zwei verschiedenen
pH-Werten hergestellte Pizza-Käse
mit vermindertem Fettgehalt
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Angaben über Käse mit vermindertem
Fettgehalt, die bei zwei verschiedenen pH-Werten bei der Zugabe
des Milchgerinnungsmittels hergestellt wurden, sind in Tabelle 1
aufgeführt.
Dieser Weg zur Erzielung hoher Feuchtigkeitskonzentrationen erwies
sich bei der Herstellung von Mozzarella-Käse mit hoher Feuchtigkeit und
geringerem Fettgehalt (Feuchtigkeitsanteile von 55 bis 59%) als
wirksam. Jedoch ergaben sich aufgrund der unterschiedlichen Säurebildung
der Startkultur und der gesamten Herstellungszeiten Käse mit einem
zu geringen Feuchtigkeitsanteil. Ferner war die Molkeverdünnungsstufe
während
der Käseherstellung
unzureichend und die endgültigen
Käse-pH-Werte
nach 1 Monat waren zu gering. Diese Käse waren bei Bewertung bei
Raumtemperatur zäh
und trocken und zeigten nicht das entsprechende Dehn- und Schmelzverhalten auf
den Pizzen. Geschmacksprüfer
stellten ferner einen hohen Grad an Ausölen auf den Käsen mit
vermindertem Fettgehalt von 25% fest. Dies war dem pH-Wert und der
restlichen Milchgerinnungsaktivität zuzuschreiben.
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Tabelle
1
Herstellung von Pizza-Käse
1 mit vermindertem Fettgehalt unter Anwendung
eines niedrigeren pH-Werts bei der Zugabe des Milchgerinnungsmittels
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Das
zweite Herstellungsverfahren beruhte auf dem Verfahren zur Herstellung
von Cheddar-Käse
mit zu 50% verringertem Fettgehalt, das beim Center of Dairy Research
(CDR) (Madison, WI) entwickelt wurde. Diese Herstellungstechnik,
in Kombination mit 50% vorherigem Ziehen/30% Wasserzugabe zur Molke
und Homogenisieren von teilweise entrahmter Milch vor dem Pasteurisieren,
ist in Tabelle 2 zusammengestellt. Für den Pizza-Käse
mit einem um 75% vermindertem Fettgehalt wurde vor dem Salzen der
Quark mit kaltem Wasser gespült.
Die erzielten Feuchtigkeitsanteile im Käse waren geringer als angestrebt.
Ferner war der Pizza-Käse
mit einem um 75% vermindertem Fettgehalt im Geschmack zu mild, wies
nach dem Schmelzen das Erscheinungsbild von Kunststoff auf und zeigte
beim Dehnen ein zu leichtes Brechen der Käsestränge.
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Tabelle
2
Herstellung von Pizza-Käse
1 mit vermindertem Fettgehalt unter Anwendung
eines ähnlichen
Herstellungsverfahrens wie bei Cheddar-Käse mit einem um 50% vermindertem
Fettgehalt
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Der
Pizza-Käse
mit bis zu 25% vermindertem Fettgehalt war im Vergleich zu gleichaltrigem,
teilweise entrahmtem Mozzarella-Käse von niedrigem Feuchtigkeitsgehalt
(LMPS) gleichwertig, wobei in der Gesamtbevorzugung keine signifikanten
Unterschiede festgestellt wurden. Weitere Beobachtungen dieser Versuchsreihe
ergaben keine Braunfärbung
auf Pizzen, einen günstigen
Käsesalzgehalt,
ein sehr geringes oder gar kein Ausölen und für einen Käse einen annehmbaren Dehngrad
(Dehnung von 12,7 bis 21,0 cm (5 bis 24 Zoll)).
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Wie
vorstehend erwähnt,
finden sich in den Tabellen 3 bis 6 die folgenden Informationen:
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Tabelle
3: Dreifachversuche für
ein bevorzugtes Herstellungsverfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Pizza-Käses mit
einem um 25% vermindertem Fettgehalt.
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Tabelle
4: Dreifachversuche für
ein bevorzugtes Herstellungsverfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Pizza-Käses mit
einem um 75% vermindertem Fettgehalt.
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Tabelle
5: Dreifachversuche für
ein herkömmliches
Verfahren zur Herstellung von teilweise entrahmtem Mozzarella-Käse mit geringem
Feuchtigkeitsgehalt (LMPS).
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Tabelle
6: Dreifachversuche für
ein herkömmliches
Verfahren zur Herstellung von Mozzarella-Käse mit um 50% vermindertem
Fettgehalt (LF).
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Tabelle
7: Erzielte Zusammensetzungen der gemäß den Tabellen 3 bis 6 hergestellten
Käse.
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