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Kugel- oder Rollenlager Die Erfahrungen mit Kugel- und Rollenlagern
haben gezeigt, daß häufig das Schmieröl die Neigung hat, in axialer Richtung durch
das Lager von der einen Seite (Eintrittsseite) zu der anderen Seite (Austrittsseite)
zu fließen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Druckachse in einem Winkel
zu der Lagerebene verläuft, und es kann angenommen werden, daß diese Wirkung auf
einem Pumpeffekt der Kugeln oder Rollen beruht. Das axiale Fließen des Schmieröls
kann beispielsweise auch auf eine Kühlluftströmung zurückzuführen sein, und die
Wirkung ist ferner bei der als Magnetlager bekannten Lagerbauart festgestellt worden,
bei welcher entweder der innere oder der äußere Lauf ring oder beide Laufringe an
ihren Seiten verschiedene Außendurchmesser aufweisen. Die Erfindung bezieht sich
insbesondere auf diejenigen Lager, bei welchen das L51 die Neigung hat, in axialer
Richtung von einer Seite zur anderen zu fließen. Derartige Lager werden im folgenden
als Lager der erwähnten Art bezeichnet.
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Sofern nicht für die Beseitigung des öls aus einem Lager gesorgt wird,
kann das axiale Fließen des Schmieröls die Folge haben, daß das Lager andauernd
Öl aus der Zuleitung entzieht und erheblich überschmiert wird. Es kann jedoch auch
eintreten, daß das Ö1 von dem Lager an der Austrittsseite abgeschleudert wird, so
daß fortlaufend Öl durch das Lager gesaugt und dadurch der Ö1-vorrat
vorzeitig
erschöpft wird, wobei das Öl sich über die Maschine, zu der das Lager gehört, ausbreitet.
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Die Erfindung bezweckt die Ausbildung eines verbesserten Schmiersystems
für Lager der erwähnten Art, welches die beiden angeführten nachteiligen Wirkungen
vermeidet.
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Gemäß der Erfindung kennzeichnet sich ein Kugel-oder Rollenlager der
erwähnten Art, an dessen Eintrittsseite aus einem Vorratsbehälter Öl zugeführt wird,
durch einen Körper aus ölaufsaugendem Stoff, welcher dicht an dem Lager an der Austrittsseite
angeordnet ist, um das Öl aus dem Lager aufzunehmen.
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Es kann ein Docht vorgesehen werden,. welcher den Körper aus ölaufsaugendem
Stoff mit dem Vorratsbehälter verbindet, so daß das aus dem Lager an der Austrittsseite
abgeschleuderte Öl in dem Saugkörper gesammelt und durch den-Docht in den Behälter
zurückgeführt wird. Auf diese Weise entsteht ein Umlaufsystem, und das Öl. ist zur
weiteren Schmierung verfügbar. Der Körper aus ölaufsaugendem Stoff kann selbst den
Vorratsträger bilden, und in diesem Falle wird der Docht zurück mit der Eintrittsseite
des Lagers verbunden.
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Sofern das Lager die Neigung zum Überschmieren hat, kann der Saugkörper
in Berührung mit dem feststehenden, gewöhnlich dem äußeren Laufring des Lagers stehen,
hm den Ölüberschuß aufzunehmen und dadurch die Menge in dem Lager zu regeln.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung.
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Fig. i ist ein Schnitt durch ein Kugellager der einfachen Magnetbauart
mit einem Körper aus ölaufsaugendem Stoff, der in Berührung mit dem äußeren Laufringgehäuse
steht, und mit einem Docht, welcher das Öl von dem Saugkörper an die Eintrittsseite
des Lagers führt; Fig. 2 ist ein Schnitt durch ein ähnliches Kugellager, bei welchem
das Gehäuse des äußeren Laufringes aus einem ölaufsaugenden Stoff besteht und einen
Vorratsträger für das Schmieröl bildet: Nach Fig. i laufen die Kugeln zwischen dem
inneren und dem äußeren Laufring. Das Lager nach Fig. i ist ein Magnetlager, wobei
an dem inneren Laufring I, wie dargestellt, ein Stück P weggeschnitten ist. Die
Laufringe werden in Gehäusen H gehalten, und ein Körper R aus einem ölaufsaugenden
Stoff ist in Berührung mit dem äußeren Gehäuse H an der Austrittsseite angebracht.
Der Körper R wirkt als Vorratsträger für das Schmieröl, welches der Eintrittsseite
jedes Laufringes durch Käpillarwirkung durch einen Docht W zugeführt werden kann.
Der Vorratsträger kann aus Filz oder, falls er mechanischen Beanspruchungen widerstehen
soll; -aus einem -Sintermetall oder aus einem porösen keramischen Stoff bestehen.
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Bei laufendem. Lager fließt Öl durch Kapillarwirkung-durch den Docht
W in Pfeilrichtung zu der Eintrittsseite des Lagers, und es fließt dann entweder
auf Grund einer Pumpwirkung der Kugeln, die darauf beruht, däß zwischen der Drucksache
und der Lagerebene ein Winkel gebildet wird, oder auf Grund des Zuges' oder von
anderen Ursachen durch das Lager. Eine axiale Ölströmung kann in jedem Lager erzeugt
werden, indem man den Käfig im Längsschnitt verjüngt zulaufend ausbildet. Es wurde
festgestellt, daß bei einem derartigen Käfig das 01 von dem Punkt, wo der
größte Zwischenraum zwischen Käfig und Laufring vorhanden ist, zu dem Punkt zu fließen
sucht, wo der Zwischenraum am kleinsten ist. Das von der Austrittsseite des Lagers
abgeschleuderte Öl wird auf dem Körper aus ölaufsaugendem Stoff, welcher den Vorratsträger
R bildet, aufgefangen. Falls erwünscht, kann der Vorratsträger R, wie mit gestrichelten
Linien angedeutet, so verlängert werden, daß er einen großen Teil des Spaltes zwischen
äußerem und innerem Laufring überlappt und auf diese Weise in dem Vorratsträger
R im wesentlichen das ganze Öl aufgefangen wird, welches von dem Lager in axialer
Richtung abgeschleudert wird. Da das Öl durch den Docht W an die Eintrittsseite
des Lagers zugeführt wird, wird die Ölabgabe in dem Vorratsträger R fortlaufend
von der Austrittsseite des Lagers ersetzt.
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Unter gewissen Verhältnissen wird das 01 nicht aus dem Lager
geschleudert, sondern verbleibt in ihm und bildet wegen der dauernden Zufuhr aus
dem Docht.W einen Überschuß: Unter diesen Umständen wird zweckmäßig der Vorratsträger
R so angeordnet, daß er mit dem äußeren Laufring, unter. der Annahme, daß dieser
der feststehende Laufring ist, in Berührung steht und so - der Ölüberschuß in dem
Lager leicht in den Vorratsträger R abgezogen werden kann. Vorzugsweise erstreckt
sich ein Teil des Vorratsträgers R in bezug auf den äußeren Laufring O radial nach
innen, so daß das Öl in den Vorratsträger R fließen kann, ohne eine rechtwinkelige
Biegung überwinden zu müssen.
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Fig. 2 zeigt eine abgeänderte Form des Lagers. Der äußere Laufring
O wird in einem Gehäuse gehalten, welches aus zwei Körpern H aus einem ölaufsaugenden
Stoff, wie z. B. aus Sintermetall oder einem porösen keramischen Stoff; besteht.
Diese Körper H haben den doppelten Zweck, daß sie als Halter für den äußeren Laufring
O und als Vorratsträger für das Schmieröl dienen. Ein Docht W verbindet die
beiden Körper H, so daß das Öl, welches sich in dem einen Körper H aus dem
Lager sammelt, durch Kapillarwirkung in dem Docht W dem anderen Körper
H zugeführt werden kann, von welchem es in das Lager an der Eintrittsseite
eingeführt wird. Der Docht W ist nicht unbedingt erforderlich. Es könnte auch der
eine Körper H zu Anfang mit Öl gefüllt werden, so daß er als Ouelle wirkt und der
andere Körper H das von der Austrittsseite des Lagers abgeschleuderte Öl sammelt
und als Ablauf wirkt. In diesem Falle wird der Betrieb der Maschine nur befriedigend
sein, bis das Lager und-der Vorratsträger trocken werden. .
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Man kann den blüberschuß in dem Lager in anderer Weise beseitigen,
indem man den nicht
dargestellten Käfig aus einem ölaufsaugenden
Stoff herstellt, welcher dann den Ölüberschuß sammeln kann, wenn weiteres Öl dem
Lager aus einem Vorratsträger zugeführt wird. In diesem Falle würde der Betrieb
des Lagers so lange befriedigend sein, wie der Käfig nicht gesättigt ist.