DE862981C

DE862981C - Einrichtung zum Anlassen einer Brennkraftmaschine

Info

Publication number: DE862981C
Application number: DEK4131D
Authority: DE
Inventors: Egon Dr Techn Niedermayer
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1944-06-20
Filing date: 1944-06-20
Publication date: 1953-01-15

Description

Einrichtung zum Anlassen einer Brennkraftmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Brennkraftmaschinen, insbesondere für Schienen- und Straßenfahrzeuge, welche mittels einer Anlaßbrennkraftmaschine angelassen werden.
Die Erfindung besteht darin, daß die Anlaßbrennkraftmaschine während des normalen Betriebes der Hauptmaschine deren Kühlgebläse antreibt und, erforderlichenfalls der Kühlleistung entsprechend, durch einen Thermostaten im Kühlmittelstrom der Hauptbrennkraftmaschine geregelt wird. Hieraus ergeben sich erhebliche Vorteile, insbesondere für den Kühlgebläseantrieb. Da die für das Anlassen der Brennkraftmaschine erforderliche Leistung etwa gleich der erforderlichen Kühlgebläseleistung ist, wird eine gute Ausnutzung der Anlaßbrennkraftmaschine erreicht. Letztere ist dabei infolge ihres Dauerbetriebes dauernd zum Anlassen der Hauptmaschine bereit. Die Leistung der Anlaßbrennkraftmaschine wird durch die thermostatische Regelung genau dem Leistungsbedarf des Kühlgebläses angepaßt, so daß im Gegensatz zu dem bekannten Antrieb des Kühlgebläses durch den Hauptmotor eine wesentlich bessere Brennstoffausnutzung erreicht wird. Die beim Antrieb des Gebläses durch den Hauptmotor erforderlichen Stufengetriebe, welche die Kühlgebläseleistung an verschiedene Außentemperaturverhältnisse (Winter- und Sommerbetrieb) anpassen, fallen bei dem neuen thermostatisch geregelten Antrieb fort. Ebenso ist die beim Antrieb des Kühlgebläses durch den Hauptmotor erforderliche elastische Kupplung überflüssig, welche bekanntlich die durch den Fahrbetrieb bedingten jähen Drehzahländerungen des Hauptmotors für das Gebläse mildert. Es wird somit eine beträchtliche Vereinfachung des Kühlgebläseantriebes erreicht.
Die Anlaßbrennkraftmaschine kann, sofern ihre Leistung ausreicht, auch weitere Hilfseinrichtungen der Hauptmaschine antreiben, so z. B. die Lichtmaschine des Fahrzeuges, die, sofern sie als Anlaßlichtmaschine ausgebildet ist, das . Anlassen der Anlaßbrennkraftmaschine mit bekannten Mitteln in einfacher Weise ermöglicht. Im Falle der Flüssigkeitskühlung der Hauptmaschine wird vorzugsweise auch die Kühlflüssigkeitspumpe von. der Anlaßbrennkraftmaschine angetrieben, so daß letztere alsdann die gesamte für die Kühlung des Hauptmotors erforderliche Leistung bestreitet.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Die Anlaßbrennkraftmaschine A dient zum Anlassen der Hauptbrennkraftmaschine H. Sie überträgt ihr Drehmoment über ein bekanntes, aus einer Anlaßkupplung i und einem Verschieberitzel 2 bestehendes Anlaßgerät auf den Anlaßzahnkranz 3 der Hauptbrennkraftmaschine.
Während des normalen Betriebes der Hauptbrennkraftmaschine treibt die Anlaßbrennkraftmaschine über die Zahnräder q., 5 die Schaltkupplung 6 und die Vorlegewelle 7 das Kühlgebläse 8 der Hauptbrennkraftmaschine sowie deren Kühlwasserpumpe 9 und die Lichtmaschine io des Fahrzeuges an. Die Anpassung der Leistung der Anlaßbrennkraftmaschine an den Leistungsbedarf des Kühlgebläses geschieht mittels eines Thermostaten i i im Kühlmittelkreislauf der Hauptbrennkraftmaschine.
Wenn es die Umstände erfordern, kann auch die Hauptbrennkraftmaschine über ein Zahnradgetriebe 12 und eine Schaltkupplung 13 mit der Vorlegewelle 7 verbunden sein, so daß sie im Falle des Versagens der Anlaßmaschine oder bei hohen Belastungsspitzen selbst zum Antrieb der Hilfseinrichtungen 8 bis io herangezogen werden kann. Die Schaltkupplungen 6, 13 weisen ein gemeinsames Schaltgestänge 14 auf, vermittels dessen beim Einschalten der einen Kupplung die andere gleichzeitig ausgeschaltet wird. Das Brennstoffverstellglied 15 der Anlaßbrennkraftmaschine liegt im Bereich eines Anschlages 16 des Schaltgestänges, welcher das Brennstoffverstellglied in der Endlage des Gestänges 1q., bei der die Kupplung 13 eingeschaltet ist, in der die Brennstoffzufuhr unterbindenden Stellung hält und in der anderen Endlage zur Regelung durch den Thermostaten i i freigibt.
Die Lichtmaschine io ist vorzugsweise eine Anlaßlichtmaschine, welche zum Anlassen der Anläßbrennkraftmaschine mittels eines bekannten, in der Zeichnung nicht dargestellten Anlaßgerätes dient.
Das Ausführungsbeispiel nach Abb.2 unterscheidet sich von dem nach Abb. i dadurch, daß an Stelle der gemeinsam schaltbaren Kupplungen 6, 13 zwei Freiläufe 17, 18 vorgesehen sind, so daß von den beiden Brennkraftmaschinen A, H jeweils diejenige das Kühlgebläse 8 antreibt, welche die höhere Drehzahl aufweist. Beim Versagen der Anlaßbrennkraftmaschine A oder beim Überlasten derselben übernimmt dann die HauptmaschineH selbsttätig den Antrieb des Kühlgebläses 8 und der übrigen Hilfseinrichtungen 9, io.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Anlassen einer Brennkraftmaschine, insbesondere für Straßen- und Schienenfahrzeuge, bestehend aus einer zum Zweck des Anlassens mit dieser kuppelbaren Anlaßbrennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaßbrennkraftmaschine (A) während des normalen Betriebes der Hauptbrennkraftmaschine (H) deren Kühlgebläse (8) antreibt und erforderlichenfalls der Kühlleistung entsprechend durch einen Thermostaten (ii) im Kühlmittelstrom der Hauptbrennkraftmaschine geregelt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaßbrennkraftmaschine (A) weitere Hilfseinrichtungen der Hauptbrennkraftmaschine (H) und des Fahrzeuges, z. B. die Kühlflüssigkeitspumpe (9) und die Lichtmaschine (io); antreibt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtmaschine (io) als Anlaßlichtmaschine ausgebildet ist und zum Anlassen der Anlaßbrennkraftmaschine (A) dient. q..
Einrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaßbrennkraftmaschine (A) und die Hauptbrennkraftmaschine (H) über schaltbare Kupplungen (6, 13) mit dem Vorgelege (7) des Kühlgebläses (8) und gegebenenfalls weiteren Hilfsmaschinen in Verbindung stehen, wobei die Kupplungen durch ein gemeinsames Schaltgestänge (14) in der Weise geschaltet werden, daß beim Einschalten der einen Kupplung die andere ausgeschaltet wird.
5. Einrichtung nach Anspruch d., dadurch gekennzeichnet, daß das Brennstoffverstellglied (15) der Anlaßbrennkraftmaschine (A) in der Weise mit dem gemeinsamen Schaltgestänge (14) der Kupplungen (6, 13) in Verbindung steht, daß bei gelöster Kupplung (6) der Anlaßbrennkraftmaschine (A) auch deren Brennstoffzufuhr unterbunden ist.
6. Einrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaßbrennkraftmaschine (A) und die Hauptbrennkraftmaschine (H) über Freiläufe (17, 18) mit dem Vorgelege (7) des Kühlgebläses (8) und gegebenenfalls weiteren Hilfseinrichtungen (9, io) verbunden sind, so daß die Hilfseinrichtungen (8 bis io) jeweils von der Maschine angetrieben werden, welche die höhere Drehzahl aufweist.