DE862839C

DE862839C - Kartoffelroder

Info

Publication number: DE862839C
Application number: DEC657A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Clausing
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-03-16
Filing date: 1950-03-16
Publication date: 1953-01-12

Description

Bei dem üblichen Rodeverfahren von Kartoffeln mit Hilfe eines fahrbaren Kartoffelroders mit einem Schar für jeden Kartoffeldamm und mit rotierenden Schlagarmen zur Freilegung der Kartoffeln werden der gelockerte Kartoffeldamm senkrecht zur Dammrichtung von den Schlagarmen getroffen und der Dammboden mit den Kartoffeln senkrecht zur Fahrtrichtung des Roders fortgeschleudert. Dieses Verfahren hat mehrere Mängel.

ίο So ist einmal hinsichtlich der Arbeitsweise nachteilig, daß die Erde des Dammes über die bereits freigelegten Kartoffeln des zuvor gerodeten Dammes geschleudert wird, und andererseits, daß die Kartoffeln über eine große Fläche verteilt werden, was das Aufsuchen erschwert. Man hat aus diesem Grund bereits Hilfsvorrichtungen in Form umlaufender trichterförmiger Siebe mit dem Roder verbunden, durch die die Kartoffeln neben dem Damm abgelegt werden sollen. Diese Siebe erfüllen uhren Zweck nur dann, wenn das Kartoffelkraut zuvor entfernt wird, wie überhaupt die beschriebenen Roder besondere Hilfsvorrichtungen zum Zerkleinern des Krautes erfordern, wenn dieses nicht weitgehend vertrocknet ist. Die Siebe können aber nicht das Zudecken der Kartoffeln durch die Erde des nachfolgenden Dammes verhindern, sie vergrößern außerdem wesentlich die Abmessungen, das Gewicht, die Zugkraft und den Preis der Roder. Auch der Kraftbedarf der bekannten Rodegeräte ist im Verhältnis zur Rodeleistung hoch, da die Schlagarme bei ihrem Weg durch den Damm in Ridbtung des Dammes bewegt werden und so den Zügwiderstand erheblich erhöhen. Um diese Bewegung in Richtung des Dammes in Grenzen zu halten,

müssen zudem die Arme sehr schnell umlaufen, wodurch wiederum der Arbeitsbedarf erhöht wird.

Es sind ferner Kartoffelroder bekannt, bei denen

der vom Schar aufgenommene Damm entgegengesetzt zur Fahrtrichtung nach hinten abgetragen

wird, z.B. durch umlaufende, radial gerichtete Gabeln. Hiermit ist aber beim Abtragen des Dammes und beim Freilegen der Kartoffeln eine Beschädigung eines wesentlichen Teils der Kar-

toffeln verbunden, weil der Angriff der Werkzeuge von oben her erfolgt.

In Verbindung mit Rodegeräten, bei denen dter Damm auf einen Siebrost übergeführt wird, sind um radiale Achsen schwenkbare, an umlaufenden Scheiben befestigte Greifer bekanntgeworden, die beim Umlauf besonders gesteuert werden, um einen seitlichen Angriff des Kartoffeldammes zu erreichen. Eine solche Lösung ist aber umständlich, schwer und teuer, unsicher im Betrieb und erfordert zudem einen hohen Kraftaufwand.

Zum Abtragen des Kartoffeldammes entgegen der Fahrtrichtung nach hinten" wird ein Kartoffelroder mit einem um eine senkrecht zum Damm liegende Achse rotierenden Wurfrad verwendet,

das- erfmdungsgeimäß aus zwei nebeneinanderliegenden und den Damm seitlich umgreifenden"Schlagsternen mit aus Draht gebogenen Schlagarmen besteht, ■ wobei die im \vesentlichen bogenförmigen Enden· der Schlagarme derart geformt sind,-daß sie den- Damm seitlich und die Dammhöhe bestreichend anschlagen.

Ein, Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen

' Abb. ι und 2 eine Seiten- und Rückansicht der Schlagarme^: des Roders,

Abb. 3 eine Draufsicht auf die Schlagarme und Abb. 4 eine Seitenansicht des Kartoffelroders in schematischer Darstellung.

Der Roder besitzt einen dreieckigen Rahmen ι (Abb. 4), an dessen Spitze Löcher 2 zum Einhängen der Zugöse 3 angebracht sind. An den Seitenwänden 4 des Rahmens sind schwenkbare Achsen 5 mit Rädern 6 befestigt. Die Gruhdseite 7 des Rahmens dient zur Befestigung der Scharstiele 8 mit den Rodescharen 9. Zu diesem Zweck sind an der Grundseite 7 Blechlappen 10 mit Löchern 11 befestigt. Entsprechende Löcher 12 sind in den Stielen 8 angebracht, so daß diese am Rahmen in verschiedener Höhenlage befestigt werden können.

An den Seitenwänden 4 ist weiter je ein Arm 13 befestigt; sie dienen zur Lagerung einer Welle 14, die die Schlagarme 15 trägt. Die Welle wird über ein Getriebe 16 von der am Rahmen 1 gelagerten Hilfswelle 17 angetrieben, die ihrerseits von dter Zapfwelle des Schleppers angetrieben wird.

Wie die Abb. 2 erkennen läßt, ist in einer Nabe 18 zu jeder Seite des Dammes ein Stern, bestehend aus Schlagarmen 15, atigeordnet. Die Schlagarme beider Sterne sind vorteilhaft um einen Winkel gegeneinander versetzt. Jeder Schlagarm besteht aus einem nac'h außen zu spiralförmig verlaufenden Teil 19 und einen hieran anschließenden, einwärts zur Dammitte zu gerichteten Teil 20, der, etwa schraubenförmig verlaufend, so ausgebildet ist, daß er, die Höhe des Dammes bestreichend, diesen seitlich anschlägt.

Wie die Abbildungen zeigen, ist die Welle 14 mit den Naben 18 oberhalb des Schares 9 so angeordnet, daß der Damm von den Schlagarmen abgetragen wird, während er sich auf dem Schar befindet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Kartoffelroder mit einem Schar für jeden Kartoffeldamm und mit über jedem Schar angeordnetem, um eine senkrecht zum Damm liegende Achse kreisendem Wurf rad, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Wurfrad aus zwei nebeneinanderliegenden und den Damm seitlich umgreifenden Schlagsternen mit aus Draht gebogenen Schlagarmen besteht, wobei die im wesentlichen bogenförmigen Enden der Schlagarme derart geformt sind, daß sie den Damm seitlich und die Damm'hÖhe bestreichend anschlagen.

2. Kartoffelroder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bogenförmig, etwa tangential verlaufenden Enden der Schlagarme gleichzeitig nach einwärts gekrümmt sind.

3. Kartoffelroder nach den' Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagarme beider Sterne in der Drehrichtung gegeneinander versetzt sind.

Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 686 207, 727 896.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

S615 12.52