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Verfahren zur Herstellung von Porzellan-Hohlkörpern höherer elektrischer
Festigkeit Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Porzellan-Hohlkörpern
höherer elektrischer Festigkeit, insbesondere auf die Herstellung von Porzellankörpern
für Wandler. Es wurde die Beobachtung gemacht, daß sich bei Porzellan-Hohlkörpern
eine höhere elektrische Festigkeit nicht genügend zuverlässig durch Vergrößerung
der Wandstärke verwirklichen läßt. Es kommt vielmehr häufig vor, daß eine Wandstärkenvergrößerung
gerade an den hoch beanspruchten Teilen des Porzellankörpers aus gießtechnischen
Gründen sich nicht oder nur ungenügend durchführen l.äßt. Es kommt hinzu, daß die
höchst beanspruchten Stellen des Porzellankörpers häufig verdeckt liegen, so daß
sie mittels besonderer Gipskeile hergestellt werden müssen, die sich vielfach hinsichtlich
der Schlickerablagerung ungünstiger und zuweilen auch ungleichmäßiger verhalten
als die Hauptgipsform. Unter diesen Umständen ist die erfolgreiche Herstellung eines
Porzellankörpers mit höherer elektrischer Festigkeit mehr oder weniger von Zufälligkeiten
abhängig, auf welche der Handwerker keinen erschöpfenden und befriedigenden Einfluß
hat.
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Die Erfindung will diese für die Praxis schwerwiegenden Mängel beheben
und die Fertigung von Porzellan-Hohlkörpern höherer elektrischer Festigkeit zuverlässiger
gestalten.
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Erfindungsgemäß geschieht dies in der Weise, daß -mittels einer nach
außen und innen begrenzten Gipsmaßform ein Kernscherben hergestellt und der Formkörper
anschließend durch Umgießen des
Kerns mit Schlicker in einer Gipsfertigform
vervollständigt wird. Da die für die Herstellung des Kernscherbens verwendete Form
nach außen und nach innen begrenzt ist und demgemäß nur einen dem Kernscherben entsprechenden
Hohlraum frei läßt, so erfolgt die Schlickerablagerung von innen und von außen her,
d. h. der Hohlraum der Form wächst entsprechend der fortschreitenden Schlickerablagerung
von innen und von außen allmählich zu. Zur vollständigen Ausfüllung der Kernform
sind gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, welche aber dem Porzellanfachmann keine
besonderen Schwierigkeiten bereiten.
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Es entsteht bei diesem Kerhguß gewissermaßen ein zweischichtiger Kernscherben,
wobei eine Schicht von der nach innen wachsenden und die andere Schicht von der
nach außen wachsenden Schlickerablagerung gebildet wird. Es hat sich gezeigt, daß
diese Doppelschicht sich ähnlich günstig verhält wie ein aus mehreren Schichten'zusammengesetztes
Dielektrikum in der Hochspannungstechnik. Diese Steigerung der elektrischen Festigkeit
erfährt noch eine zusätzliche Erhöhung bei der anschließenden Umgießung des Kerns
in der Gipsfertigform, denn dabei entsteht eine dritte Isolierschicht.
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Bei der Vervollständigung des Scherbens in der Gipsfertigform ist
die Schlickerablagerung an den durch Gips begrenzten Flächen wesentlich größer als
an den durch den Kernscherben begrenzten Flächen. Das liegt einerseits an der Unterschiedlichkeit
des Materials, vor allem, aber an der Unterschiedlichkeit des Feuchtigkeitsgehaltes.
Immerhin ist aber die zusätzliche Schlickerablagerung auf den Kernflächen wegen
der erwähnten Mehrschichtwirkung außerordentlich vorteilhaft.
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Die durch die Mehrschichtwirkung erzielte Steigerung der Durchschlagfestigkeit
ist so erheblich, daß man im Vergleich zu den bisher üblichen Porzellankörpern keine
Vergrößerung der Wandstärke vorzunehmen braucht. Andererseits ist ohne weiteres
die Möglichkeit gegeben, bei Beschränkung des Kernscherbens auf die besonders beanspruchten
Bereiche des fertigen Porzellankörpers die gefährdeten Wände besonders kräftig auszubilden,
wobei der im Kernguß gefertigte Kernscherben größte praktische Gewähr für gleichförmige
Durchschlagsicherheit bietet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist in Verbindung mit Wandlerkörpern,
die mit einem Querdurchgang ausgestattet sind, von besonderer Bedeutung. Die erwähnten
Schwierigkeiten hinsichtlich - ungenügender Wandstärke und ungleichförmiger Durchschlagfestigkeit
sind in besonders hohem Maße gerade bei Wandlerkörpern, die von einem Querdurchgang
durchsetzt sind, beobachtet worden. Die Erfindung empfiehlt daher in Verbindung
mit Wandlerkörpern der letztgenannten Art,, daß der den Querdurchgang bildende Teil
des Körpers als Kernscherben hergestellt wird. Dabei braucht der Kernscherben selbstverständlich
nicht auf den den Querdurchgang bildenden Teil beschränkt zu bleiben, vielmehr empfiehlt
es sich, auch gefährdete -angrenzende Teile des Körpers bei der Fertigung des 'Kernscherbens
zu berücksichtigen. Bei der Herstellung von Porzellankörpern für Durchführungswandler
ist es vorteilhaft, daß der den Querdurchgang und den angrenzenden Kamin bildende
-Teil des Körpers als Kernscherben hergestellt wird. Bei Porzellankörpern für sog.
Stützerwandler hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den den Querdurchgang bildenden
Teil und den daran angrenzenden, durch Durchschläge gefährdeten Teil des Körpers
als einheitlichen Kernscherben herzustellen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der Zeichnung näher erläutert
werden: In der Zeichnung zeigt Abb. i den Porzellankörper eines Durchführungswandlers
teils im Längsschnitt, teils in Ansicht, Abb. 2 und 3 zwei um 9o° verdrehte Darstellungen
eines Stützerwandlers,wobei jeweils eine Hälfte ein Schnittbild und die andere Hälfte
ein Ansichtsbild wiedergibt.
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Der, I?uschführungswandler nach Abb. i stimmt in seiner äußeren Form
mit der Form üblicher Durchführungswandler mit Querdurchgang überein. Abweichend
von der bekannten Fertigungsart ist aber der Aufbau des Scherbens. Der Scherben
besteht hiernach aus einem Kernscherben, der den sog. Kaminteil i des äußeren Porzellankörpers
und den Querdurchgang :2 umfaßt. Dieser Kernteil wird mittels einer Gipsmaßform
hergestellt, die nach innen und außen durch Gipswände begrenzt ist und in welcher
der Scherben durch zweiseitige Schlickerablagerung entsteht. Die Kopfteile 3 und
q. des Durchführungswandlers werden im üblichen Formguß mittels einer Gipsfertigform
hergestellt, wobei der Kernscherben als Kern in die Fertigform eingesetzt wird.
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Der in die Fertigform eingefüllte Schlicker kann sich nunmehr auch
auf den umspülten Flächen des Kernscherbens ablagern, wobei Verstärkungsschichten
5 und 6 gebildet werden.
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Die im normalen . Formguß hergestellten Teile und die im Kernguß hergestellten
Teile sind durch unterschiedliche Schraffur gekennzeichnet.
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Für den Stützerwandler gemäß Abb. 2 und 3 findet das gleiche Fertigungsverfahren
Anwendung. Der Kernscherben umfaßt außer dem Querdurchgang 2 die 'an den Querdurchgang
angrenzenden Spulenflansche 7 und 8 sowie die Boden-wand 9, welche den Spulenkörper
gegenüber dem Stützerkörper io abschirmt. Auch in diesem Falle wird der Kernscherben
als Kern in die Gipsfertigform eingesetzt, so daß. die vom Schlicker umspülten Kernscherbenflächen
eine zusätzliche Ablagerungsschicht erhalten, die in Abb.2 und 3 durch entsprechende
Schraffur hervorgehoben ist.