DE861704C - Verfahren und Ofen zum Gluehfrischen von Temperrohguss - Google Patents

Verfahren und Ofen zum Gluehfrischen von Temperrohguss

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DE861704C
DE861704C DEB5369D DEB0005369D DE861704C DE 861704 C DE861704 C DE 861704C DE B5369 D DEB5369 D DE B5369D DE B0005369 D DEB0005369 D DE B0005369D DE 861704 C DE861704 C DE 861704C
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DE
Germany
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gas
annealing
air
furnace
cast iron
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Expired
Application number
DEB5369D
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English (en)
Inventor
Werner Dr-Ing Heiligenstaedt
Fritz Dr-Ing Schulte
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Indugas Ind & Gasofen Bauges M
Bergische Stahl Industrie
Original Assignee
Indugas Ind & Gasofen Bauges M
Bergische Stahl Industrie
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D5/00Heat treatments of cast-iron
    • C21D5/04Heat treatments of cast-iron of white cast-iron
    • C21D5/06Malleabilising
    • C21D5/08Malleabilising with oxidation of carbon
    • C21D5/10Malleabilising with oxidation of carbon in gaseous agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Tunnel Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren und Ofen zum Glühfrischen von Temperrohguß Das Glühfrischen von Gußeisen wird in der Praxis bisher noch ausschließlich unter Verwendung fester Frischmittel bewerkstelligt, obwohl seit langem Vorschläge bekannt sind, die Entkohlung des Gusses mit gasförmigem Frischmitteln durchzuführen. Einer dieser Vorschläge geht dahin, sowohl zum Anwärmen als auch zum Tempern (Entkohlen) der Gußstücke ein aus Kohlenoxyd und Kohlensäure bestehendes Gasgemenge zu benutzen, dessen Zusammensetzung so gehalten wird, daß es sich beim Anwärmen gegen das Gut neutral und beim Tempern oxydierend (entkolilend) verhält. Im einzelnen soll bei diesem Temperverfahren so gearbeitet werden, daß man die Gußstücke in eine von außen geheizte Retorte ein-'setzt, in der sie zwecks Ausscheidung der Temperkohle zunächst unter einem neutralen Kohlenoxyd und Kohlensäure bestehenden Gasgemenge, das bereitgehalten wird und nicht erst hergestellt zu werden braucht, eine Zeitlang erhitzt werden. Sodann wird ein oxydierendes, zweckmäßig ebenfalls aus Kohlensäure und Kohlenoxyd bestehendes Gasgemenge langsam durch die Retorte geführt und die Temperkohle durch die Kohlensäure vergast. Als neutrales Gasgemenge, in dem die Abscheidung der Temperkohle vor sich geht, dient das zum Glühfrischen schon benutzte Gas, das dabei kohlensäureärmer geworden ist. Deshalb wird es nach dem Frischen über Eisenoxyd geleitet, wodurch sein Gehalt an Kohlenoxyd abnimmt und - sein Kohlensäureanteil sich wieder erneuert: Durch den ständigen Wechsel der - Gaszusammensetzung wird dieses Temperverfä,hren umständlich und auch unwirtschaftlich.
  • Bekannt ist auch das Tempern von Rohguß in einer Atmosphäre. von Leuchtgas oder einem ähnlich zusammengesetzten Gas (Generatorgas, Wassergas, Windgas), das aus einer beheizten Retorte fortlaufend abgeführt und durch Frischgas ersetzt wird.. Das Frischgas kann dabei vorverbrannt oder nur mit Luft gemischt in die Retorte eingeleitet werden.
  • Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Verfahren zum Glühfrischen von Temperguß mit umlaufendem Gas, das deshalb besonders einfach und wirtschaftlich ist, weil nach ihm das Tempern ausschließlich mit Luft geschieht. In der Literatur hat man, diese Art des gasförmigen Glühfrischens verworfen, weil man mit Recht befürchtete, daß der Güß in einem Luftstrom so stark verbrennen würde, daß er nicht einmal zum Einschmelzen wieder verwendet werden könnte. Es ergab sich nun aber, daß sich die großen Vorteile des Lufttemperns dadurch voll -ausnutzen lassen, daß, wie die Erfindung jetzt vorschlägt, das Tempern ausschließlich in Luft geschieht, indem das Behandlungsgas durch Erhitzen des Tempergusses in, ruhender Luft. hergestellt, das Gas alsdann in Umlauf gesetzt und, wenn es sich im Laufe des Verfahrens mit dein aus demTemperguß entnommenen Kohlenstoff zu stark angereichert hat, lediglich mit Luft wieder aufgefrischt wird. In dieser Weise kann das Glühfrischen ohne jede fremde und zusätzliche Gasquelle - stattfinden, was von ganz besonderer Bedeutung ist, da durch die stäncige Umwälzung des ausschließlich aus Luft gebildeten Glühfrischgases und das Auffrischen dieses Gases mittels Luft im Verlauf des Temperns genlügend große Gasmengen bereitgestellt werden, kommt man zur Einleitung des Verfahrens mit sehr geringen Luftmengen und in der Regel mit der sich im Reaktionsraum befindlichen Luft aus.
  • Anstatt das im- Umlauf befindliche Glühfrischgas jeweils mit einheitlicher Zusammensetzung in und durch den Temperraum zu führen, kann man es dem Temperraum von Durchlauföfen auch zonenweise zuleiten und in den einzelnen Zonen das Verhältnis der Zusatzluftmenge zur Menge des umgewälzten Gases mit abnehmendem Kohlenstoffgehalt des Glühgutes verringern.
  • In der Zeichnung ist ein Ofen dargestellt, wie er zur Durchführung des erfindungsgemäßen Temperverfahrens beispielsweise verwendet werden kann, und zwar zeigt Abb.1 einen Längsschnitt durch den Ofen, der als kontinuierlicher Durchlaufofen gebaut ist; Abb. 2 ist ein Querschnitt durch die Ebene A-A nach Abb:.1.
  • Der Ofen wird durch Strahlheizrohre 2 beheizt, an deren Stelle auch andere Heizeinrichtungen treten können, die keine Abgase in den Ofenraum eintreten lasen, z.'B. eine gasdichte Muffel oder elektrische Heizkörper. Der. Ofen ist vollkommen abgedichtet. Die Einsatzschleuse 3 und die Austragschleuse q., welch letztere gleichzeitig als Abkühlraum ausgebildet sein kann und dann zweckmäßig wässer- oder luftgekühlt wird, ermöglichen mit Hilfe der Schieber 5 die Förderung des Wärmgutes ohne beträchtlichen Gasverlust. Das Tempergut liegt in den Förderkörben 6, die z. B. auf Schienen 7 gleiten.. Die Bewegung der Kästen wird durch den Drücker 8 bewirkt.
  • Das einleitend aus Luft bestehende Reaktionsgas wird aus den unter den Kästen, liegenden Rohren g gegen die durchlässigen Kästenböden geblasen. Um das Gas zum Durchtritt durch das Tempergut zu zwingen, ist anzustreben, daß Kästen und Gleitbahn den unteren Teil des Ofens gegen den oberen gut abdichten.
  • Nach dem Durchgang durch den Einsatz, dessen Kohlenstoff es nach Maßgabe seines verfügbaren Sauerstoffgehaltes vergast hat, wird däs Gas durch Öffnungen 1o aus dem Heizraum des Ofens abgeführt und nunmehr durch den Kanal z1 zu dem Injektorgebläse 12 geleitet.
  • Dem zum Gebläse strömenden Ballastgas setzt man jetzt vor seinem Eintritt in das Tempergut Luft zu, die mit dem Kohlenoxyd des Ballastgases zu Kohlensäure verbrennt und als Treibstoff für den Injektor 12 mit genügendem Druck durch die Düse 13 eingeblasen wird. Dadurch kommt dann die Umwälzung des Ballastgases zustande. Der in den Sammelkanälen 14 herrschende Druck befördert das Reaktionsgas durch die Rohre g unter den Einsatz.
  • Anstatt mit einem einzigen Injektor kann der Ofen auch mit mehreren Injektoren ausgestattet werden, um die Frischwirkung der Gase dem jeweiligen Entkohlungszustand zonenmäßig anzupassen. Das Verhältnis von Frischmittehnenge zu Ballastgasmenge kann bequem geregelt werden. Verwendet man, wie das die Erfindung vorschlägt, als Frischmittel ausschließlich Luft, dann entstehen aus 1 Nm3 Luft 1,21 Nm3 Ballastgas. Der überschüssige Teil des Gases wird durch die Leitung 15 und das Ventil 16 nach außen abgeführt.
  • Man kann für die Bewegung des Ballastgases auch einen Ventilator verwenden, was jedoch insofern ungünstig ist, als Ventilatoren bei looo° C nicht betriebssicher' sind, so daß es dann notwencig wird, das Umwälzgas um 3oo bis 40o° C abzukühlen. Dieser Wärmeverlust, der bei zehnmaliger Umwälzung des Gases den wärmetechnischen Wirkungsgrad des Prozesses stark beeinträchtigt, läßt sich dadurch mildern, daß man dem Ventilator einen Wärmeaustauscher vorschaltet. Bei einem Injektorgebläse kann demgegenüber die Verbrennungswärme des Kohlenoxyds vollständig zur Unterbeheizung verwendet werden und dadurch den Wärmebedarf der Reaktion C 02 -+- C = 2 C 0 decken.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Temperofen anstatt im Durchlauf auch satzweise arbeiten. In dem Falle ist eine Einsatzschleuse nicht erforderlich, doch ist es zweckmäßig, an dem Ofenaustrag einen genügend langen Kühlkanal anzuschließen.
  • Es sind Glühöfen bekannt, bei denen eine Schutz-oder Reduktionsatmosphäre dadurch ständig regeneriert wird, daß man das Gas innerhalb eines zweigeteilten Glühraumes umlaufen läßt und durch ein auffrischendes Mittel hindurchtreibt, bevor es wieder mit dem Glühgut in Berührung kommt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Glühfrischen von Temperrohguß mit umlaufendem Gas, das nach Verlassen des Temperraumes durch Zusatzmittel wieder aufgefrischt und dann dem Temperraum als Glühfrischgas wieder zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Tempern ausschließlich mit Luft geschieht, indem das Behandlungsgas durch Erhitzen des Tempergusses in ruhender Luft hergestellt, das Gas alsdann in Umlauf gesetzt und, wenn es sich im Laufe des Verfahrens mit dem aus dem Tempergut entnommenen Kohlenstoff zu stark angereichert hat, lediglich mit Luft wieder aufgefrischt wird.
  2. 2. Verfahren, nach Anspruch. i unter Verwendung eines Durchlaufofens, dadurch gekennzeichnet, daß das umgewälzte Behandlungsgas dem Temperraum eines Durchlaufofens zonenweise zugeführt und in diesen Zonen das Verhältnis der Zusatzluftmenge zur Menge des umgewälzten Gases mit abnehmendem Kohlenstoffgehalt des Glühgutes verringert wird.
  3. 3. Ofen zum Tempern mit Gas gemäß den Verfahren nach den Ansprüchen i und 2 mit indirekt oder durch Strahlrohre beheiztem Temperraum, der durch die mit einem Siebboden ausgestatteten und auf Schienen od. dgl. stehenden Glühkästen in einen Ober- und Unterofen abgeteilt ist, die beide durch eine Umführungsleitung miteinander in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß in die Umführungsleitung ein Injektorgebläse eingeschaltet ist, das von der dem Glühfrischgas zuzusetzenden Luft getrieben wird und die Glühfrischgase aus dem Oberofen absaugt und nach Wiederauffrischung mit Luft dem Unterofen unter Druck wieder zuführt. q.. Ofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Umführungsleitung ein Schleudergebläse od. dgl. eingebaut und diesemGebläse ein Wärmeaustauscher für das ankommende und abgehende Gas vorgeschaltet ist.
DEB5369D 1939-08-25 1939-08-25 Verfahren und Ofen zum Gluehfrischen von Temperrohguss Expired DE861704C (de)

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