DE8616770U1

DE8616770U1 - Seil-Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE8616770U1
Application number: DE19868616770
Authority: DE
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 1986-06-24
Filing date: 1986-06-24
Publication date: 1986-08-07

Description

Fahrzeugteile GmbH a Co.KG

Ketschendorfer Straße 38 - 48

86jÖ Coburg
F 2/86

Seil-Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge

Die Neuerung betrifft einen Seil-Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem von einer Seiltrommel-Einheit mit Handkurbelantrieb ausgehenden und in einer Seilschleife über wenigstens zwei Seilumlenkungen jeweils mit Umlenkwinkel kleiner 3 60° zur Seiltrommel-Einheit zurückgeführten Antriebsseil für ein an die Fensterscheibe angreifendes Mitnehmerelement, wobei der Bewegungssinn der Seilschleife zum Bewegungssinn der Handkurbel entgegengesetzt ist und wobei die Handkurbel über ein Antriebsritzel eine erste Seiltrommel antreibt, auf der eines der beiden Seilenden festgelegt ist.

Die Drehrichtung der Handkurbel zur Auf- und Abbewegung der Scheibe ist in aller Regel vorgegeben. Bei deutschen Kraftfahrzeugen beispielsweise ist die Handkurbel im Uhrzeigersinn anzutreiben, wenn die Scheibe gesenkt werden soll. Die Seiltrommel-Antriebseinheit kann im allgemeinen nur auf einer Seite der Seilumlenkungen angeordnet sein, da anderenfalls die Handkurbel zu weit hinter dem Fahrer

-2-

liegen würde. Um diese genannten Bedingungen zu erfüllen, muß der Bewegungssinn der Handkurbel dem Bewegungssinn der Seilschleife entgegengesetzt sein. Weiterhin soll bei der Führung des Seils um die Seiltrommel sowie die Seilumlenkungen vermieden werden, daß das Seil abwechselnd

s zu einer Seite und dann zur anderen Seite umgebogen wird, da diese Wechselbeanspruchung die Seilstandzeit verringert. Bei einem bekannten Seil-Fensterheber mit unmittelbarem Handkurbelantrieb der einzigen Seiltrommel

1Ö erfolgt eine Überkreuzung der beiden von der Seiltrommel ausgehenden Seilabschnitte unmittelbar anschließend an die Seiltrommel, um den gewünschten zum Bewegungssinn der Seilschleife entgegengesetzten Bewegungssinn der \

Handkurbel zu erhalten. Bei dieser Ausführungsform er- j

gibt sich jedoch ein Abbiegen des Seils in beiden \

Richtungen. Zur Vermeidung dieser Wechselbelastung ist es bekannt, den Umlenkwinkel der wenigste s zwei Seilumlenkungen größer als 360° festzulegen, so daß das Seil wiederum schleifenartig um die einzelnen Seilumlenkungen geführt ist. Die Richtung der Seilumbiegung ist nunmehr die gleiche wie die an der einzigen Seiltrommel. Es ergibt sich jedoch ein erhöhter Einbauraumbedarf, da diese Seilumlenkungen, z.B. an den beiden Enden einer Führungsschiene, entsprechend weit abstehen müssen, damit der zwischen den SeJ.lumlenkungen verlaufende Seilabschnitt in der gewünschten Lage nahe der Führungsschiene verläuft. Schließlich ist es an und für sich bekannt, zur Richtungsumkehr von Seiltrommel und Handkurbelantrieb ein mit der Handkurbel drehfestes Antriebsritzel an die !Seiltrommel angreifen zu lassen.

Die Aufgabe der Neuerung liegt darin, einen Seil-Fensterheber eingangs genannter .Art bereit zu stellen, welcher geringen Einbauraum erfordert und dabei Wechselbiegungen des Seils vermeidet.

-3-

Diefee Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Antriebsritzel eine zweite Seiltrommel antreibt, an der das andere Seilende festgelegt ist* Die Handkurbel ist mit dem Antriebsritzel drehfest verbunden, ggf. unter Zwischenfügung einer Schlingfederbremse oder dergl., so daß die beiden Seiltrommeln in entgegengesetzter Richtung drehen wie die Handkurbel. Das Seil wird beim Lauf um die beiden Seilumlenkungen in der selben Richtung abgebogen wie auf den beiden Seiltrommeln.

Die wenigstens zwei Seilumlenkungen mit Umlenkwinkel

K:leiner 360° (Seilrollen, Seilumlenkbügel oder dergl.) κ erfordern praktisch keinen zusätzlichen Einbauraum,

verglichen zu Seilumlenkungen mit Umlenkwinkel größer 360°.

15

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Neuerung ist vorgesehen, daß die Eingriffsstellen des Antriebsritzels an die beiden Seiltrommeln einander in Bezug auf die Ritzelachse diametral gegenüber liegen. Durch den aus dieser Anordnung resultierenden Momentenausgleich des zwischen den beiden Seiltrommeln angeordneten Antriebsritzels wird das Ritzellager von Kippmomenten im wesentlichen freigehalten. Das Ritzellager kann dementsprechend mechanisch schwächer dimensioniert werden ohne Einbußen an der Standzeit.

Die neuerungsgemäße Aufteilung in zwei Seiltrommeln, von denen jede nur eines der beiden Seilenden aufzunehmen hat, erlaubt es, die beiden Seiltrommeln dementsprechend axial kürzer zu bauen. Die entsprechende Dimension der Seiltrommel-Einheit kann dementsprechend reduziert werden. Der Einbauraum in Kraftfahrzeugtüren ist generell knapp bemessen, so daß kompaktere Bauform des Seil-Fensterhebers von Vorteil ist.

35

If» III t · ·

I It·*·· Il IVt · · I

ι ■ ·ιιι i * · *

'111 t · t it I· · ■

-4-

In Weiterbildung der Neuerung wird vorgeschlagen, daß die Achsen der Seiltrommeln in einer zur Heberichtung im wesentlichen parallelen Ebene liegen. Auf diese V7eise werden die Seilanlauf- bzw. -ablaufpunkte auf den beiden Seiltrommeln in Richtung parallel zur Hebe^ richtung voneinander entfernt mit der Folge garingerer Seilbeanspruchung, insbesondere bei Verwendung starrer Umlenkbügel.

Die Neuerung wird im folgenden an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung erläutert.

Ein Seil-Fensterheber 10 ist in der Figur als vereinfacht dargestellt, und zwar in Seitenansicht mit Buckrichtung von der Außenseite aus ins Fahrzeuginnere. Die zu hebende Fensterscheibe ist strichliert angedeutet und mit 12 bezeichnet* Ein Seil 14 greift an einen Mitnehmer 16 an, welcher über eine nicht darge-

Γ stellte Hebeschiene mit der Fensterscheibe 12 unmittel^

bar starr verbunden ist. Der Mitnehmer 16 ist an einer in Heberichtung (Doppelpfeil A) verlaufenden Führungsschiene 18 verschiebbar gelagert, an deren Enden jeweils eine Seilumlenkung 20, beispielsweise in Form einer Umlenkrolle bzw. eines starren Umlenkbügels, vorgesehen ist. Das Seil 14 ist in einer Schleife von einer Seiltrommel-Einheit 22 ausgehend über die beiden Seilumlenkungen 20 und zurück zur Seiltrommel-Einheit 22 geführt.

Die Seiltrommel-Einheit umfaßt zwei an einer Grundplatte 24 gelagerte Seiltrommeln 26 (untere Seiltrommel) und 28, die von einem Handkurbelantrieb 30 gleichzeitig angetrieben werden.

Der Handkurbelantrieb 30 besteht im dargestellten Aus-

-ΞΙ führLingsbeispiel aus einer strichliert, da in der Figur nicht sichtbar, angedeuteten Handkurbel 32, die ein Antriebsritzel 34 antreibt und hierzu entweder starr oder über eine Kupplung, insbesondere Klauenkupplung mit Schiingfederbremse, mit dem Antriebsritzel 34 verbunden ist. Das Antriebsritzel 34 greift aneinander diametral gegenüberliegenden Stellen jeweils in ein Zahnrad 36 ein, welches drehfest mit jeweils einem der beiden Seiltrommeln 26 und 28 ver— bunden ist. Die beiden Achsen 38 der beiden Seiltrommeln 26 und 28 sowie die Achse 40 des Antriebsritzels 34 liegen in einer gemeinsamen zur Heberichtung A parallelen Ebene.

Wie die Figur zeigt, ergibt sich ein Senken der Fensterscheibe, sobald die Handkurbel 32, von der Fahrzeuginnenseite aus gesehen, im Uhrzeigersinn gedreht wird. Entsprechende Richtungspfeile sind in der Figur eingezeichnet. Ferner erkennt man, daß das Seil 14 stets in der selben Richtung umgebogen wird, wenn es am Ende der insgesamt drei geradlinig verlaufenden Abschnitte um die Seilumlenkungen 20 geführt wird bzw. auf die entsprechende Seiltrommel 26 bzw. 28 aufgewickelt wird.

Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel, mit zwischen Seiltrommel-Einheit 22 und Seilumlenkung 20 jeweils frei verlaufendem Seilabschnitt, kann auch eine Führung dieser Seilabschnitte in diesem Bereich innerhalb von Bowdenzug-Hüllen vorgesehen sein. Auch kann das Seil z.B. an einen Hebearm eines Gestänge-Fensterhebers angreifen.

Hervorzuheben ist die kompakt- ; nuform der Seiltrommel-Einheit 22, insbesondere in Richtung senkrecht zur Zeichenebene der Figur, da jede Seiltrommel im Prinzip

t * · » my

• m * *

• * m · · iti

-6-

lediglich eine dem Fensterheber-Hub entsprechende Anzahl von Seiltrommel-Omfangsnutwindungen aufzuweisen braucht. Auch ist die Lagerbelastung des Antriebsritzellagers aufgrund des Momentenausgleichs wesentlich reduziert.

Der Einsatz zweier, über ein einfaches Stirnradgetriebe angetriebener Seiltrommeln ermöglicht zusätzlich einfacb-3 Geschwindigkeitsvariationen durch den Einsatz verschiedener auswechselbarer Standard-Bauteile, wie Antriebs-Ritzel und Ritzel bei gleichbleibenden Trommelbauteilen.

Der Einsatz dieses Hebers mit manuellem Ritzelantrieb ermöglicht zusätzlich einen relativ leichten Austausch des manuellen Kurbeltriebes durch einen bekannten Ritzelmotorantrieb (Modulbauweise).

t . . ι

i
I

Claims

Patentanwälte .Öi^c-'I^G· 5rf.:WsiQiMjvNN, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke

Dipl.-Ing. R A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber Dr.-Ing. H. Liska, D1PL.-PHYS. Dr. J. Prechtel

PREwe 8000 MÜNCHEN 86 £4· JUftj 1986

POSTFACH 860 820

MÖHLSTRAS3E 22 TELEFON (0 89) 9803 52 TELEX 522621 B TO S β TELEGRAMM PATENTWEICKMANN MÖNCHEN

Fahrzeugteile GmbH 8 Co.KG
Ketscherdorfer Straße 38 - 48

Coburg
F 2/86

Seil-Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge

Schutzansprüche

Seil-Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem von einer Seiltrommel-Einheit mit Handkurbelantrieb ausgehenden und in einer Seilschleife über wenigstens zwei Seilumlenkungen jeweils mit Umlenkwinkel kleiner 360° zur Seiltrommel-Einheit zurückgeführten Antriebsseil für ein an die Fensterscheibe angreifendes Mitnehmerelement, wobei der Bewegungssinn der Seilschleife zum Bewegungssinn der Handkurbel entgegengesetzt ist und wobei die Handkurbel über ein Antriebsritzel eine erste Seiltrommel antreibt, auf der eines der beiden Seilenden festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet , daß das Antriebsritzel (34) eine zweite Seiltrommel (26 bzw. 28) antreibt, an der das andere Seilende festgelegt ist»

ff I I I I i t t t

IiI Il

• t · r· C • ·

-2-
2. Seil-Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Eingriffsstellen des Antriebsritzels (34) an die beiden Seiltrommeln (26,28) einander in Bezug auf die Ritzelachse (40) diametral gegenüber liegen.
3. Seil-Fensterheber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Achsen (38) der Seiltrommeln (26,28) i.n einer zur Heberichtunq (A) im wesentlichen parallelen Ebene liegen.
Seil-Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß das Antriebsritzel (34) an einer die Seiltrommeln (26,28) drehbar lagernden Grundplatte (24) auswechselbar drehgelagert ist.
5. Seil-Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der Handkurbelantrieb an einer Grundplatte (24) gegen einen Ritzelmotorantrieb austauschbar gehaltert ist.

ι ι

I lit

t i ι

ti I