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Seitenteil für aus Einzelteilen zusammengesetzte Wagenkästen, insbesondere
für Kraftfahrzeuge Bei Ganzstahlwagenkästen wird die Teilung für die Einzelteile
nach rein konstruktiven Gesichtspunkten beispielsweise so gewählt, daß Tiefziehprozesse
vermieden werden, wobei die Größe der Einzelteile eine geringere Rolle spielt, da
der notwendige Preßdruck für das an sich dünne Stahlblech in beliebiger Höhe zur
Verfügung steht.
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Bei aus Preßteilen zusammengesetzten Wagenkästen aus nicht metallischen
Baustoffen richten sich die Teilfugen nach dem zur Verfügung stehenden Preßdruck,
und dieser ist wiederum abhängig von der Art des zur Verwendung kommenden Baustoffes.
Durch die vorhandene Presse wird demnach die Größe des Preßstücks bestimmt, das
bei den hohen Kosten für die Gesenke in großer Auflage hergestellt werden muß. Dabei
sind kleinere Teile, wie innere Verzierungsleisten, Armaturen u. dgl. ohne Schwierigkeiten
einheitlich für verschiedene Gattungen von Fahrzeugen zu verwenden. Bei größeren
Stücken, insbesondere bei Teilen des Fahrzeugaufbaus, ist dagegen das in Übereinstirnmungbringen
größerer Wandteile für verschiedene Wagengattungen schwierig. Bisher war es üblich,
für solche verschiedene Gattungen auch verschiedene Gesenke zu beschaffen, wodurch
die Massenherstellung verteuert wurde.
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Die Erfindung schafft ein Seitenteil für aus Einzelteilen zusammengesetzte
Wagenkästen, und
das Neue besteht darin, daß das - den Hinterradkasten
begrenzende oder aufnehmende Seitenteil aus vorzugsweise geschichtetem Kunstharzpreßstoff
besteht und für kurze (zweitürige) und längere (viertürige) Wagenkästen gleicheAbmessunigen
aufweist. Damit wird: ietann idie Anfertigung mehrerer Gesenke für @dies-es durch
seine Größe und seine Gestaltung an sich teure Seitenteil vermieden. Für sämtliche
Wagengattungen, nicht nur nach ihrer äußeren Einteilung in Kabriolett, Limousine
u. dgl., sondern auch nach ihrer Größe sind stets die gleichen Seitenteile verwendbar,
wobei die Größe so bemessen ist; daß der zur Verfügung stehende Preßdruck ausreicht.
Damit werden weiter die Kosten der Massenherstellung äußerst vermindert.
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Als weitere wertvolle Ausgestaltung erhält dabei das Seitenteil Lagerungen
für die Türscharniere und Ränder für Anschlußteile oder Türen. Der Vorteil ist hierbei
der, daß Gesenke zur Herstellung der Seitenteile benutzbar sind, die je nach dem
gewünschten Verwendungszweck nicht geteilt ausgebildet zu werden brauchen, denn
solche Gesenkteilungen veruneinheitlichen den Preßdruck. Die Gesenke versehen die
Seitenteile in jedem Falle mit Türscharnierlagerstellen, gleichgültig, ob die Seitenteile
an eine Tür oder an ein festes Zwischenstück anschließen.
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Nach der Erfindung sind weiterhin bei dein Seitenteil für sämtliche
Wagengattungen auch die zum Anschluß der Tür notwendigen Durchbrechungen für die
Türscharniere und für einen gehäuselosen Fahrtrichtungsanzeiger mit eingepreßt,
vorzugsweise unter Verdecken der Durchbrechungen durch.dünne Kunstharzschichten.
Damit ist auch für diese Durchbrechungsstellen, insbesondere für die Türscharnieröffnungen,
die Möglichkeit gegeben, das Gesenk unverändert zu lassen. Die dünne Schicht gibt
der Wand bei Nichtanschließen der Tür =an dieser Stelle noch die genügende örtliche
Festigkeit, andererseits ist sie leicht mit dem Hammer oder mit einer anderen beliebigen
Vorrichtung herauszuschlagen.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der vordere
Unterrand des Seitenteils mit einem eingepreßten Absatz versehen ist, der sowohl
zum Anschließen eines in diesen Absatz passenden Zwischenteils als auch zum Anschlagen
der Tür benutzbar ist. Der die Fahrtrichtungsanzeigeröffnung aufnehmende obere Rand
ist dabei glattflächig ausgebildet und ist dann sowohl zum Anschließen eines Zwischenstücks
als auch zum Festhalten- des Fensterführungsrahmens oder als Dichtungsfläche für
ein tierausschwenkbares Seitenfenster benutzbar.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel,
und zwar zeigt Abb. i ein Seitenteil in Ansicht, Abb. 2 einen Schnitt nach Linie
II-II der Abb. r, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Abb. i, Abb. 4 ein
:in einen kurzen. Wagenkasten eingebautes Sßitenteiil gemäß Abb. i und Abb. 5 ein
in :einen -längeren Wagenkasten eingebautes Seitenteil gemäß Abb. i.
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Nach Abb. i bis 5 besteht das Seitenteil i aus einem einstückig gepreßten
Teil aus geschichtetem Kunstharzpreßstoff, wobei die Schichtung durch Gewebeeinlagen
oder vorzugsweise durch übereinandergelegte Papierschichten erreicht ist. Als Bindemittel
für die einzelnen Schichten dienen übliche Kunstharze. Zur Herstellung des Seitenteils
dient ein Stahlgesenk und ein zugehöriger Stempel. Der Preßdruck beträgt ungefähr
300 his 40o kg/em2, und zwar ist der hohe Preßdruck eine "Folge des verwendeten
Schichtmaterials, das bei dem fertigen Stück eine sehr hohe Schlagbiegefestigkeit
aufweist, die zwischen 25 bis 3o kg/cm2 liegt. Je nach der Größe der zur Verfügung
stehenden Presse ist die innere Radkastenwand 2 des Seitenteils einstückig an das
übrige Teil mit angepreßt oder, wie in Abb. 3 veranschaulicht, gesondert eingesetzt,
und zwar an einen Rand 3 des Seitenteils, der der Form des Radeinbaus folgt. Das
Teil :2 kann dabei auch aus dünnem Blech oder sonstigem Material bestehen. Alle
übrigen Einzelheiten des Seitenteils sind durch den Preßvorgang hergestellt, so
der Außenrand 4 und der Fensterrahmen. 5 .der im ,gezeigten Beispiel mit einer winkeligen
Abbiegung 6 versehen ist, die aber auch fehlen kann. In den Rand q. ist ein Absatz
7 eingepreßt. Dieser dient zum Anschließen eines in Abb. 4 dargestellten Zwischenstücks
8, dessen Rand 9 mit einer in den Absatz 7 passenden Kante io versehen ist. Der
obere Vorderrand des Seitenteils ist, wie in Abb. 2 gezeigt, glattflächig ausgebildet
und an ein gleichfalls mit glattem Randversehenes Zwischenstück anpaßbar, oder dieser
Rand 4 der Abb. 2: dient zum Führen des Fensterführungsrahmens ii (Abb. 5) oder
zum Führen eines schwenkbaren Seitenfensters 1.2 (Abb, 4). In das Seitenteil i sind
an dem Vorderrand vier Durchbrechungen 13 für Türscharniere 14 mit eingepreßt,
und zwar vorzugsweise so, daß an dem Preßstück eine dünne Schicht 15 erhalten bleibt,
die bei Nichtanschließen des Türscharniers 14 die Öffnungen 13 verdeckt. Der Oberteil
des Seitenteils i wird von der öffnung 16, die zur Aufnahme des Seitenfensters dient,
und von dessen Umrandung i7 gebildet. In dem zwischen der Seitenfensteröffnung und
dem vorderen Rand 4 liegenden Raum ist eine Durchbrechung 18 zur Aufnahme des Fahrtrichtungsanzeigers
mit eingepreßt, und zwar vorzugsweise ist auch hier eine dünne obere Schicht, wie
in Abb. 2 bei i9 gezeigt, erhalten, die zweckmäßig aus reinem Kunstharz ohne Papierschichten
besteht und leicht zu entfernen ist, für den Fall, daß der Winker vorn im Fahrzeug
angebracht werden soll. Der Fahrtrichtungsanzeiger ist hierbei gehäuselos auszubilden,
da seine sämtlichen Lagerungsteile und die dazu notwendigen Ansätze in dem Preßstück
mit eingepreßt werden können, wobei der Baustoff gleichzeitig eine gute Isolation
für elektrische Anschlüsse u. dgl. bildet.
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Abb. 4 zeigt die Verwendung des Seitenteils in einem zweitürigen Wagenkasten.
Der Wagenkasten
besteht hierbei aus mehreren Einzelteilen, die an
ihren Seitenrändern mittels Schrauben oder sonstiger Verbindungsmittel miteinander
verbunden sind und in gleicher Weise an die Ränder des Seitenteils i anschließen.
Im dargestellten Beispiel ist eine Tür 2o nicht an das Seitenteil i angeschlossen,
sondern an das zwischengesetzte Stück 8., und dementsprechend sind die Durchbrechungen
für die Türscharniere 21 in dem Zwischenstück vorgesehen, während die Durchbrechungen
13 des Seitenteils i durch eine dünne Kunstharzschicht verdeckt sind. Der obere
Teil des Randes 4 dient hierbei zum Anliegen gegen das schwenkbare Seitenfenster
12, das in dein Zwischenstück und im Dachrand des Fahrzeugs gelagert ist. Der Fahrtrichtungsanzeiger
ist hier in der Öffnung 18 des Seitenteils i gehäuselos untergebracht. Die Verbindung
zwischen Zwischenstück 8 und Seitenteil i geschieht zweckmäßig durch Stahlbolzen
oder Stahltreibschrauben, die den Rand 4 mit dem Rand 9 des Zwischenstücks verbinden,
wobei die überstehende Kante io als Anlage dient.
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In Abb. 5 ist das gleiche Seitenteil i bei einem viertürigen Wagenkasten
verwendet. Hier dienen die Öffnungen 13. zur Aufnahme der Türscharniere 14 der hinteren
Tür 22, der Absatz 7 dient zum Anschlagen der Tür. Die obere glatte Fläche des Randes
,4 dient zum Führen des Fensterführungsrahmens 1i. Auch hier ist der Fahrtrichtungsanzeiger
gehäuselos in der Öffnung 18 untergebracht. Der Rand 4 des Seitenteils i weist bei
.allen Verwendungszwecken an den in Abb. 3 dargestellten Anschlußpunkten der Türscharniere
Verstärkungen 23 auf, die die Festigkeit des Randes an diesen hochbeanspruchten
Stellen, an denen die Türscharniere 14 mittels Schraubbolzen angeschlossen sind,
erhöhen. Sie sind dann auch bei dem Zwischenstück nach Abb. 4 vorhanden, bei dem
die Türscharniere fehlen, und können dann zur Aufnahme der Verbindungsschrauben
dienen oder unausgenutzt bleiben.
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Falls die Festigkeit an irgendeiner Stelle der Wandfläche des Seitenteils
nicht ausreichen sollte, können an der Wandfläche selbst oder an sonstigen Teilen
Verstärkungsrippen oder sonstige Verstärkungen vorgesehen sein, die ebenso wie die
Verstärkungen 23 an den Türscharnierangriffspunkten auf das übrige Material aufgelegt
sind und durch den Preßvorgang mit dem Grundbaustoff verschweißt sind.