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Verfahren und Vorrichtung zur Oberführung von verdünnter Abfallschwefelsäure
in hochkonzentrierte Säure Bei vielen Verfahren der chemischen Großindustrie entstehen
Schwefelsäure enthaltende Abfallprodukte, die mehr oder weniger organische Substanz
als Verunreinigungen enthalten und dementsprechend teils in Form verdünnter Schwefelsäure,
teils in Form von Säureharzen, Säureteeren oder Säureschlamm vorliegen.
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Bei der Wiedergewinnung der Schwefelsäure aus diesen Abfallprodukten
ist man verschiedene Wege gegangen. Der nächstliegende, aber zugleich umständlichste
und zeitraubendste war der der direkten Konzentrierung. Dieser setzt eine von organischen
Verunreinigungen freie verdünnte Säure als Ausgangsprodukt voraus, die bei Säureschlämmen
u. dgl. erst mit Hilfe von Dampf oder Wasser zur Abtrennung der Schwefelsäure vom
Hauptteil der harzigen Bestandteile gewonnen werden mußte. Außerdem läßt sich auf
diese Weise nur eine Konzentrierung bis zu einer bestimmten Höchstkonzentration
durchführen.
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Weitere Verfahren. benutzten für die Reinigung den Weg über das Schwefeldioxyd,
das durch thermische oder Reduktionsspaltung aus der Abfallsäure gewonnen wurde.
Verdünnte Schwefelsäure wurde beispielsweise auf einer beheizten Unterlage zersetzt,
die S02 haltigen Gase gereinigt und getrocknet und nach einem bekannten Verfahren
auf Schwefelsäure aufgearbeitet. Die Erhitzung in außenbeheizten Gefäßen wurde gewählt,
um die Verdüinnung, die durch ein verbrennendes zusätzliches Heizmittel eintreten
würde, zu beheben; aber hierbei bildeten die in .der Schwefelsäure enthaltenen
organischen
Stoffe koksartige Produkte, die ,durch Verkrusten ider Gefäße zu Störungen führten.
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Nach weiteren Verfahren wurden Säureharz und/ oder Abfallsäure in
einem Drehrohrofen verbrannt und die nassen S02-haltigen Gase mit Hilfe von Vanadinkontakten
auf konzentrierte Schwefelsäure aufgearbeitet. Hierbei wurde vorzugsweise in das
sich im Drehrohr fortbewegende verbrennende Säureharz Abfallschwefelsäure eingespritzt.
und mitverbrannt. Auch konnte Säureharz allein im Drehrohr verbrannt und aus den
Gasen Schwefelsäure gewonnen werden. Nach diesem Verfahren wurde auch bereits eine
Abfallsäure allein verbrannt, die einen so hohen Gehalt an organischen Bestandteilen
enthielt, daß außer dem für die Reduktion der Schwefelsäure zu S02 benötigten noch
ein diese übersteigender überschuß an Reduktionsmittel vorhanden war. Hierbei war
außerdem nach -den Angaben der Patentschrift noch zusätzlich Brennstoff zur Erhitzung
und Aufrechterhaltung des Spaltprozesses erforderlich, und man gelangte zu an S02
sehr verdünnten Gasen (Patentschrift 60775r). Es wurde daher das Spaltverfahren
der Schwefelsäure in S02 weiterhin so vorgeschlagen, daß eine gleichzeitige Verbrennung
von schwer verbrennbaren Abfallstoffen, wie Säureharzen oder erschöpften Bleicherden,
zusammen mit Abfallsäuren in der Weise erfolgte, daß im Drehrohr zunächst eine Entgasung
:des Brennstoffes und/oder der Abfallstoffe zu Koks und beim Fortschreiten desselben
im Rohr seine Verbrennung eintritt, die rückstrahlend die erforderliche Wärme für
die Entgasung und für die Verdampfung der gleichzeitig aufgegebenen Abfallsäure
lieferte. Die verdampfte Säure wurde dann in der Verbrennungszone des Kokses zu
S02 zersetzt. Hierbei kann ein Teil des entstandenen Kokses ausgetragen werden,
um die S02 haltig@n Gase nicht unnötig weit zu verdünnen (Patentschrift 626 q.51).
Bei diesen Verfahren, bei denen im Drehrohr ein Koksbett die Verbrennungs- und Spaltwärme
für die Abfallsäure liefert, war bereits die Abfallsäure in den erhitzten Raum eingespritzt
worden (Patentschrift 627 3:27). Ein Verbrennen von Gemischen von Abfallsäure und
Heizölen unter Zusatz von Alkalien in Zerstäuberbrennernhatte sich dagegen als ungeeignet
erwiesen, ,da dabei verhältnismäßig große Ölmengen ,erforderlich waren, damit das
Gemisch überhaupt brannte und dann aber dieBrennergase zu arm an S02 wurden (Patentschrift
627 327, S.2).
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Bei der Aufarbeitung von Säureschlamm war außerdem ein Verfahren bekannt,
bei dem der Säureschlamm in eine Verbrennungskammer zerstäubt und dort oberhalb
50o°, vorzugsweise bei etwa 700°, mit Luft verbrannt wird, wobei zusätzlich Ölfeuerung
angewandt werden. kann (amerikanische Patentschrift 1459 084) Soweit bei diesen
bekannten Verfahren eine Reduktion von Schwefelsäure und nicht nur eine rein thermische
Zersetzung eintritt, handelt es sich um mit dem Kohlenwasserstoff chemisch beispielsweise
in Form von Sulfosäuren verbundene Schwefelsäure. Ihre Reduktion zu S02 verläuft
leichter als die Reduktion von Schwefelsäure mit zugemischtem Reduktionsmittel.
Bei den Säureharzen liegt die Schwefelsäure sogar im wesentlichen; wenn nicht überhaupt
in gebundener und chemisch veränderter Form als Sulfogruppe oder saurer Ester od.
ä. vor. Zur Reduktion des S02 aus wäßrigen Schwefelsäuren ist ein ganz anderes Energiepotential
nötig als bei der Gewinnung von .den zuvor genannten organischen Verbindungsformen
der Schwefelsäure.
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-Die Erfindung betrifft die Überführung von verdünnter, keine oder
wenig ,als Reduktionsmittel geeignete organische Substanz enthaltender Schwefelsäure
in hochkonzentrierte Säure über S02, das nach Trocknung in an sich bekannter Weise
in hochkonzentrierte Säure oder Oleum übergeführt wird. Bei dem Verfahren gemäß
Erfindung werden, wie bei der Aufarbeitung von Säureschlamm bekannt, die Reaktionsteilnehmer,
also Säure und Reduktionsmittel bzw. Brennstoff, in feinverteilter Form eingeführt,
in S02 übergeführt, das erhaltene Gas-Dampf-Gemisch z. B. durch Temperaturerniedrigung
von Wasser befreit und das S02 in Schwefelsäure übergeführt.
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Die Erfindung betrifft also die Anwendung des an sich bei Säureschlämmen,
also Abfallsäuren mit hohem Gehalt an gebundener organischer Substanz, bekannten
Verfahrens auf solche Abfallsäuren, -die selbst keine oder wenig als Reduktionsmittel
geeignete organische Substanz enthalten. Solche Säuren werden mit der zur Reduktion
erforderlichen Menge Reduktionsmittel in einen Reaktionsraum in feinverteilter Form
eingeführt, wobei gleichzeitig durch Verbrennung eines in feinverteilter Form eingeführten
geeigneten Brennstoffs für Aufrechterhaltung der zur Reaktion notwendigen Temperatur
gesorgt wird. Hierdurch wird erreicht, daß ohne Schaffung eines Koksbettes die Aufarbeitung
der Abfallsäure zu einer zur Durchführung des Kontaktprozesses ausreichenden Konzentration
an S02 in den Abgasen führt, weil man die Bemessung der zuzusetzenden Reduktions-
und Brennstoffe auf das chemisch und thermisch erforderliche Maß abstimmen kann.
Es war nicht vorauszusehen, daß ein solcher Spaltprozeß für solche verdünnten Abfallsäuren
durchführbar ist, da für ihn entweder ein Koksbett oder überschüssige, chemisch
mit der Schwefelsäure verbundene organische Substanz für erforderlich gehalten und
die Verbrennung eines Gemisches von Abfallsäure und Heizöl zur Gewinnung von Schwefelsäure
für praktisch nicht durchführbar -gehalten wurde.
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Als Reduktionsmittel können bei dem neuen Verfahren z. B. kohlenstoffhaltige
Stoffe, vorzugsweise in Dampf- oder Gasform, wie Leuchtgas, Koksofengas, Generatorgas
u. dgl., oder auch feste oder flüssige Stoffe, wie Kohlenstaub, Paraffinöl, Teeröl
u. dgl., in feinverteilter Form oder auch elementarer Schwefel in Dampfform oder
feinverteilter flüssiger Form verwendet werden.
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Als gasförmige Reduktionsmittel sollten vorteilhaft solche mit nicht
weniger als looo WE; zweckmäßig
solche mit einer Wärmeleistung
zwischen iooo und 5ooo WE, angewendet werden.
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Die Einwirkung des Reduktionsmittels auf die Säure erfolgt zweckmäßig
bei Temperaturen zwischen etwa 60o und iooo°, vorteilhaft bei solchen zwischen
700 und goo°.
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Im allgemeinen wird es sich empfehlen, die Säure nicht mit ihrem anfänglichen
Gehalt an Wasser, z. B. von etwa 35 % Wasser, der Reduktion zu unterwerfen, sondern
sie zunächst von der größten Menge des Wassers, z. B. bis auf einen Gehalt von etwa
So bis 9o °/o H. S04, durch Verdampfung zu befreien.
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Bei einer solchen Vorkonzentrierung müssen nicht die gleichen Nachteile
wie bei den bekannten Eindampfverfahren in Kauf genommen werden, da die Konzentration
nicht die Höhe wie bisher zu erreichen braucht und die Hauptschwierigkeiten bei
den Eindampfverfahren erst im letzten Stadium eintreten.
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Diese Vorkonzentrierung wird insbesondere dadurch vorteilhaft, daß
es möglich ist, eine direkte Beheizung unter Nutzbarmachung von Abgasen des Reduktionsprozesses
durchzuführen. Man verfährt hierbei vorteilhaft derart, daß man diese heißen Gase
von unten nach oben durch einen schachtförmigen Raum, z. B. einen in üblicher Weise
mit Füllkörpern ausgesetzten Turm, hindurchströmen läßt, durch den die zu, konzentrierende
Ausgangssäure von oben nach unten in auf irgendeine bekannte Weise erzielter feiner
Verteilung hindurchgeführt wird.
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Zwecks Erzielung der für die Reduktion der Säure benötigten Wärme
führt man beispielsweise in den Reduktionsraum neben einem entsprechenden Überschuß
des Reduktionsmittels eine für die Verbrennung eines Anteils des Reduktionsmittels
ausreichende Menge von Sauerstoff, z. B. in Form von Luftsauerstoff, ein. Es kann
auch das für die Reduktion der Schwefelsäure benötigte Reduktionsmittel getrennt
von dem für die Wärmelieferung durch zusätzliche Verbrennung benötigten Reduktionsmittel
in den Reduktionsraum eingeführt werden.
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Auch kann der benötigte Wärmeaufwand erfindungsgemäß ganz oder teilweise
dadurch. bestritten werden, daß man die in den Reduktionsraum eingeführten Gase
ausreichend vorwärmt, gegebenenfalls unterWärmeaustausch mit den aus demReduktionsraum
entweichenden Gasen oder auch dadurch, daß man reduzierende Gase z. B. eines Generators
unmittelbar mit der erhöhten Temperatur, mit der sie bei der Erzeugung anfallen,
in den Reduktionsraum einführt.
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Die Menge des Reduktionsmittels wird zweckmäßig so bemessen, daß das
erhaltene Gas neben dem in Freiheit gesetzten Wasserdampf praktisch keinen Sauerstoff,
kein überschüssiges Reduktionsmittel und höchstens nur sehr wenig S03 enthält.
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Durch Abkühlung z. B. bis auf etwa 30° wird dem Abgas des Reduktionsprozesses
alsdann das darin enthaltene Wasser entzogen, wobei seine Wärme zur Aufwärmung von
Reaktionskomponenten, z. B. des zugeführten reduzierenden Gases, oder zur Vorkonzentrierung
der Säure ausgenutzt werden kann.
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Nach Zuführung einer zur Oxydation des vorhandenen S 02 zu S 03 ausreichenden
Menge von Luft oder von Sauerstoff in anderer Form und Trocknung des Gases wird
dieses schließlich in einer bekannten Kontaktanlage auf Monohydrat oder Oleum verarbeitet.
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Die Durchführung des vorbeschriebenen Reduktionsverfahrens kann erfindungsgemäß
mit Vorteil z. B. erfolgen in einem aufrecht stehenden, z. B. mit säurefestem Mauerwerk
ausgekleideten Schacht.
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In dem oberenTeil des Schachtes sind zweckmäßig in tangentialer Richtung
angeordnete Stutzen für das Einleiten des einzuführenden Gases angebracht, wobei
durch die tangentiale Anordnung eine für die Vermischung der zugeführten Reaktionskomponenten
und somit für die Beschleunigung der Umsetzung besonders günstige Wirbelwirkung
in dem schachtförmigen Reduktionsraum erzielt wird. Durch die erwähnten Zuführungsstutzen
kann gleichzeitig miteinander oder im Gemisch miteinander das reduzierende Gas sowie
das zur Wärmelieferung durch Verbrennung eines Teiles des reduzierenden Gases benötigte
oxydierende Gas, wie z. B. Luft, in die Brennkammer eingeführt werden, wobei man
an Stelle von reduzierendem Gas ganz oder teilweise auch feinverteilte feste und/oder
flüssige Reduktionsmittel, wie Kohlenstaub, feinversprühtes Teeröl oder Schwefel
in feinverteilter Form, z. B. im Strom eines inerten Gases, in die Brennkammer einführen
kann.
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Die Zuführung der zu reduzierenden Schwefelsäure erfolgt vorteilhaft
von der Decke der Brennkammer aus mittels bekannter Verteilungsvorrichtungen. Die
Zuführung dieser Säure kann ganz oder teilweise auch in Verbindung mit .der Zuführung
von reduzierendem und/oder oxydierendem Gas, gegebenenfalls in Verbindung mit der
Zuführung von festen oder flüssigen, in dem Gas und/oder der Säure feinverteilten
Reduktionsmitteln, wie z. B. Kohlenstaub oder sonstigen organischen Bestandteilen,
durch Eindüsen in den Strom dieses Gases erfolgen.
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Die Bemessung der dem vorbeschriebenen Reduktionsschacht zugeführten
Reaktionskomponenten erfolgt so, daß durch die sich in dem Reduktionsschacht abspielenden
Verbrennungsvorgänge die Temperatur in demselben mindestens in einer Teilzone auf
der erwünschten Höhe von etwa 60o bis 100o°, vorteilhaft von 70o bis 90o°, dauernd
erhalten wird.
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Es ist möglich, z. B. im unteren. Teil Füllkörper zu verwenden, die
aus einem die Reduktion der Schwefelsäure begünstigenden Stoff hergestellt oder
mit einem derartigen Stoff oder derartigen Stoffen überzogen und/oder imprägniert
sein können.
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Die Hindurchführung der Gase und der Säure durch den Reduktionsschacht
im Gleichstrom in der beschriebenen Weise bietet zunächst den Vorteil, daß eine
besonders glatte und vollständige Verdampfung
der Säure erzielt
wird und ein Verspritzen von Säure durch Aufeinanderprallen von Flüssigkeit und
Gas nicht erfolgen kann. Auch kann der Verdampfungsraum klein gehalten werden, weil
die Säure mit dem Gas unmittelbar an der heißesten Stelle in Berührung tritt. In
konstruktiver Beziehung ist diese Arbeitsweise von besonderem Vorteil insofern,
als sie ermöglicht, die Säure an einer verhältnismäßig kalten Stelle der Wand in
den Reduktionsraum einzuführen. Die Einführung von oben, insbesondere von der Decke
des Reduktionsraumes bzw. der in seinem oberen Teil vorhandenen Brennkammer aus,
bietet ferner den Vorteil, daß man die Zuführungsorgane für -die Säure senkrecht
anordnen kann.
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In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung geeignete Vorrichtung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i in einem senkrechten Längsschnitt nach A-B der Fig.2 und Fig.2
in einem Horizontalschnitt nach C-D der Fig. i -schematisch eine Ausführungsform
des Reduktionsschachtes, während Fig.3 diese Anordnung in Verbindung mit den weiteren
Vorrichtungen. für die Durchführung des Gesamtverfahrens ebenfalls in schematischer
Darstellung zeigt.
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Es ist darin i der zweckmäßig- mit einer Ausmauerung aus säurebeständiger
Schamotte oder aus einem sonstigen in gleicher Weise gegenüber der Einwirkung von
Hitze wie auch von Säure beständigen Werkstoff versehene schachtförmige untere Teil
des Reduktionsraumes, in dem auf Rosten 2 und 3@ Schamottebrocken, durch Schraffierung
angedeutet, gelagert sein können. An diesen Schacht schließt sich nach oben eine
etwas erweiterte, ebenfalls mit einer säurefesten und hitzebeständigen Ausmauerung
versehene leere Brennkammer q. an. 5 ist ein in tangentialer Richtung in diese Brennkammer
ausmündender Stutzen -zur Zuführung von Brennstoff in Verbindung mit durch eine
Düse 6 nach Art üblicher Gebläsebrenner eingeblasener Luft oder einem sonstigen
sauerstoffhaltigen Gas. 7 ist ein ebenfalls in tangentialer Richtung 'in die Brennkammer
einmündender Stutzen für die Zuführung von Reduktionsgas bzw. von, feinverteiltem
festem oder flüssigem Brennstoff im Strom eines reduzierenden oder inerten Gases.
An Stelle nur je eines Stutzens 5 und 7 für das Verbrennungsgas und das Reduktionsgas
können auch mehrere derartige Stutzen vorgesehen sein. Auch kann das für die Reduktion
der Schwefelsäure verwendete Gas oder feinverteilte feste oder flüssige Reduktionsmittel
statt durch einen besonderen Stutzen oder durch besondere Stutzen auch durch denselben
Stutzen wie das Verbrennungsgas eingeführt werden. Für die Einführung fester oder
flüssiger Brennstoffe in feinverteilter Form können beliebige, an sich bekannte
Verteilungsvorrichtungen, z. B. nach Art der bei Ölbrennern üblichen Vorrichtungen
u.dgl., vorgesehen sein. 8 ist eine Zuführung für die zu reduzierende Schwefelsäure,
.die mit einer in- der Zeichnung nicht dargestellten Vorrichtung zur feinen Verteilung
der Säure versehen ist. g und io bedeuten die Lötstellen von au den betreffenden
Stellen zur Temperaturkontrolle eingeführten Thermoelementen.
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14 ist ein Auslaß für das Abgas des Reduktionsprozesses.
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In Fig. 3 ist wieder i der schachtförmige Teil des Reduktionsofens
mit der oben angeschlossenen Brennkammer q., der die zu reduzierende Säure z. B.
mit einem Gehalt von go bis 95 % Hz S04 bei 8 durch die Leitung ii aus dem Konzentrationsturm
12- zugeführt wird, in den die verdünnte Ausgangssäure z. B. mit einem Gehalt von
65 % H2 S04 von oben bei 13 eintritt.
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Das aus dem Reduktionsschacht i unten bei 14. austretende Gas, das,-etwa
98% der zugeführten Säure in Form von: S02 sowie Wasserdampf, Spuren von CO und
Wasserstoff enthält, wird über die Leitung i s bei 16 unten in den Turm 12 eingeführt,
den es im Gegenstrom zu der von oben in feiner Verteilung z.:B. über Füllkörper
niederrieselnden verdünnten Ausgangssäure durchströmt, wobei es dieser Säure den
größten Teil des darin enthaltenen Wassers entzieht und sodann mit dieser Wassermenge
in Dampfform beladen bei 17 am oberen Ende des Turmes 12 austritt.
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In dem Kühler 18 wird das von 17 über Leitung ig kommende, mit Wasserdampf
beladene Gas z. B. bei etwa 30° von der größten Menge des darin enthaltenen Wassers
befreit, das bei 31 gemeinsam mit der gleichzeitig niedergeschlagenenHauptmengedes
im Gas etwa noch vorhandenen S 03 abgeführt werden kann, worauf das Gas über Leitung
32 durch ein elektrostatisches Hochspannungsfeld 20 zwecks Abscheidung der in ihm
noch vorhandenen Reste von S03 in Form von H2 S04 dhindurchgeführt wird, nachdem
ihm durch Leitung :2 i die zur überführ ung des darin enthaltenen S02 in S03 notwendige
Menge von Sauerstoff z. B. in Form von Luft zugeführt worden ist. Aus 2o gelangt
das von S03 befreite Gas sodann über Leitung 22 in .die Trockenvorrichtung 23, um
über die für die Gasbewegung dienende Vorrichtung 2q., wie z. B. einen Ventilator,
ein Gebläse oder eine Pumpe, über Leitung 25 in einen Kontaktapparat 26 z. B. bekannter
Bauart einzutreten. 27 ist ein Kondensator für das im Kontaktapparat 26 gebildete
S03, dem das Abgas des Kontaktapparates über Leitung 28 zugeführt wird. 29 ist der
am oberen Ende des Kondensationsapparates 27 vorgesehene Austritt für das von S03
befreite Abgas, während das kondensierte Monohydrat oder Oleum bei 3o aus dem Kondensationsapparat
austritt.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können als Reduktionsmittel
bei dem beschriebenen Verfahren ganz oder teilweise bzw. neben anderen gasförmigen,
flüssigen oder festen feinverteilten Stoffen die unter dem Namen Säureteer oder
Säureharz bekannten Abfallprodukte der Reinigung von Erdöl mit Schwefelsäure Verwendung
finden.
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Beispiele i. Verarbeitung einer 65%igen Abfallsäure ohne Vörkonzentration.
Einem
Reduktionsofen der in der Zeichnung dargestellten Art wurden während 24 Stunden
7,5 t einer verunreinigten Abfallschwefelsäure mit 65 0/0 H@ S04 unmittelbar zugeführt.
Durch den Stutzen 5 der Vorrichtung wurden hierbei in derselben Zeit :.900 m3 ,eines
Koksofengases mit einem Heizwert von 4ooo WE in Form einer durch Einblasen von i
t 60o m3 Luft durch die Düse 6 erzeugten Gebläseflamm2 eingeführt. Durch Stutzen
7 wurden gleichzeitig weitere 125o m3 desselben Koksofengases für (lie Reduktion
der Schwefelsäure zugeführt. Hierhei bildete sich in dem oberen Teil des mit Schamottebrocken
beschickten Schachtes eine Zone mit einer Temperatur von etwa 85o° aus, während
die Temperatur des aus dem Ofen austretenden Gases etwa 75o° betrug.
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Aus dem Ofen wurde das Abgas des Redulctionsprozesses unmittelbar
einem Kühler 18 zugeführt, in dem es zunächst durch Einspritzen von Wasser auf 15o°
und anschließend durch indirekte Kühlung mit Wasser auf 30° abgekühlt wurde, wobei
das abgeschiedene Wasser durch 31 aus dem Kühler abgeführt wurde. Das aus dem Kühler
abgehende Gas enthielt io Volumprozent S02 sowie 0,4 VOlumprozent S03. Zu diesem
Gas wurden durch Leitung 21 während 24 Stunden 880o ms Luft hinzugefügt. Nach Passieren
des elektrostatischen Hochspannungsfeldes 2o und der Trockenvorrichtung 23 wurden
über den Ventilator 24 auf diese Weise dem Kontaktapparat 26 im ganzen 2o ooo m3
trockenes Gas mit 9 Volumprozent 02 und 5,7 Volumprozent S02 zugeführt. In dem anschließenden
Kondensationsapparat wurden 4,45 t 20%iges Oleum gewonnen, entsprechend einer Gesamtausbeute
von 93 0/0 des mit der Ausgangssäure eingeführten S03.
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a. Verarbeitung einer 65%igen Abfallsäure mit Vorkonzentration.
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Es wurden wieder in 24 Stunden 7,5 t der auch im Beispiel i verwendeten
Säure mit 65 % H2 S 04 verarbeitet, jedoch wurde diese Säure vor der Einführung
in den Reduktionsofen durch Hindurchführen durch einen Konzentrationsturm 12 im
Gegenstrom zu dem heißen Abgas des Reduktionsofens bis auf einen Gehalt von j2 %
H2 S04 konzentriert. Zur Reduktion dieser in den Reduktionsofen mit einer Temperatur
von 24o° eintretenden Säure wurden innerhalb 24 Stunden 210o m3 des auch beim Beispiel
i verwendeten Koksofengases in Verbindung mit 8400 m3 Luft für die Erzeugung der
durch Stutzen 5 eingeführten Gebläseflamme und 1250 m3 desselben Koksofengases für
den eigentlichen Reduktionsvorgang verbraucht, wobei die Temperaturen im Reduktionsraum
etwa dieselben waren wie beim Beispiel i.
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Das Abgas des Reduktionsprozesses verließ mit 75o° den Ofen; es trat
nach dem Durchgang durch den Konzentrationsturm am oberen Ende desselben mit 14o°
aus. Die weitere Verarbeitung erfolgte wie beim Beispiel i, wobei 760o m3 Luft durch
Leitung 'qi zugeführt und hinter der Trockenvorrichtung 23 15 Zoo m3 eines trockenen
Gases mit i o Volumprozent 02 und 8 Volumprozent S02 erhalten wurden, die in dem
Kontaktapparat 4,55 t eines 20%igen Oleums mit einer Gesamtausbeute von 951/o des
insgesamt eingeführten Schwefels lieferten.