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Scheiben-, platten- oder walzenförmiger Schallaufzeichnungsträger
für stereophonische Wiedergabe.. Zur Gewinnung vorn Schallaufzeichnungen, die bei
der Wiedergabe einen stereophonischen Ein-,druck erzeugen .sollen, ist es bekanntlich
erforderlieh, das Schallereignis an mindestens zwei oder mehrerenAufpunkten des
Schallfeldes aufzunehmen und in einer der Zahl der gewählten Aufpunkte entsprechenden
Zahl von Aufzeichnungen auf dem Aufzeichnungsträger aufzubringen. Zu -diesem Zweck
werden an geeignet gewählten Aufpunkten des Schallfeldes Schallempfänger aufgestellt,
die das Schallereignis aufnehmen und über getrennte Kanäle den jeweiligen der Aufzeichnung
dienenden Vorrichtungen zuführen. Für die Wiedergabe eines derart aufgezeichneten
Schallereignisses sind ebensoviele Schallgeber vorzusehen als ursprünglich fÜr die
Aufzeichnung Aufpunkte im Schallfeld gewählt waren. Diese Schallgeber sind jeweils
sinn und lagegerecht den einzelnen Aufzeichnungen zugeordnet, von .denen aus sie
über getrennte Kanäle gespeist werden.
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Verfahren und Anordnungen dieser Art sind auf dem Gehiet des Tonfilms
in verschiedenen Autsf"u'hrungsformen bekanntgeworden. Ferner ist ein Vorschlag
:bekanntgeworden, Schallplatten für eine stereophonische Wiedergabe derart herzustellen,
daß je eine von zwei an verschiedenen Aufpunkten-.des Schallfeldes aufgenommenen.
Aufzeichnungen jeweils auf einer Seite der Schallplatte aufgebracht
ist.
Um mit Hilfe einer solchen Schallplatte eine stereophonische Wiedergabe zu erzielen,
ist es erforderlich, beide Seiten der Schallplatte gleichzeitig abzuspielen. Zu
diesem Zweck muß die Schallplatte entweder in horizontaler Lage von oben und unten
oder in vertikaler Lage von zwei Seiten gleichzeitig abgetastet werden. Hierzu kommt
noch die weitere Schwierigkeit, daß in den Fällen, wo, wie beispielsweise beim Nadeltonfilm,
eine einwandfreie Lokalisierung unbedingt erforderlich ist, die Abtastung auf beiden
Seiten jeweils an einem dem gleichen Zeitpunkt bei der Aufnahme entsprechenden Punkt
genau gleichzeitig beginnen muß. Weiterhin bedangt ein, solches Verfahren infolge
des Fehlens dies üblichen Plattentellers die Anwendung von Platten großer Steife.
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Es ist auch. bekannt, zum Zweck einer stereophonischerlWiedergabe
jede Seite der Platte in zwei Aufzeichnungszonen (konzentrische Innen- und Außenzone)
zu unterteilen, von denen jede das Schallereignis bezüglich eines Aufpunktes beinhaltet.
Hierbei treten bezüglich dies gleichzeitigen Einssatzes der beiden Abtastorgane
die gleichen Schwierigkeiten auf, wie sie bereits oben für die zweiseitig stereophonisch
beschriftete Platte aufgezeigt wunden.
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Neben den bereits genannten Nachteilen zeigen diese bekannten Verfahren
noch weitere schwerwiegende Mängel: Bei keinem der bekannten Verfahren ist es möglich,
die bisiher üblichen Abspielvorrichtungen fürScha11plattenanzuwernden.Außer-.dem
wird in diesen Fällen für die Aufzeichnung eines Schallereignisses mindestens die
doppelte Fläche gegenüber der bisher Üblichen nichtstereophonischen: Aufzeichnung
benötigt.
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Zur Vermeidung aller dieser Nachteile wird er= findungagemäß ein scheiiben
, platten- oder walzenförmiger Scnallaufzeichnungsträger verwendet, dessen Aufzeichnung
ein Frequenzspektrum in seinem zeitlichen Verlauf enthält, das abwechselnd aus Teilbändernder
an den einzelnen Aufpunkten gewonnenen und die den plastischen Verhältnissen entsprechendenKlangbilder
an diesenbeinhaltenden Spektren nach Art einer Verzahrmng zusammengesetzt sind.
Zu diesem Zweck werden, an entsprechend ein-er günstigen stereophonischen Wiedergabe
geeignet gewählten Aufpunkten des Schallfeldes des aufzunehmenden Schallereignis,ses
Schallempfänger vorgesehen-, durch die der plastische Aufbau des Klangbildes bezüglich
der gewählten i#üfpunkte gewonnen wird. Aus den jeweils an jedem Aufpunkt gewonnenen
Frequenzspektren werden nunmehr mit Hilfe von: geeigneten Filtereinrichtungen einzelne
Frequenzbereiche ausgeblendet, und zwar derart, daß stets die in einem der Spektren
Frequenzen in dem anderen bzw. einem der anderen erhalten bleiben und umgekehrt.
Diese so gewonnenen, kammartig unterbrochenen Spektren der einzelnen Aufpunkte werden
alsdann nach Art einer Verzahnung zu einem Frequenzspektrum ineinandergefügt. Auf
diese Weise entsteht ein Frequenzspektrum, das wechselweise .aus Teilbändern der
ursprünglich an den einzelnen Aufpunkten erhaltenen Spektren zusammengesetzt ist.
Dieses neugewonnene Spektrum ist mit Hilfe eines an sich bekanntenAufzeichnungsgeräts
in seinem zeitlichen Verlauf in einer einzigen Aufzeichnungsbahn auf dem Aufzeichnungsträger
aufgebracht.
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Bei einem so gewonnenen Aufzeichnungsträger ist es möglich, das stereophonische
Klangbild in die bisher. übliche Aufzeichnungsbahn einzubringen. Dabei kann die
gesamte zur Verfügung stehende Aufzeichnungsfläche in dem gleichen Maß wie bisher
bei nichtstereophonischen Aufzeichnungen für eine stereophonische Aufzeichnung ausgenutzt
werden, d. h. der Aufzeichnungsträger hat bei gleichen Abmessungen die gleiche Spieldauer.
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Man kann: aber auf diese Weise nunmehr auch mehr als eine Aufzeichnung
auf einem Aufzeichnungsträger aufbringen, indem man beispielsweise eine der bereits
an sich bekannten Aufzeichnungsarten wählt. Man kann: statt dessen die verschiedenen
Aufzeichnungen auch in Form einer zwei- oder mehrgängigen Spirale aufbringen. Diese
Verwendung von mehr als einer Aufzeichnung auf einem Aufzeichnungsträger ist jedoch
nur durchführbar, falls man gewillt ,oder in der Lage ist, die hierbei auftretenden,
oben geschilderten Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen. Man hat dann aber gegenüber
den bekanntgewordenen Ausführungsformen für stereophone Aufzeichnungsträger der
genannten Art den wesentlichen Vorteil, daß in jeder dieser Aufzeichnungen das Klangbild
an mehr als einem Aufpunkt erfaßt werden kann, so daß beispielsweise in zwei Aufzeichnungen
die Vorgänge für vier Kanäle untergebracht werden können. Da aber beider Anwendung
von mehr als zwei Kanälen eine wesentliche Steigerung der Wirklichkeitstreue erzielt
wird, wird: auch hierdurch gegenüber dem Bekannten ein wesentlicher technischer
Fortschritt erreicht.
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Die Wiedergabe eines auf einem Aufzeichnungsträger gemäß der Erfindung
aufgezeichneten. Schallereignisses'erfolgt in der Weise, draß beispielsweise Schallgeber
in solcher Zahl und relativen Anord= nung vorgesehen sind, wie Aufpunkte des ursprünglichen
Schallfeldes für die Aufnahme gewählt waren. In jedem einem solchen Schallgeber
zugeordneten Kanal sind nun neben den erforderlichen Verstärkereinrichtungen Filter
vorgesehen, die das mit Hilfe eines an sich bekannten Abtastgeräts dem AufzeiAnungsträger
jeweils entnommene Gesamtspektrum. in Teilspektren zerlegen, die den ursprünglich
zur Zusammensetzung .des auf dem Aufzeichnungsträger aufgezeichneten Gesamtspektrums
dienernden kammartigen, den einzelnen Aufpunkten zugeordneten Teilspektren entsprechen.
Diese werden alsdann sinngemäß und lagegerecht den verschiedenen Schallgebern zugeführt.
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Ein Beispiel für die Herstellung und die Wiedergabe eines Schallaufzeichnungsträgers
gemäß der Erfindung soll an Hand die- Abb. z und:: z beschrieben, werden. Dem Beispiel
isst ein Aufzeichnungsträger zugrunde gelegt, bei denn die Vorgänge an nur zwei
Aufpunkten des ursprünglichen Schallfeldes
aufgezeichnet sind.
Die Aufzeichnung erfolgt gemäß Abb. i derart, daß an jedem der bezüglich einer stereophonischen
Wiedergabe geeignet gewählten Aufpunkt eines der beiden Mikrophone i und. 2 aufgestellt
ist. Das so aufgenommene Schallereignis wird sodann über die Verstärker 3 und 4
,den Filteranordnungen 5 und 6 zugeführt. Die Filteranoidnun:gen 5 und 6 sind so
ausgebildet, daß aus dem jeweiligen Gesamtspektrum. kammartige Teilbereiche ausgeblendet
werden. Dabei sind die Sperrbereiche der beiden Filteranordnun.gern 5 und 6 in der
aus ;der A'bb. 3 (a und ß) ersichtlichen Weise gegeneinander versetzt. Diese kammartigen
Spektren a und ß werden zu denn aus Abb. 3 (y) ersichtlichen Gesamtspektrum zusammengefügt
und dem Verstärker 7 zugeführt. Mit Hilfe der Aufzeichnungsvorrichtung 8, beispielsweise
einer Schneiddose, wird dieses Gesamtspektrum y auf .den Schallaufzeichnungsträger
aufgebracht.
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Die tonmäßige Auswertung des Aufzeichnungsträgers bei der Wiedergabe
erfolgt gemäß Abb. 2 derart, daß die Aufzeichnung in üblicher Weise, beispielsweise
durch einen Tonabnehmer i i, abgetastet wird. Die hierdurch gewonnenen elektrischen
Vorgänge werden über den Verstärker 12 den Filteranordnungen 13 und 14 zugeführt.
In diesem wird das Frequenzspektrum y (Abb. 3) wieder in die beiden zu seinem Aufbau
verwendeten kammartigen Spektren a und ß (Abb. 3) aufgespalten. Diese beiden kammartigen
Spektren a und ß werden alsdann jeweils jedes für sich über die Verstärker 15 und
16 einem der Lautsprecher 17 und 18 zugeführt. Dementsprechend müssen die beidenFilteranordnungen
13 und 14 jeweils sinngemäß und lagegerecht den .den beiden Lautsprechern 17 und
18 zugehörigen Kanälen zugeordnet werden. Zahl und Ausbildung der Übertragungseigenschaften
der zu einer der beiden Filteranordnungen 13, 14 gehörigen Einzelfilter sind also
den bei der Aufnahme verwendeten Filteranordnungen 5, 6 sinngemäß entsprechend zu
gestalten.
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An sich wird man normalerweise anstreben, die kammartigen Spektren
a und ß so auszubilden, daß sich ihre Teilbereiche bei konstanter Dämpfung im Sperrbereich
lückenlos und ohne gegenseitige Überlappung zum Spektrum y aneinanderfügen. Sollte
es aus Gründen einer einfacheren technischen Ausführung wünschenswert erscheinen,
so können auch unter Abweichung hiervon die Filteranordnungen so ausgebildet werden,
daß sich die einzelnen Teilbereiche der Spektren a und ß bei nur näherungsweise
konstanter Dämpfung im Sperrbereich an ihren Flanken entweder teilweise überlappen
oder so aneinanderreihen, daß zwischen ihnen Lücken entstehen.
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Um die Filteranordnungen einfacher zu gestalten, kann es zweckmäßig
sein, zunächst die an den einzelnen Aufpunkten gewonnenen niederfrequenten Frequenzspektrendurch
einen Modulationsvorgarig in einen Bereich höherer Frequenzen zu transponieren und
die bereits geschilderte kammartige Ausblendung dort vorzunehmen, Hierbei kann die
Ausblendung entweder nur in einem der beiden Seitenbänder oder symmetrisch zur Trägerfrequenz
in beiden erfolgen. Durch einen Demodulationsvorgang werden alsdann die so 'gewonnenen
kammartigen Spektren wieder in den niederfrequenten Bereich zurücktransponiert und
in der .an Hand der Abb. 3 beschriebenen Weise weiterverwertet. Sinngemäß kann.
Glas gleiche Verfahren auch bei der Wiedergabe Anwendung finden.
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Ausführungsbeispiele für solche Ausführungsformen sind in den Abb.
4, 4 a und 5 dargestellt. Diesen Beispielen ist wiederum ein Auf zeiehnwngsträger
zugrunde gelegt, dessen Aufzeichnung das aufzunehmende Schallereignis nur an zwei
bezüglich einer günstigen stereophonischen Wiedergabe geeignet gewählten Aufpunkten
beinhaltet. ZurAufn:ahme werden gemäß Abb.4 außer den Mikrophonen i und 2 und den
Verstärkern 3 und 4 die Generatoren 23d und 23b zur Erzeugung der Trägerfrequenzen,
die Madulationsvorrichtungen 2i und 22, die Filteranordnungen 5' und 6' zur Ausblendung
der nunmehr hochfrequenten Teilbereiche, dieDemodulatoren 24und?5 mit ihren zur
alleinigen Gewinnung der niederfrequenten Spektren dienenden Siebmitteln 26 und
27vorgeschen. Statt jeder Filteranordnung 5', 6' jeweils einen besonderen Demodulator
mit seinen Siebmitteln zuzuordnen., besteht auch die Möglichkeit, gemäß Abb. 4a
die Vereinigung der kammartigen Spektren der einzelnen Kanäle schon hochfrequenzseitig
vorzunehmen und demgemäß nur einen einzigen Demodulator 2q.' mit den entsprechenden
Siebmitteln 26' vorzusehen. An Stelle der beiden Generatoren 23a und 213b kann auch
ein einziger die Modulatoren gemeinsam versorgender Generator 23 vorgesehen werden.
Sofern die kammartig ausgeblendeten: Spektren die Trägerfrequenz nicht beinhalten,
muß diese selbstverständlich in üblicher Weise vor der Demodulation wieder zugefügt
werden.
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In -ähnlicher Weise kann gemäß Abb. 5 bei der Wiedergabe vorgegangen
wenden. Hierin sind mit 31 das Modulationsglied, mit 3a- der Hoohfrequenzgenerator
zur Erzeugung der Trägerfrequenz, .mit 13' und 1q.' die Hochfrequenzfilteranordnungen,
mit 33 und 34 weitere Verstärkeranordhvungen, mit 35 und 36 Demodulatoren und mit
37 und 38 die diesen zugeordneten Siebmittel zur alleinigen, Gewinnung des Niederfrequenospektrums
-bezeichnet. Bei der Wiedergabe von Aufzeichnungsträgern, gemäß der Erfindung, auf
denen mehr als eine Aufzeichnungsbehn vorgesehen ist, können selbstverständlich
jeder Aufzeichnungsbahn eigene Frequenzgeneratoren zur Erzeugung gegebenenfalls
verschiedener Trägerfrequenzen zugeordnet werden. Zur Modulation und Demodulation
kann jede beliebige, hierfür bekanntgewordene Sc haltung Anwendung finden.
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Bekanntlich liefern Frequenzen, deren Wellenlänge groß ist, keinen
Beitrag zu dien für einen stereophonischen Höreindruck im wesentlichen maßgeblichen
Intensitätsdifferenzeffekt. Deshalb ist es bekanntlich z. B. bei einer Reihe von
Verfahren zur stereophonischenWiedergabevon Filmen bereits üblich, die tiefen Frequenzen
von einem
einzigen Schallgeber abzustrahlen, der beispielsweise
in der Mitte der Projektionsfläche angeordnet ist. In sinngemäßer Anwendung dieser
Tatsache kann in weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens die Ausblendung der
kammartigen Spektren nur in dem Frequenzbereich vorgenommen werden., wo der Iritensitätsdifferenzeffekt
wirksam wird. Beispielsweise kann. bei der Aufnahme eines für stereophonische Wiedergabe
geeigneten Aufzeichnungsträgers gemäß der Erfindung zur Aufnahme der tiefen Frequenzen
des aufzunehmenden Schallereignisses ein besonderes Mikrophonbeispielsweise in der
Mitte vor einem aufzunehmenden Orchester angeordnet werden. Hierbei ist für diesen
Schallempfänger außer den üblichen Verstärkereinrichtungen ein Tiefpaß vorgesehen.
Die so gewonnenen Vorgänge werden in dem in Abb. t mit x bezeichneten Punkt den,
beiden: aus den Filteranordnungen 5 und 6 gewonnenen. Vorgängen zugefügt. In diesem
Fall sind dann die Filteranordnungen 5 und 6 so auszubilden, daß sie in dem in dem
zusätzlichen Kanal gewonnenen, Frequenzbereich sperren. Analog dazu ist beispielsweise
bei der Anordnung der Abb. z am Punkt y ein weiterer Kanal anzufügen, über den die
tiefen Frequenzen nach Einschaltung eines entsprechenden Tiefpasses und der erforderlichen
Verstärkereinrichtung einem beispielsweise in der Mitte zwischen der zur Erzeugung
des stereophonischen. Höreindrucks erforderlichen Sehangebern zugeführt werden,
Die Filteranordnungen 13 und 1q. müssen in, diesem Fall so ausgebildet sein,
daß sie im Bereich dieser tiefen Frequenzen sperren. Selbstverständlich sind zur
Durchführung des soeben beschriebenen Verfahrens auch andere Anordnungen möglich.
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Zur Vermeidung einer. Fehllokalisation ist es erforderlich, bei einer
stereophonischen Wiedergabe .die Schallgeber so zu wählen, daß das von ihnen wiedergegebene
Klangbild keinen wesentlichen Qualitätsunterschied, vor allem hinsichtlich der Wiedergabe
der hohen Frequenzen, aufweist. Mit Rücksicht darauf müssen die an den einzelnen
Aufpunkten gewonnenen Spektren bezüglich der kammartig auszublendenden Teilbereiche
so unterteilt werden., daß subjektiv kein merklicher Qualitätsunterschied bei der
Wiedergabe dieser Spektren wahrgenommen wind. Dies wird nun beispielsweise dadurch
erreicht, daß :die höchsten in beiden Kanälen übertragenen Frequenzen nicht wesentlich
voneinander abweichen. Aus dem gleichen Grund ist es zweckmäßig, die Unterteilung
der einzelnen an den Aufpunkten gewonnenen Frequenzspektren derart vorzunehmen,
daß in jedem Kanal die gleiche Anzahl von Durchlaß- bzw. Sperrbereichen vorhanden
sind. Darüber, hinaus kann es weiterhin von Vorteil sein, daß die Aufteilung derart
erfolgt, daß die -Summe aller Intervallbreiten des gesamten Durchlaß- bzw. Sperrbereiches
in sämtlichen Kanälen die gleiche ist.
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Unter Umständen kann es auch wünschenswert sein, die Aufteilung der
einzelnen Frequenzspektren der Aufpunkte so zu unterteilen, @daß die Sperr-bzw.
Durchlaßbereiche entweder in jedem Kanal für sich oder in sämtlichen Kanälen gleiche
Intervallbreiten aufweisen (Abb. 6, a, b und c).
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Bekanntlich zeigen Mittelwertspektren, beispielsweise über die Zeit
Bemittelte Druckamplituden als Funktion der Frequenz, Bereiche, die den Hauptenergieinhalt
des Schallereignisses tragen. Im Interesse einer weitgehend fehlerfreien Lokalisation
kann es zweckmäßig sein, gerade in diesem Bereich mit großem mittlerem Energieinhalt
eine möglichst feingegliederte Struktur ider Ausblendung vorzusehen, d. h. in jedem
Kanal für diesen Bereich eine möglichst große Zahl von Einzelfiltern mit kleiner
Intervallbreite anzuordnen.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, eine solche weitgehende Unterteilung,
statt sie nur auf den Frequenzbereich großen mittleren Energieinhalts zu beziehen,
in dem normalerweise bei dem aufzunehmenden Schallereignis zu erwartenden Grundtonbereich
des Frequenzspektrums vorzunehmen.
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Ein völlig andersartiger Gesichtspunkt für die Aufteilung der Frequenzspektren
kann durch die Forderung gegeben sein, daß es möglich sein soll, daß ein fehlender
Grundton stets durch subjektive Differenztonbildung beispielsweise aus seiner dritten
und zweiten Harmonischen gebildet wenden kann. Sinngemäß läßt sich eine solche Form
der Unterteilung nur bei einem Verfahren durchführen, bei dem für die Aufnahme zwei
Aufpunkte vorgesehen sind. Es werden dann die Frequenzbereiche aus den an den, beiden
Aufpunkten gewonnenen FrequenzspeUren jeweils derart ausgeblendet, daß stets die
zweiten und dritten, Harmonischen derjenigen Frequenzen, die in einem der kammartig
ausgeblendeten Spektren enthalten sind, in diesem jeweils unterdrückt werden, während
sie in dem anderen enthalten sind. Aus der Vielzahl der an sich. möglichen Schemas
einer derartigenAufteilung ist in der Abb. 7 ein Beispiel angegeben, bei dem gleichzeitig
die Frequenzen. unterhalb 3oo Hz mit Rücksicht auf die Verhältnisse beim Intensitätsdifferenzeffskt
nicht zur stereophonischen Wiedergabe herangezogen sind. Selbstverständlich läßt
sich eine Unterteilung dieser Art mit Rücksicht auf den bei dem jeweils gewählten
Aufzeichnungsverfahren bzw. -träger möglichen Frequenzumfang von beispielsweise-
5ooo Hz (bei einer Schwarzplatte) nur innerhalb der jeweils gegebenen Grenzen durchführen,
da entsprechend dem angeführten Beispiel (5ooo Hz) die zweiten Harmonischen von
Frequenzen oberhalb 25oo, Hz durch die Aufzeichnung nicht mehr erfaßt werden können.
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Anstatt bei Anwendung eines Zweikanalverfahrens die Schallempfänger
beispielsweise rechts und links der aufzunehmenden Schallquelle, beispielsweise
eines Orchesters, vorzusehen, besteht auch die Möglichkeit, beispielsweise in der
Mittelachse vor der Schallquelle, z. B. Orchester, in einer gee1gneten Entfernung
zwei Mikrophone an einem Ersatzkopf anzuordnen. Ein solcher Ersatzkopf besteht bekanntlich
aus einer Kugel, die in idealisierter Form die Verhältnisse des menschlichen Kopfes
mit Rücksicht auf die Beugung nachbildet und bei
der an den: beiden
Enden eines Durchmessers die zur Aufnahme bestimmten Schallempfänger angebracht
sind.
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Die Schallaufzeichnungsträger können scheiten-, platten- oder walzenförmig
ausgebildet sein. Die Schallaufzeichnung kann entweder auf mechanischem Weg, beispielsweise
mit Hilfe eines Schneidstichels od. dgl., oder auf optischem Weg oder elektromagnetisch,
z. B. Magnetton, erfolgen. Für die Herstellung des Aufzeichnungsträgers kann jeder
beliebige für das jeweilige Verfahren geeignete Werkstoff Anwendung finden.
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Selbstverständlich können. Aufzeichnungsträger gemäß der Erfindung
jederzeit auch in Verbindung mit L.aufbild@aufzeichnungen (Filmen) Anwendung finden,
um auf diese Weise einen stereophonischen Tonfilm zu erzeugen, beispielsweise nach
dem Nad eltonverfahren.
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Sowohl das Verfahren zur Gewinnung des bzw. .der auf den Aufzeichnungsträger
aufzubringenden Spektren als .auch gegebenenfalls das Verfahren zur Wiedergabe eines
Aufzeichnungsträgers gemäß der Erfindung kann nicht nur unter Zuhilfenahme elektrischer
Mittel, sondern unter Umständen auch ganz oder teilweise auf andere Weise, z. B.
auf mechanischem Weg, durchgeführt werden.
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Ein wesentlicher Vorteil des Aufzeichnungsträgers gemäß der Erfindung
.besteht nun, noch d,arin, daß zu seiner Wiedergabe ohne weiteres jedes der bereits,
üblichen Wiedergabegeräte verwendet werden kann. Ein Eingriff in das Wiedergabegerät
selbst ist dabei nicht erforderlich. Es genügt vielmehr, zur Gewinnung der stereophonischen
Wiedergabe entsprechende Zusatzgeräte im Verstärkerteil der Anlage vorzusehen. Soll
ein Aufzeichnungsträger gemäß der Erfindung mit einer der üblichen Wiedergabeeinrichtungen
nicht stereophon wiedergegeben werden, so ist -dies ohne irgendwelche besonderen
Maßnahmen möglich. Hierbei tritt sogar noch gegenüber den bisher bekannten nichtstereophonen
Aufzeichnungsträgern der weitere Vorteil einer gesteigerten Brillanz beider Wiedergabe
ein, diedurch einen Quasiultraphoneffekt bedingt ist.