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Universal-Gerät für pharmazeutische Zwecke
Zum Schütteln, Pulverisieren,
Mischen, Dragieren, Sieben und anderen Arbeiten gibt es eine Reihe von mehr oder
weniger geeigneten Geräten, die teils von Hand, teils motorisch angetrieben werden.
Abgesehen davon, daß diese Maschinen infolge ihres Eigenantriebes und ihrer Sperrigkeit
teuer und raumbeanspruchend sind, ist das jedesmalige Inbereitschaftbringen bzw.
das Hinundherlaufen von einer zur anderen Maschine unbequem und zeitraubend. Es
gibt auch Mehrzweckegeräte, bei denen ein Motor vorhanden ist, an den die verschiedenen
Aggregate jeweils aufgesteckt oder in anderer Weise gekuppelt werden. Es kann aber
jeweils immer nur ein Aggregat in Betrieb genommen werden, d. h. also, es können
niemals zu gleicher Zeit zwei Arbeitsvorgänge erledigt werden, im Gegensatz zu der
Erfindung, die gleichzeitig mehrere Arbeiten erlaubt.
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Erfindungsgemäß sind die für die genannten Zwecke in Frage kommenden
Maschinen zu einem gemeinsamen Aggregat vereinigt, indem sie auf einem gemeinsamen
Sockel montiert und einzeln oder gemeinsam von einem einzigen Antrieb antreibbar
sind. Ein derartiges Aggregat, welches besonders in Apotheker-und Drogistenkreisen
einem erheblichen Bedürfnis gerecht wird, ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Gemäß Abb. I, die einen Grundriß des Aggregats veranschaulicht, sind
die Maschinen bzw. Vorrichtungen auf einer gemeinsamen Unterlage I, einem Sockel
od. dgl. montiert. Ihr Antrieb erfolgt von einem gemeinsamen Motor 2 aus über geeignete
Getriebe und Kupplungen, die das Ein- und Ausschalten der einzelnen Maschinen gestatten,
die im nachfolgenden näher beschrieben werden sollen.
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Über einen Kegeltrieb 3 od. dgl. wird eine Welle 4 angetrieben, die
mittels einer Kupplung 5 vom Antrieb 2 losgekuppelt werden kann. Diese Welle 4 versetzt
über einen Kurbe.l- oder anderen Trieb 6 ein auf Rollen7a, 7b, 76, 7d gelagertes
Gestell 8 in hin und her gehende Bewegung, so daß der Inhalt einer zwischen zwei
Klemmbacken 9a, 9b geklemmten Flasche 10 geschüttelt wird. Dabei kann vorgesehen
sein, daß sich die Klemmbacken 9a, gb um sich selbst drehen. Die gezeichnete Flasche
ist in horizontaler Lage zwischen den Backen 9a, gb vorgesehen, sie kann aber auch
schräg eingespannt werden, so daß sie einer drehend-taumelnden Bewegung unterworfen
wird, wodurch der Schütteleffekt erhöht wird.
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Von der Welle 4 wird über ein Getriebe II od. dgl. eine bei I2 kuppelbare
Welle I3 angetrieben, die über einen Kegeltrieb 14 od. dgl. den pilzförmigen Einsatz
I5 eines Mörsers I6 antreibt, der seinerseits von derselben Welle 13 über ein Zahnradgetriebe
I8 in umgekehrte Drehrichtung versetzt wird. Diese Pulverreibvorrichtung ist auch
aus Abb. 2 von vorn gesehen ersichtlich. Das äußere Profil des Mörsereinsatzes I5
entspricht dem Innenprofil des Mörserkörpers I6, dessen oberer Rand I6a über die
Oberkante des pilzförmigen Einsatzes hinausragt, damit das zu pulverisierende Gut
nicht über den Rand des Mörsers hinausgedrückt wird. Der Einsatz 15 wird mittels
eines federnden Armes in den Mörser eingedrückt und kann außer der der Mörserdrehung
entgegengesetzten Drehung noch eine taumelnde Bewegung ausführen. An Stelle des
Porzellan- oder ähnlichen Mörsers kann eine sogenannte Salbenreibschale eingesetzt
werden aus Chromargan, Emaille oder ähnlichem Material usw., während an Stelle des
Mörsereinsatzes ein Holzpistill oder ein Pistill aus anderem Material eingesetzt
werden kann.
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Möglich ist dabei ferner der Einbau einer elektrischen oder durch
Gas betriebenen Heizvorrichtung, um die Salbe in bestimmter Temperatur zu halten.
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Über Kegel- oder andere Triebe 20, 21 wird eine Welle 22, bei 23
kuppelbar, und über Kegeltriebe 24, 25a, 251 werden zwei Walzen 26a, 26.bs bei 27
kuppelbar, in Umdrehung versetzt. Die Welle 22 dient zum Antrieb eines Drageekessels
mit im Sockel vorgesehener Gas- oder Elektrobeheizung, und die Walzen 26a, 26b dienen
zum Antrieb einer auf ihnen ruhenden zweckmäßig transparenten Trommel 29, die den
wesentlichen Bestandteil einer Pulverisier- und Mischvorrichtung darstellt. Die
Trommel 29 verläuft nach beiden Seiten hin etwas konisch und ist mit einem abschraubbaren
Deckel 30 versehen zum Eirgeben von Pulver bzw. pulverförmigem Gut, welches mittels
im Innern der Trommel befindlicher Stahl-, Porzellankugeln od. dgl. gemischt und
zerkleinert wird. Die Trommel 29 kann auch ohne oder mit Zuhilfenahme der Kugeln
zum Mischen von Tee, Kräutern oder ähnlichem Gut verwendet werden. Auch ist denkbar,
an Stelle der transparenten Trommel 29 dii: für Pulvermühlen üblichen Porzellanbehälter
zu benutzen. An Stelle der gezeichneten langen Trommel können auch kürzere oder
kleinere Behälter auf den Walzenstuhl 26a, 26b aufgelegt werden.
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Ähnlich wie die beschriebene Pulverisier- und Mischvorrichtung wird
auch die in Abb. 3 im Querschnitt gezeichnete Siebvorrichtung angetrieben, deren
Siebtrommel 31 von einem Walzenstuhl 32a, 32b angetrieben wird und im Innern eine
achslose Rundbürste 33 aufweist. Das Siebgut wird nach Abnahme des Sieb deckels
in das Innere des Siebes 31 eingegeben und der Walzenstuhl 32a, 32b eingeschaltet.
Die Um drehungszahl der Bürste 33 ist dann geringer als diejenige der Siebtrommel
31, so daß die Borsten der Bürste 33 das Gut in die Maschen des Siebes 31 drücken
und diese ständig sauber halten. Dieser Vorgang kann durch in das Siebinnere einzugebende
Mischkugeln unterstützt werden, die gleichzeitig eine verreibende und zerkleinernde
Wirkung ausüben. Die Siebtrommel 31 sitzt mit ihrer einen unteren Hälfte während
einer Drehbewegung in einer Auffangmulde 34, die nach unten zwischen den Walzen
32a, 32b eine Erweiterung 34 besitzt, um das Siebgut aufzufangen.
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Die Mulde 34, 34a ist auf beiden Stirnseiten bis zur halben Höhe der
Siebtrommel 31 abgeschlossen. Sie ist im übrigen ebenso wie die Siebtrommel selbst
leicht abnehmbar eingerichtet.
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PATENTANSPROCHE: 1. Universal- Gerät für pharmazeutische od er ähnliche
Zwecke, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von auf gemeinsamem Sockel vorgesehenen
Maschinen, die derart mit einem gemeinsamen Motor kuppelbar sind, daß sie einzeln
oder gemeinsam angetrieben werden.