DE859435C - Verfahren zum Ziehen von Rohren - Google Patents

Verfahren zum Ziehen von Rohren

Info

Publication number
DE859435C
DE859435C DED1394D DED0001394D DE859435C DE 859435 C DE859435 C DE 859435C DE D1394 D DED1394 D DE D1394D DE D0001394 D DED0001394 D DE D0001394D DE 859435 C DE859435 C DE 859435C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pipe
pipes
temperature
tool
rods
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED1394D
Other languages
English (en)
Inventor
Erich Dr-Ing Hoermann
Karl Dr-Ing Simoneit
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
RHEINISCHE ROEHRENWERKE AG
Original Assignee
RHEINISCHE ROEHRENWERKE AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by RHEINISCHE ROEHRENWERKE AG filed Critical RHEINISCHE ROEHRENWERKE AG
Priority to DED1394D priority Critical patent/DE859435C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE859435C publication Critical patent/DE859435C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21CMANUFACTURE OF METAL SHEETS, WIRE, RODS, TUBES OR PROFILES, OTHERWISE THAN BY ROLLING; AUXILIARY OPERATIONS USED IN CONNECTION WITH METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL
    • B21C9/00Cooling, heating or lubricating drawing material

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metal Extraction Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Ziehen von Rohren Rohre werden bekanntlich u. a. durch Warm-oder Kaltziehen weiterverarbeitet. Beiden Verfahren ist gemeinsam, daß das Rohr durch eine Düse oder einen Ring gezogen wird, ,wobei gegebenenfalls mit Dornen, -Stopfen oder Stangen im Rohrinnern gearbeitet wird und dadurch das Rohr in seinen Abmessungen Änderungen erfährt. Die Rohre werden aber nicht nur durch Ringe im eigentlichen Sinne gezogen, sondern auch durch Ringe hindurchgedrückt.
  • Wenn ein Rohr durch Ziehen gleichzeitig im äußeren Durchmesser und in der Wandstärke vermindert werden soll, so ist es notwendig, das Rohr im kalten Zustand zu verarbeiten. Bei diesem Verfahren werden durch den Ziehring der äußere Durchmesser und durch den Stopfen oder die Stange der innere Durchmesser des Rohres und somit auch die Wandstärke genauestens festgelegt. Im Warmzug ,dagegen ist es bisher noch nicht möglich gewesen, Rohre unter gleichzeitiger Einwirkung eines äußeren und inneren Werkzeuges wan.dstärkevermindernd zu ziehen.
  • Das Kaltziehverfahren hat Nachteile, die zunächst in dem hoben Kräftebedarf gelegen sind und ferner in der Begrenzung der Abnahme des Rohrausgangsquerschnittes. Es ist im allgemeinen nur möglich, eine Abnahme von 5o bis 55 °/o zu erzielen: Zwischen den einzelnen Zügen ist es außerdem erforderlich, das Werkstück zu beizen und zu glühen. Diese erforderlichen Behandlungen bringen Nachteile mit sich, weil einerseits die Güte des Werkstoffes, beispielsweise durch Verzunderung und Entkohlen, darunter leiden und außerdem die Fließfertigung unterbrochen wird. Beim Warmziehen oder Kratzen wird nur der gewünschte Außendurchmesser des Rohres durch den Ziehring festgelegt, während die Wandstärke sich frei ändern kann und in vielen Fällen sogar zunimmt. Beim Aufweiten über einen Dorn wird der Außendurchmesser vielfach ebenfalls ungleichmäßig, wobei sich allerdings die Wandstärke verringert. Die bisher bekannten Warmziehverfahren haben den Nachteil, daß die Rohre über die ganze Länge auf Temperatur gebracht werden müssen, so daß sowohl die Außen- als auch die Innenoberfläche meist längere Zeit einer erhöhten Temperatur ausgesetzt sind. Mit steigender und zunehmender Glühdauer treten eine erhöhte Entkohlung und Zunderbildung sowie ein unerwünschtes Kornwachstum ein. Auch ist es bei der Erwärmung praktisch fast unmöglich, die Temperatur über die ganze Rohrlänge auf gleiche Höhe zu bringen und zu halten, abgesehen davon, daß .die Temperaturen der Rohre unter sich erhebliche Unterschiede aufweisen können. Auch nimmt die Temperatur während des Ziehvorganges ab, so daß beim Beginn des Zuges das Rohr eine höhere Temperatur aufweist als in dem Augenblick, wo das Ende des Rohres in den eigentlichen Ziehvorgang eintritt. In diesen Nachteilen der bekannten Erwärmungsart liegt auch der Grund dafür, daß das wandstärkenvermindernde Ziehen von Röhren durch einen Ring über einen Stopfen oder eine Stange im warmen Zustand versagt. Vor allem steht auch der sich bildendeZunderpelz, der sich zwischen Rohr und Arbeitswerkzeug setzt, dem Verformungsvorgang hemmend im Wege.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen von Rohren, bei welchem diese Schwierigkeiten beseitigt sind. Das Verfahren ist {ladurch gekennzeichnet, daß das Rohr unmittelbar vor Eintritt in das Ziehwerkzeug fortschreitend elektroinduktiv auf die gewünschte Ziehtemperatur gebracht wird. Der Induktor, zweckmäßig in Form einer das Werkstück umfassenden ein- oder mehrwindigen Spule, wird unmittelbar vor dem Ziehring angeordnet. Die partielle Heizwirkung des Induktors auf das Rohr kann ohne weiteres auf die Geschwindigkeit des Ziehvorganges eingestellt werden. Das bedeutet, daß das Rohr ausschließlich in dem Augenblick auf Temperatur gebracht wird, in tvelchem es in das Ziehwerkzeug eintritt. Der Heizvorgang läßt sich durch Änderung der zugeführten Leistung oder durch Änderung am Induktor selbst wie beispielsweise Änderung des Kopplungsspaltes oder Auswechseln von Magnetjochen auf die Geschwindigkeit des Ziehens einstellen.
  • Infolge des kurzfristigen Aufheizens tritt eine bedeutend geringere Zunderbildung ein als bei den bekannten Warmzieliverfahren. Durch zusätzliche Anwendung von Schutzgas, das die Heizzone und gegebenenfalls auch die Verformungszone umspült, kann diese Zunderbildung auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden. Um auch nach dem Ziehvorgang die Verzunderung des noch warmen Rohres weitgehend zu unterbinden, ist es möglich, hinter dem Ziehwerkzeug eine Ab'kühlvorrichtung vorzusehen, beispielsweise in Form einer Ringdüse oder Ringbrause, aus der ein Kühlmittel auf die Werkstückoberfläche austritt, wobei außerdem gegenüber dem erhitzten Werkstoff eine für den Ziehvorgang günstige Festigkeitserhöhung erreicht wird.
  • Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung werden die Nachteile des bisherigen Kalt- und Warmziehens ausgeschaltet. Es ist nunmehr möglich, im Warmzug wandstärkenvermindernd unter genauem Festlegen der Wirkung des äußeren und inneren Ziehwerkzeuges größere Abnahmen als beim Kaltzug zu erzielen. Das Erwärmen des Ziehgutes erfolgt kurzfristig ausschließlich in der zu verformenden Zone, so daß praktisch keine Entkohlung der Oberflächen und auch kein Kornwachstum eintritt. Da durch die einfache Maßnahme des Abschreckens unmittelbar hinter dem Ziehwerkzeug das Ziehgut nur kurze Zeit auf erhöhter Temperatur bleibt, entsteht kein grober Zunder, der weitere Ziehvorgänge-behindern könnte.
  • Während beim bekannten Warmziehen die erforderliche Warmformgebungstemperatur nur verhältnismäßig grob eingehalten werden kann, ist es mit dem unmittelbar vor dem Ziehwerkzeug eingeschalteten Induktor möglich, die einmal als zweckmäßig ermittelte Temperatur während des Ziehvorganges auf wenige Grade genau einzuhalten. Es ist daher nach dem Verfahren gemäß der Erfindung möglich, .den Ziehvorgang unter den: günstigsten Bedingungen durchzuführen. Diese Tatsache wirkt sich nicht nur in einer Gütesteigerung des Erzeugnisses aus, sondern auch in einer Erhöhung der Leistung der Anlage.
  • Das induktive Erhitzen des zu ziehenden Rohres unmittelbar vor dem Ziehwerkzeug kann sinngemäß bei allen Rohrziehoperationen mit Vorteil angewendet werden, so beispielsweise beim Ziehen von Sonderwerkstoffen mit geringem Formänderungsvermögen. Schon bei dem verhältnismäßig leicht zu verformenden weichen Stahl ist es beim Kaltziehen nicht ohne weiteres möglich, in einem Zuge wesentlich über 5o% liegende Querschnittsabnahmen zu erreichen. Das Maximum liegt bei gewissen schwer zu verformenden legierten Werkstoffen wesentlich niedriger. Wird gemäß der Erfindung vor dem Ziehwerkzeug ein Induktor vorgeschaltet, der das Werkstück örtlich auf Temperaturen bis zu etwa zoo° oder auch höher erwärmt, so ergibt sich eine Verformbarkeit des -Werkstückes, die wesentlich höhere Querschnittsabnahmen als bei Raumtemperatur ermöglichen. Durch dieses Mittel wird es überhaupt erst möglich, gewisse schwerer verformbare legierte Werkstoffe als Rohre zu ziehen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch so ausgeübt werden, daß es mit einem Kaltziehen verbunden wird. Hierbei kann beispielsweise so verfahren -",erden, daß in einem Warmzug gemäß der Erfindung der Durchmesser verringert wird. Sodann wird das Rohr im Kaltzug verarbeitet, wobei eine 5o%ige Querschnittsabnahine unter Verringerung der Wandstärke vorgenommen wird.
  • Selbstverständlich ist die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung nicht beschränkt auf die Verfahren, die beispielsweise näher erläutert wurden. Es ist auch anwendbar auf das Aufziehen von Rohren mittels Dornen sowie auf das Drücken von Rohren durch einen Ring mittels einer Stange oder auf sonstige sog. Druckzüge. Desgleichen ist das Verfahren sinngemäß anwendbar auf das Ziehen von Vollkörpern, wie Stangen, Stäbe oder Draht.
  • Mit dem Verfahren. können Werkstücke aus legiertem oder urilegiertem Stahl sowie aus Metallen und Metallegierungen verarbeitet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Ziehen von Rohren, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr unmittelbar vor Eintritt in das Ziehwerkzeug fortschreitend elektroinduktiv auf die gewünschte Ziehtemperatur gebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzungszone und gegebenenfalls auch die Verformungszone von einem die Oxydation vermindernden Schutzgas umspült wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr unmittelbar hinter dem Ziehwerkzeug beispielsweise unter Verwendung einer ringförmigen Düse abgekühlt wird. q.. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3 auf Vollkörper, wie Stangen, Stäbe, Draht od. dgl.
DED1394D 1944-01-22 1944-01-22 Verfahren zum Ziehen von Rohren Expired DE859435C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED1394D DE859435C (de) 1944-01-22 1944-01-22 Verfahren zum Ziehen von Rohren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED1394D DE859435C (de) 1944-01-22 1944-01-22 Verfahren zum Ziehen von Rohren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE859435C true DE859435C (de) 1952-12-15

Family

ID=7029249

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED1394D Expired DE859435C (de) 1944-01-22 1944-01-22 Verfahren zum Ziehen von Rohren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE859435C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1282425B (de) Verfahren zum Herstellen nahtloser Rohre
DE859435C (de) Verfahren zum Ziehen von Rohren
EP3033186B1 (de) Verfahren zur herstellung eines vergüteten nahtlos warmgefertigten stahlrohres
DE843834C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Ziehen von Hohlkoerpern
DE881489C (de) Verfahren zur Herstellung von Rohren
EP0648855A1 (de) Herstellverfahren für nahtlose Rohre aus Nichteisenmetallen, insbesondere Kupfer und Kupferlegierungen
DE936084C (de) Einrichtung zum Herstellen von Rohren aus laengsnahtgeschweissten, einem Ziehvorgangzu unterwerfenden Ausgangsrohren mit einer Vorrichtung zum Entfernen des Schweissgrates
DE102014224469B4 (de) Verfahren zum Herstellen einer, wenigstens einen metallenen Werkstoff aufweisenden Raumform, sowie Raumform
WO2008003305A1 (de) Verfahren zur herstellung eines rotationssymmetrischen teils und danach hergestelltes teil
EP1466674B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Rohres aus metallischem Werkstoff
DE896782C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Ziehen von Hohl- und Vollwerkstuecken
DE878034C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Aufweiten von Roehren
DE841896C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Glaetten und Fertigverformen kaltgepilgerter metallischer Hohlwerkstuecke
EP0413163B2 (de) Verfahren und Anlage zur Herstellung von thermomechanisch behandeltem Walzgut aus Stahl
DE2354161C3 (de) Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von längsgeschweißten Rohren aus Metallband
DE877239C (de) Gesenk zum Herstellen von Zylinderlaufbuchsen mit Haltebund
DE4233556C1 (de) Verfahren zum Kaltpilgern dünnwandiger Rohre
DE860934C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Einziehen von zylindrischen Hohlkoerpern und danach hergestellte Kugelflasche, Hochdruckflasche und Wellrohr
DE749771C (de) Verfahren zum Plattieren von Rohren, Stangen oder Profilen aus Stahl mit nichtrostendem Stahl
DE953842C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen oertlicher Verstaerkungen an zylindrischen Hohlkoerpern
DE2629796A1 (de) Hydraulische rohrendumformmaschine
DE569496C (de) Verfahren zum Herstellen von hohlen Staeben oder Rohren aus Stahl
DE910378C (de) Verfahren zum Erzeugen tellerfoermiger Ansaetze an zylindrischen Hohlkoerpern
DE4332132A1 (de) Herstellverfahren für nahtlose Rohre aus Nichteisenmetallen, insbesondere Kupfer und Kupferlegierungen
DE957749C (de) Verfahren zur Änderung der Dicke der Wandung und/oder des Durchmessers des Innenquerschnittes eines Rohres