DE858856C

DE858856C - Messeinrichtung fuer hohe Spannungen auf kapazitiver Grundlage

Info

Publication number: DE858856C
Application number: DEL1573A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Kuechler
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1950-03-31
Filing date: 1950-03-31
Publication date: 1952-12-11

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtuiig zum Messen hoher Wechselspannungen, z. B. an Fernleitungen für 400 kV, auf kapazitiver Grundlage. Derartige Meß einrichtungen, auch kapazitive Spannungsteiler oder Meßkondensatoren genannt, zeichnen sich durch einen einfachen Aufbau aus und sind an sich bekannt. Ihrer breiteren Verwendung steht jedoch der Umstand entgegen, daß sie nur durch Einfügung einer auf Resonanz abgestimmten Induktivität in den Meßkreis leistungsfähig und bürdenunabhängig werden und infolgedessen auch nur bei der der Abstimmung zugrunde gelegten Frequenz genaue Messungen gestatten.
Abweichungen der Frequenz vom Sollwert verursachen daher zusätzliche Fehler, die unter Umständen untragbar werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, der Frequenzunabhängigkeit der kapazitiven Spannungs messung mit verhältnismäßig einfachen Mitteln zu begegnen. Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß durch eine sich mit der Frequenz des zu messenden Stromes ändernde Steuereinrichtung, vorzugsweise durch einen kleinen mitlaufenden Synchronmotor, die Induktivität des Meßkreises, an den das Anzeigeinstrument angeschlossen ist, ständig so eingeregelt wird, daß der Wert Lw" konstant bleibt. Auf diese Weise läßt sich der störende Einfluß der Frequenzabhängigkeit der kapazitiven Spannungsteiler mit einem wirtschaftlich tragbaren Aufwand an Mitteln ausgleichen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert.
Diese zeigt den kapazitiven Spannungsteiler, der bei dem Ausführungsbeispiel aus einer dreigliedrigen Kondensatorkette besteht, die mit dem einen Ende an der Hochspannungsleitung 2 und mit dem anderen Ende an Erde liegt. Der Meßkreis besteht aus dem der Erde zunächst liegenden Teilkondensator Q, der Induktivität 3 und dem Zwischenwandler 4, an den das Anzeigeinstrument 5 angeschlossen ist.
Die Induktivität 3 ist veränderlich ausgebildet und wird beim Ausführungsbeispiel durch einen Fliehkraftregler 6 gesteuert, der seinerseits von einem kleinen Synchronmotor 7 angetrieben wird. Dieser ist an den Stromkreis des Anzeigegerätes 5 angeschlossen. An Stelle des Synchronmotors und des Fliehkraftreglers kann man selbstverständlich auch eine andere sich mit der Frequenz ändernde Vorrichtung verwenden.
Die erfindungsgemäße Meßeinnchtung wirkt in der Weise, daß bei der Sollfrequenz des Netzstromes in der Leitung eine einwandfreie Messung erfolgt, indem die Anordnung der Resonanzbedingung I C1 # C2 L cv w folgt, worin C = (C + C3)# C1 + C2 die resultierende Kapazität der beiden in Reihe liegenden Kondensatoren C1 und C2 ist. Die Umlaufzahl des Synchronmotors 7 und der Fliehkraftregler 6 sind dabei so gewählt, daß dann die veränderlldie Induktivität 3 eine dieser Bedingung entsprechende Größe aufweist. Tritt nun eine Veränderung hinsichtlich der Frequenz des Netzstromes ein, so wirkt sich diese sofort über den Meßkreis und den Auzeigekreis auf den Synchronmotor 7 aus, der über den Fliehkraftregler 6 die die Induktivität darstellende veränderliche Spule 3 so verstellt, daß das Produkt L oo- konstant bleibt. Dabei ist es erforderlich, daß die Steuerung der Induktivität durch die Stromkräfte der Spule nicht beeinflußt wird, denn bewegliche Spulenteile würden die Funktion der Steuereinrichtung stören.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Meßeinrichtung für hohe Spannungen auf kapazitiver Grundlage, bestehend aus einer Kondensatorkette und aus einem einen Teilkondensator der Kette, eine Induktivität und ein Anzeigeinstrument enthaltenden Meßkreis, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität des Meßkreises veränderlich ist und durch eine frequenzabhängige Steuereinrichtung selbsttätig so eingeregelt wird, daß das Produkt Lco2 praktisch konstant bleibt.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die frequenzabhängige Steuereinrichtung aus einem kleinen, ständig umlaufenden Synchronmotor (7) besteht, dessen Laufänderungen bei auftretenden Frequenzschwankungen eine entsprechende Änderung der Einstellung der veränderlichen Drosselspule (3) bedingen.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Synchronmotor (7) einen Fliehkraftregler (6) antreibt, der die Einstellung der veränderlichen Drosselspule (3) bewirkt.
4. Meßeinrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung so ausgebildet ist, daß die Steuerung der Induktivität (3) durch die Stromkräfte der Spule nicht beeinflußt wird.