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Fördervorrichtung für Maschinen zur Gewinnung der Fasern aus faserhaltigen
Pflanzenteilen Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Gewinnung der Fasern aus
faserhaltigen Pflanzenteilen, wie Agavenblättern, Stengeln u. dgl., und insbesondere
eine Fördervorrichtung. Diese besteht aus zwei endlosen Ketten, die zusammenarbeiten,
das Fasergut an der Bearbeitungsstelle (Schlagtrommel) vorbeiführen und zwischen
sich einklemmen. Die Verwendung von Ketten als Förder- und Klemmittel bei solchen
Maschinen bietet gegenüber Seilen den Vorteil, daß die Einspannkraft der Ketten
durch auf die obere Kette wirkende Anpreßvorrichtungen in jeder gewünschten Weise
geregelt werden kann. Diese Regelung bereitet bei der Verwendung von Förderseilen
erhebliche Schwierigkeiten und ist vielfach auch nicht möglich. Nachteilig ist jedoch
bei Kettenförderern, daß der Griff nicht, wie bei Förderseilen, elastisch ist. Um
nun auch bei der Verwendung von Ketten einen elastischen Griff zu erreichen und
dadurch die Griffsicherheit zu erhöhen, ist vorgeschlagen worden, zwischen den beiden
zusammenarbeitenden Ketten noch ein Förderseil zu verwenden. Das zu bearbeitende
Gut wird dabei zwischen dem Seil und der unteren Kette eingeklemmt. Durch die obere,
unter Anpreßdruck stehende Kette wird an der Bearbeitungsstelle das Förderseil in
die Rille des Holzbelages der unteren Kette eingedrückt. Dadurch wird
das
zwischen dem Seil und der Kette befindliche Fasergut fest in die Rille gedrückt
und ein so fester Griff erzeugt, daß auch schlüpfriges Fasergut aus der Klemmstelle
nicht herausgerissen werden kann.
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Durch die Erfindung wird nun bei Kettenförderern der vorerwähnten
Art ein besonderes Förderseil entbehrlich gemacht, trotzdem. aber der Griff der
Ketten elastisch gestaltet. Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß die
Glieder der zusammenarbeitenden Ketten ein Gummipolster tragen, wobei von den zusammenarbeitenden
Gummipolstern das eine mit einem oder mehreren Vorsprüngen und das andere mit entsprechenden
Vertiefungen versehen ist. Durch den oder die Vorsprünge wird dann das Fasergut
an der Bearbeitungsstelle der Maschine in die Vertiefung gedrückt und dadurch fest
eingespannt. Der Klemmdruck kann in an sich bekannter Weise durch auf das obere
Kettenglied ausgeübten regelbaren Anpreßdruck auf das gewünschte Maß eingestellt
werden. Die gemäß der Erfindung ausgebildete Kette gewährleistet bei elastischer
Ausbildung der Klemmstelle ein sicheres Einspannen des Fasergutes.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Abb. i die Bearbeitungsstelle einer Fasergewinnungsmaschine,
Abb. 2 einen Ouerschnitt durch die Klemmstelle, Abb.3 eine Draufsicht auf die untere
Kette der Klemmstelle, Abb. 4 eine andere Ausbildung der beiden zusammenarbeitenden
Ketten.
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Wie aus Abb. i ersichtlich- ist, wirken an der Bearbeitungsstelle
der Maschine die beiden endlosen Ketten 1 und a zusammen (Abb. i), zwischen denen
das von einer nicht dargestellten Schlagtrommel zu bearbeitende Fasergut eingeklemmt
wird. Jede Gelenkstelle der Kettenglieder ia, 2a trägt eine Laufrolle 3, 4. Die
Laufrollen 3 der oberen Kette dienen zum Tragen des rücklaufenden Trums, während
die Rollen 4 der unteren Kette 2 an der Bearbeitungsstelle der Maschine über den
Tisch 5 laufen und ein Durchhängen bzw. ein Nachgeben der Kette -2 unter dem Druck
der oberen Kette i verhindern. Der auf die obere Kette i an der Bearbeitungsstelle
ausgeübte Anpreßdruck wird auf das einzuklemmende Fasergut und durch dieses auf
die untere Kette 2 bzw. den Tisch 5 übertragen. Jedes Glied i" der oberen Kette
i trägt ein Gehäuse 6. In diesem ist ein Gummipolster 7 auswechselbar eingesetzt,
das aus dem Gehäuse 6 herausragt. Das Polster 7 ist mit einer Ausnehmung 8 versehen;
in diese ragt ein Ansatz io hinein, der an einer im Gehäuse 6 befindlichen Scheibe
9 angeordnet ist. Der Ansatz io verhindert eine Längsverschiebung des Polsters 7.
Das Polster 7 ist an seiner der unteren Kette 2 zugekehrten Seite mit einer Wulst
ii versehen. Jedes Kettenglied 20, der unteren Kette 2 ist ebenfalls mit einem'Gehäuse
12 versehen, in das ein Gummipolster 13 auswechselbar eingesetzt ist. Das Polster
13 ist mit einer der Wulst ii des Polsters 7 der oberen Kette gegenüberliegenden
Ausnehmung 14 versehen. In diese Ausnehmung wird das Fasergut durch die Wulst ii
hineingedrückt und durch den von den Preßvorrichtungen 23 auf die obere Kette ausgeübten
Druck fest eingeklemmt. Das Gummipolster 13 wird durch den in die Ausnehmung 15
des Polsters hineinragenden Ansatz 16 der Scheibe 17 gegen Längsverschiebung gesichert.
Die Trennfugen 18 der aufeinanderfolgenden Gummipolster verlaufen schräg zur Laufrichtung
der Ketten (Abb. 3), damit Gutteile, die zwischen den Ketten festgehalten werden
sollen, sich nicht in der Trennfuge zwischen zwei Gummipolstern festklemmen. Anstatt,
wie veranschaulicht, gerade, kann die Trennfuge auch eine wellige oder gezahnte
Form erhalten.
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Die in Abb.4 dargestellte Ausführungsform der Gummipolster unterscheidet
sich dadurch von der in Abb. 2 dargestellten Ausführungsform, daß das Gummipolster
ig der oberen Kette mit mehreren zahnartigen Vorsprüngen 20 versehen ist, denen
entsprechende Vertiefungen 2i des Gummipolsters 22 der unteren Kette 2 gegenüberstehen.
Eine so ausgebildete Klemmstelle gewährleistet infolge der mehrfachen Knickung des
Fasergutes in der Klemmstelle ein besonders sicheres Einspannen des Fasergutes an
der Bearbeitungsstelle.