DE858607C

DE858607C - Ruehrwerk fuer Fluessigkeiten, insbesondere Milch

Info

Publication number: DE858607C
Application number: DEST2975A
Authority: DE
Original assignee: ERNST STARK MASCHINENFABRIK
Current assignee: ERNST STARK MASCHINENFABRIK
Priority date: 1951-01-18
Filing date: 1951-01-18
Publication date: 1952-12-08

Description

Es ist bekannt, daß die von der Landwirtschaft den Molkereien zugeführte Milch zum Teil bei der Anlieferung einen so großen Säuregehalt zeigt, daß eine Minderbewertung der Milch seitens der Molkereien erfolgt oder die Annahme verweigert wird. Der Landwirtschaft entstehen dadurch große Schäden, während der menschlichen Ernährung bedeutende Mengen unersetzlicher Nährstoffe verlorengehen.

Die Ursache dieser Schäden Hegt meist in der ίο Tatsache, daß die Milch unmittelbar nach dem Melken in den Kannen durch das umspülende Kühlwasser in den bei den Viehhaltern vorhandenen Wasserbehältern nur an den Wandungen gekühlt wird, während der Kern der Milch unbeeinflußt bleibt.

Außerdem steigt bekanntlich die Sahne an die Oberfläche der Milch, schließt diese gegen die Außenluft ab und verhindert sowohl eine Abkühlung nach oben als auch eine Entlüftung der Milch, die gleichfalls unbedingt erforderlich ist, um das Säuern zu verhindern.

Die Erfahrung hat gelehrt, daß das Rühren der Milch je nach der Temperatur des Kühlwassers ίο bis 30 Minuten erfordert, in den landwirtschaftlichen Betrieben aber niemals durchgeführt wird. Besonders in den heißen Sommermonaten, wo die Gefahr des Säuerns am größten ist, unterbleibt diese Maßnahme, da die Landwirtschaft dann ohnehin mit Arbeiten überlastet ist.

Da die Wasserbehälter zum Kühlen der Milch und diese selbst sich meist in den warmen Ställen befinden, besteht auch im Winter die Gefahr des Säuerns. Um diese Übelstände zu beheben, ist die Einrichtung nach der Erfindung geschaffen worden,

die im wesentlichen aus mehreren senkrechten Rührflügeln besteht, deren Wellen in waagerechten Traversen gelagert sind, welche in einer oder zwei senkrechten Säulen auf und nieder bewegbar sind. Zum Antrieb der Rührflügel dient ein auf der Traverse angeordneter Elektromotor, von dem die Drehbewegung über ein Getriebe und mittels eines endlosen Übertragungsmittels, z. B. eines Riemens, auf Antriebsscheiben übertragen wird, die auf den

ίο Rührwerkwellen befestigt sind.

Um ein Buttern der Milch bei dem Rührvorgang zu vermeiden, ist die Drehzahl der Rührflügel niedrig zu halten. Die einfachen geraden Rührflügelflächen ermöglichen eine leichte Reinigung derselben nach dem Arbeitsvorgang.

Da eine beliebige Anzahl Rührflügel eingebaut werden kann, ist es möglich, bei größeren Kühlwasserbehältern, in denen das Kühlwasser nicht durchfließt, sondern ruht, einzelne Rührflügel während des Arbeitsganges nicht zum Rühren der Milch, sondern zum Umwälzen des Kühlwassers zu benutzen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung mit den Abb. 1 bis 8 in Gesamtanordnung dargestellt.

Der Gegenstand der Erfindung nach den Abb. 1 bis 3 besteht aus einem Rahmen 1, der gleichzeitig zur Aufnahme der Kannen 2 und der Führungssäulen 3 dient. An diesen Säulen gleitet eine Tra- verse 4, die den Hand- oder Kraftantrieb 5, das Getriebe 6 und die Rührflügel 7, 8 und 9 trägt. Das Gewicht der Traverse mit Zubehör wird durch Gegengewichte 10 ausgeglichen. Die Säulen besitzen untere Anschlagknaggen 11, damit die Rührflügel nicht beim Senken der Traverse auf die Böden der Kannen stoßen und beschädigt werden.

Die Säulenhöhen sind so groß gewählt, daß die Kannen ohne Beschädigung der Rührflügel eingesetzt werden können. In der Höchststellung ist die Traverse durch Dorne 12 gesichert, um beim Einsetzen der Kannen ein ungewolltes Herabsinken der Traverse zu verhindern. Die vertikale Achse 13 des Getriebes trägt auf dem unteren Ende den Rührflügel 7 und am oberen Ende eine Scheibe 14, die

zum Antrieb der Rührflügel 8, 9 dient. Um den Scheiben 15 und 25 der Rührflügel 8 und 17 in Abb. 4 und 5 den für das Antriebsmittel 18 erforderlichen Umschlingungswinkel zu geben, sind beiderseits dieser Scheiben paarweise Spannrollen 16 eingebaut.

Durch derartige Anordnungen ist es möglich, eine beliebige Anzahl Rührflügel 8 und 17 in eine Traverse einzubauen und gleichzeitig anzutreiben.

Um ein noch leichteres Einsetzen der Gefäße gegenüber der Anordnung der Abb. 1 bis 3 zu ermöglichen, ist in Abb. 4 und 5 eine einsäulige Vorrichtung mit einer ausschwenkbaren Traverse 19 vorgesehen. Bei dieser Anordnung hat die Säule 20 eine obere Ringnut 21 und eine vertikale Länigsnut 22. In dem oberen Teil der Traverse befindet sich eine durch eine Gegenmutter gesicherte Stell- '6o schraube 23, die das Aus- und Einschwenken der Traverse 19 nur in der höchsten Stellung zuläßt, wodurch ein Beschädigen der Rührflügel an den Gefäßen ausgeschlossen ist. Das Gewicht der Traverse kann bei dieser Einsäulenanordnung durch ein 6g Gegengewicht 10, wie in Abb. 1, ausgeglichen werden, oder die Traverse wird durch eine Gewindespindel 24 auf jede gewünschte Höhe eingestellt. Diese Gewindespindel 24 zum Heben und Senken der Traverse kann auch in Abb. 1 bis 3 eingebaut werden.

Die Abb. 6 bis 8 zeigen die Vorrichtung mit einer feststehenden Traverse 24, wodurch an Kosten gespart werden kann, jedoch müssen die Rührflügel 7,8 und 9 zum Einsetzen und Herausnehmen der Gefäße abnehmbar angeordnet werden.

Im übrigen hat diese Anordnung noch den Vorteil, daß die Rührflügel 7, 8 und 9 gegen die Mitten der Kannen versetzt sind, wodurch einerseits ein innigeres Rühren erfolgt, andererseits durch die nach der Hinterseite verschobene Traverse 24 mehr Raum für ein ungehindertes Einsetzen der Gefäße frei wird. Durch ein Versetzen der Mitten der Antriebsscheiben 14, 15 und 25 in den Abb. 1 bis 5 gegenüber der Längsachse und den Querachsen des Rahmens 1 in den Abb. 1 bis 5 können auch die Rührflügel 7, 8 und 9 bzw. 7, 8, 17 und 9 in den Kannen exzentrisch angeordnet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Rührwerk für Flüssigkeiten, insbesondere Milch, gekennzeichnet durch mehrere senkrechte Rührflügel (7, 8, 9, 17), eine auf und nieder bewegbare waagerechte Traverse (4, 19) zur Lagerung der Rührflügelwellen, eine oder zwei Säulen (3, 22) zur Führung der Traverse sowie auf den Rührflügelwellen angeordnete Antriebscheiben (14, 15, 25), die von einem Elektromotor (5) über ein Getriebe (6) und ein endloses Übertragungsmittel (18) angetrieben werden.

2. Rührwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an· einer Säule (22) angeordnete Traverse (19) ausschwenkbar ist derart, daß das Schwenken nur erfolgen kann, wenn die Traverse sich in ihrer höchsten Stellung befindet.

3. Rührwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsmittel (18) durch Spannrollen (16) an die Scheiben (14, 15, 25) angepreßt wird.

4. Rührwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unter den Rührflügeln (7, 8, 9, 17) Kammern zur Aufnahme von Rührgefäßen (2) angeordnet sind derart, daß die Gefäße mittig oder außermittig zu den Rührflügeln stehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

I 5551 11.52