DE858026C - Verfahren und Vorrichtung zur UEberpruefung der Kesselspeisewaesser od. dgl. auf Zuckergehalt, insbesondere in Zuckerfabriken - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur UEberpruefung der Kesselspeisewaesser od. dgl. auf Zuckergehalt, insbesondere in Zuckerfabriken

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DE858026C
DE858026C DED1190A DED0001190A DE858026C DE 858026 C DE858026 C DE 858026C DE D1190 A DED1190 A DE D1190A DE D0001190 A DED0001190 A DE D0001190A DE 858026 C DE858026 C DE 858026C
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Gerhard Paschen
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Dolffs & Helle V
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    • G01N21/84Systems specially adapted for particular applications
    • G01N21/85Investigating moving fluids or granular solids

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Uberprüfung der Kesselspeisewässer od. dgl. auf Zuckergehalt, insbesondere in Zuckerfabriken lii Zuckerfabriken fitiden sehr oft Kondensate zur Speisung der Kessel Verwendung. Diese Speisewässerkondensate, die beim Eindampfen und Verkochen der Zuckersäfte entstehen, enthalten bekanntlich, bedingt durch Überreißen und Rohrundichtigkeiten. zeitweise Zucker und rufen aus diesem Grunde Schäden in den Kesselanlagen hervor. Es ist bekannt, daß sich bereits 1/500% Zuckergehalt in dem Speisewasser schon nachteilig auswirkt und zu Beschädigungen der Kessel führen kann. Diese Schäden erfordern sehr oft Betriebsunterbrechungen zur Durchführung der notwendigen Kessel reparaturen die sich unter Berüicksichtigung der kampagnebedingten Arbeitsweise der Zuckerfabriken besonders nachteilig auswirken können. Aus diesem Grund sind daher schon Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen worden, die eine Prüfung der Kondenswässer einer Zuckerfabrik auf Zuckergehalt ermöglichen sollen.
  • Die bekannten Vorrichtungen dieser Art bestehen aus einem Analysenapparat mit mehreren Gefäßen, denen das zu untersuchende Wasser wie auch die Reagenzien mittels automatischer Steuerung zugeführt werden, so daß die Analysen in bestimmten Zeitabständen durchgeführt werden können. Als bekannte Reagenzien verwendet man reine Schwefelsäure und eine etwa 20%ige alkoholische Alphanaphthollösung, welche dem zu untersuchenden Wasser in einem Reaktionsgefäß getrennt und meistens nacheinander zugesetzt werden. Bei der Anwesenheit von Zucker in sehr geringen Mengen ergibt sich in dem Reaktionsgefäß bereits eine Farbreaktion in Form eines schmalen violetten Ringes an der Berührungsstelle der Alphanaphthollösung mit der untergemischten Schwefelsäure.
  • Diese bekannten Verfahren und Vorrichtungen sind jedoch für die Praxis nur von untergeordneter Bedeutung geblieben. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß sowohl die verfahrensm,äßige als auch die operative Verwirklichung, vor allem aber eine selbsttätige Durchführung der Analysen nach dieser sogenannten Alphanaphthol methode keine hrauchbaren Ergebnisse erbrachten. Aus diesem Grund hat man daher in der Praxis bei Untersuchungen dieser Art wieder weitgehend auf die Methode der Prüfungen mittels Reagenzgläser zurückgegriffen. Die vor allem zeitraubenden und umständlichen Nachteile dieser manuell durchgeführten Analysen sind jedoch ohne weiteres erkennbar und bekannt.
  • Man hat daher auch schon andere Verfahrensarten vorgeschlagen, so z. B. das Eindampfen des zu untersuchenden Wassers mit Temperaturen, die zum Karamelisieren oder Verkohlen des im Wasser enthaltenen Zuckers ausreichen, oder die Anwendung von polarisierten Lichtstrahlen. Jedoch auch diese Methoden haben sich, soweit bekannt, in der Praxis nicht durchsetzen können.
  • Im Gegensatz zu der herrschenden Ansicht liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das an sich bekannte Alphanaphtholverfahren so auszubilden, daß einwandfreie Analysen auf Grund der bekannten Farbreaktionen möglich sind, und darüber hinausgehend auch ein Verfahren zu entwickeln, das selbsttätige und laufende Untersuchungen gewährleistet unter gleichzeitiger Schaffung einer für diese Analysen brauchbaren und einfachen Apparatur.
  • Die angestellten Versuche und Überlegungen haben zu dem überraschenden Ergebnis geführt, daß eine praktische und einwandfreie Anwendung der Alphanaphtholmethode bisher voraussichtlich daran gescheitert ist, daß dem zu untersuchenden Wasser die Reagenzien, Schwefelsäure und Alphanaphthol, getrennt (wie im übrigen auch bei dem von Hand ausgeübten Reagenzglasverfahren) zugesetzt werden. Selbst wenn eine gute Durchmischung dieser Reagenzien innerhalb des Reaktionsgefäßes erfolgt, ergibt sich immer nur ein schmaler Farbring, der jeweils an unterschiedlichen Stellen und in verschiedenen Höhen des Reaktionsgefäßes entsteht.
  • Eine einwandfreie selbsttätige Steuerung der einzelnen Teile des Analysengerätes, insbesondere mittels Selenzelle, konnte daher auch bislang nicht stattfinden, so daß die bekannten apperativen Vorshläe;e keine praktische Verwirklichung gefunden hauben Außerdem ergab sich auch nochbeibestimmten Ausführungsarten der Nachteil, daß der Alkohol der .\lphanaphthollösung an der Austrittsstelle aus dem entsprechenden eagenzgefäß vor Eintritt in das lteaktionsgefäß mit der atmosphärischen Luft in Verbindung trat, die Lösung daher auskristallisierte und sich dadurch die verhältnismäßig engen Leitungsrohre zusetzen. Ebenso ist es von Bedeutung, daß nach Durchführung einer Analyse vor Einleitung einer neuen Untersuchung das Reaktionsgefäß gut durchgespült und gereinigt und damit alle vorhandenen Rückstände entfernt werden.
  • Diese Erkenntnisse haben bei dem neuen Verfahren zur Überprüfung der Kesselspeisewässer od. dgl. auf Zuckergehalt, insbesondere in Zuckerfabriken, durch qualitative Analysen mit Farbreaktion mittels Alphanaphthol und Schwefelsäure dazu geführt, daß erfindungsgemäß dem vorzugsweise auf etwa 20 bis 30° C abgekühlten Speisewasser in einem Reaktionsgefäß ein Gemisch von Schwefelsäure und Alphanaphthol zugesetzt wird und daß nach einer bevorzugten Ausführung die im Reaktionsgefäß auftretenden Verfärbungen in an sich bekannter Weise mittels einer das Reaktionsgefäß abtastenden Selenzelle zur Auslösung von optischen und akustischen Warnsignalen dienen.
  • Von entscheidender Bedeutung ist daher, daß die an sich bekannten Reagenzien nicht getrennt, sondern bereits als Gemisch dem lteaktionsgefäß zugeführt werden. Hierdurch ergibt sich vor allem die fortschrittliche Wirkung, daß sich in dem Reaktionsgefäß nicht ein jeweils an verschiedenen Stellen auftretender, verhältnismäßig schmaler Farbring bildet, sondern daß sich die Farbreaktion über den ganzen Inhalt des Gefäßes erstreckt. Die den Gefäßinhalt abtastende Selenzelle kann daher weitere, an sich ebenfalls bekannte Steuerimpulse für ein Warnsignal usw. sicher und einwandfrei auslösen.
  • Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens besteht noch darin, daß das Füllen des Reaktionsgefäßes mit dem zu untersuchenden Speisewasser, die Zuführung des Reagenzgemisches und die Entleerung des Reaktionsgefäßes nach jeder Analyse in an sich bekannter Weise durch eine Schaltuhr bewirkt wird, welche die in den einzelnen Zuflußuiid Abflußleitungen des Reaktionsgefäßes angeordneten Hähne elektrisch, z. B. durch einen jedem Hahn zugeordneten Elektromotor, vorzugsweise kontinuierlich periodisch steuert.
  • Mit der Überprüfung des Speisewassers auf Zuckergehalt ist zwecltmiillig gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig noch eine selbsttätige Analyse des gleichen Speisewassers auf Alkalität mittels Phenolphthalein vorgesehen.
  • Die Überprüfungen des Speisewassers auf Zuckergehalt und gegebenenfalls auch auf Alkalität werden zweckmäßig in den einzelnen Kondensatleitungen vor dem Spei sewasserspeisekasten und/oder in der l)ruckleitung hinter der Speisepumpe unmittelbar vor dem Kessel durchgeführt, so daß die entsprechenden Meß- und Anzeigevorrichtungen in diesen Leitungen vorzusehen sind.
  • Es ist selbstverständlich ohne weiteres möglich an Stelle oder zusätzlich zu der vorgesehenen selbsttätig auslöaenden Signalgabe, z. B. im Kesselhaus, daß die jeweils in Frage kommenden Speisewasserleitungen, etsva durch elektrische Steuerung von Sperrschiebern, Ventilen od dgl., bei Feststellung eines entsprechend hohen Zuckergehaltes, wie an sich bekannt, selbsttätig aligeschiltet werden. Diese Abschaltungen können weiterhin gegebenanfalls mittels bekannter elektrischer Schaubilder oder ähnlicher Mittel im Kesselhaus oder an anderen Stellen des Betriebes kenntlich gemacht werden.
  • Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach dem Erfindungsgedanken, die zur Ausübung des neuen Verfahrens dient, und die Figuren lassen weitere neuartige und fortschrittliche Merkmale der Erfindung erkennen.
  • Fig. I zeigt eine Vorderansicht der Vorrichtung in Richtuna I)-J) von Fig. 2 Fig. 2 ist eine Draufsicht in Richtung A-A der Fig. I, und Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht in RichtungE-E der Fig. 1.
  • Die in den zu überprüfenden Speisewasserleitungen angeordnete 3,feß- und Anzeigevorrichtung ist zweckmäßig baulich zu einer Einheit zusammengefaßt und in einem aufklappbaren schrankartigen Gehäuse untergebracht. Zur Abkühlung des zu untersuchenden Speisewassers dient eine an sich bekannte Kühleinrichtung a. Von dieser Kühleinrichtung gelangt das auf etwa 20 bis 300 abgekühlte Speisewasser in ein Durchflußgefäß b. Dieses Gefäß besitzt vorzugsweise einen runden Querschnitt. Die Zuführung des abgekühlten Speisewassers in das Gefäß b erfolgt mittels eines etwa mittig angeordneten, mit Schlitzen versehenen Itohresd. Durch dieses geschlitzte Zuleitungsrohr d wird eine gleichmäßige Durchmischung des zu untersuchenden Wassers in dem Behälter b erzielt.
  • Der Al>fluß des Speisewassers erfolgt durch das obere Abflußrohr c. Das Durchflußgefäß b ist mittels eines Kapillarrohres e mit einem unterhalb des Gefäßes b angeordneten Reaktionsgefäß g verbunden. in welches das zu untersuchende Speisewasser von uiiten eintritt. Dieses Reaktionsgefäß g ist mit einen Steigrohr t versehen, welches den Druckausgleich mit dem Durchflußgera'.t b bewirkt.
  • Das Reaktionsgefäß g ist mittels eines zweiten Kapillarrohres m mit dem Vorratsbehälter h verbunden, in welchem sich ein Gemisch von Schwefelsäure und .\lpllatlaplltllol befindet. In der Leitung m ist ein elektromotorisch gesteuerter Hahn n und in der ./\hRußleitung x des Reaktionsgefäßes g ein Ablaßhahn o vorgesehen, der ebenfalls elektromotorisch betätigt ist. Das Reaktionsgefäß g ist vorzugsweise aus Glas gefertigt. Vor dem Reaktionsgefsiß ist eine Selenzelle i' angeordnet, die unter der Einwirkung einer auf der anderen Seite des Reaktionsgefäßes g angeordneten Lichtquelle v steht.
  • Die Vorrichtung bzw. die einzelnen Mittel der Vorrichtung werden in bekannter Weise in Abahängigkeit von den Schaltungen einer Schaltuhr y selksttätig elektrisch gesteuert, und zwar im wesentlichen in der Weise, daß bei Einschalten der Schaltuhr innerhalb bestimmter Perioden die gesamte Meß- und Anzeigevorrichtung Strom erhält, und zwar vor allem die Elektromotoren p, q und r für die Steuerung der Hähne n und o, die Selenzelle u und deren Lichtquelle v sowie die Verstärkereinrichtung V und ein Millialllperemeter z. Nach Ablauf einer bestimmten Zeit werden die vorerwähnten Stromkreise durch die Schaltuhr wieder abgeschaltet und die Vorrichtung stillgesetzt.
  • Wie bereits erwähnt, wird das zu untersuchende Speisewasser durch die Kühleinrichtung a abgekühlt und gelangt in diesem Zustand durch das geschlitzte Rohr d gut durchgemischt in den Durchflußbehälter b. Nach dem Füllen dieses Behälters b tritt das gegebenenfalls weiterhin zugeführte Speisewasser durch die Leitung c aus dem Gefäß b aus.
  • Gleichzeitig mit dem Füllen des Behälters b tritt das zu untersuchende Wasser durch das Kapillarrohr e von unten in das Reaktionsgefäß g ein und steigt in dem Steigrohr f an, bis ein Druckausgleich mit dem Behälter b erreicht ist.
  • Nach dem Einschalten der Vorrichtung durch die Schaltuhr y wird der in der Leitung m angeordnete Hahn n durch den Elektromotor p geöffnet, so daß das in dem Behälter b befindliche Schwefelsäure-Alphanaphthol-Gemisch von oben in das Reaktionsgefäß g gelangt. Ist in dem zu untersuchenden Speisewasser Zucker vorhanden, so findet eine entsprechende Verfärbung des gesamten in dem Gefäß g vorhandenen Wassers statt. Diese Verfärbung wird in bekannter Weise durch die Selenzelle u gemessen, so daß das Milliamperemeter einen entsprechenden Stromimpuls erhält. Erreicht das Milliamperemeter z einen bestimmten großen Ausschlag, so wird, wie an sich ebenfalls bekannt, über eine zusätzliche Verstärkereinrichtung eine akustische oder optische Signalgabe in dem Kesselhaus und/oder anderen geeigneten Stellen des Betriebes ausgelöst. Die entsprechenden Maßnahmen können alsdann von dem Bedienungspersonal sofort getroffen werden, so daß das einen entsprechenden Zuckergehalt aufweisende Speisewasser nicht in den Kessel gelangt.
  • Die Vorrichtung ist im besonderen derart ausgebildet, daß die Steuerung der beiden Hähne n und o so abgestimmt ist, daß eine Öffnung des Hahnes n nur dann erfolgt, wenn der Ablaßhahn o geschlossen ist und umgekehrt. Die elektrische Steuerung des Ahlaßhahnes o erfolgt über einen Hilfsmotor r, dessen Einschaltung über einen Schleifkontakt des Steuermotors q nur über einen bestimmten Zeitintervall stattfindet.
  • Die zeitliche Abstimmung für die einzelnen selbsttätigen Schritte der Vorrichtung ist beispielsweise folgende: Durch die Schaltuhr y wird die Vorrichtung jeweils für 3 Minuten eingeschaltet, während die jeweilige Ausschaltzeit 12 Minuten beträgt, d. h. es werden pro Stunde vier selbsttätige Untersuchungen durchgeführt. Durch die Schaltuhr y werden die Elektromotoren p und q gleichzeitig eingeschaltet.
  • Der Hilfsmotor r erhält zunächst über einen Schleifkontakt des Motors q für die Dauer von 30 Sekunden Strom, so daß der Ablaßhahn o geöffnet wird. Diese Öffnungszeit beträgt Ig Sekunden. Das Abfluß rohr x ist mit der an dem Überlauf des Kiihlwassers vorgesehenen Wasserstrahlpumpe verbunden, so daß bei geöffnetem Ablaßhahn o das gefüllte Reaktionsgefäß g und das Steigrohr f leer gesaugt werden. Hierdurch erfolgt gleichzeitig eine gute Reinigung dieses Gefäßes und des Steigrohres f. Dieser Ablauf- und Reinigungsvorgang beträgt 15 Sekunden. Danach wird der Ablaßhahno geschlossen tind der Hilfsmotor r stillgesetzt. Das zu untersuchende Speisewasser Spießt nunmehr aus dem Behälter b durch das Kapillarrohr e von unten in das Reaktionsgefäß g, und zwar so lange, bis ein Druckausgleich durch das Steigrohr f stattgefunden hat. Gleichzeitig ist inzwischen der in dem Kapillarrohr m vorgesehene Hahn n durch den Steuermotor p geöffnet, so daß das Sohwefelsäure-Alphanaphthol-Gemisch von oben in das Reaktionsgefäß g eintreten kann. Die Offnungszeit des Hahnes lt beträgt go Sekunden. Während dieser Zeit findet in dem Gefäß g die chemische Reaktion statt.
  • Bei Anwesenheit von Zucker wird der gesamte Inhalt des Gefäßes verfärbt. Je nach der Intensität dieser Verfärbung gibt die beleuchtete Selenzelle u einen Stromimpuls über die Verstärkeranlage w zum Milliamperemeter z. Bei einem bestimmten Ausschlag löst dieser gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Verstärkerrelais, beispiels weise im Kesselhaus, eine optisohe oder akustische Signalgabe aus. Das Bedienungspersonal wird hierdurch darauf aufmerkam gemacht, daß in einer bestimmten Leitung das Speisewasser einen unzulässig hohen Zuckergehalt aufweist. Die Abschaltung dieser Speiseleitung kann alsdann ohne weitere Maßnahmen sofort durchgeführt werden. Die Schaltuhr schaltet die einzelnen Stromkreise nach I80 Sekunden ab. Die angenommene Ruhezeit beträgt I2 Minuten, bevor die nächste Einschaltung durch die Schaltuhr y erfolgt. Während dieser Zeit bleibt das Reaktionsgefäß g gefüllt und wird erst, wie vorbeschrieben, bei der nächsten Einschaltung nach der Offnung des Hahnes o entleert und durch das Absaugen des Speisewassers gleichzeitig einwandfrei wieder gereinigt. Die nächste Untersuchung des in das Gefäß g eintretenden Speisewassers erfolgt in der gleichen Weise. Durch die Vorrichtung findet daher eine kontinuierlich periodische und selbsttätige Überprüfung des Speisewassers statt, und zwar in jeder Stunde viermal.
  • Die vorbescbriebene Dauer für die einzelnen Maßnahmen zur Untersuchung des Speisewassers kann selbstverständlich durch entsprechende Dimensionierung der einzelnen Teile den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden, und es bestehen keine Schwierigkeiten irgendwelcher Art, die Periodizität der durchzuführenden Untersuchungen den jewelligen Erfordernissen anzupassen.
  • Es ist auch ohne weiteres möglich, außer einer optischen oder akustischen Signalgebung durch das Milliamperemeter z die entsprechenden Speiseleitungen, wie ebenfalls bekannt, elektrisch durch entsprechend gesteuerte Absperrschieber, Ventile od. dgl., selbsttätig abzuschalten. Ebenso ist es auch möglich, an Stelle der Signalgabe und/oder der selbsttätigen Abschaltung der entsprechenden Speiseleitungen noch besondere Schreibeinrichtungen zu steuern. In gleicher Weise können auch die Meldungen in dem Kesselhaus oder an anderen Überwachungsstellen des Betriebes durch an sich bekannte elektrische Schaubilder kenntlich gemacht werden.
  • Eine weitere alternative Ausgestaltung nach dem Erfindungsgedanken besteht noch darin, daß außer der Untersuchung des Speisewassers auf Zud<ergehalt gleichzeitg auch eine Untersuchung des gleiclien Speisewassers auf Alkalität selbsttätig durchgeführt wird. Zu diesem Zweck ist, wie die 14 iguren erkennen lassen, ein zweites Reaktionsgefäß g' mit dem Durchflußbehälter b durch ein Kapillarrohr e' verbunden. Auch für dieses Reaktionsgef,äß g' ist ein Steigrohr I vorgesehen, das den Druckausgleich zwischen dem Gefäß g' und dem Durchflußl>ehälter 77 herstellt. Das Gefäß g' ist weiterhin mittels des Kapillarrohres k mit dem Vorratsbehälter i verbunden, in welchem sich eine Phenolphthaleinlösung findet. In dem Kapillarrohr k und in dem Ablaufrohr x' sind ebenfalls elektromotorisch gesteuerte Hähne s bzw. t angeordnet. Die Steuerung dieser Hähne s und t erfolgt in analoger Weise wie die für das Reaktionsgefäß g vorgesehenen Hähne n und o. Zeigt das Reaktionsgefäß g' nach Zuführung der chemischen Reagenzflüssigkeit eine entsprechende Rotfärbung, so ist dies ein Zeichnen dafür, daß das Speisewasser eine entsprechende Alkalität aufweist. Diese Feststellungen können durch Beobachtung des Reaktionsgefäßes g getroffen werden. Ebenso ist es auch möglich, daß für. diese Untersuchung entsprechende selbsttätig elektrisch gesteuerte Signalmittel vorgesehen werden. Auch hierbei erfolgt das Füllen und Entleeren des Reaktionsgefäßes g' in der gleichen Weise wie bei dem Reaktionsgefäß g für die Untersuchung auf Zuckergehalt.
  • Ein weiterer Vorteil besteht auch noch darin, daß durch die laufenden selbsttätigen tSberprüfungen in Zuckerfabriken das Bedienungspersonal an den Verdampfstationen usw. zu größerer Aufmerksamkeit und zu einer möglichst gleichmäßigen Arbeit erzogen wird, da die an den einzelnen Stationen bisher kaum feststellbaren Mängel nunmehr sofort in Erscheinung treten.

Claims (10)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Überprüfung der Kesselspeisewässer od. dgl. auf Zuckergehalt, insbesondere in Zuckerfabriken, durch qualitative Analysen mit Farbreaktion mittels Alphanaphthol und Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß dem vorzugsweise auf etwa 20 bis 300 abgekühlten Speisewasser in einem Reaktionsgefäß ein Gemisch von Schwefelsäure und Alphanaphthol zugesetzt wird und daß die im Reaktionsgefäß auftrewnden Verfärbungen in an sich bekannter Weise mittels einer das Reaktionsgefäß abtastenden Selenzellen zur Auslösung von optischen und/oder akustischen Warnsignalen dienen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I zur Durchführung selbsttätiger Analysen, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllen des Reaktionsgefäßes mit dem zu untersuchenden Speisewasser, die Zufuhrung des lQeagenzgemisches und die Entleerung des Reaktionsgefäßes nach jeder Analyse in an sich hekannter Weise durch eine Schaltuhr bewirkt werden, welche die in den einzelnen Zufluß- und Abflußleitungen des Reaktionsgefäßes angeordneten Ha hne elektrisch. z. 13. durch einen jedem Hahn zugeordneten Elektromotor, vorzugsweise kontinuierlich periodisch steuert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß mit der Überprüfung des Speisewassers auf Zuckergehalt auch gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig eine selbsttätige Analyse des gleichen Speisewassers auf Alkalität mittels Phenolphthalein erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I und 2 oder Ansl)ruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an stelle einer optischen und/oder akustischen Warnisignalgabe oder zusätzlich zu dieser eine an sich bekannte selbsttätige Abschaltung der betreffenden Speisewasserlietung, z. B. durch elektrisch gesteurte Absperrischieber, Ventile od. dgl., erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige Abschaltung einer Speisewasserleitung durch elektrische Achaubilder oder ähnliche an sich bekannte Mittel an bestimmten Stellen des Betriebes, z. B. im Kesselhaus, kenntlich gemacht wird.
  6. 6. Vorrichtung zur Aus übung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet. daß ein mit einem Zufloß für das mittels eines Kühlers (a) abgekühlte Speisewasser vorgesehenes Durchflußgefäß (b) von vorzugsweise tundem Querschnitt mittels eines Kapillarrohres (e) mit einem unterhalb liegenden, voll einer beleuchteten Selenzelle (o) abgetasteten Reaktionsgefäß (g) aus Glas, welches ein an seinem oberen Teil angeordnetes Steigrohr (t) zum Druckausgleich mit dem Durchflußgefäß (b) besitzt. verbunden ist, daß eine Zuführungs des chemischen Reagenzgemisches aus einem Vorratsbehälter (h) durch ein zweites oben an dem Reaktionsgefäß (g) vorgesehenes Kapillarrohr (m) erfolgt und daß durch eine Schaltuhr (y) ein in dem mit einer Absaugpumpe verbundenen Ablauf (x) des Reaktionsgefäßes (g) elektrisch, z. B. elektromotorisch betätigter Ablaßhahn (o) und Elektromotoren (p, q) gesteuert werden, von denen der Motor (p) einen in der Kapillarleitung (m) angeordneten Hahn (n) für die chemischen Reagenzien und der Motor (q) den Ablaßhahn (o) für das Reaktionsgefäß (g) betätigt derart, laß der Hahn (n) erst dann geoffnet wird, wenn der Ablaßhahn (o) geschlossen ist, und daß der Hahn (o) erst dann geöffnet wird, wenn der tiabn (ii) wieder geschlossen ist.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stromeinschaltung durch die Schaltuhr (y) nach einer bestimmten Schaltpause von z. B. 12 Minuten jeweils periodisch, z. B. für jle I80 Sekunden, erfolgt, derart, daß ein Hilfsmotor (r) über einen Schleifkontakt des Motors (q) für z. B. 30 Sekunden Strom erhält und dadurch den Ablaßhahn (o) des Gefäßes (g), z. B. etwa 15 Sekunden lang, öffnet, so daß das Reaktionsgefäß (g) und das Steigrohr (f) zunächst leergesaugt werden und danach das Gefäß (g) langsam selbsttätig wieder gefällt wird, daß während oder nach dem Füllen des Gefäßes (g) der Motor (p) den Hahn (tt) für z. 1. go Sekunden öffnet und alsdann wieder schließt und daß während der Stromeinschaltung auch die Selenzelle (u) und die Lichtquelle (z) an die Stromquelle angeschlossen sind.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein von der Selenzelle (u) ausgelöster Stromimpuls in an sich bekannter Weise mittels einer Verstärkeranlage (w), z. B. über ein Milliamperemeter (z), bei einem bestimmten Ausschlag desselben eine Signalgebung od. dgl. bewirkt.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufleitung(x) des Reaktionsgefäßes (g) mit der an dem Überlauf des Kühlwassers angeordneten Wasserstrahlpumpe verbunden ist.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchflußgefäß (b) ein etwa mittig angeordnetes, mit Längsschlitzen versehenes Zuleitungsrohr (d) zur Erzielung einer gleichmäßigen Durchmischung des zu untersuchenden Wassers besitzt.
    1 1. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder Anspruch 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites an Durchflußgefäß (b) mittels eines Kapillarrohres (e') angeschlossenes, ebenfalls mit einem Steigrohr (l) versehenes Reaktionsgefäß (g') zur Feststellung der Alkalität des Speisewassers vorgesehen ist, dem mittels des Kapillarrohres (k) eine Phenolphtaleinlösung zugesetzt wird, und daß der in der Leitung (k) vorgesehene Hahn (s) und der in dem Ablauf (x') angeordnete Ablaufhahn (t) in der gleichen Weise selbsttätig gesteuert werden wie die entsprechenden Mittel des Reaktionsgefäßes (g) für die Untersuchungen auf Zuckergehalt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1093113B (de) * 1955-11-15 1960-11-17 Draegerwerk Ag Registrierende Pruefvorrichtung fuer bestimmte Gasbestandteile in Gasen unter Verwendung von Pruefroehrchen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1093113B (de) * 1955-11-15 1960-11-17 Draegerwerk Ag Registrierende Pruefvorrichtung fuer bestimmte Gasbestandteile in Gasen unter Verwendung von Pruefroehrchen

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