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Verfahren zur Aufzeichnung von Tönen unter Änderung der Breite der
Tonspur Es ist bekarvit, Töne unter Änderung der Breite der Tonspur aufzuzeichnen,
wobei sich die Breitenänderung nach der Lautstärke richtet, und zwar wird hierbei
die Breite um so kleiner gemacht, je kleiner die aufzuzeichnenden Amplituden sind
(Schnürschrift). Die Einschnürung der Tonspur wird hierbei durch eine Abdeckung
hervorgerufen, die im Vorführfilm als vollkommen geschwärzte Aufzeichnung erscheint.
Dadurch wird insbesondere an den Stellen kleiner Amplituden das Grundgeräusch herabgesetzt;
wenn aber an den Stellen kleiner Amplituden die Spur verschmälert wird, so hat diese
Verschmälerung eine erhebliche Herabsetzung der Lautstärke zur Folge, so daß die
Dynamik verzerrt wird. Diese .Verhältnisse sollen an Hand der Abb. i bis 3 erläutert
werden.
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In Abb. i ist der Transparenzverlauf OT einer gewöhnlichen Aufzeichnung
in der gestrichelten Kurve in Abhängigkeit vom Schalldruck dargestellt, der die
Eingangsamplitude bestimmt; hierbei wird
vorausgesetzt; daß der
photographische Prozeß in sich linear ist. Abb. 2 zeigt den Verlauf der Breit 'inderung
bei der Schnürschrift ebenfalls in en.
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Abhängigkeit vom Schalldruck p. Die Kombination dieser beiden Kurven
würde bei der Wiedergabe eine verzerrte Dynamik ergeben; es ist aber erforderlich,
den durch die Eitischnürung hervorgerufenen Lautstärkenabfall zu kompensieren, was
dadurch erreicht werden kann, daß auch die Transparenzdifferenz in Abhängigkeit
von der Einschnürung vergrößert wird; hierbei ergibt sich ein Transparentverlauf
nach der horizontalen Geraden in :11t11. i, der in bekannter Weise dadurch erreicht
werden kam), daß der Verstärkungsgrad des Aufzeichnungsverstärkers entsprechend
der Einschnürung mit abnehmender Lautstärke vergrößert wird. Diese horizontale Gerade
ergibt, mit der Geraden in Abb. 2 kombiniert, den gewünschten Lautstärkeverlauf
in Abhängigkeit vom Schalldruck p gemäß (11t1>. 3 und damit eine unverzerrte Dynamik.
Diese geradlinige Abhängigkeit der Lautstärke kann bei geradliniger Funktion für
die Breitenänderung gemäß Abb. 2 nur dann erreicht werden, wenn die '1'ransparenzdifferenz
für alle Amplituden einen konstanten oder nahezu konstanten Wert annimmt, und zwar
bei maximaler Transparentdifferenz. Nach einem solchen Verfahren wurde bisher gearbeitet;
es ist dabei auch bekannt, zur Erzielung besonderer Lautstärkeeffekte nicht alle
Amplituden bis auf eine maximale Amplitude zu verstärken, sondern die Verstärkung
so vorzunehmen, daß nicht alle Amplituden konstante Höhe haben, so daß die Lautstärke
nicht allein durch die Abdeckung geregelt wird; dabei verläuft aber die Breitenänderung
tnit Rücksicht auf die besonderen Effekte, die mit der Amplitudenaufzeichnung erreicht
werden soll, so, als ob die Amplituden mit konstanter Größe aufgezeichnet würden.
Es ist dabei ferner bekannt, unterhalb einer bestimmten kleinen Amplitude die, Breite
der Aufzeichnung nicht weiter zu verkleinern, sondern konstant zu lassen und diese
kleinen Amplituden in der üblichen Weise hinsichtlich der Trans.parenzdifferenz
aufzuzeichnen; bei diesem bekannten Verfahren werden aber diejenigen Amplituden,
welche über die angenommene Grenze hinausgehen, in der vorgeschriebenen Weise aufgezeichnet.
Bei einer solchen Aufzeichnung der eine gewisse Grenze überschreitenden Amplituden
ist es weiterhin auch bekannt, dafür zu sorgen, daß bei schnellen kurzzeitigen Lautstärkestößen
eine Breitenänderung nicht eintritt. Diese bekannten Verfahren haben den wesentlichen
Nachteil, daß infolge der iooo/oigen Aussteuerung aller Amplituden sehr leicht Übersteuerungen
eintreten können, welche nicht lineare Verzerrungen zur Folge haben. Andererseits
ist eine Herabsetzung der Aussteuerung mit Rücksicht auf die Nutzlautstärke nick;
wünschenswert.
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LTm diesen Nachteil zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
bei der Aufzeichnung von Amplituden oberhalb einer bestimmten unteren Grenze die
Breite b der Aufzeichnung nach einer Funktion zu ändern, die mit der Geraden b =
const x p den Punkt größter Aussteuerung genieinsam hat und im übrigen oberhalb
dieser Geraden verläuft, und daß die Transparenzdifferenz Z\ T sich nach. einer
Funktion ändert, die mit der Geraden 0 T = const x p den Punkt größter
Aussteuerung gemeinsam hat und im übrigen oberhalb dieser Geraden verläuft. Die
beiden Kurven können hierbei auch die entsprechenden Nullpunkte gemeinsam haben;
wesentlich für die Erfindung ist aber, daß die Kurven in einem Gebiet oberhalb der
Geraden liegen, das durch die ausgezogene Gerade in Abb. 2 end durch die gestrichelte
schräge Gerade in Abb. t begrenzt wird, und nicht unterhalb dieser Geraden, cla
sonst Verzerrungen auftreten; im übrigen können aber beide Kurvet) teilweise mit
den ihnen zugeordneten Geraden zusammenfallen. Der Verlauf der beiden Kurven selbst
kann stetig sein, so daß also beispielsweise eine gekrümmte Linie entsteht; die
Kurven können aber auch aus geradlinigen, unter einem Winkel zueinanderstehenden
Ästen bestehen, sie sind lediglich so aufeinander abzustimmen, daß ihr Produkt,
-,welches die aus der Aufzeichnung gewonnene Lautstärke darstellt, eine lineare
Funktion des Schalldruckes ist. Als zweckmäßig hat sich er-,viesen, wenn sich die
beiden Kurven nach einer w'urzelfunktion, vorzugsweise der Quadratwurzel des Schalldruckes
p bzw. der Eingangsamplitude, ändern. Die sich nach dieser Regel ergebenden Kurven
sind in Abb. d dargestellt; hierbei ist der eine Endpunkt der Kurve ebenso wie in
den vorhergehenden Abbildungen auf eine Maximalamplitude bei iooo/oiger Aussteuerung
bezogen. Die zugehörigen 0 T- bzw. b-Kurven gemäß Abb. i bzw. 2 sind gestrichelt
eingezeichnet. Eine sin-p-förmige Abhängigkeit für die b-Kurve zeigt Abb. 1; anstatt
diese Kurve im Nullpunkt heginnen zu lassen, beginnt sie bei einem endlichen kleinen
Wert und geht dann in die sin-Form über; <lies bedeutet, daß bei einer bestimmten
kleinen Mindesttonspurbreite die Breite sich nicht mehr ändert. Die zugehörige A
T-Kurve genügt der Funktion
Eine Abhängigkeit mit gerade verlaufenden Ästen in den beiden Kurven zeigt Abb.
S; die b-Kurve erreicht bereits ihren höchsten Punkt, bevor eine Maxin)alarnplitude
auftritt, und verläuft dann horizontal. Die ,geraden Äste können hierbei teilweise
n)it der Geraden b = const p bzw. n T = cotist p zusammenfallen. Die dargestellten
Kurven, die man nach dein Prinzip der Erfindung je nach den Erfordernissen leicht
abwandeln kann, ergeben Tiber den größter) Teil des Amplitudenbereiches eine geringere
als iooo/oige Aussteuerung, so claß auch die damit verbundenen Nachteile ausgeschaltet
werden.
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Der Kurvenverlauf für die Breitenänderung und die Änderung der Transparentdifferenz
kann unter Umständen auch so gewählt werden, daß das Produkt aus den beiden Kurven
und damit die aus der Aufzeichnung gewonnene Lautstärke nach einer nicht linearen
Funktion verläuft, wie dies in Abb. 6 dargestellt ist. In einem solchen Fall ist
die Lautstärke L = const (b - OT)f . `denn der Exponent E
größer
ist als t, so wird eine Dynamikerweiterung erzielt; wenn der Exponent kleiner als
i ist, so entsteht eine Dynamikeinengung; bei einem Exponenten gleich i werden die
Origitialv erhältnisse erreicht. Durch die angegebenen Steuerkurven können unter
Umständen auch die Schwierigkeiten verringert bzw. beseitigt werden, die bei der
Bewegung der Abdeckblende infolge des Ein- bzw. Ausschwingvorganges auftreten.
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Die gewünschten Steuerkurven für die Einschtiiirung können durch die
Formgebung der Blende und/oder durch eine entsprechende Abhängigkeit des Steuerstromes
erzielt werden, der zum Antrieb der Blende dient. Die Kurven für den Transparenzverlauf
l«>tinen durch entsprechende Steuerung des Verstärkungsgrades des Aufteilungsverstärkers
erreicht werden oder auch durch die Steuerung der Empfindlichkeit der Lichtsteuereinrichtung.
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Die Erfindung kann auch bei grundgeräuschfrei abspielbaren Negativen
angewendet werden, indem unmittelbar bei der Aufnahme die durch die Schnürblende
abgedeckte Zone auf (lern Film zusätzlich geschwärzt wird. Dies kann beispielsweise
durch einen zweiten Strahlengang erreicht werden, der eine zweite Spaltabbildung
auf dem Film erzeugt, die so durch eine im Rhvthmus der mittleren Lautstärke gesteuerte
Blende abgedeckt wird, daß jeweils nur die durch die Schnürblende abgedeckten Filmteile
geschwärzt werden. Es ist dabei erforderlich, claß beide Spaltabbildungen des Haupt-
und Zusatzstrahlenganges auf die gleiche Filmstelle abgebildet werden; der Spalt
des Zusatzstrahlenganges kann jedoch breiter sein als der Hauptspalt, so daß eine
möglichst große Abdeckschwärzung erzielt wird. Es ist zweckmäßig hierbei die Schnürblende
mit der Zusatzblende mechanisch oder elektrisch zu kuppeln. Die Aufzeichnung selbst
kann in Sprossenschrift oder in Zackenschrift, vorzugsweise in Vielfachdoppelzackensc'hrift,
erfolgen.