DE856359C - Aluminium-Silicium-Legierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Aluminium-Silicium-Legierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number
DE856359C
DE856359C DEL2105D DEL0002105D DE856359C DE 856359 C DE856359 C DE 856359C DE L2105 D DEL2105 D DE L2105D DE L0002105 D DEL0002105 D DE L0002105D DE 856359 C DE856359 C DE 856359C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
phosphorus
silicon
aluminum
alloy
alloys
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEL2105D
Other languages
English (en)
Inventor
Gustav Dr-Ing Guertler
Herbert Dr-Ing Klaiber
Hermann Dr Nann
Elisabeth Schulz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Metallgesellschaft AG filed Critical Metallgesellschaft AG
Priority to DEL2105D priority Critical patent/DE856359C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE856359C publication Critical patent/DE856359C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C21/00Alloys based on aluminium
    • C22C21/02Alloys based on aluminium with silicon as the next major constituent

Description

  • Aluminium-Silicium-Legierungen und Zierfahren zu ihrer Herstellung Es sind Aluminium-Silicium-Legierungen mit 5 bis 2o °/o Silicium und gegebenenfalls weiteren Zusätzen, wie etwa Mangan, Magnesium, Kupfer und Nickel usw., bekannt. Das gemeinsame wesentliche Merkmal dieser Legierungen ist die Ausbildung eines Aluminium-Silicium-Eutektikums. In unveredeltem Zustand weist bei Siliciumgebalten, die niedriger sind als die eutektische Zusammensetzung, das Gefüge neben primären Aluminiumkristallen ein Aluminium-Silicium-Eutektikum auf, in dem das eutektische Silicium in Form von regellos angeordneten groben Platten und Stengeln auftritt. *Bei Siliciumgehalten, die höher als die eutektische Zusammensetzung sind, treten primäre Siliciumkristalle und das oben beschriebene Eutektikum auf. Die Siliciumkristalle erscheinen als mehreckige, bläuliche, kompakte Kristalle, wie Fig. i zeigt. Ihre Menge nimmt mit zunehmendem Siliciumgehalt zu. Ein Material, das ein solches Gefüge aufweist, soll als körnig bezeichnet werden.
  • Neben diesen allgemein bei Aluminium-Silicium-Legierungen beobachteten Gefügeformen sind vereinzelt und zufälligAusbildungsformen des primären und eutektischen Siliciums beobachtet worden, die von der vorher beschriebenen wesentlich abweichen und von denen nicht bekannt war, unter welchen Bedingungen sie zu erhalten sind. Die eutektischen Siliciumplatten sind wesentlich dünner und in großen Partien regelmäßig angeordnet. Das primäre Silicium tritt nicht in den oben beschriebenen kompakten Körnern auf, sondern je nach Abkühlungsbedingungen in einer stark aufgelösten fiedrig.:n Form oder in längeren balkenförmigen Ausbildungen, wie Fig. 2 und 3 zeigen. Ein Material, das ein solches Gefüge aufweist, soll als lamellar bezeichnet werden. Durch die für eutektische oder nahezu eutektische Aluminium-Silicium-Legierungen bekannte Veredlung mit Natrium oder natriumabgebenden Salzen wird das Eutektikum der körnigen wie der lamellarenLegierungen in eine wesentlich feinere Kristallisationsform übergeführt, die eine Beurteilung, um welche der beiden Typen es sich handelt, nach dem Gefügebild nichtmehr zuläßt. Die beiden Bezeichnungen körnig und lamellar werden verwandt, gleichgültig ob die Struktur sichtbar ist oder nicht, d. h. ob der Werkstoff im uriveredelten oder im veredelten Zustand vorliegt, weil, wie gefunden wurde, die beiden Werkstoffe sich auch im veredelten Zustand unterscheiden. Es wurde nämlich gefunden, daß auch im veredelten Zustand beide Typen ihre Eigenart beibehalten und nach Entedelung wieder in der für den lamellaren bzw. körnigen Zustand charakteristischen Kristallausbildung erstarren und diese auch bei mehrmaligem Umschmelzen beibehalten. Die Entedelung wird in bekannter Weise durch Abstehen oder durch Behandlung der Metallschmelze mit Mitteln, die auf dem Wege chemischer Reaktion das Natrium entfernen, wie z. B. Aluminiumchlorid oder Chlor, herbeigeführt.
  • Es war bisher nicht bekannt, unter welchen Bedingungen die beiden Werkstofftypen zu erhalten sind und ob und welche Unterschiede in ihren Eigenschaften bestehen, .
  • Es wurde nun gefunden, daß der lamellar erstarrte Werkstoff gegenüber dem körnigen eine Reihe von Vorteilen aufweist. In dem für die Herstellung von Sandgußstücken gebräuchlichen veredelten Zustand haben die lamellaren Aluminium-Silicium-Legierungen bei praktisch gleichen Streckgrenzen und Festigkeitswerten eine bis zu Zoo % höhere Dehnung. Bei Kokillengußstücken in uriveredeltem Zustand wird das Gefüge des lamellaren Werkstoffes durch die schnelle Abkühlung derart verändert, daß es eine Struktur aufweist, die der eines mit Natrium veredelten Gefüges gleichkommt, wobei eine besonders gute und gründliche Verfeinerung des Gefüges durch Erhöhung der Gießtemperatur auf etwa 100o° erzielt wird. Bei körnigen Aluminium-Silicium-Legierungen tritt diese Verfeinerung in weit geringerem Maße ein. Dementsprechend werden bei der lamellaren Erstarrungsform unter den geschilderten Gießbedingungen wesentlich bessere Festigkeits- und Dehnungswerte erzielt als bei der körnigen Erstarrungsform. Dieser Vorteil tritt aber auch schon bei niedrigen Gießtemperaturen zutage. Tabelle 1 zeigt die Werte bei Kokillenguß von Probestäben von 12 mm 0 bei einer Gießtemperatur von 100a° C.
    Erstarrungstyp Streckgrenze ( Festigkeit
    m@ Dehnung
    kg/m
    ; o
    körnig ...... 8 bis 1o 18 bis 22 4 bis 6
    lamellar ..... 10,5 bis 12,5 22 bis 25 5 bis 9
    Auch bei Zusatz anderer Legierungskomponenten, beispielsweise von Magnesium, Mangan, Kupfer und Nickel, bleiben die überlegenen Eigenschaften des lamellaren Erstarrungstyps erhalten. Ein Eisengehalt, der höher als der als Verunreinigung übliche von etwa 0,4 bis o,6 % liegt, führt zu höheren Werten für die Festigkeit und die Streckgrenze, allerdings unter Einbuße an Dehnung, die jedoch nicht schlechter ist als die des eisenärmeren körnigen Werkstoffes, wie aus Tabelle 2 zu ersehen ist, in der Messungen entsprechender Probestäbe wie bei Tabelle 1 wiedergegeben sind.
    Erstarrungstyp Streckgrenze I Festigkeit
    mE Dehnung
    kg/m 0,10
    körnig ...... 11,2 21,5 3 bis 4
    lamellar ..... 14,4 28,9 4 bis 6
    Es konnte festgestellt werden, daß die lamellaren Aluminium-Silicium-Legierungen eine 'höhere Erstarrungsgeschwindigkeit aufweisen als körnige, eine Tatsache, die für die Erstarrung von größeren Gußstücken von Bedeutung ist. Dies wirkt sich insofern günstig aus, als bei schneller Erstarrung Einschlüsse und unvermeidliche Verunreinigungen feiner verteilt werden und daher weniger störend sind.
  • Die Erfindung beruht auf der entscheidenden Feststellung, daß für die Frage, ob die Aluminium-Silicium-Legierungen in lamellarer Form oder in körniger Form erstarren, die Höhe der Verunreinigung an Phosphor maßgebend ist. Für die Erstarrung in lamellarer Form ist ein Phosphorgehalt von unter o,ooo18 % P ( ± o,oooo5 % P wegen analytischer Fehlergrenze) Voraussetzung. Die lamellare Erstarrungsform ist also dadurch zu erhalten, daß man bei der Herstellung von Legierungen den Phosphorgehalt unter diese Grenze erniedrigt.
  • Daß tatsächlich der Phosphorgehalt für die Erstarrungsform maßgeblich ist, geht daraus hervor, daß man durch Zusatz von Phosphor, beispielsweise durch Behandlung mit Phosphorpentachlorid oder durch Hinzufügen von reinem Phosphor, die lamellare Form in die körnige überführen kann.
  • Die gebräuchlichen, insbesondere die durch elektrothermische Reduktion gewonnenen Aluminium-Silicium-Legierungen enthalten in der Regel höhere Phosphorgehalte, als sie das .Auftreten der lamellaren Struktur zuläßt. Der Phosphor stammt vor allem aus der für die Reduktion der Oxyde zu Sili;-cium bzw. Aluminium-Silicium-Vorlegierung vexwendeten Kohle oder aus den Oxyden selbst. Aluminium-Silicium-Legierungen mit lameilarer Struktur erhält man daher erfindungsgemäß dadurch, daß man bei der Legierung durch Reinigung oder Wahl hinreichend reiner Ausgangsmaterialien den Phosphorgehalt unter die obengenannte Grenze herunterdrückt. Der Entzug des Phosphors kann in mindestens einer der Legierungskomponenten bzw. in der Aluminium-Silicium-Vorlegierung oder in der fertigen Legierung oder vor Zusatz weiterer Legierungsbestandteile zur Legierung, die aus Reinsilicium bzw. Aluminium-Silcium-Vorlegierung und Aluminium bereits zusammenlegiert ist, vorgenommen werden. Es ist jeweils bei der Wähl der danach noch zugefügten Bestandteile darauf zu achten, daß sie nicht mit so viel Phosphor verunreinigt sind, daß dadurch unzulässig höhe Phosphormengen in die Legierung hineinkommen; zweckmäßig ist, den Zusatzmetallen, beispielsweise der Mangan-Aluminium-Zwischenlegierung, vor ihrer Zugabe den Phosphor zu entziehen. Vielfach hat sich auch folgende Arbeitsweise bewährt: Die beispielsweise elektrothermisch hergestellte Aluminium-Silicium-Vorlegierung wird zur Entfernung der Hauptmenge des Phosphors einer Phosphor entziehenden Behandlung unterworfen. Hierauf wird die Vorlegierung mit Aluminium zu der gewünschten Legierung zusammengeschmolzen und diese Legierung noch einer Nachbehandlung mit Phosphor entziehenden Mitteln unterworfen.
  • Versuche haben ergeben, daß der Phosphorgehalt z. B. durch eine zweckentsprechende Behandlung mit Alkalifluoriden oder Substanzen, die unter den herrschenden Arbeitsbedingungen, insbesondere der angewendeten Temperatur und Menge, Alkalifluoride bilden, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen Salzen, genügend herabgesetzt werden kann. Bei diesen Salzgemischen ist die wirksame Komponente das Alkalifluorid, so daß man die anderen Salze vorzugsweise nur in solchen Mengen zusetzt, als zur Erreichung eines passenden Schmelzpunktes notwendig ist.
  • Es ist vorteilhaft, die Salze portionsweise anzuwenden. Dies erfolgt so, daß zunächst ein Teil der anzuwendenden Salzmenge zur Einwirkung auf die Metallschmelze gebracht wird, die Reaktionsprodukte und Salzreste entfernt werden, dann ein weiterer Teil des Salzes aufgebracht wird und dieser Vorgang bis zum genügenden Phosphorentzug wiederholt wird. Es ist weiter vorteilhaft, bei Temperaturen zu arbeiten, bei denen zum mindesten ein Teil des Salzes oder Salzgemisches geschmolzen ist. Es ist daher gleichfalls vorteilhaft, solche Salzgemische zu verwenden, deren Schmelzpunkt bei den beim Erschmelzen der in Frage stehenden Legierungen ohnehin angewendeten Temperaturen liegt oder überschritten ist.
  • Die erfindungsgemäße Behandlung mit den Fluoriden erfolgt zweckmäßig bereits in der Hütte während der Herstellung der Legierungen oder anschließend vor dem Gießen der Masseln. Sie kann jedoch auch später, beispielsweise unmittelbar vor dem Formguß, vorgenommen werden. In den seltenen Fällen, in denen eine Legierung Phosphormengen enthält, die nur wenig über der oben angegebenen Grenze liegen, kann sogar die Phosphorentziehung mit der bekannten Veredelung erreicht werden, d. h. es genügt in diesen Ausnahmefällen die geringe zur Veredelung erforderliche Alkalifluoridmenge auch zum Phosphorentzug. Ist jedoch der Phosphorgehalt höher und will man ihn erst gleichzeitig mit der Veredelungsoperation unter die Grenze bringen, so muß die zur Veredelung erforderliche Salzmenge und Behandlungsdauer überschritten werden. Eine hierdurch bewirkte, für das Gußstück nachteilige Überveredelung mußdann aber auf bekannte Weise, beispielsweise durch Abstehen, rückgängig gemacht werden.
  • Es ist auch möglich, die Phosphorentziehung in der Hütte nur so weit vorzunehmen, daß durch die Veredelung vor dem Gießen der Phosphorgehalt unter die zulässige Grenze herabgesetzt wird, wenn es auch betrieblich unzweckmäßig ist, diesen Zustand absichtlich herbeizuführen.
  • Da die meisten Legierungen einen so hohen Phosphorgehalt besitzen, daß die Salzbehandlung weit über das für eine Veredelung zulässige Maß hinausgetrieben werden müßte, ist es wegen der damit verbundenen Schwierigkeit der Erzielung des richtigen Veredelungsgrades ratsam, die Entphosphorung in der Hütte vorzunehmen und die Legierung dort nach der erfindungsgemäßen Behandlung zu entedeln, um dem Verbraucher ein stets gleichbleibendes Ausgangsmaterial zu liefern. Es ist sogar vorteilhaft, das Verfahren so auszuüben, daß die bei der Herstellung der Legierung unerwünschte Veredelung ausbleibt. Dies ist möglich beispielsweise durch Zusatz von Entedelungsmitteln, beispielsweise von Aluminiumchlorid, zum Behandlungssalz.
  • Hieraus geht hervor, daß sich die erfindungsgemäße Anwendung der Alkalifluoride von deren bekannter Anwendung zur Veredelung durch Menge des Salzes, Dauer und Zeitpunkt der Behandlung sowie die vorzugsweise bzw. sogar notwendige anschließende Beseitigung der Veredelung unterscheidet.
  • Die zur Phosphorentfernung notwendige Salzmenge hängt natürlich in starkem Maße vom Phosphorgehalt des Ausgangsmaterials, vom Verhältnis der Metallmenge zu, ihrer Oberfläche, von der Behandlungsdauer und der Rührintensität ab. Durch Versuche wurde gefunden, daß bei technischen Aluminium-Silicium-Legierungen eine Alkalifluoridmenge von 5 bis 20% des Metallgewichtes zweckm a Jßig ist. Das Kriterium für die Beendigung der Salzbehandlung ist jeweils der Phosphorgehalt oder die lamellare Struktur einer Schmelzprobe, die entedelt sein muß, sofern die zur Behandlung verwendeten Salzgemische gleichzeitig eine Veredelung herbeiführen. Zum Zweck der betriebsmäßigen Beurteilung der Wirkung der genannten Reinigungsbehandlung kann auch das Oberflächenaussehen einer gegebenenfalls entedelten Probe und deren Bruchgefüge herangezogen werden. Die Oberfläche einer lamellaren Massel ist gegenüber einer solchen aus körnigem Material wesentlich glatter und zeigt an einigen Stellen typische Sauglunker. Die Bruchprobe zeigt im allgemeinen groberes Bruchgefüge mit länglichen, fiedrigen Kristallen. Ein genaues Kriterium gibt das Schliffbild und schließlich, wie oben bemerkt, die chemische Analyse.
  • Wird die Entfernung des Phosphors an einer Aluminium-Silicium-Vorlegierung vorgenommen, so ist die Ermittlung der Beendigung des Verfahrens nur durch die Bestimmung des Phosphorgehaltes möglich. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß der Phosphorgehalt nur so weit erniedrigt zu werden braucht, daß er bei der Verdünnung mit phosphorarmem Aluminium in der Endlegierung die angegebene Grenze nicht übersteigt bzw. bei der Veredelung unter die Grenze herabgedrückt wird.
  • Die analytische Bestimmung derartig geringer Verunreinigungen von Phosphor bereitete naturgemäß außerordentliche Schwierigkeiten. Durch Kombination an sich schon bekannter Analysenverfahren wurde eine Methode entwickelt, die mit einer überraschenden Genauigkeit gerade die so sehr geringen Phosphorgehalteeinwandfrei zu bestimmen erlaubt. Das Prinzip der Bestimmung ist kurz folgendes: Aluminium bzw. Aluminium-Silicium-Legierungen werden in einer Wasserstoffatmosphäre mit Salzsäure zersetzt. Der entwickelte Wasserstoff und Phosphorwasserstoff, gegebenenfalls mit Siliciumwasserstoffen, werden aus dem Zersetzungskolben abgeleitet und mit Luftüberschuß verbrannt. Die Verbrennungsprodukte werden in Natronlauge aufgefangen und nach Entfernung des aus Siliciumwässeistoffen entstandenen Siliciumdioxyds und Vertreibung der dazu notwendigen Flußsäure das Phosphation kolorimetrisch mit Molybdänblaureag: nz nach Z i n z ad z e bestimmt. Diese Reaktion ist äußerst empfindlich und gestattet, einige Gamma Phosphor auf .Grund einer deutlichen Blaufärbung zu bestimmen. Infolge eines geringen Phosphorgehaltes der im Handel befindlichen Reagenzien ist es notwendig, eine Blindbestimmung genau nach der Analysenvorschrift durchzuführen und den gefundenen Blindwert bei den Bestimmungen in Abzug zu bringen. Die Methode ist bei diesen geringen Phosphorgehalten mit einem Analysenfehler von ± o,oooo5 % Phosphor behaftet. Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei an einigen Beispielen erläutert: . Beispiel i Eine Aluminium-Silicium-Legierungmit 13,080/0 Silicium, 0,38% Eisen, 0,410/0 Mangan, die ein körniges Gefüge und einen Phosphorgehalt von 0,00,38 % Phosphor aufwies, wurde mit einem Gemisch von Natriumfluorid und Kaliumfluorid (45 0/0 Natriumfluorid, 55 % Kaliumfluorid) bei 80o° behandelt. Das Salzgemisch wurde in drei Portionen von je 3 0/0 des Gewichtes der Legierung eingesetzt. jeder einzelne Einsatz kam etwa 20 Minuten zur Einwirkung, und zwar wurde durch Umrühren für eine innige Durchmischung der Salzschmelze mit der Legierungsschmelze Sorge getragen. Nach jeder Teilbehandlung wurde eine Probe entnommen, mit Aluminiumchlorid entedelt, in eine Kohleform ausgegossen und an der Oberfläche der Ausgußprobe beurteilt, ob der lamellare Gefügezustand erreicht ist. Nach dreimaliger Behandlung mit je 3 %.Salzgemisch zeigte die Ausgußprobe lamellaren Gefügezustand an, was durch die Analyse bestätigt wurde. Vor Behandlung = .0,00138% Phosphor, nach Behandlung mit 3 X 3 0/0 Salzgemisch = o,oooi I 0/0 Phosphor. . Beispiel e Eine elektrothermisch hergestellte Aluminium-Silicium-Vorlegierung mit 40,37% Silicium, o,86 % Eisen, o,oo683 0/0 Phosphor wurde mit Natriuinfluorid bei looo° behandelt. Das Salz wurde in vier Portionen von je 50/0 des Gewichtes der Legierung eingesetzt. Jeder einzelne Einsatz kam etwa 20 Minuten zur Einwirkung, und zwar wurde durch Umrühren für eine gute Durchmischung der Salzschmelze mit der Legierungsschmelze Sorge getragen. Nach dieser Einwirkungszeit verkrustete das Salz zum großen Teil und wurde abgezogen. Danach wurde die neue Portion des Salzes der Schmelze aufgegeben und wiederum 2o Minuten behandelt usw. Durch diese Behandlung gelang es, den Phosphorgehalt von o,oo683 % Phosphor auf 0,00024 0/0 Phosphor zu senken. Aus der behandelten Vorlegierung wurde durch Zusammenschmelzen mit Hüttenaluminium eine Aluminium-Silicium-Legierung mit 12,67 0/0 Silicium, 0,38 % Eisen hergestellt, die einen Phosphorgehalt von o,oooio % Phosphor und nach dem Entedeln lamellares Gefüge aufwies.. Beispiel 3 Eine elektrothermisch hergestellte Aluminium-Silicium-Vorlegierung mit 40,370/0 Silicium, o,86 % Eisen wurde mit io % Natriumfluorid während 20 Minuten bei iooo° behandelt. Durch diese Behandlung gelang es, den Phosphorgehalt von o,oo683% Phosphor auf 0,00049% Phosphor zu senken. Aus der behandelten Vorlegierung wurde durch Zusammenschmelzen mit Hüttenaluminium eine Aluminium-Silicium-Legierung von 12,79()/o Silicium und 0,39 % Eisen hergestellt. Die Schmelze dieser Legierung wurde nun einer Nachbehandlung mit 5 0/0 eines Gemisches von Natriumfluorid und Natriumchlorid (5o % Natriumfluorid, 5o % Natriumchlorid) für die Dauer von 15 Minuten unterzogen. Durch diese Behandlung gelang es, den Phosphorgehalt in der Endlegierung auf o,oooo8%Phosphor zu erniedrigen und im entedelten Zustand lamellares Gefüge zu erzielen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Aluminium-Silicium-Legierungen mit 5 bis 2o % Silicium und gegebenenfalls Zusätzen von insbesondere Mangan, Magnesium, Kupfer, Nickel usw., gekennzeichnet durch einen Phosphorgehalt unter 0,00018 ± 0,00005 % Phosphor.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Aluminium-Silicium-Legierungen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Phosphorgehalt unter 0,00018 ± 0,00005 0/0 Phosphor herabgedrückt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungen im Schmelzfluß durch Phosphor entziehende Mittel in solchen Mengen, bei solchen Temperaturen und so lange behandelt werden, daß der Phosphorgehalt die in Anspruch i angegebene Grenze unterschreitet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphor entziehende Behandlung an der fertigen Schmelze der Legierung vor dem Vergießen in Masseln vorgenommen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Phosphorentzug an der Aluminium-Silicium-Legierung vor Zulegierung weiterer Legierungsbestandteile vorgenommen wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphor entziehende Behandlung an mindestens einer der Legierungskomponenten oder der aus ihnen bestehenden Zwischenlegierungen in einem solchen Maße vorgenommen wird, daß die mit ihr hergestellte Endlegierung einen Phosphorgehalt unterhalb der angegebenen Grenzen aufweist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Phosphorverunreinigungen durch eine Phosphor entziehende Behandlung an mindestens einer der Legierungskomponenten oder der aus ihnen bestehenden Zwischenlegierungen und der Rest der Phosphorverunreinigung später entfernt wird. B. Verfahren nach Ansprüchen 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Phosphor entziehende Mittel portionsweise auf die angegebenen Schmelzen zur Einwirkung gebracht wird. g. Verfahren nach Ansprüchen 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Phosphor entziehendes Mittel Alkalifluoride oder alkalifluoridhaltige Salzgemische zur Anwendung gebracht werden.
DEL2105D 1941-11-01 1941-11-01 Aluminium-Silicium-Legierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung Expired DE856359C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEL2105D DE856359C (de) 1941-11-01 1941-11-01 Aluminium-Silicium-Legierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEL2105D DE856359C (de) 1941-11-01 1941-11-01 Aluminium-Silicium-Legierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE856359C true DE856359C (de) 1952-11-20

Family

ID=7255724

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEL2105D Expired DE856359C (de) 1941-11-01 1941-11-01 Aluminium-Silicium-Legierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE856359C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2119516C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer Vorlegierung, die einer Aluminiumschmelze zum Zweck der Kornfeinung zugesetzt wird
DE3403091C2 (de)
DE2415984C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Aluminium-Titan-Bor-Vorlegierung
DE4436481C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Schmiedestücks aus einer Aluminiumlegierung
DE2921222C2 (de)
DE60014441T2 (de) Aufreinigung von silicium metallurgischer reinheit
DE1147045B (de) Verfahren zur Herstellung von Wismut mit einem Reinheitsgrad von mindestens 99, 999%
DE2756781A1 (de) Verfahren zur verminderung der menge an metallischem magnesium in aluminiumlegierungen
DE856359C (de) Aluminium-Silicium-Legierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3822616A1 (de) Entfernung von lithiumnitrid aus lithiummetall
DE2729464C2 (de)
DE2740213C2 (de) Verwendung einer Wolfram-Titan-Aluminium-Legierung
DE2613502A1 (de) Verfahren zum herstellen von kupferhaltigen glaszusammensetzungen
DE817528C (de) Verfahren zum Einbringen von Zirkon in Magnesium und Magnesium-Legierungen
DE1139475B (de) Verfahren zum Reinigen von unreinem Silicium
CH235614A (de) Aluminium-Silizium-Legierung und Verfahren zu deren Herstellung.
DE1608248A1 (de) Metallzusammensetzungen
DE812843C (de) Verfahren zum Einbringen von Zirkon in Magnesium und Magnesiumlegierungen
DE901960C (de) Magnesiumlegierungen und Verfahren zu ihrer Herstellung
AT131586B (de) Verfahren zur Verbesserung von Aluminium bzw. von Aluminiumlegeirungen und aluminiumhaltigen Legierungen.
DE705645C (de) Verfahren zum Herstellen von metallischem Beryllium
DE2324636B2 (de)
DE1916772A1 (de) Metallschmelzverfahren
DE1031974B (de) Verfahren zur Herstellung von Titan
DE403741C (de) Elektrode