DE85532C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegender Aufbewahrungs- Behälter für Nahrungsmittel u. dergl. soll dazu dienen, letztere für längere Zeit frisch und unverändert -zu erhalten . und gegen Fäulnifs und Gährung zu schützen.

Der Behälter ist auf der beiliegenden Zeichnung in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt. Fig. ι zeigt den senkrechten Schnitt eines solchen Behälters mit ungetheiltem Innenoder Aufbewahrungsraum und cylindrischer Gestalt. Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen durch Vertical - und Horizontalschnitt einen Behälter von rechteckig länglicher Gestalt, dessen Aufbewahrungsraum durch einsetzbare Zwischenwände in zwei oder mehrere Abtheilungen getheilt werden kann. Die Fig. 4 und 5, sowie 6 und 7 stellen durch Verticalschnitt und Oberansicht je einen derartigen Behälter in kleinerer und einfacherer Ausführung mit heraushebbaren Einsätzen dar. Diese kleineren Behälter können auch mit einem gröfseren, z. B. mit dem nach Fig. 1, in irgend einer Weise lösbar verbunden werden und bilden so ein zusammenhängendes Küchengeräth.

Der Behälter (Fig. 1) besteht aus einem auf Füfsen ruhenden Behälter α von cylindrischer oder anderer Gestalt, welcher oben von einem abhebbaren, eigenthümlich construirten Deckel b verschlossen ist und doppelte, mit schlechten Wärmeleitern ausgefüllte Seitenwandungen c besitzt. Der Deckel b hat kegelförmige Gestalt und ist im Scheitel mit einem Abzugsrohr d mit seitlichen Ausströmungsöffnungen e versehen. Letztere sind durch einen griff- bezw. knopfartig ausgebildeten Drehschieber f regulirbar. An dem unteren Rand und innerhalb des Deckels b ist eine ringsumlaufende Rinne g zur Aufnahme von Conservirungsflüssigkeit angebracht, welche aus der Lösung eines für diesen Zweck geeigneten sehr billigen Stoffgemisches besteht. Zum Einfüllen, Ablassen und Erkennen des Höhenstandes dieser Flüssigkeit ist die Füllschraube /?, der Ablafshahn i und das Standgläschen k im Deckel b angebracht (s. auch die Fig. 5 und 7).

Zur Zuführung -frischer Luft dienen die Ventilationsröhren / in doppelter oder mehrfacher Anordnung. Dieselben beginnen am unteren Rande des Behälters a, steigen im Halbbogen innerhalb der Doppelwand c aufwärts und endigen frei auslaufend bei I¹ am inneren Rande der Rinne g. Der untere Eintritt der Aufsenluft erfolgt durch trichterartige Ansätze m mit Regulirklappe n.

Die conservirende Wirkung der Vorrichtung ergiebt sich aus der langsamen Verdunstung der Conservirungsflüssigkeit in der Rinne g. Die Dünste erfüllen allmälig den ganzen Innenraum des Behälters a, mischen sich mit der darin befindlichen Luft, sowie mit den aus den Speisen sich entwickelnden Ausdünstungen und verhindern so vermöge ihrer chemischen Eigenschaften eine schädliche Einwirkung auf die zu conservirenden Vorräthe. Gleichzeitig findet aber auch eine fortwährende Erneuerung dieses Dunst- und Luftgemisches statt, indem die durch die Ventilationsröhrchen Z hindurchströmende Luft einen zwar langsamen, aber stetigen Abzug des Gemisches durch die oberen Abzugsöffnungen e veranlafst, so dafs die conservirenden Dünste der Flüssigkeit in der Deckelschale g mit den schädlichen Dünsten

des Aufbewahrungsraumes niemals übersättigt und infolge dessen unwirksam gemacht werden können. Zahlreiche und sorgfältige Versuche haben ergeben, dafs sich fertige Speisen (Brod, Fleisch, Gemüse, Butter u. s. w.) 14 Tage, Rohstoffe dagegen (z. B. frisches Fleisch) 8 Tage in diesem Behälter vollkommen frisch und wohlschmeckend erhalten.

Der Behälter nach den Fig. 2 und 3 unterscheidet sich von dem beschriebenen lediglich dadurch, dafs er, abgesehen von der oblongen Gestalt, in der Mitte und an den Seitenwänden Falze 0 zum Einschieben von beliebig beschaffenen Zwischenwänden ρ besitzt. Man kann so verschiedenartige Vorräthe getrennt von einander in demselben Behälter aufbewahren. Sollen gröfsere Stücke, z. B. Wild, Geflügel u. s. w., untergebracht werden, so kann man je nach ihrer Gröfse eine, zwei oder alle Zwischenwände herausnehmen.

Die Behälter nach den Fig. 4 bis 7 sind etwas einfacher ausgeführt und sollen hauptsächlich zum Aufbewahren kleiner Speisenüberreste, wie Suppen, Gemüse, Obst, Gebäck u. s. w., dienen. Dieselben sind nur mit einfacher Wand ohne Füllmaterial hergestellt. Die Luftröhrchen t sind hier innerhalb der Rinne g am Deckel angebracht (Fig. 6). Mit Griff q versehene Etageneinsätze r dienen zum Einbringen und Herausheben der Vorräthe.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Aufbewahrungs-Behälter für Nahrungsmittel u. dergl., gekennzeichnet durch den abnehmbaren Deckel (b), dessen kegelförmiger Hohlraum behufs Aufnahme von Conservirungsflüs'sigkeit mit einer ringsumlaufenden Rinne (g) versehen ist, während in denselben behufs Ableitung der Dünste aus Rohr d Luftröhren (I I¹J, einmünden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.