-
Zündschnur und Zündschnur-Herstellungsverfahren Es sind Zündschnüre
bekannt, hei denen einzelne Umhüllungen der Pulverseele aus Papierstreifen bestehen,
wobei solche Papierumhüllungen sowohl zur äußeren Umkleidung der Zündschnüre als
auch unmittelbar an derPulverladung anliegend,als auch im Innern der Zündschnur
iiher oder zwischen den bis'her üblichen Wicklungen aus Garnfäden oder Gewebestreifen
benutzt werden können.
-
\`'.enn man gleichzeitig eine unmittelbar an der Pulverladung anliegende
und eine über oder zwischen den Garnfädenwicklungen liegende Papierumhüllung vorgesehen
hat, so hat man die beiden Papierumhüllungen so angeordnet, daß eine dicke Trennungsschicht
zwischen der am Pulver an liegenden und der über oder zwischen den Garnfäden- oder
Gewelrestreifennvicklnnigen liegenden Papierumhüllungen vorhanden war. Diese T rennungsscicht
wurde gebildet durch eine oder mehrere Lagen dicker, dicht aneinander liegender
Garnfäden oder weitspurig gewickelter Garnfäden mit Dichtungsmasseausfüllung zwischen
den Fäden. Bei solchen Zündschnüren kann durch Biegen, Knicken und Verwinden. eine
übermäßige Dehnung oder Zerreißung der äußeren Papierhülle und Stauchung der inneren
Papierhülle eintreten, was sich beim Brand nachteilig auswirken, kann.
-
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfindungsgemäß diese Umhüllung
mit Einprägungen versehen, die so tief sind, daß sie sich durch die darunterliegenden
Fäden hindurch unter wellen, artiger Verbiegung derselben oder zwischen den Fäden
hindurch sich oder ihre Abdrücke in die
innerste Papierumhüllu.ag
und vorteilhaft sogar in die Pulverladung eingraben. Statt aus Papier, können die
Umhüllungen auch aus Folie bestehen.
-
Infolge der durch die Einprägungen gebildeten wellenartigen Struktur
der ganzen inneren Mantelzone wird nicht nur die Zündschnur gegen, Biegen, Knicken
und Verwinden weniger empfindlich, sondern es wird auch, das Verhalten beim Brand
günstig beeinfiußt.
-
Die Zeichnungen stellen stark vergrößerte Ausführungsbeispiele dar.
-
Abb. r ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Zündschnur
mit zwei Papierumhüllungen; Abb. 2, Teil I zeigt die Zündschnur in der Längsrichtung
in Ansicht, Teil 1I dieselbe bei geschnittener äußerer Mantelschicht und Teil III
dieselbe im: Längsschnitt; Abb.3 zeigt eine Zündschnur im Querschnitt mit drei Papierumhüllungen.
-
Es bedeutet a die Pulverladung, b .diie innere Papierumhüllung, c
einen Faden der ersten. Fadenlage, d die zweite Papierumhüllung,
e einen Faden der zweiten Fadenlage, f (Abb. 3) eine dritte Papierumhüllung,
g (Abb. 3) einen Faden .der dritten Fadenlage, h die äußere Mantelschicht, die in
gewöhnter Weise au.s Dichtungsmasse mit Fadenreinlagen bestehen kann; i bedeutet
einen der engen Kanäle, die neben den; Fäden laufen..
-
Die Ausübung des. erfindungsgemäßen: Verfahrens kann bei.spietsweise
folgendermaßen geschehen: Aus derLadungaund. einem odermehreren Streifen b wird
in an sich bekannter Weise ein pulvergefülltes Röhrchen hergestellt. Dieses kann
nach Belieben noch mit weiteren Streifen ganz oder teilweise bedeckt werden. Dann
werden Fadenwindungen c darübergelegt, vorteilhaft aus dünnen Fäden. und mit Abstand
zwischen den Fäden. Nach Aufbringen einer weiterenPapierumhüllung werden Fäden e
herumgewunden und so tief eingepreßt, daß sie in .die ganze Schicht bis zur Pulverladung
a ihren Abdruck einprägen. Dann kann die Schnur in beliebiger Weise, z. B. durch
Dichtungs:masseüberzüge und; Umspinnen, fertig gemacht werden, oder man kann erst
noch nach Aufbringen einer weiteren Papierumhüllung nochmals Fäden darumwinden und
auch diiese so tief einpressen, daß sie die Fädeni der darunterliegsenden Garnlage
wellen und ihren Lauf in die zweite Papierumhüllung einprägen und auch noch in der
ersten Garnlage und .der ersten Papierumhüllung und selbst in der Pulverladung ihre
Spur abdrücken. Ob und in welchem Maße diese Wirkung eintritt, hängt auch von der
Dicke der Schicht ab, die von den Einprägungen durchdrungen werden soll. Es empfiehlt
sich deshalb, diiejeni-gen Garnwindungen, durch, die hindurch sich die Einprägungen
fortpflanzen sollen, nicht unnötig dick zu machen.
-
Man kann auch die erste Papierumhüllung, mit Fäden umwickeln, nach
Auflegen der zweiten Papierumhüllung wieder mit Fäden umwickeln, ohne diese gleich
einzupressen, und erst nach Auflegen der dritten Papierumhüllung Fäden darumwinden
und einpressen. Die einzelnen Papierhüllen können selbst wieder aus einfachen oder
mehrfachen Papierlagen bestehen. Es kann auch eine Hülle aus mehreren Streifen bestehern,
vorn denen jeder beispielsweise den halben Sch.nurumfang bedeckt, und diese Streifen
können einzeln mit der im Entstehen begriffenen Schnur durch darumgelegte Fadenwindungen.
verbunden werden. Die zweite und folgenden Papierhüllen bildet man vorzugsweise
aus zwei Streifen, die, einander gegenüberliegend, jeder etwa den 'halben Schnurumfang
verdecken und mit ein und derselben Fadenumwicklung zusammengehalten werden. Jede
Papierumhüllung erfüllt ihren Zweck am besten, wenn sie den ganzen Umfang bedeckt.
Wenn aber zwischen den Rändern der Streifen ein Spalt offenbleibt, so sollen die
Schlitze zweier Hüllen möglichst nicht übereinanderliegen. Die Papierhüllen werden
am besten durch geradlinig laufende Streifen gebildet. Die Streifenkönnen aber auch
schraubenliniglaufen. Sie können, falls hoheGasdurchlässigkeit des Züntdschnurmantel.s
erwünscht ist oder viele Um@hüllun-,gen benutzt werden, aus ungeleimtem Papier bestehen
oder in bekannter Weise künstlich mit Gasaustrittsstellen versehen sein. Die Einpressung
der Fäden kann ,geschehen, indem man die Fäden der im Entstehen begriffenen Zündschnur
durch eine rotierende Düse führt, welche an der Eintrittsöffnung Einschnitte zur
Führung des Fadens aufweist und so eng ist, daß ,die Fäden gleich. beim Aufwickeln
auf die im Entstehen begriffene Schnur tief ,in ihre Unterlage eingepreßt werden.
-
Je mehr Papierhüllen und je dichteres Papier der Pulverschlauch aufweist,
desto dichter muß auch die Pulverladung selbst sein und desto fester muß die innere
Papierhülle an der Pulverladung anliegen. Hohlräume und größere Poren müssen hier
vermieden werden. Die Abneigung gegen die Verwendung, von Papier zur Bildung des:
Pulverschlauches ist vielleicht dadurch bedingt, d.aß sich ein Papierschlauch an
eine körnige Ladung nicht so leicht anschmiegt wie das weiche Polster eines aus
dicken Jutefäden bestehenden Pulverschlauches. Diesem Umstand kann man aber Rechnung
tragen dadurch, daßi man genügend feinkörniges Pulver verwendet oder schwarzpulverä'hnliche
Brandmassen, bei denen die miteinander in Reaktion tretenden Bestandteile keine
Vorbehandlung erfahren haben, die zur Bildung harter Gemischkörn-er führte. Übrigens
begünstigt die erfindungsgemäße Ausführung das dauernd dichte Anliegen der Papierumhüllung
an der Pulverladung.
-
Die erfindungsgemäße Wellenstruktur ermöglicht, daß man viel mehr
Papier zum Aufbau des Mantels verwenden kann als bisher und deshalb viel weniger
Garn benötigt. Dadurch wird keine Qualitätsverschlechterung bedingt, sondern man
kann ,sogar neben dem wirtschaftlichen Vorteil der Garnersparnis gleichzeitig noch
technische Vorteile erzielen. Wenn man nämlich zwischen den Papierumhüllungen dünne
Fäden anordnet die Fadenwindungen mit großen Zwischenräumen legt, so geschieht zweierlei.
Erstens wird) durch die
H=inpressung der äußeren l# Tiden e bzw.
g .die äußere Papierumhüllung d stellenweise sehr nahe an die Pulverladung herangebracht,
und das führt während des Zündschnurbrande.s zu einem beschleunigten Verkohlen -gerade
dieser eingeprägten Papierhüllenstellen. der Wellentäler, während die von der Pulverladung
entfernten. Papierh.üllen:stellen, die Wellenberge, erst später und schwächer vom
Feuer ergriffen werden. Zweitens entsteht durch die Einpressung der äußeren. Fäden
zwischen den Papierumhüllungen, gerade wenn. dort nur dünne unid.''oder weitspurig
gelegte Fäden angeordnet sind, ein Labyrinth enger Kanäle, die durch die Fäden und
die neben diesen bleibenden engen Spalten gebildet werden. In der Zeichnung sind
diese Kanäle mit i bezeichnet. Wenn diese Kanäle auch in Wirklichkeit wegen ihrer
Kleinheit kaum sichtbar sind, so sind sie dennoch vorhanden, weil in dem Winkel
zwischen dem Faden und den beiden Papierumhüllungen diese nicht vollkommen luftdicht
aufeinanderliegen können. Die Papierumhüllungen verbrennen nicht vollständig während
des Zündschnurbrandes, sondern sie verkohlen, und die Kanäle zwischen ihnen bleiben
auch zwischen den verkohlten Hüllen bestehen.
-
Bei den bevorzugten der Erfindung werden alle Fadenwindungen weitspurig
,gelegt. Die innere Mantelzone der Zündschnur wird bei dieser Ausführungsform somit
durch mehrere Papierhüllen gebildet, deren innere an der Pulverladung anliegt, und
zwischen denen gitter-oder netzartig Fäden so angeordnet sind, daß die Papierumhüllungen
einander zwischen den Fäden berühren.
-
Die Berührungsstellen und die Fäden erfüllen jede ihre besondere Aufgabe.
Die Beriihrung,sstellen erfüllen die Aufgabe, Orte guter Wärmeleitfähigkeit zu sein
und die schnelle Wärmeableitung vom brennenden Pulver an die iSoliermassehaltige
äußere Mantelzone zu bewirken. Die Fäden haben hauptsächlich zwei Aufgaben zu erfüllen,
erstens die Pulverschlauchwand rasterähnlich in Orte guter und' Orte schlechter
Wärmeleitfähigkeit aufzuteilen und zweitens zwischen den Papierhüllen entlang führende,
kapillarähnliche Hohlräume i offenzuhalten.
-
An den Berührungsstellen, wo also mehrere Papierlagen unmittelbar
aneinander anliegen, ist die Wärmeleitfähigkeit naturgemäß größer als an den Stellen,
wo zwischen den Papierlagen Fäden eingebettet sind. Die Stellen, wo der Pulverschlauch
nur aus mehrfach ühereinanderliegendem Papier besteht, also die Orte größerer Wärmeleitfähigkeit,
sind' durch Bitter- oder netzartig dazwischenliegende schmale Zonen geringerer Wärmeleitfähigkeit
getrennt.
-
Durch die Bitter- oder netzartigen Garneinlagen in der Pulverschlauchwandung
und die dadurch 'bewirkte Aufteilung des Pulverschlauches in viele kleine Stellen
guter Wärmeleitfähigkeit, die mit Stellen schlechter Wärmeleitfähigkeit abwechseln,
wird erreicht, daß beim Brand der Ladung die Wärmeeinwirkung auf die äußere imprägniertnassehaltige
Mantelzone h schnell an vielen kleinen Stellen beginnt, während sie an benachbarten
Stellen erst kurze Zeit später eintritt. Die Aufschließung, d. h. das Gasdurchlässigwerden
der äußeren Mantelzone infolge Schmelzung oder sonstiger Veränderung der Imprägniermasse
wird dadurch räumlich und zeitlich auseinandergezogen.
-
Beim Brand der neuen Zündschnur läuft also hinter der schmaler, (etwa
0,5 mm dicken) Pulver reaktionszone keine schmale ringförmige Zone her, in
der der Pulverschlauch durch die Hitzeeinwirkung plötzlich überall gasdurchlässig
wird, sondern eine breitere Zone, in der, zunächst Bitter- oder netzartig verteilt,
Stellen größerer und kleinerer Gasdurchlässigkeit abwechseln.. Die innere Mantelzone
der neuen Zündschnur verwandelt sieh beim Zünd,schnurbrand gewissermaßen in ein
Filter, das unter Hitzeeinwirkung nicht überall gleich schnell gasdurchlässig wird,
sondern erst an vielen einzelnen kleinen Stellen beginnt durchlässig zu werden,
während, dazwischen verteilt, andere kleine Stellen noch der Hitzeeinwirkung länger
standhalten. Das bedeutet eine Verringerung der Möglichkeit, daß dlie Zündschnur
seitlich Feuer aussprüht oder äußerlich zum Glühen kommt, Erscheinungen, die stets
unbeliebt und gemäß der Ausführungsanweisung zur Polizeiverordnung über den Vertrieb
von Sprengstoffen und Zündmitteln vom 13. Dezember 1934 für Schlagwettergruhen
nicht zugelassen, sind.
-
Die engen Kanäle i verhelfen dazu, daß der Pulverschlauch während.
des Brandes der Pulverseele nicht platzt. In den engen Kanälen können nämlich sowohl
der beim Pulverbrand im Pulverschlauch selbst aus der stets in ihm enthaltenen Feuchtigkeit
entstehende Wasserdampf als auch die bei der Erhitzung in ihm entstehenden Produkte
trockener Destillation sowie ein Teil der Pulvergase parallel zur Pulverschlauchoberfläche
nach hinten entweichen. Die ga.sförm.igen Produkte sollen nicht von, ihrer Bildungsstätte
aus radial ins Freie durchbrechen, sondern sie sollen erst noch einen längeren Weg
zurücklegen, damit sie ihre Wärme an die äußere, isoliermassehaltige :Mantelzone
abgeben und die in der äußerentiantelzone befindliche I.sotiermasse schmelzen oder
sonst gasdurchlässig machen. Die ursprünglich gasundurchlässige äußere Mantelzone
wird dad'urc'h in eine gasdurchlässige, wie ein Filter wirkende Schicht verwandelt.
Wenn die Verbrennungsgase, ohne erst ein Stück Weges nach hinten geleitet zu sein,
direkt von ihrer Bildungsstätte aus radial zur äußeren Zone des Zündschnurmantels
gelangen würden, so würden sie, weil mit zu hoher Temperatur und zu großem Druck
auf die äußere Mantelzone auftreffend; dort Überhitzung und Durchglühen oderFunkenaus,sprühen
hervorrufen. können.
-
Dadurch, daß durch das neue Verfahren Garn gespart werden kannergeben
sich auch noch andere technische Vorteile. Je weniger Garn in der zur Verfügung
stehenden Zündschnurquerschnittsfläche untergebracht werden muß, desto mehr Platz
bleibt für wasserdicht machende Massen übrig. Die neuen
Zündschnüre,
die wenig Garn enthalten, kann rnan also leichter wasserdicht machen. Für Sonderzwecke
ist es bisweilen erwünscht, Zündschnüre mit möglichst kleinem Durchmesser, aber
trotzdem mit normaldicker Pulverladung herzustellen. In diesem Fall ist es ein Vorteil,
wenn der Pulverschlauch trotz großer Festigkeit dünn ist. Bei den neuen Zündschnüren
läßt sich der Pulverschlauch bei gleicher Sicherheit gegen Durchglühen und seitliches
Funkendurchsprühen dünner herstellen als bisher.
-
`'Fenn die Fäden der ersten und zweiten Fadenlage in entgegengesetzter
Windungsrichtung laufen, so ergibt sich durch die Einprägung eine mit kreuzweise
laufenden Wülsten. versehene Innenfläche der am Pulver anliegenden Papierumhüllung.
Die Wülste greifen in die Pulverladung ein. und verhindern dadurch, daß beim Biegen
der Schnur sich der Papiermantel vom Pulver loslöst und ein schmaler, leerer
oder lockeres Pulver enthaltender Spalt entsteht, der zur sprungweisen Feuerühertra.gung
führen könnte. Auch das Herausfallen des Pulvers am Schnuirende wird durch solche
kreuzweise laufende Wülste erschwert. Auf diese Weise wird das Herau.sfall.en d.es
Pulvers in: wirtschaftlicherer Weise erschwert als durch die bekanntePapierhülle
mit innen an@haftendemCespinstgeflecht.
-
Die infolge der wellenartigen Struktur mögliche Ausführung der Zündschnur
mit wenig Garn erleic'h,tert auch die Freilegung der Pulverseele an dem zur Anzündung
bestimmten Ende. Um ein Ende der neuen Zündschnur zur Anzündun:g vorzubereiten,
genügt es, in den Mantel bis zur Tiefe der innerenPapierumhüllung einenLängsschnitt
zu machen und den Mantel awseinanderzubiegen und zurückzulegen. Die nur noch von
der inneren Papierumhüllung zusammengehaltene Pulverladung steht dann frei heraus.
Die wenigen dünnen Fäden, die etwa noch an ihr haften, stören nicht beim Anzünden.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zwar das einfachste zur Erzeugunz
der erfinidungsgemiif.?,en Zündschnüre, aber es ist nicht das einzig mögliche. Man
kann eine Zündschnur mit einer an der Pulverladung anliezendenPapieihiille. einer
Fadenumwicklung darum und einer weiteren Papierumhüllung beispielsweise auch dadurch.
mit bis zur Pulverladung reichenden Einprägungen versehen, daß man die Schnur mit
einem Appreturmittel dünn überzieht, trocknet, Vertiefungen einpreßt und in der
bisher bekannten Weise fertig macht.
-
Bei den bevorzugten Ausführungsformen liegen zwischen den einzelnen
Papierumhüllungen Fäden. Es soll alxr auch die Verwendung von schraubenlini.g zwischen
den Papierumhüllungen laufenden Streifen als in den Schutzbereich fallend angesehen
werden. Ebenso sollen als den Papierumhüllungen äquivalent Folieumhüllungen angesehen
werden.
-
Bei den bevorzugten Ausführungsformen liegt zwischen den einzelnen
Papierumhüllungen weiter nichts als Fäden. Man kann auch, ohne aus dem. Schutzbereich
zu treten, außerdem noch ein weirig Isoliermasse dort einfügen. Freilich müssen,
dann die Vertiefungen oder Wellen tiefer eingepreßt werden, damit sie auch in der
inneren Papierhülle Einprägungen hervorrufen. Auch clie günstige Wirkung der Einprägungen
sowohl leim Biegen und Knicken der Schnur als leim Zündschnurbrand würde durch Anordnung
von Isoliermasse zwischen den Papierhüllen herabgesetzt -,-erden.
-
Ein Vorteil der weitspurigen Anordnung der einzupressenden Fäden ist,
noch folgender: Wenige weitspurig angeordnete Fäden lassen. sich leichter tief einpressen
als viele nahe beieinander liegende Fäden, weil die Brandmasse unter dem Druck ausweichen
und eingeschlossen zwischen den Papierhüllen sich wul-startig zwischen die Fäden
legen kann. Dadurch wird die Wellenflöhe noch vergrößert und die Fäden um so besser
in ihrer Lage gehalten. Sie sind also beim Biegen, Knicken und! Verwinden der Schnur
besser ,gegen Verlagerung geschützt.
-
Wenn die zweite oder eine spätere Fadenumwindung so tief eingepreßt
wird, daß sie die Fäden der vorher aufgebrachten Windungen wellt, so ergibt das
auch noch den Vorteil. (aß die darunterl.iegenden Windungen locker aufgebracht werden
können, denn sie werden nachträglich, nämlich durch die Einprägung der Wellen, gespannt.
Das erleichtert das Einspinnen voluminösen, staubigen Pulvers. Wenn man die Fäden
der ersten Fadenwicklung nicht nachträglich, also durch die Wellung spannt, so muß
man sie gleich stramm auflegen und dabei läßt sich schwer vermeiden, daß aus -dem
pulvergefüllten Papierschlauch Pulverstaub herausgequetscht wird, sei es bei .der
sei es bei seitlich vorhandenen oder sieh öffnenden Spalten heraus, denn der Papierschlauch
ist in diesem Zeitpunkt noch empfindlich und noch nicht ganz dicht. NN'enn dagegen
der Papierschlauch mit. Fäden umwunden ist, dann verträgt er ein strammes Zusammenbinden,
denn es kann in diesem Fabrikationsstadium, kein Pulver mehr zur Einfülls.telle
wieder hinausgedränigt werden. weil der Ort der Welleneinprägung vom Ort der Pulvereinfüllung
zu weit entfernt ist, und es kann auch kein Pulver mehr seitlich entweichen, weil
d.-r Schlauch schon durch die Fadenuin«-indting und die zweite Papierumhüllung verstärkt
ist.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren, gestattet, heim Aufbau des Pulverschlauches
an Stelle des hierfür bis jetzt fast allgemein für erforderlich gehaltenen Garnes
aus Hartfaser (juttgai-n) ohne weiteres auch Baumwollgarn oder ZellNvollgarn zu
verwenden. Die im Vergleich zu Ilai-tfasergar,n wesentlich größere Dehnbarkeit des
Baumwoll- oder Z_ellwol'1-garnes stört nicht, weil die Garnfäden in der beschriebenen
Weise in Papier eingepreßt sind und Papier eine dem Hartfasergarn ungef:ilir gleichende
Dehnbarkeit hat.