DE2856895A1

DE2856895A1 - Pyrotechnische schweissmuffe zur verbindung von formteilen, insbesondere rohren, aus thermoplastischem kunststoff

Info

Publication number: DE2856895A1
Application number: DE19782856895
Authority: DE
Inventors: Willem Johan De Groot; Horst Dipl Phys Dr Penner; Irene Dipl Chem Schmied; Peter Weber
Original assignee: Geberit AG; Dynamit Nobel AG
Current assignee: Huels Troisdorf AG
Priority date: 1978-12-30
Filing date: 1978-12-30
Publication date: 1980-07-17
Also published as: CH643480A5; SE430771B; ATA818179A; DE2856895C2; US4274662A; IT7951201A0; FR2445209A1; IT1164794B; AT366805B; SE7910720L; FR2445209B1

Description

^B56895

DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf, Bez. Köln

GEBERIT AG

Armaturen- und Apparatefabrik 8640 Rapperswil/Schweiz

Pyrotechnische Schweißmuffe zur Verbindung von Formteilen, insbesondere Rohren, aus thermoplastischem Kunststoff

Die Erfindung befaßt sich mit einer pyrotechnischen Schweißmuffe der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art,

Bei der sogenannten Muffenschweißung wird die Verbindung zwischen beispielsweise zwei Rohrenden aus thermoplastischem Kunststoff und einer beide Enden übergreifenden rohrförmigen Muffe aus gleichfalls thermoplastischem Material erreicht, indem die äußeren Mantelflächen der Rohrenden und .die innere Mantelfläche der Muffe durch Wärmezufuhr auf die Schweißtemperatur erwärmt und flächig miteinander verbunden werden. Aus der US-PS 35 42 402 ist es hierzu bekannt, die Schweißenergie mittels pyrotechnischer Heizsätze zu erzeugen. Dabei ist jedem Rohrende ein Heizsatz zugeordnet, der in einem ringförmigen Metallrohr, d.h. in einer ringförmigen Ummantelung aus festem Material eingeschlossen ist. Das ringförmige Metallrohr ist seinerseits wieder vollständig in der Muffe eingeschlossen, derart, daß es das mit der Muffe zu verschv/eißende Rohrende umschließt.

Die Verwendung pyrotechnischer Heizsätze zum Verschweißen thermoplastischer Formteile bedingt die Einhaltung gewisser Forderungen an den pyrotechnischen Satz. Diese sind:

1. Große Umsetzungswärme pro Volumeneinheit des Satzes, um ein geringes Bauvolumen der Muffe verwirklichen zu können.

2. Niedrige Umsetzungstemperatur des Satzes zwecks Vermeidung

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von thermischer Schädigung des thermoplastischen Materials.

3. Niedrige Umsetzungsgeschwindigkeit des Satzes, um Über- ■ hitzungen des Muffenmaterials durch V/ärmestau zu vermeiden.

4. Geringer Gasaustritt aus dem pyrotechnischen Pleizsatz bzw. : der Muffe beim Abbrand zwecks Vermeidung von Beschädigungen der Verbindungselemente bzw. von Belästigungen oder Schädigungen des- Montagepersonals. ι

Diese Forderungen in ihrer Gesamtheit lassen sich von pyrotechnischen Heizsätzen ohne feste Ummantelung normalerweise nicht erfüllen. So ist z.B. der Wunsch nach einem Heizsatz, der bei niedrigen Umsetzungstemperatüren eine große Umsetzungswärme abgeben kann, nur in verhältnismäßig engen Grenzen zu verwirklichen. Geringe Umsetzungsgeschwindigkeiten stoßen auf große Schwierigkeiten, wenn gleichzeitig auf Mchte Entzündbarkeit und vollkommene Reaktionsfähigkeit des Heizsatzes Wert gelegt wird. Die Gaserzeugung des Heizsatzes während des Abbrandes ist im wesentlichen eine Funktion der Satzzusammensetzung und des Bindemittels. Geringe Gasmengen werden durch Verwendung anorganischer Bindemittel erhalten. Sie scheiden jedoch für die Anwendung weitgehend aus, da sie zu einer mechanischen Versprödung des Heizsatzes führen. Handhabungssichere Heizsatzformkörper aus diesen Materialien sind deshalb nur schwierig herzustellen und auch nicht in die Muffe zu integrieren. Organische Bindemittel ergeben dagegen flexiblere Formkörper aus dem pyrotechnischen Satz. Diese brennen aber unter starker Rauch- bzw. Gasbildung ab und sind aus diesem Grunde abzulehnen.

Mit einer Anordnung gemäß der US-PS 35 42 402, d.h. einem Einschluß der Heizsätze in einem ringförmigen Metallrohr ist zwar im Prinzip eine Erfüllung dieser Forderungen möglich, Jedoch setzt das einen pyrotechnischen Heizsatz mit über die ganze Länge des ringförmigen Metallrohres gleichmäßiger Dichte voraus. Eine derart homogene Unterbringung des pyrotechnischen Materials bereitet aber wegen des vergleichsweise kleinen lichten Querschnitts des Metallrohres und seiner im Vergleich dazu sehr großen Länge in der Praxis erhebliche Schwierigkeiten, so daß Unregelmäßigkeiten in der Satzsäule nicht auszuschließen sind.

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Diese Unregelmäßigkeiten können noch verstärkt werden durch z.B. Rüttel-oder Stoßbeanspruchungen beim Transport, Handhaben od. < dgl., so daß u.U. in der Satzsäule auch Spalten, Hohlräume od. ; dgl. auftreten können. Störungen oder sogar Unterbrechungen im
Abbrand des Treibsatzes mit entsprechenden Folgen für die Ver- : schweißung können daher in der Praxis nicht zuverlässig ausgeschlossen werden. Ein weiterer Kachteil dieser Anordnung ist,
daß der Durchmesser des ringförmigen Metallrohres auf den ^! jeweiligen Muffendurchmesser abgestimmt werden muß, für die : verschiedenen Muffengrößen also unterschiedlich lange Metallrohre erforderlich sind. ι

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Schweißmuffe der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art insbesondere . die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden, d.h. die Muffe
so auszubilden, daß sie bei möglichst geringem Aufwand auch für ; unterschiedliche Muffengrößen zuverlässig in der Funktion ist und einwandfreie Schweißverbindungen von Formteilen aus thermo- · plastischem Kunststoff ergibt. Bei den Formteilen handelt es sch insbesondere um Rohre, es können aber auch Abzweigstücke, z.B.
T-Stücke, Gefäßanschlüsse, Stangen od. dgl. sein. Die Muffe kann einstückig am Ende eines Rohres, an den Abzweigungen eines Abzweigstückes usw. angeformt sein. Insbesondere ist sie als i Doppelmuffe ausgebildet, die als separates Bauteil mit je einem ] Ende zweier Rohre od. dgl. verschweißbar ist. i;

;Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Ausbildlang
!entsprechend dem Kennzeichen des Anspruchs 1-, Die Hülsen für die . Ummantelung der Heizsätze können z.B, aus Kupfer, Eisen., j Aluminium bzw. deren Legierungen hergestellt werden. Aber auch i !andere Metalle oder nichtmetallische Werkstoffe, z.B. Keramik,
jsind einsetzbar. Bevorzugt werden die Hülsen aus Materialien

•großen spezifischen Wärmeabsorptionsvermögens "hergestellt. Diese .Ummantelung wirkt als "Wärmespeicher". Sie absorbiert während des jAbbrändes der pyrotechnikchen Mischung erhebliche Wärmemengen.
!Dadurch wird die hohe Umsetzungsteaperatur des Satzes auf ein
j für den Kunststoff verträgliches Maß herabgesetzt., ein direkter
Kontakt des heißen Satzes Tslt dem thermoplastischen •Muffenmaterial vermieden und die Wärmeübertragung an die Schweißstelle

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verlangsamt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, hochenergetische Heizsätze zu verwenden, also den Raumbedarf der pyrotechnischen Satzelemente zu^- verringern, und den Satz selbst bindemittelfrei in der Hülse einzuschließen, wodurch die Gasbildung während der Umsetzung entscheidend reduziert werden kann.

Die Hülsen können an beiden Enden offen sein, wobei gegebenenfalls zur Verminderung der thermischen Beanspruchung des Muffenkunststoffs eine Wärmeschutzabdeckung des oder der Hülsenenden, z.B. in Form einer am Hülsenende anliegenden Keramikscheibe, vorgesehen werden. Bevorzugt werden die Hülsen jedoch als einseitig geschlossene Röhrchen ausgeführt. Die Hülsen sind weiterhin bevorzugt zylindrisch. Der in die Hülsen eingefüllte pyrotechnische Heizsatz kann in diesem durch Anwendung von Druck völlig gleichmäßig verfestigt werden.Sofern die Heizsätze z.B. einen Bindemittelzusatz enthalten, kann die Verfestigung gegebenenfalls auch durch Anwendung von Wärme zusätzlich zur oder anstelle der Druckanwendung erfolgen. Gegebenenfalls kann auch vorgesehen werden, nach dem Füllvorgang das offene Ende der Röhrchen bzw. bei beidseitig offenen Hülsen deren Anzündseite mit einer Zündmasse abzudecken, um eine leichtere Anzündung des Heizsatzes zu erreichen. Damit ist unter allen Umständen der störungsfreie, reproduzierbare Abbrand der Heizsätze, die Voraussetzung für einwandfreie Schweißergebnisse, gewährleistet. Die Verteilung der Hülsen über den Muffenumfang richtet sich nach der in der Schweißfläche erforderlichen Schweißenergie* Für Muffen größeren Durchmessers · können in vorteilhafter Weise die gleichen Hülsen wie für '

i kleinere Muffen verwendet werden _} nur daß ihre Anzahl ent- i sprechend größer ist. Damit ist bei vergleichsweise geringem Aufwand die zuverlässige Muffenschweißung von Kunststofformteilen gewährleistet, j

Die WanddiGke der Hülsen sollte nicht zu gering sein, um den Effekt der Wärmespeicherung nicht unnötig zu reduzieren, Bewährt haben sich Wanddicken zwischen etwa 1,0 und 1,5 mm. Ebenso sollte das Verhältnis von der Heizsatzlänge zu lichtem Durch-

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messer der Hülsen nicht zu groß gewählt werden, weil die exakte Füllung und Verfestigung des Heizsatzes sonst Schwierigkeiten bereiten kann. Bevorzugt werden daher Hülsen verwendet, deren ; Abmessungen in den im Anspruch 2 angegebenen Bereichen liegen. Dabei ist die äußere Länge ebenso wie der äußere Durchmesser auf die V/anddicke als Basisgröße bezogen. \

Die erfindungsgemäßen Hülsen können direkt beim Herstellen dei \ Muffen z.B. im Spritzverfahren in diese integriert v/erden. · ; Bevorzugt werden sie jedoch nach Anspruch 3 nach der Herstellung der Muffe in diese montiert, indem die Muffe mit vorzugsweise · achsparallelen Ausnehmungen, Bohrungen od. dgl, versehen wird, ^: welche von ihrer Stirnfläche bzw, bei einer Doppelmui'fe von ' ihren beiden Stirnflächen ausgehen und im gleichmäßigen Abstand voneinander über den Umfang der Muffe verteilt angeordnet sind, ί In diese Ausnehmungen werden die Hülsen möglichst ohne radiales '·, jSpiel eingesetzt. Außerdem wird bevorzugt ein ringförmiges j •Dichtungselement zv/ischen der Muffe und dem jeweils einzu- ; [schweißenden Formteil, insbesondere in die innere Mantelfläche der Muffe eingelassen, vorgesehen. Es ist jedoch auch möglich und hat sich als günstig erwiesen, die Ausnehmungen schräg geneigt zur iMuffenachse so anzuordnen, daß die Hülsen nach dem Einsetzen eine Zick-Zack-Linie bilden. Dadurch kann eine zusammenhängende Schweißnaht erzielt werden,die z.B. einen Rohrstoß nicht nur mechanisch verbindet, sondern auch die Dichtheit der Verbindung erreichen läßt.

Die Heizsätze der einzelnen Hülsen können grundsätzlich jeder für sich gezündet werden, bevorzugt wird jedoch nach Anspruch 4 eine gemeinsame Zündung aller Heizsätze vorgesehen. Beispielsweise kann das durch Reibung mittels geeigneter Hilfselemente wie z.B. lein drehbarer Ring erfolgen, welcher eine die Heizsätze abideckende reibempfindliche Zündmasse zur Entzündung bringt. Nach einem weiteren im Anspruch 5 angegebenen Vorschlag der Erfindung erfolgt die gemeinsame Zündung jedoch vorzugsweise über eine !ringförmige Zündlitze, die derart in die Muffe montiert ist, daß sie über alle offenen Anzündenden der Satzhülsen hinwegführt. In der einfachsten Ausführung bewährte sich eine Zündlitze auf pyrotechnischer Basis - eine sogenannte Schwarzpulver-Stoppine - , äeren Enden zwecks Entzündung durch geeignete Bohrungen in der

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- 8 Muffe nach außen geführt wurden. Es

ist jedoch auch möglich, die gemeinsame Zündung aller Heiselemente durch einen elektrisch erwärmten Widerstandsdraht einzuleiten.

Eine weitere besonders einfache und zuverlässige Möglichkeit der gemeinsamen Anzündung ist im Anspruch 6 angegeben, gemäß dem eine dünne ringförmige Beschichtung mit einer pyrotechnische!! Masse vorgesehen ist, welche die anzündseitigen Enden der Heizelemente überdeckt. Diese'Masse kannz.B. den Grund einer Ringnut ausfüllen, welche an der Stirnseite der Muffe ausgebildet ist und von der die axialen Ausnehmungen mit in diese eingedrückten Heizelementen ausgehen. Die Entzündung der j pyrotechnischen Masse erfolgt wiederum mittels einer Zündlitze, _: welche mit ihrem einen Ende auf einer gewissen Strecke an der ; Masse anliegt und mit ihrem anderen anzuzündenden Ende aus der ; Muffe herausgeführt ist. J

Zur Erzielung einer guten Verschweißung muß die Muffe von außen

I-

her eine bestimmte Druckkraft in radialer Richtung auf das bzw. die mit ihr zu verschweißenden Formteile ausüben. Diese Druckkraft kann gemäß Anspruch 7 durch einai bestimmten Gasdruck der abbrennenden Heizsätze erzeugt werden. Dieser Gasdruck \ wiederum kann durch Zugabe verdampfender, sich zersetzender ^; oder gasreich abbrennender Beimengungen zum Heizsatz erzeugt . werden. Bei diesen Beimengungen kann es sich z.B. um Ammoniumcarbonat, Ammoniumoxalat oder übliche organische Bindemittel handeln. Ihre Menge ist im allgemeinen kleiner als 10 Gew.-%. Um den Gasdruck wahrend der Schweißzeit wirken zu lassen, ist

die Muffe gasdicht abgeschlossen. j

Zusätzlich zur Gasdruckanpressung oder anstelle dessen können : auch mechanische Spannelemente verwendet werden, die an der I Außenseite der Muffe angeordnet sind und deren radiales Andrücken bewirken. Es bewährten sich bereits einfache Spannbänder nach Art einer Schlauchschelle, die vor dem SchweißVorgang über die Muffe in Höhe der Heizelemente gelegt und angezogen werden. Hierbei hat es sich als günstig erwiesen, gemäß Anspruch 8 die Muffe zwischen den Heizelementen in Achsrichtung zu schlitzen.

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Diese Einschnitte sind vorzugsweise radial gerichtet und enden im Abstand von der Schweißfläche. Damit konnte erreicht werden, daß die Toleranzen zwischen Muffe und Formteil aufgehoben v/erden \and somit die Formteilverbindung bereits vor dem Schweißvorgang fest saß, und die Druckkraft voll auf die Schweißzone wirken konnte. In einer Abwandlung kann die Schelle mit einem vorspannbaren Federelement versehen werden. Die Verwendung von Einr schnitten in der .Muffe kann hierbei entfallen, weil durch das elastische Spannband das erweichte Plastikmaterial der Muffe während des SchweißVorgangs zusätzlich an das Formteilende gedrückt wird.

Pyrotechnische Mischungen sind im allgemeinen vor der Einwirkung von Feuchtigkeit zu schützen. Bei der erfindungsgemäßen Schweißmuffe werden alle Muffenteile, die Heizsatz enthalfen, sorgfältig abgedeckt. Diese Abdeckung kann z.B. mittels eines ringförmigen Kunststoffabdeckprofils erfolgen, das in eine stirnseitige Ringnut der Muffe, von welcher die Heizelementausnehmungen ausgehen, eingedrückt ist. Das Abdeckprofil kann statt dessen z.B. aber auch die Stirnfläche der Muffe außenseitig übergreifen. Das Abdeckprofil kann mit der Muffe zusätzlich zur oder anstelle der Formschlußverbindung durch Schweißen oder Kleben verbunden werdeji. Eine weitere erfindurigsgemäße Möglichkeit des Verschlusses der Muffe besteht in einer Abdeckung mit einer Vergußmasse, z.B. auf der Basis von Polyesterharzen mit Füllstoff. Die Vergußmasse kann beispielsweise die ringförmige Nut an der Muffertstimf lache ausfüllen, nachdem die Zündeinrichtung eingebracht wurde.

Die Erfindung ist in der Zeichnung an Ausführungsbeispielen gezeigt und wird anhand dieser nachstehend noch näher erläutert. ■ Es zeigen j

Fig. 1a und b eine Muffenverbindung zweier Rohrenden,

] Fig. 2a und b eine Variante hierzu und

j Fig. 3a und b eine Muffenverbindung mit äußeren Spannelementen,

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Die in Fig. 1a im Längsschnitt gezeigte Muffe 1 ist aus thermoplastischem Kunststoff, z.B. Polyäthylen, und kann einen Schrumpfeffekt aufweisen, indem sie beim Herstellen unter Erwärmen radial auf den vorgesehenen Innendurchmesser gedehnt und im gedehnten Zustand erkalten gelassen wurde, um durch die Rückstelleigenschaft des gereckten Kunststoffes einen radialen Schweißdruck zu erhalten. Die Muffe 1 ist als Doppelmuffe zur Aufnahme der "beiden Rohrenden 2 und 3 aus thermoplastischem Kunststoff, z.B. Polyäthylen, ausgebildet. Die Muffe 1 ist an ihren beiden Stirnflächen 4, 5 mit jeweils einer Ringnut 6, 7 versehen, von welcher die sacklochartigen axialen Bohrungen 8 ausgehen. In die Bohrungen 8 sind die einseitig geschlossenen Hülsen 9 ohne radiales Spiel eingesetzt. Die z.B. aus einer Messinglegierung mit einer Y/anddicke von 1,2 mm hergestellten Hülsen 9 enthalten den verfestigten pyrotechnischen Heizsatz 10, der im allgemeinen bei seiner Umsetzung gasarm reagiert. Die offenen Enden der Hülsen 9 grenzen an die Ringnuten 6, 7 an und werden von der in diesen angeordneten ringförmigen Zündlitze überdeckt. Die Heizsätze 10 und die Zündlitze 11 sind mittels des in die Ringnuten 6, 7 eingedrückten ringförmigen Kunststoffprofils 12 nach außen abgedeckt. Dabei ist ein Ende der Zündlitze 11 durch eine nicht gezeigte Bohrung des Profils 12 nach außen geführt, um an diesem Ende die Zündlitze anzünden zu können. In Abwandlung der Figur besteht auch die Möglichkeit, die Heizsatzhülse 9 mit ihrem offenen Ende voran in die Muffe zu montieren und die JSntzündung von innen her in der beschriebenen Weise vorzunehmen. Die Verschweißung zwischen der Muffe und den beiden Rohrenden 2, 3 ist durch die radiale Strichelung 13 angedeutet.

Fig. 1b ist ein Querschnitt gemäß der Linie I-I in Fig. 1a und zeigt die im Abstand voneinander gleichmäßig über den Umfang der Muffe 1 verteilten Hülsen 9 in den Bohrungen 8, das obere

Rohrende 2 und die Schweißzonen 13.

Fig. 2a zeigt eine etwas abgewandelte Muffenverbindung vor der Schweißung, bei welcher die Heizsätze 10 einen gaserzeugenden Zusatz enthalten, um während ihrer Umsetzung durch den Gasdruck

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eine Anpressung der Muffe 1 an die Rohrenden 2, 3 zu bewirken. Die Muffe 1 ist gasdicht verschlossen, indem sie an ihren Stirnflächen 4, 5 mit dem.Abdeckring 14 an dessen Auflage- ■ rändern 15 verschweißt ist. Dieser Verschluß hält auch dem '■ beim Abbrand der Heizsätze 10 auftretenden inneren Überdruck ;

stand. . j

Fig. 2b zeigt die gleiche Muffenverbindung nach der Schweißung, wobei durch den inneren überdruck in den Bohrungen 8 geringe radiale Aufweitungen und eine entsprechende Anpressung an die Rohrenden 2, 3 im Bereich der Schweißzonen 13 bewirkt worden ist. Die Heizsätze 10 und Zündlitzen 11 liegen jetzt als Schlackenreste vor. j

In Fig. 3a ist schließlich noch eine Muffenverbindung gemäß der ■ Linie HI-III in Fig. 3b gezeigt, bei welcher die Muffe 1 im j Bereich der Hülsen 9 von je einem Spannband 16 umschlossen ist, ^; das mittels der Schraube 17 spannbar ist. Die Muffe 1 ist zur ; leichteren Anpressung im Bereich der Hülsen 9 mit den radialen Einschnitten 18 versehen, welche hier im Abstand von den Stirnflächen 4, 5 enden. Die Abdichtung zwischen der Muffe 1 und den : Rohrenden 2, 3 erfolgt mittels der beiden Dichtungsringe 19. ; Am Grund der Ringnuten 6, 7 ist die pyrotechnische Mischung 20 in dünner ringförmiger Schicht aufgepreßt, welche die Heizsätze 10 überdeckt und mittels des an ihr anliegenden Zündlitzenendes 21 entzündbar ist. ;

Die beiden je einem Rohrende 2, 3 zugeordneten Dichtungsringe 19· haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen und werden bevor- ^:

! zugt auch in Kombination mit anderen erfindungsgemäßen Muffen eingesetzt.

Fig. 3b, die einen Schnitt gemäß der Linie H-II in Fig. 3a darstellt, läßt deutlich die radialen Einschnitte 18 zwischen den Hülsen 9 erkennen, welche von der äußeren Mantelfläche 22 der Muffe 1 ausgehen und im Abstand von deren innerer Mantel-r fläche 23 enden.

Muffenverbindungen gemäß Fig. la und b wurden in einer Zerreiß-

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maschine auf ihre Festigkeit geprüft. Rohre und Muffen waren aus Polyäthylen. Der Außendurchmesser der Rohre betrug 110 mm, der minimale Abstand zwischen der inneren Mantelfläche der Muffe und den Heizsatzhülsen, d.h. die Wanddicke des tragenden Teils der Muffe war 0,5 mm. Die Anzähl der über den Umfang der Muffe verteilten Heizsatzhülsen wurde variiert. Es ergaben sich folgende Festigkeitsx^erte:

Hülsenzahl am Muffen- Zerreißkraft

umfang kN

20 12

24 15

30 19

40 x 12

Wie weiterhin festgestellt wurde, konnte die Wanddicke des tragenden Teils der Muffe zwischen 0,2 und 1,5 mm variiert werden, ohne daß eine unzulässige Festigkeitsminderung der Schweißverbindung auftrat.

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Claims

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Troisdorf, den 19. Dez. 1978 OZ:78103 (2893) Sc/Sch

Patentansprüche

1J Schweißmuffe zur Verbindung von Forrateilen, insbesondere -^ Rohren, aus thermoplastischem Kunststoff, mit wenigstens einem pyrotechnischen Heizsatz zum Erzeugen der Schweißenergie, der in einer in der Muffe angeordneten Ummantelung aus festem Material eingeschlossen ist, dadurch gekennze ichnet , daß mehrere separate Heizsätze (10) vorgesehen sind, von denen jeder für sich in einer, vorzugsweise einseitig geschlossenen, Hülse (9) eingeschlossen ist, und die im Abstand voneinander über den Umfang der Muffe (1) verteilt in dieser angeordnet sind. i

2. Muffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen

(9) ein Verhältnis von Länge zu äußerem Durchmesser zur _: Wanddicke von etwa (10 bis 40) zu (4 bis 10) zu 1 aufweisen.

3. Muffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (9) in von der Stirnseite (4, 5) der Muffe (1) j ausgehende, vorzugsweise axial gerichtete, Ausnehmungen (8) eingesetzt sind. ;

J4. Muffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, ! daß die Heizsätze (10) über eine im Bereich der offenen j Enden der Hülsen (9) angeordnete gemeinsame ringförmige ] Zündeinrichtung wenigstens nahezu gleichzeitig zündbar sind. ;

J5. Muffe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung eine die offenen Hülsenenden überdeckende Zündj litze (11) oder ein elektrisch aufheizbarer Widerstandsdraht ist.

|5. Muffe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zünd- ! einrichtung eine *lie offenen Hülsenenden überdeckende Beschichtung mit einer pyrotechnischen Masse (20) ist.

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7. Muffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizsätze (10) Beimengungen enthalten, die beim SchweißVorgang ein radiales Andrücken der Muffe (1) an das Formteil (2, 3) bewirkende Gase erzeugen.

8. Muffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichr net, daß zwischen den Heizsätzen (10) Einschnitte (18) ausgebildet sind, die von der äußeren Mantelfläche (22) der Myffe (1) ausgehen und im Abstand von der inneren Mantelfläche (23) enden.

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