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Das
technische Gebiet der Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung
von Gegenständen
aus einem granulatförmigen
Material und insbesondere Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus energetischen
Materialien.
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Aus
dem Patent EP754927 ist es bekannt, ein Zündungsrohr für eine Artillerie-Treibladung
herzustellen, die mehrere Schichten von Körnern aus Schwarzpulver, die
mit einem Binder stückig
gemacht sind, umfasst.
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Dieses
Dokument beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Zündungsrohres,
in welchem Verfahren eine Schichte aus Binder, wie Kollodium, auf
eine innere Wand eines rohrförmigen
Trägers
aufgebracht wird und dann auf diesen Binder Körner aus Schwarzpulver so verteilt
werden, dass eine erste Schicht entsteht. Die Arbeitsschritte des
Aufbringens von Binder und Schwarzpulver werden wiederholt, um das
gewünschte
Rohr zu erzielen.
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Dieses
Verfahren weist den Nachteil auf, dass es zu langsam ist, um eine
Herstellung in großtechnischem
Maßstab
zu ermöglichen.
Außerdem
erlaubt es nicht, die Dicke des Auftrages von Schwarzpulver hinlänglich zu
beherrschen und folglich die Zündeigenschaften
des Zündungsrohres.
Schließlich sind
die mechanischen Eigenschaften dieses Zündungsrohres unzureichend,
und der Einsatz eines rohrförmigen
Trägers
ist unerlässlich,
wohingegen er Gefahr läuft,
die Verbrennung des Zünders
zu stören.
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Insbesondere
aus den Patenten GB-888858 und US-3926697 ist ebenfalls ein Verfahren
zur Herstellung von Antriebsblöcken
für einen
ungelenkten Flugkörper
oder ein Fernlenkgeschoß,
bei dem das Treibpulver in einer Pressform angeordnet und dann ein
Binder unter Druck im Bereich eines unteren Teiles der Pressform
eingeführt
wird.
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Der
Binder arbeitet sich bis zum oberen Teil der Pressform vor und gewährleistet
das Umhüllen der
Pulverkörner,
ohne dass noch Luftblasen oder Poren vorhanden sind.
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Dieses
Verfahren ist gut an die Herstellung von Antriebsblöcken für Antriebe
angepasst, für
welche es unerlässlich
ist, die Poren, die auf Zufall beruhende Veränderungen des Verbrennungshaushaltes und
somit Störungen
der Antriebsleistungen, ja sogar Änderungen im Haushalt hervorrufen,
die zur Detonation der Ladung führen
können,
zu vermeiden.
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Es
ist dagegen ungeeignet für
die Herstellung eines Zündungsrohres,
da für
ein derartiges Bauteil ja im Gegenteil versucht wird, eine bestimmte Porosität zu erzielen,
die es erlaubt, die radiale Diffusion der Flamme, die durch das
Zündungsrohr
erzeugt wird, zu erleichtern.
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Außerdem läuft bei
einem derartigen Verfahren das Komprimieren der Körner der
pyrotechnischen Zusammensetzung Gefahr, Kornbrüche, Senkungserscheinungen,
ja sogar eine korngrößenmäßige Entmischung über die
Höhe der
Pressform hervorzurufen, was zu verschlechterten Zündleistungen und
einer Verminderung der Zuverlässigkeit
führt.
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Es
ist schließlich
insbesondere aus dem Patent WO8601584 eine Zündladung bekannt, die durch
eine Packung von ringförmigen
Tabletten aus verdichtetem Schwarzpulver gebildet wird. Jede Tablette
wird durch Pressen hergestellt, was die Verwendung eines Pulvers
von geringer Korngröße (kleiner als
0,1 mm) erforderlich macht, um einen Zusammenhalt und eine korrekte
mechanische Widerstandsfähigkeit
zu erzielen. Dennoch muss ein Zündsignal,
um wirksam zu sein, eine ausreichend lange Einsatzzeit besitzen.
Folglich weiß man,
dass, wenn die Zündzusammensetzung
sich gesetzt hat oder komprimiert vorliegt, die Reaktion heftig
aber von viel zu kurzer Dauer ist, was der Wirksamkeit eines derartigen
Zünders
schadet.
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Außerdem ist
die Dichte der ringförmigen
Tabletten zu groß,
was dazu führt,
dass Abstandshülsen
aus brennbarem Material zwischen die Tabletten eingesetzt werden,
um ein zweckmäßiges Massenverhältnis zwischen
der Zündladung
und der Treibladung einzuhalten.
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Es
ist zum Beispiel ebenfalls aus dem Patent EP306616 eine Artillerie-Treibladung
bekannt, die durch eine brennbare Hülle gebildet ist, in deren
Inneren eine Pulverladung in loser Schüttung angeordnet ist. Die Ladung
wird durch ein gespritztes Zündungsrohr
initiiert, das aus einer energetischen Zusammensetzung gebildet
wird, die an ein Stützrohr geklebt
ist.
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Der
Nachteil von Ladungen in loser Schüttung ist, dass die Porosität der Treibladung
nicht in einer homogenen Art und Weise verteilt ist. Daraus können Druckwellen
in der Kammer der Waffe resultieren, welche die Innere Ballistik
des Projektils stören.
Außerdem
ist die Struktur eines solchen Treibladungs-Moduls kompliziert und
teuer herzustellen. Tatsächlich
macht sie einerseits die Herstellung einer brennbaren Hülle, die
ebenfalls die mechanische Widerstandsfähigkeit des Moduls gewährleistet,
und andererseits eines Zündungsrohres
erforderlich. Dann ist es notwendig, den Zusammenbau der Hülle und
des Rohres sowie der Ladung aus Pulver sicher zu stellen.
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Es
sind ebenso stückig
gemachte Treibladungen bekannt, bei denen die Pulverkörner mit
einem Binder umhüllt
werden und dann das Ganze zusammengepresst wird, um das Verhalten
der Ladung zu gewährleisten.
Ein solches Verfahren zur Herstellung einer Ladung erlaubt es nicht,
die Porosität
der erzielten Ladung zu lenken, außerdem macht es die Verwendung
eines Schrittes zum Umhüllen
der Pulverkörner
erforderlich, was das Verfahren verkompliziert und seine Einsatz-Kosten
erhöht.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Zündungsrohres
oder einer Treibladung vorzuschlagen, das derartige Nachteile nicht
aufweist.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
erlaubt es ebenfalls, sämtliche
Arten von Gegenständen
aus granulatförmigen
Materialien, egal ob diese Materialien energetisch oder inert sind,
leicht und schnell herzustellen.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht
es insbesondere, ein Treibladungs-Modul oder einen Block aus energetischem
Material (zum Beispiel Gaserzeuger) mit geringeren Kosten herzustellen,
deren Porosität
gleichförmig
und regelmäßig verteilt
ist. Dieses Modul kann Vorteilhafterweise und Dank dem Verfahren
gemäß der Erfindung
ebenfalls ein Zündungsrohr
umfassen, das fest mit dem Antriebs- oder energetischen Block verbunden
ist.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist besonders wirtschaftlich, da es weder Brennen noch Zusammenpressen
einsetzt. Es ermöglicht
es, Gegenstände
komplizierter Formen, sogar ohne Rotationssymmetrie, zu erzielen,
wobei die Gegenstände auch
Einsätze
umfassen und/oder mehrere Schichten von Material mit unterschiedlichen
Beschaffenheiten verknüpfen
können.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht
es auch, bei gleichwertigen Zündleistungen
das Rohstoffmaterial, das zur Herstellung eines Zündungsrohres
verwendet wird, einzusparen. Neben der Verminderung der Kosten,
die sich daraus ergibt, erlaubt eine solche Einsparung ebenfalls,
die Verkrustung des Waffenrohres zu verringern.
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Es
ist ebenfalls Aufgabe der Erfindung, ein Zündungsrohr und eine Treibladung
vorzuschlagen, die Dank dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt
werden, wobei Rohr und Ladung leicht industriell herzustellen sind
und (Bezug nehmend auf das Zündungsrohr)
noch verbesserte Zündeigenschaften in
Bezug auf bekannte Rohre besitzen.
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So
ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
porösen
Gegenstandes aus wenigstens einem granulatförmigen Material mit großer Korngröße, zum
Beispiel größer oder
gleich 0,1 mm, wobei der Gegenstand vom Typ eines Zündungsrohres
oder einer Treibladung ist, dadurch gekennzeichnet, dass, um die
Porosität
des Gegenstandes zu lenken, die folgenden Schritte gewählt werden:
- – das
oder die granulatförmigen
Materialien wird/werden in einer Pressform, welche die Abmessungen
des herzustellenden Gegenstandes besitzt und wenigstens eine Öffnung zur
Entleerung umfasst, wobei die Öffnung
in den Abmessungen kleiner als die Korngröße des Materials ist, eingebracht,
- – ein
Binder in flüssiger
Phase wird in die Pressform gegossen,
- – man
lässt den
Binder zwischen den Körnern
des Materials sich ausbreiten und der überschüssige Binder wird durch die Öffnung zur
Entleerung mit Hilfe von Absaugmitteln abgeführt.
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Gemäß einem
wesentlichen Merkmal der Erfindung umfasst das granulatförmige Material
wenigstens ein energetisches Material, wie ein Treibpulver, einen
Sprengstoff, ein Schwarzpulver oder eine pyrotechnische Zusammensetzung.
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Der
Binder kann ein fester Binder sein, der in einem Lösungsmittel
gelöst
ist.
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Der
Binder kann insbesondere aus den folgenden Verbindungen ausgewählt werden:
Polyvinylnitrat, Nitrozellulose, Kautschuk, Polyvinylchlorid oder
dessen Kopolymer, Polyvinylazetat oder dessen Kopolymer, Kopolymer
des Chlorfluorethylen.
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Der
Binder kann ein flüssiger
polymerisierbarer Binder sein und es wird dann, nach Ausbreiten des
Lösungsmittels,
ein Schritt zur Polymerisierung des Binders vorgenommen.
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Der
polymerisierbare Binder kann aus den folgenden Verbindungen ausgewählt werden:
Polybutadien, Polyurethan, Acrylharz, Polyesterharz, Epoxydharz.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Erfindung kann wenigstens ein Einsatz, der dafür vorgesehen ist, in dem hergestellten
Gegenstand eingeschlossen oder mit ihm aus einem Stück zu sein,
in der Pressform angeordnet werden.
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Wenigstens
ein Einsatz kann von einer Schutz-Folie gebildet werden, die dafür vorgesehen ist,
den Gegenstand zu umhüllen.
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Wenn
das Verfahren mit wenigstens einem energetischen Material eingesetzt
wird, kann wenigstens ein Einsatz durch eine Zündschnur aus energetischem
Material gebildet werden.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsform
kann wenigstens ein Einsatz durch einen anderen Gegenstand gebildet
werden, der durch das Verfahren gemäß der Erfindung erzielt wurde.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
wenigstens ein Einsatz durch einen Faden, der den Gegenstand durchdringt,
gebildet werden.
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Gemäß einer
Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung
werden wenigstens zwei unterschiedliche, granulatförmige Materialien
in die Pressform eingebracht, bevor der Binder eingegossen wird.
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Die
unterschiedlichen, granulatförmigen
Materialien können
in Form von horizontalen, aufeinander folgenden Schichten angeordnet
werden.
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Die
unterschiedlichen, granulatförmigen
Materialien können
in Form von vertikalen, aufeinander folgenden Schichten angeordnet
werden, wobei Mittel vorgesehen sind, um wenigstens vorübergehend die
unterschiedlichen Schichten beim Einbringen der Materialien in die
Pressform zu isolieren.
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Vorteilhafterweise
kann die Pressform mit einem Anti-Haft-Material beschichtet sein.
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Gegenstand
der Erfindung ist ebenfalls ein Zündungsrohr, insbesondere für Artillerie-Munition, das
nach einem der oben beschriebenen Verfahren erzielt wird, umfassend
einen rohrförmigen
Körper, der
aus dem Stapel von wenigstens zwei ringförmigen Schichten aus pyrotechnischen
Materialien mit unterschiedlichen Beschaffenheiten gebildet wird.
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In
diesem Fall und gemäß einem
besonderen Beispiel kann wenigstens eine Schicht aus einer Zusammensetzung
bestehen, die Bor und Kaliumnitrat verknüpft, und eine andere Schicht
kann aus einer Zusammensetzung bestehen, die Aluminium und Kupferoxid
(CuO) verknüpft.
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Genauer
gesagt kann das Zündungsrohr
aus einem Stapel einer ersten ringförmigen Schicht gebildet werden,
die verknüpft:
Bor (5% bis 35% in Masse), Kaliumnitrat (65% bis 95% in Masse),
Nitrozellulose (0,5% bis 5% in Masse) und einer zweiten Schicht,
die Aluminium (5% bis 35% in Masse), Kupferoxid (CuO) (65% bis 95%
in Masse) verknüpft.
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Oder
die erste ringförmige
Schicht kann auch als Zusammensetzung aufweisen: Bor (19% in Masse),
Kaliumnitrat (80% in Masse), Nitrozellulose (1% in Masse), und die
zweite ringförmige
Schicht kann als Zusammensetzung aufweisen: Aluminium (20% in Masse),
Kupferoxid (CuO) (80% in Masse).
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Gemäß einer
Variante der beiden vorangegangenen Beispiele kann das Zündungsrohr
eine dritte ringförmige
Schicht umfassen, die verknüpft: Bor
(65% bis 95% in Masse), Kaliumnitrat (5% bis 25% in Masse), Nitrozellulose
(1% bis 10% in Masse).
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Oder
die Zusammensetzung der dritten ringförmigen Schicht kann auch Bor
(80% in Masse), Kaliumnitrat (14% in Masse), Nitrozellulose (6%
in Masse) sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
das Zündungsrohr
gemäß der Erfindung
einen rohrförmigen
Körper
umfassen, der aus wenigstens zwei zylindrischen, konzentrischen
Schichten aus pyrotechnischen Materialien mit unterschiedlicher
Beschaffenheit gebildet wird.
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Als
besonderes Beispiel kann das Zündungsrohr
eine innere Schicht umfassen, die verknüpft: Bor (5% bis 35% in Masse),
Kaliumnitrat (65% bis 95% in Masse), Nitrozellulose (0,5% bis 5% in Masse)
und eine äußere Schicht,
die umfasst: Bor (15% bis 35% in Masse), Kaliumnitrat (65% bis 85% in
Masse).
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Ebenfalls
als Beispiel kann das Zündungsrohr
eine innere Schicht umfassen, die verknüpft: Bor (19% in Masse), Kaliumnitrat
(80% in Masse), Nitrozellulose (1% in Masse), und eine äußere Schicht, die
umfasst: Bor (25% in Masse), Kaliumnitrat (75% in Masse).
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Gemäß einem
weiteren Beispiel umfasst das Zündungsrohr
eine innere Schicht, die verknüpft:
Bor (5% bis 25% in Masse), Kaliumnitrat (65% bis 85% in Masse),
Kollodium (0,5% bis 8% in Masse) und eine äußere Schicht, die umfasst:
Bor (5% bis 25% in Masse), Kaliumnitrat (65% bis 85% in Masse),
Polyvinylchlorid (0,5% bis 8% in Masse).
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Gemäß einem
weiteren Beispiel verknüpft die
innere Schicht: Bor (19% in Masse), Kaliumnitrat (76% in Masse),
Kollodium (5% in Masse) und die äußere Schicht
verknüpft:
Bor (19% in Masse), Kaliumnitrat (76% in Masse), Polyvinylchlorid
(5% in Masse).
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das Zündungsrohr
wenigstens einen Faden aus einer pyrotechnischen Zusammensetzung
umfassen, der sich im Wesentlichen über dessen ganze Länge erstreckt.
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Die
pyrotechnische Zusammensetzung des Fadens kann verknüpfen: Magnesium
(45% bis 65% in Masse), Polytetrafluorethylen (20% bis 40% in Masse),
Kopolymer von Chlorfluorethylen (5% bis 25% in Masse).
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Als
Variante kann die pyrotechnische Zusammensetzung des Fadens verknüpfen: Magnesium
(54% in Masse), Polytetrafluorethylen (30% in Masse), Kopolymer
von Chlorfluorethylen (16% in Masse).
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Gegenstand
der Erfindung ist schließlich eine
Treibladung, insbesondere für
Munition, die gemäß den oben
beschriebenen Verfahren erzielt wird, umfassend einen rohrförmigen Körper mit
wenigstens zwei ringförmigen
Schichten aus pyrotechnischen Materialien mit unterschiedlicher
Beschaffenheit, eine äußere Schicht
aus stückig
gemachtem Treibpulver und eine innere Schicht aus einem Zünder-Material.
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Die
Erfindung wird anhand der Lektüre
der folgenden Beschreibung von verschiedenen Ausführungsformen
besser verstanden, wobei die Beschreibung sich auf die beigefügten Abbildungen
bezieht, in denen:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Werkzeuges ist, das mit dem Verfahren
gemäß der Erfindung
eingesetzt wird,
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2 mehrere
aufeinander folgende Schritte des Verfahrens gemäß der Erfindung darstellt,
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3, 4 und 5 Darstellungen
im Längsschnitt
von drei Ausführungsformen
von Zündungsrohren
gemäß der Erfindung
sind,
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6 eine
Schnittansicht eines ersten Werkzeuges ist, das eingesetzt wird,
um das Zündungsrohr
gemäß 5 herzustellen,
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7 eine
Schnittansicht eines zweiten Werkzeuges ist, das eingesetzt wird,
um das Zündungsrohr
gemäß 5 herzustellen,
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8 eine
Schnittansicht eines dritten Werkzeuges ist, welches das Einschließen von
Einsätzen erlaubt,
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9a eine
Schnittansicht eines vierten Werkzeuges ist, welches die Herstellung
von Einsätzen
erlaubt,
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9b eine
perspektivische Ansicht eines Zündungsrohres
ist, das mit dem Werkzeug gemäß 9a hergestellt
ist,
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10 eine
Schnittansicht in Längsrichtung einer
Treibladung gemäß der Erfindung
ist.
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Bezug
nehmend auf 1, umfasst ein Werkzeug 1,
das notwendig für
die Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist, eine Pressform 2, die hier ein zur Achse 3 im
Wesentlichen zylindrisches inneres Volumen begrenzt und deren innere zylindrische
Fläche 4 gleich
dem Soll-Durchmesser für
den herzustellenden Gegenstand gewählt wird.
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Die
Pressform ist auf Höhe
eines unteren Endes von einem Gitter 5 verschlossen, das
hier von einer Platte gebildet wird, die von gleichmäßig verteilten
Löchern 6 perforiert
ist.
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Für die Löcher wird
ein Durchmesser ausgewählt,
der kleiner als die Korngröße eines
granulatförmigen
Materials ist, das für
die Herstellung des Gegenstandes vorgesehen ist.
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Die
Pressform 2, die von dem Gitter 5 verschlossen
ist, ist auf einem Träger 7 zum
Absaugen angeordnet, der einen Hohlraum 8 aufweist. Mittel zur
Abdichtung (nicht dargestellt), wie Dichtungen, sind zwischen dem
Träger 7 und
der Pressform 2 angeordnet. Die Befestigung der Pressform
am Träger wird
durch Flanschmittel (nicht dargestellt) sichergestellt.
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Der
innere Hohlraum 8 des Trägers 7 ist durch eine
Abdeckung 9 mit einer Leitung 10 verbunden, die
selbst an ein Mittel zum Ansaugen 11 (wie eine Vakuumpumpe,
die von einem Elektromotor angetrieben wird) angeschlossen ist.
Die Förderleitung 12 der
Pumpe 11 ist an ein Auffangbecken 13 angeschlossen.
Ein Ventil 14 ist Vorteilhafterweise in der Leitung 10 zwischen
der Pumpe 11 und dem Hohlraum 8 angeordnet.
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Pressform 2,
Gitter 5 und Träger 7 sind
aus chemisch inerten Materialien in Bezug auf das granulatförmige Material
hergestellt und bewahren die richtigen dimensionsgerechten Eigenschaften
trotz der durch die Ansaugung erzeugten Beanspruchungen. Diese Elemente
werden zum Beispiel aus Teflon (eingetragenes Markenzeichen für Polytetra-Fluorethylen)
hergestellt, sie können
auch aus Stahl oder aus Polyamid 6-6 (besser bekannt unter dem eingetragenen
Markenzeichen Nylon) hergestellt werden.
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Um
das Ausformen zu erleichtern, kann die Pressform (sowie der oder
die eventuellen Formkerne) aus einem Anti-Haft-Material (wie Polytetra-Fluorethylen
oder Teflon) hergestellt werden oder können die Wände der Pressform mit einem
solchen Anti-Haft-Material
beschichtet werden. Der Zustand der Fläche wird ebenfalls ausreichend
glatt gewählt,
um das Ausformen zu erleichtern.
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2 zeigt
dieses Werkzeug bei den unterschiedlichen Schritten zur Herstellung
eines Gegenstandes 15, der hier ein Zündungsrohr für Artillerie-Munition
ist.
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Bei
einem ersten Schritt A wird ein granulatförmiges Material 16 in
die Pressform 2 eingebracht.
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Bei
dem hier beschriebenen Beispiel nimmt die Pressform 2 (vor
Einbringen des granulatförmigen
Materials) einen zylindrischen Kern 17 auf, der koaxial
zur Pressform 2 ist und aus einem Anti-Haft-Material besteht
(oder mit einem solchen Material beschichtet ist). Mittel (nicht
dargestellt), zum Beispiel Halte-Abstandshülsen, gewährleisten eine Positionierung
des Kerns koaxial zur inneren zylindrischen Fläche 4 der Pressform 2.
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In
der Pressform werden ebenfalls eine erste dünne zylindrische Schicht 18,
die denselben Durchmesser wie die innere zylindrische Fläche 4 der Pressform
aufweist und eine zweite dünne
zylindrische Schicht 19, die denselben Durchmesser wie
der Kern 17 aufweist, angeordnet. Die dünnen Schichten 18 und 19 sind
dafür vorgesehen,
jeweils einstückig mit
der äußeren zylindrischen
Fläche
des Zündungsrohres
und der inneren zylindrischen Fläche
von dessen axialer Bohrung zu sein. Sie stellen die Aufgabe des
Schutzes des Zündungsrohres
gegenüber
von Feuchtigkeit sicher.
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Das
granulatförmige
Material hat eine große Korngröße, zum
Beispiel größer oder
gleich 0,1 mm. Tatsächlich
läuft eine
zu geringe Korngröße Gefahr, die
Ausbreitung des Binders zwischen den Körnern des Materials zu verhindern,
wie es im Weiteren präzisiert
werden wird.
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Das
eingesetzte Material ist hier ein Schwarzpulver mit einer Korngröße, die
zwischen 1,4 und 3,2 mm (PN3) liegt. Es wird über einen Trichter 20 ausgeschüttet.
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Wenn
die Pressform vollständig
gefüllt
ist (Ende des Schrittes A), wird ein Binder 21 in flüssiger Phase
in die Pressform gegossen (Schritt B). Der Binder wird Mittels eines
Dosierbehälters 22 verteilt. Auf
Grund der Korngröße des Materials 16 breitet sich
der Binder 21 durch die Schwerkraft gleichmäßig zwischen
den Körnern
aus und durchnässt
das ganze granulatförmige
Material, das in der Pressform angeordnet ist sowie die Einsätze, die
durch die dünnen Schutzschichten 18 und 19 gebildet
werden.
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Gleichzeitig
mit dieser Ausbreitung des Binders werden die Absaugmittel 11 in
Betrieb gesetzt, deren Zweck es ist, einerseits die Ausbreitung
des Binders durch das Gitter 5 hindurch zu beschleunigen
und andererseits den Überschuss
an Binder abzuführen,
der durch die Löcher 6 abfließt und in
das Auffangbecken 13 abgeführt wird.
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Wenn
der verwendete Binder ein fester, in einem Lösungsmittel gelöster Binder
ist, begünstigt dieser
Arbeitsschritt ebenso das Trocknen des Binders.
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Für das hier
beschriebene Beispiel ist der Binder, der zum Umhüllen der
Schwarzpulver-Körner verwendet
wird, ein Nitrozellulose-Kleber, der erzielt wird, indem 13 g Nitrozellulose-Pulver
in 100 Kubikzentimeter eines geeigneten Lösungsmittels (zum Beispiel
einer Mischung von 60% in Volumen von Ethylacetat, 15% in Volumen
von Aceton, 10% in Volumen von Ethanol und von 15% in Volumen von
Butylacetat) aufgelöst
werden.
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Mit
einem solchen Verfahren konnte ein Zündungsrohr von 100 mm in der
Höhe und
24 mm im Durchmesser hergestellt werden, das eine axiale Bohrung
von 17 mm umfasst. Die gesamte Phase B des Ausbreitens und des Absaugens
dauert weniger als 2 Minuten.
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Nach
der Phase B wird die Ausformung des Zündungsrohres 15 vorgenommen.
Das Zündungsrohr
kann man eventuell durch einen Trocknungsofen laufen lassen, um
die Trocknung zu verbessern.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
hat es im Verlauf dieser drei Schritte ermöglicht, ein Zündungsrohr 15 in
den gewünschten,
endgültigen
Abmessungen herzustellen, und das Dank des Kerns 17 einen
axialen Zündkanal 23 (siehe 3)
umfasst. Das Verfahren hat es auch ermöglicht, ein Zündungsrohr
zu erzielen, das eine dünne
Schutzschicht 18, 19 auf jeder zylindrischen Fläche trägt. Die
dünnen Schutzschichten
sind Dank des Binders einstckig mit dem Rohr ausgebildet.
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Dieses
Zündungsrohr
weist eine bestimmte Porosität
auf, die durch die unwillkürliche
Anordnung der Körner
bei Einbringen des granulatförmigen
Materials bedingt ist. Die Tatsache, den Binder durch Ausbreitung
unter Schwerkraft und mit einer Absaugung zu verteilen, wie es die
Erfindung vorschlägt,
ermöglicht
es, die genau ausreichende Menge an Binder zu verteilen, um die
Körner
stückig
zu machen, wobei die natürliche
Porosität
der nicht verbundenen Ladung ganz erhalten bleibt.
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Die
Regulierung der Porosität
kann durch die Wahl des Bereichs der Korngröße des Materials erfolgen.
So liegt als Beispiel bei einer Korngröße von zwischen 0,1 mm und
0,5 mm die Porosität
bei ungefähr
40%, und bei einer Korngröße zwischen
0,3 und 0,8 mm liegt die Porosität
ungefähr
bei 60%.
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Es
kann ebenfalls die Porosität
modifiziert werden, indem wenigstens zwei unterschiedliche granulatförmige Materialien
verknüpft
werden.
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Die
Porosität
des im vorangegangenen Beispiels erzielten Rohres (Verhältnis aus
Leervolumen zu Gesamtvolumen) liegt in der Größenordnung von 30 bis 50% in
Volumen (ungefähr
16 cm3 Leere bei einem Gesamtvolumen von
38 cm3).
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Das
Zündungsrohr
aus Schwarzpulver, das so in dem vorangegangenen Beispiel hergestellt
wurde, hat eine volumenbezogene Masse von 1 g/cm3 (die
volumenbezogenen Masse von Schwarzpulver liegt bei 1,76 g/cm3), seine Porosität liegt somit bei ungefähr 40%.
Als vergleichendes Beispiel hat ein herkömmliches Zündungsrohr, das aus dem Stapel von
Ringen aus verdichtetem Schwarzpulver hergestellt ist, eine volumenbezogene
Masse von 1,75 g/cm3 (und seine Porosität ist kleiner
als 1%).
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An
der Testbank wurden Vergleichsschüsse zwischen einem Zündungsrohr,
das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
erzielt wurde (oben beschrieben) und einem Zündungsrohr mit gleichen äußeren Abmessungen,
das durch Stapel von 6 Presslingen aus Schwarzpulver gebildet wurde,
vorgenommen. Es wurde festgestellt:
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Mit
einem herkömmlichen
Zündungsrohr
aus verdichtetem Schwarzpulver (Stand der Technik), tritt der Anstieg
des Druckes (Anfang der Zündung)
22 Millisekunden nach der Initiierung des Zündungsrohres auf, wobei das
Maximum des Druckes 24,55 Millisekunden nach der Initiierung auftritt,
was eine Dauer wirkungsvoller Zündung
von ungefähr
2,55 Millisekunden ergibt.
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Mit
einem Zündungsrohr
gemäß der Erfindung
tritt der Anstieg des Druckes 34 Millisekunden nach der Initiierung
auf, und der maximale Druck tritt 38,28 Millisekunden nach der Initiierung
auf, was eine Dauer wirkungsvoller Zündung von ungefähren 4,28
Millisekunden ergibt.
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In
beiden Fällen
erfolgt die Zündung
bei einer Temperatur von ungefähr
1500°C und
mit einer Reaktionswärme
in der Größenordnung
von 450 cal/g. Bei dem Zündungsrohr
gemäß der Erfindung
indessen wird diese Energie über
eine doppelt so lange Zeit eingesetzt, woraus sich bessere Leistungen
der Zündung
ergeben.
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Das
Fortschreiten der Zündung
ist viel besser mit dem Zünder
gemäß der Erfindung
und ein solches Ergebnis ist durch die größere Porosität des nach
dem Verfahren gemäß der Erfindung
erzielten Zünders
bedingt.
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Andererseits
beträgt
die Gesamtmasse des so getesteten Zünders gemäß der Erfindung 38 g während die
des Zünders
mit Schwarzpulver-Presslingen 51 g beträgt. Der Zünder gemäß der Erfindung gewährleistet
somit eine bessere Zündung
wobei er noch eine geringere Masse besitzt, was es ermöglicht,
die Kosten, die Verkrustung des Waffenrohres und die pyrotechnischen
Risiken im Laufe der Phasen von Lagerung und Handhabung durch Verminderung
der Menge an aktivem Material zu reduzieren.
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Als
Variante können
andere Arten von Binder verwendet werden, die entweder pyrotechnisch
aktiv oder inert sind.
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Es
können
flüssige
Binder eingesetzt werden, wie (Liste nicht begrenzend): Polyurethane, Acryls,
Polyester.
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Binder,
die aus einer festen Verbindung gebildet werden, die in einem geeigneten
Lösungsmittel gelöst sind,
wie (Liste nicht begrenzend): Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylacetat
(PVA), Nitrozellulose oder Polyvinylnitrat (NPV).
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Bestimmte
Binder können
eine Phase zur Polymerisierung benötigen, um sich zu verfestigen (zum
Beispiel ein Polyurethan- oder
Epoxydharz). In diesem Fall wird am Ende des Schrittes B und vor dem
Ausformen eine Phase zur Vernetzung durch Erwärmung vorgenommen. Die Zeitdauer
und Temperaturen einer solchen Heiz-Phase werden vom Fachmann in Abhängigkeit
von den Eigenschaften des verwendeten Binders gewählt werden.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht
es ebenfalls, andere Gegenstände
mit gelenkter Porosität
als Zündungsrohre
herzustellen. Es reicht aus, der Pressform 2 die für den Gegenstand
gewünschte äußere Form
zu verleihen. Diese Form kann, muss aber nicht, eine Rotationssymmetrie
aufweisen. Es kann zum Beispiel eine Pressform vorliegen, deren
inneres Volumen eine rechteckige Form aufweist, oder eine Pressform,
deren Querschnitt axial zwischen der oberen Öffnung und dem Gitter 5 variiert.
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Unter
einem großtechnischen
Gesichtpunkt ist es möglich,
eine Pressform festzulegen, die mehrere zylindrische, untereinander
parallele Hohlräume umfasst,
und somit gleichzeitig mehrere Zündungsrohre
herzustellen.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht
es ebenfalls, andere Arten von Zündungsrohren herzustellen.
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4 zeigt
beispielsweise ein Zündungsrohr 15,
das auch eine im Großen
und Ganzen zylindrische Form und einen axialen Kanal 23 aufweist.
Dieses Zündungsrohr
wird durch den Stapel mehrerer ringförmiger Schichten 15a, 15b und 15c gebildet, deren
Zusammensetzungen verschieden sind.
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Es
kann beispielsweise hergestellt werden:
- – die Schicht 15a mit
einer Zusammensetzung, die Bor, Kaliumnitrat und Nitrozellulose
als Binder (B/KNO3/NC) verknüpft,
diese Zusammensetzung erlaubt es, gasreiche und kondensierbare Reaktionsprodukte
zu liefern, die eine konvektive Zündung begünstigen,
- – die
Schicht 15b mit einer Zusammensetzung, die Aluminium und
Kupferoxid (Al/CuO) verknüpft, wobei
die Zusammensetzung es ermöglicht,
vor allem kondensierte Reaktionsprodukte zu liefern, die eine Reaktionstemperatur
von über
3200°K besitzen
und so eine Zündung
durch Strahlung zu begünstigen,
- – die
Schicht 15c mit einer weiteren Zusammensetzung, die Bor,
Kaliumnitrat und Nitrozellulose verknüpft. Diese Zusammensetzung
ermöglicht es,
gasreiche und kondensierbare Reaktionsprodukte zu liefern, aber
sie muss so zusammengestellt werden, dass sie eine größere Reaktionsgeschwindigkeit
besitzt als die, welche für
die Schicht 15a beschrieben wurde. Ein solcher Zünder ermöglicht es,
die Zündung
zu beherrschen, indem spezifische Reaktionsprodukte geliefert werden.
-
Das
ist insbesondere in dem Fall der Zündung von zusammengesetzten
Pulvern nützlich,
die komplexe Zünder-Materialien benötigen, da
sie zugleich für
die konvektive Zündung
und die Zündung durch
Strahlung empfindlich sind.
-
Das
so hergestellte komplexe Zündungsrohr weist
dabei noch die Eigenschaften von Porosität auf, die das Verfahren gemäß der Erfindung
zu lenken ermöglicht.
-
Als
Beispiel können
die folgenden Zusammensetzungen verknüpft werden:
-
1. Schicht 15a
-
- Bor: 5% bis 35% in Masse (vorzugsweise 19%),
- Kaliumnitrat: 65% bis 95% in Masse (vorzugsweise 80%),
- Nitrozellulose: 0,5% bis 5% in Masse (vorzugsweise 1%).
-
2. Schicht 15b
-
- Aluminium: 5% bis 35% in Masse (vorzugsweise 20%),
- Kupferoxid (CuO): 65% bis 95% in Masse (vorzugsweise 80%).
-
3. Schicht 15c
-
- Bor: 65% bis 95% in Masse (vorzugsweise 80%),
- Kaliumnitrat: 5% bis 25% in Masse (vorzugsweise 14%),
- Nitrozellulose: 1% bis 10% in Masse (vorzugsweise 16%).
-
Dieses
Zündungsrohr
kann leicht und mit geringsten Kosten mit dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellt werden.
-
Es
reicht aus, mehrere unterschiedliche Trichter 20 vorzusehen,
wobei jeder Trichter die für die
Herstellung einer einzelnen ringförmigen Schicht notwendige Materialmenge
beiträgt.
-
Das
granulatförmige
Material wird so in die Pressform (Schritt A) durch mehrere aufeinander
folgende Füllungen
eingebracht, so dass die verschiedenen Schichten gebildet werden.
Der Binder wird dann während
eines einzigen Schrittes B in die Pressform gegossen. Es gewährleistet
eine Durchnässung
der Gesamtheit von Kernen, egal wie ihre Beschaffenheit ist, was
einen innigen Zusammenschluss jeder Schicht ermöglicht. Es wird so ein komplexes
Zündungsrohr
erzielt, das jedoch eine mechanische Widerstandsfähigkeit
besitzt, die analog der eines homogenen Zündungsrohres ist.
-
Es
ist ebenfalls möglich,
ein Zündungsrohr herzustellen,
das aus dem Stapel von zwei Schichten gebildet wird: Eine Schicht 15a und
eine Schicht 15b mit den Zusammensetzungen, die zuvor für diese beide
Schichten angegeben wurden (15a: B/KNO3/NC, 15b:
AlCuO).
-
5 zeigt
eine weitere Art von Zündungsrohr 15,
das auch eine im Großen
und Ganzen zylindrische Form und einen axialen Kanal 23 aufweist. Dieses
Zündungsrohr
wird durch zwei zylindrische, konzentrische Schichten 150a und 150b gebildet,
deren Zusammensetzungen verschieden sind.
-
Es
kann beispielsweise die innere Schicht 150a mit einer Zusammensetzung
Bor/Kaliumnitrat (B/KNO3), die so ausgelegt ist, dass ihre Reaktionsgeschwindigkeit
in der Nähe
von 15 mm/s liegt, hergestellt werden. Diese Schicht erlaubt es,
eine relativ kurze Übertragungszeit
der Reaktion über
die gesamte Länge
des Zündungsrohres
zu erzielen (axiale Progression der Reaktion). Die äußere Schicht 150b wird
mit einer Zusammensetzung B/KNO3, die so ausgelegt ist, dass ihre
Reaktionsgeschwindigkeit in der Nähe von 8 mm/s liegt, hergestellt.
Diese Schicht begünstigt
eine Zündung der
Treibladung einer Munition in der Nähe ihrer Körner (radiale Zündung).
-
Es
können
zum Beispiel verknüpft
werden:
-
1. Innere Schicht 150a
-
- Bor: 5% bis 35% in Masse (vorzugsweise 19%),
- Kaliumnitrat: 65% bis 95% in Masse (vorzugsweise 80%),
- Nitrozellulose: 0,5% bis 5% in Masse (vorzugsweise 1%).
-
2. Äußere Schicht 150b
-
- Bor: 15% bis 35% in Masse (vorzugsweise 25%),
- Kaliumnitrat: 65% bis 85% in Masse (vorzugsweise 75%).
-
6 zeigt
ein erstes Werkzeug, das es ermöglicht,
ein solches Zündungsrohr
herzustellen.
-
Um
die Abbildung zu vereinfachen, ist das hier dargestellte Werkzeug
so konfiguriert, dass ein Zündungsrohr
hergestellt wird, das nur zwei zylindrische konzentrische Schichten
umfasst.
-
Außerdem sind
die Absaugmittel 11 und der Träger 7 zum Absaugen,
auf dem die Pressform in dichter Weise befestigt ist, nicht dargestellt.
Diese Mittel sind mit denen, die in Bezug auf die 1 und 2,
zu denen zurückgegangen
werden kann, beschrieben wurden, identisch.
-
Die
Pressform 2 nimmt wie in der Ausführungsform gemäß der 2 einen
axialen Kern 17 auf. Ein rohrförmiger eingefügter Schirm 24 ist
koaxial zum Kern 17 und zur zylindrischen inneren Fläche 4 der
Pressform 2 angeordnet. Haltemittel (nicht dargestellt),
zum Beispiel Abstandshülsen,
gewährleisten
die Positionierung des Kerns 17 und des Schirms 24 koaxial
zur zylindrischen Fläche 4.
-
Aufgabe
des Schirms 24 ist es, die Trennung zwischen zwei zylindrischen,
konzentrischen Schichten des Zündungsrohres
zu verwirklichen. Er wird zum Beispiel aus einem Blatt Papier oder
dünnen Karton
(von einigen zehntel mm Dicke) gebildet.
-
Ein
erster Trichter 20a gewährleistet
das Füllen
mittels eines ersten granulatförmigen
Materials 16a des ringförmigen
Raumes, der zwischen dem Kern 17 und dem Schirm 24 liegt.
-
Ein
zweiter Trichter 20b gewährleistet (in gleichzeitiger
Weise oder nicht) das Füllen
des ringförmigen
Raumes, der zwischen dem Schirm 24 und der zylindrischen
Fläche 4 der Pressform
liegt, mittels eines zweiten granulatförmigen Materials 16b.
-
Wenn
die beiden Materialien erst einmal in die Pressform eingebracht
sind, kann der Schirm 24 entnommen werden, bevor das Füllen mit
dem Binder vorgenommen wird.
-
Der
Binder umhüllt
und schließt
alle Körner des
granulatförmigen
Materials auf homogene Weise zusammen und gewährleistet zur gleichen Zeit
den Zusammenschluss der beiden ringförmigen Schichten.
-
Es
ist selbstverständlich
möglich,
ein Zündungsrohr
herzustellen, das mehr als zwei zylindrische, koaxiale Schichten
umfasst, indem mehrere konzentrische Schirme angeordnet werden und
in jeden ringförmigen
Raum, der zwischen zwei aufeinander folgenden Schirmen eingerichtet
ist, ein unterschiedliches granulatförmiges Material ausgeschüttet wird.
-
Als
Variante kann der Schirm 24 aus einem energetischen oder
brennbaren Material (Nitrofilm) hergestellt werden, das zwischen
den beiden Schichten an Ort und Stelle verbleibt.
-
Es
ist nun notwendig, den Binder zu beiden Seiten des Schirms 24 einzugießen, um
den Zusammenschluss der Körner,
die jede zylindrische Schicht des Zündungsrohres bilden, zu gewährleisten.
Der Binder gewährleistet
ebenfalls den Zusammenschluss jeder Schicht mit dem Schirm, somit
den Zusammenschluss der unterschiedlichen Schichten untereinander.
-
Diese
Variante erlaubt es, wichtigere mechanische Eigenschaften sicher
zu stellen, insbesondere die Widerstandsfähigkeit des Zündungsrohres
gegen Stoß zu
verbessern.
-
7 zeigt
einen Teil eines zweiten Werkzeuges, das es erlaubt, ein Zündungsrohr
gemäß 5 herzustellen.
-
Dabei
wurden die Absaugmittel 11 und der Träger 7 zum Absaugen,
auf dem die Pressform in dichter Weise befestigt ist, nicht dargestellt.
Diese Mittel sind mit denen, die in Bezug auf die 1 und 2,
zu denen zurückgegangen
werden kann, beschrieben wurden, identisch.
-
Das
eingesetzte Werkzeug umfasst hier zwei Pressformen, eine Erste (nicht
dargestellt), die dafür vorgesehen
ist, eine erste ringförmige
Schicht 150a des Zündungsrohres
herzustellen, und eine Zweite (in 7 dargestellt),
die es erlaubt, eine zweite ringförmige Schicht 150b um
diese erste Schicht herum herzustellen.
-
Das
in 7 dargestellte Werkzeug ist tatsächlich analog
zu dem in Bezug auf die 1 und 2 beschriebene.
Es unterscheidet sich dadurch, dass der Kern 17 durch eine
zylindrische, ringförmige Schicht 150a aus
einem ersten granulatförmigen, Dank
des Verfahrens gemäß der Erfindung
stückig gemachten
Material ersetzt ist und durch eine weitere Pressform (nicht dargestellt),
deren innere zylindrische Fläche
gleich dem äußeren Durchmesser
dieser ersten Schicht ist.
-
Das
zweite granulatförmige
Material 16b wird durch den Trichter 20b in das
ringförmige
Volumen geschüttet,
das die Schicht 150a und die zylindrische Fläche 4 der
zweiten Pressform trennt.
-
Wenn
dieses Volumen einmal gefüllt
ist, wird der Binder eingebracht, der den Zusammenschluss der Körner des
granulatförmigen
Materials und zugleich die Verbindung der zweiten ringförmigen,
so hergestellten Schicht 150b mit der ersten ringförmigen Schicht 150a gewährleistet.
-
Dabei
weist das so hergestellte Zündungsrohr
noch Eigenschaften von Porosität
auf, die das Verfahren gemäß der Erfindung
zu lenken ermöglicht.
-
Um
jede Schicht dieses Zündungsrohres herzustellen,
kann derselbe Binder verwendet werden.
-
Es
kann auch für
jede einzelne Schicht ein spezifischer Binder verwendet werden.
-
Es
kann zum Beispiel eine äußere Schicht, die
Bor und Kaliumnitrat verknüpft
und mit einem inerten Binder, wie Polyvinylchlorid (PVC), stückig gemacht
ist, hergestellt werden. Es wird eine innere Schicht hergestellt,
die Bor und Kaliumnitrat verknüpft
und durch ein Kollodium stückig
gemacht ist. Das Interessante an dieser Variante ist dabei noch, eine
schnellere axiale Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Zündung im
Bereich des zentralen Abschnittes des Rohres verleihen zu können, wobei
die Randschicht eine geringere Geschwindigkeit besitzt und eine
radiale Zündung
der Treibladung der Munition ermöglicht.
-
Es
wird zum Beispiel verknüpft:
-
1. Äußere Schicht
-
- Bor: 5% bis 25% in Masse (vorzugsweise 19%),
- Kaliumnitrat: 65% bis 85% in Masse (vorzugsweise 76%),
- Polyvinylchlorid (PVC): 0,5% bis 8% in Masse (vorzugsweise 5%).
-
2. Innere Schicht
-
- Bor: 5% bis 25% in Masse (vorzugsweise 19%),
- Kaliumnitrat: 65% bis 85% in Masse (vorzugsweise 76%),
- Kollodium: 0,5% bis 8% in Masse (vorzugsweise 5%).
-
Es
ist selbstverständlich
möglich,
den Arbeitschritt mit einer oder mehreren Pressformen mit geeigneten
Abmessungen zu wiederholen, um ein Zündungsrohr herzustellen, das
mehr als zwei zylindrische, koaxiale Schichten umfasst.
-
Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung ist es, dass
es ermöglicht,
Gegenstände
von verschiedenen Formen und die Einsätze umfassen, herzustellen.
-
Es
wurde zuvor gesehen, dass es so während der Herstellung möglich war,
eine oder mehrere Schutz-Folien mit dem hergestellten Zündungsrohr einstückig zu
machen (2 und 3), oder
auch einen Schirm 24 zwischen zwei Schichten aus granulatförmigem Material
zu versenken.
-
8 zeigt
ein drittes Werkzeug, das dafür eingerichtet
ist, um das Beimengen anderer Arten von Einsätzen in ein Zündungsrohr
zu ermöglichen.
-
Die
Pressform 2 ist stets an ihrem unteren Teil von einem Gitter
verschlossen, das von einer mit Löchern 6 durchbohrten
Platte 5 gebildet wird.
-
Dabei
werden die Absaugmittel 11 und der Träger 7 zum Absaugen,
auf dem die Pressform in dichter Weise befestigt ist, nicht dargestellt.
Diese Mittel sind mit denen, die in Bezug auf die 1 und 2,
zu denen zurückgegangen
werden kann, beschrieben wurden, identisch.
-
Die
Pressform ist ebenfalls im Bereich ihres oberen Teiles durch einen
Deckel 25 geschlossen, der an der Pressform 2 durch
Mittel (nicht dargestellt) befestigt ist und eine Öffnung 26 zum
Auffüllen
trägt, die
dafür vorgesehen
ist, das granulatförmige
Material 16 durchtreten zu lassen.
-
Fäden 27 aus
pyrotechnischen Zusammensetzungen sind zwischen dem Deckel 25 und
der Platte 5 gespannt. Sie sind gleichmäßig über den Umfang um eine Achse
der zylindrischen Fläche 4 der
Pressform 2 verteilt.
-
Diese
Fäden durchdringen
Deckel und Platte durch Öffnungen,
und sie sind durch geeignete Mittel translatorisch festgesetzt,
zum Beispiel Klemmschrauben 28, die in den Deckel und die
Platte geschraubt sind und jeden Faden klemmen.
-
Die
Fäden sind
zum Beispiel Fäden
aus einer Zusammensetzung, die Magnesium, Polytetrafluorethylen
(bekannt unter dem eingetragenen Warenzeichen Teflon) und Kopolymer
von Chlorfluorethylen (bekannt unter dem eingetragenen Warenzeichen
Viton) verknüpft.
Es können
5 Fäden
von 2 mm Durchmesser, die über
einen Kreis verteilt sind, angeordnet werden.
-
Die
Fäden können entsprechend
der folgenden Zusammensetzung hergestellt werden:
Magnesium:
45% bis 65% in Masse (vorzugsweise 54%),
Polytetrafluorethylen:
20% bis 40% in Masse (vorzugsweise 30%),
Kopolymer von Chlorfluorethylen:
5% bis 25% in Masse (vorzugsweise 16%).
-
Bei
dem hier ausgeführten
Werkzeug hält der
Deckel 25 ebenfalls eine Zündschnur 29, wie eine Detonationsschnur,
fest, deren eines Ende am Gitter 5 durch geeignete Mittel
befestigt ist, zum Beispiel durch Einrasten in einer Klemme 30,
die von dem Gitter 5 getragen wird.
-
Die
Zündschnur
ist so koaxial zur zylindrischen Fläche 4 der Pressform 2 und
erstreckt sich in Längsrichtung über die
ganze Höhe
der Pressform.
-
Um
das Werkzeug gemäß der 8 einzusetzen,
wird damit begonnen, den Deckel 25 und das Gitter 5,
welche die Fäden 27 und
die Schnur 29 tragen, an der Pressform 2 zu befestigen.
Dann wird das granulatförmige
Material 16 durch die Öffnung 26 hindurch
eingebracht. Wenn die Pressform gefüllt ist, wird schließlich ein
Binder, der den Zusammenschluss der verschiedenen Körner des
granulatförmigen
Materials sowie der Einsätze 27 und 29 gewährleistet,
eingegossen.
-
Vor
dem Ausformen werden die Schrauben zum Festhalten der Fäden gelöst und eventuell
werden diese verkürzt,
damit sie nicht aus dem hergestellten Zündungsrohr herauskommen.
-
Aufgabe
der Fäden
ist es, die Zündung
innerhalb des Materials als Relais zu übertragen. Die Aufgabe dieser
Fäden ist
somit anders als die der bekannten Fäden, die in das innere von
Treibladungs-Blöcken
eingesetzt sind (siehe zum Beispiel die Patente US3205286 und FR2640259).
Aufgabe der bekannten Fäden
ist es, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Verbrennungsfront
des Blocks zu modifizieren, somit dessen Verbrennungshaushalt zu regulieren.
-
Bei
dem Zündungsrohr
gemäß der Erfindung ist
der Faden aus einem Zünder-Material
hergestellt, und er ermöglicht
es, die Zünder-Reaktion
radial und zugleich axial als Relais zu übertragen. Es werden so bessere
Zünd-Leistungen
gewährleistet,
egal wie die Abmessungen (axial und radial) des Zündungsrohres sind.
-
Das
zuvor beschriebene Zündungsrohr
ermöglicht
es insbesondere, eine Mehrpunkt-Zündung des Materials des Zündungsrohres
bei einer einzigen axialen Zündung
zu bewerkstelligen, die zum Beispiel von einer Zündschnur 29 erfolgt.
Diese Letztere kann ein Bauteil aus dem Handel sein, zum Beispiel eine
ITLX Schnur (eingetragenes Warenzeichen).
-
9a zeigt
ein viertes Werkzeug, das insbesondere für die Herstellung eines Zündungsrohres 15 angepasst
ist (siehe 9b), das im Bereich eines unteren
Teils einen Befestigungsring 31 mit Gewinde, zum Beispiel
metallisch, der es ermöglicht,
die Anbringung des Zündungsrohres
an einem Geschossboden von Artillerie-Munition (nicht dargestellt)
zu erleichtern.
-
Die
Pressform 2 trägt
einen an ihrem oberen Teil befestigten Deckel 25 und ein
mit ihrem unteren Teil verbundenes Gitter 5. Mittel zur
Abdichtung (nicht dargestellt) sind zwischen dem Deckel und der Pressform
angeordnet.
-
Dieses
Werkzeug umfasst eine innere zylindrische Hülle 32 und eine äußere Hülle 33,
die auch zylindrisch und koaxial zur inneren Hülle ist. Die zwei Hüllen werden
koaxial von Mitteln (nicht dargestellt) festgehalten, zum Beispiel
von Abstandshülsen,
die fest mit dem Deckel 25 der Pressform und/oder mit dem
Gitter 5 verbunden sind.
-
Die
Hüllen 32 und 33 sind
mit Löchern 34 radial
durchbohrt, deren Durchmesser kleiner als die Körngröße des granulatförmigen Materials
ist, das eingesetzt werden muss.
-
Die äußere Hülle 33 weist
einen inneren Durchmesser auf, der gleich dem äußeren Soll-Durchmesser des
Zündungsrohres
ist und der gleich dem äußeren Durchmesser
des Gewinderings 31 ist.
-
Der
Gewindering 31 wird in der Pressform 2 positioniert
bevor das granulatförmige
Material eingebracht wird. Er liegt auf dem Gitter 5 an
und weist einen kreisförmigen
Bund 31a auf, auf den sich das Ende der Hülle 33 setzt.
-
Der
Gewindering ist mit einer axialen Bohrung 35 durchbohrt,
die gleich dem äußeren Durchmesser
der inneren Hülle 32 ist.
-
Schließlich weist
der Ring 31 eine radiale innere Wulst 36 auf,
die dafür
vorgesehen ist, den Zusammenschluss des Rings und des Materials
des Zündungsrohres
zu ermöglichen.
-
Das
granulatförmige
Material 16 wird mit Hilfe des Trichters 20 und
durch die Öffnung 26 in
den ringförmigen
Raum, der die Hüllen 32 und 33 trennt, eingebracht.
Dann wird ein Binder in denselben ringförmigen Raum gegossen.
-
Der
Ring 31, der den Boden des ringförmigen Raums einnimmt, verschließt die Löcher 6 des Gitters 5,
das sich am Boden dieses Raumes befindet.
-
Die
Absaugmittel sind hier nicht dargestellt, sind aber wie für die 1 und 2 an
einen Träger
angeschlossen, auf dem die Pressform in dichter Weise angeordnet
ist.
-
Dank
der Bohrungen 6 des Gitters 5 bilden die Absaugmittel
in dem ringförmigen
Raum, der die äußere Fläche der
Hülle 33 und
die zylindrische Fläche 4 der
Pressform 2 trennt, einen Unterdruck. Sie bilden ebenfalls
einen Unterdruck in dem axialen inneren Hohlraum der Hülle 32.
-
So
wird der Überschuss
an Binder durch die radialen Löcher 34,
die jede Hülle
durchdringen, abgeführt.
-
Als
Variante ist es möglich,
die äußere Hülle 33 durch
die zylindrische Wand 4 der Pressform 2 zu ersetzen.
Diese Wand kann, muss aber nicht, mit Löchern durchbohrt sein, um den
Binder abzuführen.
-
Wenn
die zylindrische Wand 4 der Pressform nicht durchbohrt
ist, erfolgt das Abführen
des Binders einzig und allein durch die innere Hülle 32.
-
Falls
die zylindrische Wand 4 der Pressform mit Löchern durchbohrt
ist, um den Binder abzuführen,
wird die Pressform mit einer Manschette umgeben, die es erlaubt,
das Absaugen, das von der Vakuumpumpe 11 bewirkt wird,
entlang der äußeren Fläche der
Pressform auszuüben.
In diesem Fall kann die innere Hülle 32 durch
einen Vollkern ersetzt werden, wobei das Abführen des Binders nun durch
die zylindrische Wand 4 erfolgt.
-
Es
ist selbstverständlich
möglich,
die zuvor beschriebenen Werkzeuge so zu kombinieren, dass ein Zündungsrohr
hergestellt wird, das einen Gewindering zur Befestigung sowie mehrere
Schichten (ringförmig
gestapelte oder zylindrisch konzentrische) aus granulatförmigen Materialien
mit unterschiedlichen Beschaffenheiten umfasst.
-
Es
ist ebenfalls möglich,
in Längsrichtung verlaufende
Fäden oder
eine Zündschnur
in ein von mehreren Schichten gebildetes Rohr einzusetzen.
-
10 zeigt
eine andere Art von Gegenstand, der mit dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt
werden kann. Dieser Gegenstand ist ein Treibladungs-Modul 37 für eine Artillerie-Munition.
-
Das
Modul umfasst in herkömmlicher
Weise einen axialen Zündkanal 38.
Es wird von zwei Schichten aus granulatförmigen Materialien mit unterschiedlichen
Beschaffenheiten, die mittels eines Binders stückig gemacht sind (zum Beispiel
Polyvinylnitrat oder jeder andere Binder, der in Bezug auf die vorangegangenen
Beispiele beschrieben wurde) gebildet. Eine innere Schicht 39 von
einer Zünd-Zusammensetzung,
zum Beispiel aus Schwarzpulver, und eine äußere Schicht als Treibladung,
zum Beispiel ein Pulver B oder GB.
-
Es
kann Vorteilhafterweise die innere Schicht alleine mit einer Pressform
mit geeigneten Abmessungen (wie die in 2) hergestellt
werden. Dann diese Schicht als Kern in eine andere Pressform gesetzt
werden (wie die in 7), um das vollständige Treibladungs-Modul
herzustellen.
-
Dank
der Erfindung wird die Verteilung der Porosität des Moduls gelenkt und die
mechanische Widerstandfähigkeit
des Moduls ist gewährleistet, selbst
beim Nichtvorhandensein einer äußeren Hülle. Daraus
resultiert eine bessere Reproduzierbarkeit ballistischer Leistungen
mit geringeren Kosten. Außerdem
erlaubt das Verfahren gemäß der Erfindung auf
einfache Weise das Zündungsrohr
und die Treibladung fest miteinander zu verbinden.
-
Die
Porosität
der Ladung kann eingestellt werden, indem die Anordnung der Körner des
Treibpulvers modifiziert wird. Es kann beispielsweise eine weniger
poröse
Ladung hergestellt werden, indem in der Pressform ein Faserbündel von
Pulver an Stelle von Körnern
in loser Schüttung
eingebracht wird. Es kann auch eine weniger poröse Ladung hergestellt werden,
indem wenigstens zwei Arten von unterschiedlichen Korngrößen von
Pulverkörnern
verknüpft
werden.
-
Es
kann ebenfalls ein Zündungsrohr
gemäß der Erfindung
axial innerhalb einer Treibladung eines Containers für Treibladungen,
wie aus dem Stand der Technik bekannt ist (Pulver in loser Schüttung in
einer zylindrischen, brennbaren Hülle), integriert werden.
-
Das
Zündungsrohr
gemäß der Erfindung
gewährleistet
eine bessere Zündung,
da es ja die Unterdrückung
jeder Barriere (wie die bekannten brennbaren Rohre) zwischen der
Zünd-Zusammensetzung und
dem Treibpulver gewährleistet.