-
Armbandschloß Zusatz zum Patent 841652
Die Erfindung betrifft
eine weitere Ausbildung und Verbesserung des Gegenstandes des Patents 841 652, eines
Armbandschlosses, bei welchem die Erfindung darin besteht, daß es eine erst durch
einen zweiten Teil der Bewegung ihres Betätigungsorgans sich öffnende Schließvorrichtung
aufweist. Diese Unterteilung der Wirkung des Betätigungsorgans auf die Schließvorrichtung
wurde durch eine entsprechende Gestaltung und Anordnung von mit dem Betätigungsorgan
starr verbundenen Exzentern erreicht. Wurde dabei das Betätigungsorgan mit zu großer
Kraft aus seiner Rast gerissen, so konnte es vorkommen, daß es sofort in den zweiten,
die Offnutig der Schließvorrichtung bewirkenden Teil seiner Bewegung hinübersprang.
I >adurch konnte das Armbandse'hloß ungewollt, doch sofort geöffnet werden, das
Armband zu Boden fallen und eine in dasselbe eingefügte Uhr beschädigt werden, was
doch durch die Erfindung verhütet werden sollte. Diesem zwar nur gelegentlich und
unter besonders ungünstigen Umständen auftretenden Mangel wird durch die Erfindung
abgeholfen.
-
Gemäß der Erfindung ist in dem Armbandschloß eine nach einer Leerlaufbewegung
des Betätigungsorgans der Schließvorrichtung wirksam werdende Hemmung angeordnet.
Diese Hemmung besteht aus in Leerlaufabstand zueinander angeordneten
Anschlägen.
Diese Hemmurig ist entgegen Federwirkung überwindbar. Bei einer beispielsweisen
Ausführungsform sind an mit dem Betätigungsorgan fest verbundenen Exzentern Warzen
in einem Leerlaufabstand von festen Anschlagkanten angeordnet und über dieselben
unter federndem Nachgeben der Exzenter hinwegführbar. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
sind Anschlagstellen zwischen dem Betätigungsorgan und von demselben getrennten
Exzentern in einem Leerlaufwinkel voneinander entfernt und die Exzenter durch eine
Rast an ihrem zu ihrem größten Radius ansteigenden Umfangsteil in Eingriff mit dem
unter Federwirkung stehenden Schließteil.
-
Bei jedem dieser beiden Ausführungsbeispiele wird die Bewegung des
Betätigungsorgans nach Durchlaufen seines Leerlaufes gehemmt. Beim ersten Ausführungsbeispiel
geschieht dies durch Anschlag der Warzen des mit dem Betätigungsorgan fest verbundenen
Exzenters an den festen Anschlagkanten, beim zweiten Ausführungsbeispiel durch das
Aufeinandertreffen der Anschläge zwischen dem Betätigungsorgan und den von diesem
getrennten Exzentern. Bei jedem Ausführungsbeispiel ist die Hemmung nur durch die
Überwindung eines federnden Widerstandes zu beseitigen. Dieser federnde Widerstand
wird hervorgerufen beim ersten Ausführungsbeispiel durch die Reibung der Warzen
an den festen Anschlagkanten unter seitlichem Gegenfedern der Exzenter, beim zweiten
Ausführungsbeispiel durch die Kraft, mit welcher die Feder des Schließgliedes dieses
in die Rasten am ansteigenden Umfangsteil der Exzenter drückt. Bei jeder dieser
Bauarten des Armbandschlosses ist also vor dem Beginn kies zweiten, die Schließvorrichtung
öffnenden Bewegungsabschnittes des Betätigungsorgäns eine nur durch Einleitung des
zweiten Bewegungsabschnittes des Betätigungsorgans von Hand überwindbare Hemmung
eingeschaltet. Dadurch kann es nun nicht mehr vorkommen, daß das Betätigungsorgan
von seiner Leergangsbewegung sofort in seine Wirkungsbewegung springt, das Schloß
ungewollt öffnet und das Armband zu Böden fällt.
-
In der Zeichnung sind die beiden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
in vier Abbildungen dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die erste Ausführungsform
in einem senkrechten Längsschnitt nach der Schnittlinie i=i in Abb. , Abb. f' dieselbe
in einem waagerechten Längsschnitt nach der Schnittlinie 2-2 in Abb. i, Abb.3 die
andere Ausführungsform in einem senkrechten Längsschnitt nach der Schnittlinie 3-3
in Abb. 4, Abb.4 dieselbe in einem waagerechten Längsschnitt nach der Schnittlinie
4-4 in Abb. 3.
-
Beide Ausführungsformen des Armbandschlosses sind in ihrem allgemeinen
Aufbau gleich, welcher im folgenden zunächst beschrieben wird.
-
Das Armbandschloß ist ein Ziehglied und weist deshalb ein Außenglied
i und ein Zwischenglied 2 auf. Das Außenglied i ist ein Rahmen (Abb.2 und 4), dessen
Längsschenkel 3 die Gestalt von länglichen, gebogenen Schalen von U-förmigem Querschnitt
haben; die mit ihren geraden offenen Seiten einander zugewandt und durch in ihre
Enden eingelötete Querstege 4 und 5 in Abstand voneinander gehalten sind. Das Zwischenglied
2 besteht aus einer länglichen, aus Metallband gebogenen Schlaufe (Abb. i und 3).
Es weist einen oberen Schenkel 6 und einen unteren Schenkel ? auf, welche an ihren
Hinterenden unter Bildung eines Scharniers 8 ineinander übergehen. Nahe dem vorderen
Ende des Zwischengliedes 2 ist an dessen oberem Schenkel 6 eine Querwand 9 senkrecht
abwärts gebogen. Sie greift mit einem schmäleren Fortsatz io durch eine rechteckige
Durchbrechung i i im unteren Schenkel 7. Dabei stützt sie sich mit beiderseits des
Fortsatzes io befindlichen Schultern 12 gegen den unteren Schenkel ?. Sie ist durch
Umbiegen des Fortsatzes io unter den Schenkel 7 mit diesem verbunden. Dabei ist
der von dem umgebogenen Fortsatz io unterfaßte Teil 13 des Schenkels 7 um eine Blechstärke
nach oben gekröpft und der Fortsatz io in dem dadurch gebildeten Raum 14 in die
Unterfläche des Schenkels 7 versenkt, so daß er keinen Druck auf den Arm des Armbandträgers
ausüben kann. Das vordere Ende des Zwischengliedes 2 besteht aus einem auf-und rückwärts
gebogenen Haken 15. Zwischen dessen Endkante 16 und der senkrechten Querwand 9 des
Zwischengliedes 2 befindet sich eine Öffnung 17, durch welche der quer liegende
Anschlußsteg 18 eines benachbarten Armbandgliedes in den Haken 15 eingehängt werden
kann. Das Außenglied i und das Zwischenglied 2 sind kettengliederartig ineinandergehängt,
durch ihre einander zugewandten Kanten in seitlicher Richtung und durch eine zwischen
sie gespannte Druckfeder i9, deren flache Windungen sich bis in die Längsschenkel
3 erstrecken, in senkrechter Richtung aneinander längs geführt und durch die Druckfeder
i9 zugleich auf kürzeste Gesamtlänge ineinandergehalten.
-
Das Zwischenglied 2 bzw. sein oberer Schenkel 6 ist auf seiner ganzen
Länge von einer Klappe 20 abdeckbar (Abb. i und 3). In dem Winkel zwischen der Klappe
20 und ihrem abwärts gebogenen hinteren Teil 21 sind an beiden Seiten Gelenkhappen
22 fest angeordnet, z. B. eingelötet. Mit je einer in diesen vorgesehenen Bohrung
23 sitzt die Klappe 2o auf einem Gelenkstift 24, welcher in dem Scharnier 8 des
Zwischengliedes 2 gelagert ist. Das vordere Ende der Klappe 20 ist eine nach unten
und ein wenig hakenförmig nach rückwärts gebogene Rast 25. Diese kann beim Abwärtsschwenken
der Klappe 20 unter Überwindung einer gewissen eigenen Spannung über die dahinterliegende
Stirnfläche des Hakens 15 gedrückt werden. Damit wird die Klappe 20 in ihrer auf
das Zwischenglied 2 herabgeschwenkten Stellung gehalten. Bei dieser Stellung der
Klappe 20 ist die Öffnung 17 hinter dem Haken 15 von oben geschlossen und so der
Austritt des Anschlußsteges 18 aus dem Haken 15 gehindert. Außerdem ist an
dem
Vorderende der Klappe 2o noch eine Griffrast 26 vorhanden, an welcher man die Klappe
20 unterfassen und hochschwenken kann.
-
In dem von dem Außenglied i und dem Zwischenglied :2 gebildeten Gehäuse
des Armband-Schlosses ist eine Schließzunge 27 von rechteckigem Querschnitt längs
beweglich angeordnet. Ihr Vorderende ist in einer Durchbrechung 28 in der Querwand
9 des Zwischengliedes 2 und in einem Ausschnitt 29 des vorderen Quersteges 5 des
Außengliedes i geführt. An ihrem hinteren Ende weist die Schließzunge 27 ein Führungsstück
30 auf. Das Führungsstück 30 besteht beispielsweise aus einer hohlzylindrischen,
längs geschlitzten Hülse, durch deren Längsschlitz die Schließzunge 27 mit einem
seitliche Zapfen 31 aufweisenden Hinterende in die zylindrische Höhlung der Hülse
eingeführt und durch Schließen des Längsschlitzes derselben darin befestigt ist.
Das Führungsstück 3o erstreckt sich mit seinen Enden bis in die Längsschenkel 3
des Außengliedes i. Die Druckfeder i9 ist auf die Schließzunge 27 aufgeschoben und
stützt sich dadurch mit ihrem hinteren Ende gegen das Führungsstück 30 und
drängt dieses in den hinteren Teil des von dem Außenglied i und dem Zwischenglied
2 gebildeten Hohlraumes.
-
Bei der Ausführungsform nach den Abb. i und 2 ragen die Gelenklappen
22, die als Exzenter ausgebildet sind, nach vorn in den von dem Außenglied i und
dem Zwischenglied 2 gebildeten Hohlraum hinein. Außerdem ist, um Raum für sie zu
schaffen, der hintere, das Scharnier 8 und dessen Umgebung umfassende Teil des Zwischengliedes
beiderseits um etwas mehr als die Blechstärke der Gelenklappen 22 verschmälert.
Das Führungsstück 3o der Schließzunge 27 befindet sich durch die Wirkung der Druckfeder
i9 ständig in Anschlag mit den Kanten der Gelenklappen 22.
-
Diese Gelenklappen 22 sind als Kurvenexzenter ausgestaltet (Abb. i).
Sie stehen dem Führungsstück 3o der Schließzunge 27 bei der Schließstellung der
Klappe 20 mit einem mittleren Radius 32 eines ansteigenden Kurventeiles gegenüber,
steigen während des ersten Teiles der Aufwärtsschwenkung der Klappe 20 zu einem
größten Radius 33 an und steigen darnach zu einem kleinsten Radius 34 ab, den sie
bei vollkommen ausgeschwenkter Klappe 20 erreichen. Das Maß dieser Radien der Kurvenkanten
der Gelenklappen 22 ist dabei so gewählt, daß sich das Vorderende der Schließzunge
27 bei dem anfänglichen mittleren Radius bereits teilweise in einen Ausschnitt 35
an der oberen Kante 16 des Hakens 15 erstreckt, also den eingehängten Anschlußsteg
18 bereits im Haken 15 einschließt, der ja außerdem noch durch die Klappe 2o geschlossen
ist. Es ist damit also bei der Schließstellung des Armbandschlosses ein zweifacher
Verschluß für die Hakenöffnung 17 geschaffen. Bewegen sich die Kurvenkanten der
Lappen 22 während der anfänglichen Aufwärtsschwenkung der Klappe 20 mit ihrem größten
Radius 33 an dem Führungsstück 30 vorbei, so wird die Schließzunge 27 mit
ihrem Vorderende noch mehr in den Ausschnitt 35 an der Kante 16 des Hakens 15 hineingeschoben
und verstärkt dadurch den Verschluß des Anschlußsteges 18 in dem Haken 15. Bei weiterem
Aufwärtsschwenken der Klappe 20, bei welchem die Kurvenkanten der Gelenklappen 22
zu ihrem kleinsten Radius 34 absteigen, wird das Vorderende der Schließzunge 27
mehr und mehr aus dem Haken 15 zurückgezogen, bis es mit der Außenseite der Querwand
9 des Zwischengliedes 2 bündig ist. Damit ist die Hakenöffnung 17 frei.
-
An den nach innen gewandten Seiten der Gelenklappen 22 ist je eine
Warze 36 angeordnet. Diese Warzen 36 kommen beim Aufwärtsschwenken der Klappe 20
mit den über und hinter ihnen befindlichen Teilen 37 der seitlichen Kapten des oberen
Schenkels 6 des Zwischengliedes 2 in Anschlag. Die Entfernung zwischen den Warzen
36 und den mit denselben zusammenwirkenden Kanten 37 des Zwischengliedes 2 ist so
bemessen, daß der Anschlag zwischen diesen Teilen zustande kommt, bevor sich die
Exzenterkanten der Gelenklappen 22 von ihrem größten Radius 33 zu ihrem kleinsten
Radius 34 an dem Führungsstück 3o der Schließzunge 27 vorbeibewegen. Dadurch wird
bei diesem. Augenblick der Bewegung der Klappe 2o eine Hemmung hervorgerufen. Durch
diese Hemmung wird verhindert, daß die etwa mit zu großer Kraft aus ihrer Verrastung
mit dem Haken 15 hochgerissene Klappe 2o sofort in den zweiten, die Öffnung des
Hakens 15 bewirkenden Teil ihrer Bewegung schwingt, also den Haken 15 ungewollt
vorzeitig öffnet. Es ist auf diese Weise eine zusätzliche Sicherung gegen Herabfallen
oder Verlust des Armbandes geschaffen! Bei der Ausführungsform nach Abb.3 und 4
ragen die Gelenklappen 22 ebenfalls nach vorn in den von Außenglied i und Zwischenglied
2 umschlossenen Hohlraum hinein. Neben den Innenflächen der Gelenklappen 22 sind
besondere Exzenter 38 angeordnet, und auf dem gleichen Gelenkstift 24 «-erden diese
schwenkbar gelagert. Entsprechend ist der hintere Teil des Zwischengliedes 2 beiderseits
um etwas' mehr als zwei Blechstärken verschmälert. Gegen die Kanten der Exzenter
38 legt sich das Führungsstück 3o der Schließzunge 27 unter Wirkung der Druckfeder
i9 an. Auch diese Exzenter 38 stehen dem Führungsstück 30 bei der Schließstellung
der Klappe 20 mit einem mittleren Radius 32 eines ansteigenden Kurventeiles gegenüber,
steigen dann mit ihren Kanten zu einem größten Radius 33 an und dann zu einem kleinsten
Radius 34 ab. Die Exzenter 38 sind hei ihrer Schließstellung durch einen das Führungsstück
30 von oben überfassenden hornförmigen Vorsprung 39 ihrer Kanten gegen Durchschwenken
nach unten gesichert. Damit ist aber auch zugleich eine Rast 42 zwischen dem Horn
39 und dem zu größtem Radius 33 aufsteigenden Teil der Kurvenkante der beiden Exzenter
38 gebildet, in welche sich das Führungsstück 30 unter Wirkung der Druckfeder
i9 drängt. Dadurch werden die Exzenter 38 zunächst federnd festgehalten und können
nicht
etwa durch Reibung mit den Gelenklappen 22 der Klappe 20 beim Aufwärtsschwenken
derselben mitgeschwenkt werden. Der unterhalb der Waagerechten befindliche Teil
40 der Hinterkante der Exzenter 38 steht bei der Schließstellung desselben und der
Klappe 20 in einem spitzen Winkel 41 gegenüber der Innenfläche des abwärts gebogenen
hinteren Teiles 21 derselben. Dadurch kann während eines ersten, dem Winkel 41 entsprechenden
Teiles der Aufwärtsschwenkung der Klappe 20 zwischen dieser und den Exzentern 38
kein Anschlag und damit auch keine Schwenkbewegung der letzteren zustande kommen,
und die Schließzunge 27 bleibt während dieses - Bewegungsabschnittes der Klappe
20 mit ihrem Vorderende im Ausschnitt 35 der Hakenkante 16 stehen, hält also den
im Haken 15 eingehängten Anschlußsteg unter Verschluß.
-
Um nun zu verhindern, daß etwa durch starkes Hochreißen der Klappe
2o aus ihrer Verrastung mit dem Haken 15 dieselbe sofort aus dem ersten, dem Leerlaufteil
ihrer Bewegung in den Wirkungsteil derselben übergeht, wirkt nunmehr die federnde
Verrastung zwischen der Rast 42 und dem unter Wirkung der Druckfeder i9 stehenden
Führungsstück 3o der Schließzunge 27 als Hemmung. Erst wenn die Innenwand des abgebogenen
hinteren Teiles 21 der Klappe 20 und damit diese den Leerlaufwinkel 41 überschritten
hat, kommt der Anschlag zwischen den Teilen 21 und 40 zustande, und die Exzenter
38 werden nun gegen den Widerstand der eben erwähnten Rast 42 aus derselben heraus
und mit ihrem größten Radius 33 gegen das Führungsstück 3o bewegt, so daß also das
vordere Ende der Schließzunge 27 noch stärker in die Ausnehmung 35 der Kante 16
des Hakens 15 geschoben, der Verschluß desselben also noch verstärkt wird. Werden
beim weiteren Fortgang der Bewegung der Klappe 2o die Exzenter 38 mit ihrem größten
Radius 33 an dem Führungsstück 30 vorbeibewegt, so drückt dasselbe durch die auf
es wirkende Druckfeder und vermittels der absteigenden Kanten der Exzenter 38 dieselben
sprunghaft zurück. .Dadurch wird ebenso sprunghaft das Vorderende der Schließzunge,
27 aus dem Haken 15 zurück in die Querwand 9 gezogen und der Haken 1 5 damit geöffnet.
Beim Zuschwenken der Klappe 20 schwenkt diese die Exzenter 38 wieder in ihre in
Abb. 3 dargestellte Schließ- und Hemmstellung.