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Fundamentaufbau einer Gasmaschinenpumpstation für Ferngasnetze Zum
Fördern des Gases bei Ferngasversorgungen sind an verschiedenen Stellen des Gasnetzes
Pumpstationen oder Zwischenpumpstationen angeordnet zu dem Zweck, das Gas auf größere
Entfernungen weiterzudrücken, ohne unwirtschaftlich weite Gasleitungen anwenden
zu müssen. Gleichzeitig wird der Inhalt dieser Leitungen durch Anfüllung mit Gas
unter mehr oder minder hohem Druck als Speicherung benutzt. Die Belieferung und
die Entnahmeverhältnisse in diesen Ferngasnetzen sind verschiedenen Einflüssen unterworfen
und ändern sich im Laufe der Zeit beispielsweise durch den Anschluß neu hinzukommender
Verbindungs- oder Zufuhrleitungen oder durch eine Verlängerung der Förderstrecke,
ferner durch Zunahmen in der Gasentnahme oder durch andere Umstände, die eine Anpassung
der Kraftanlage an die Förderleistung erfordern. Dabei ergibt sich beispielsweise
die Notwendigkeit, die oberste oder die obersten Druckstufen des Gasverdichters
abzuschalten, wenn der Druck, der mit den verbleibenden Druckstufen noch zu erzielen
ist, für die gerade vorliegenden Verhältnisse genügt. Es kommt nicht selten vor,
daß ein solcher Betriebszustand für viele Jahre genügt, und daß, wenn man dafür
die in ihrer Leistung nach dem vielleicht künftig erforderlichen höheren
Druck
bemessene Antriebsgasmaschine anwenden würde, diese unter Umständen jahrelang nur
teilweise belastet laufen lassen müßte. Dadurch ergeben sich nicht nur in der Anlagekostenrechnung
des verwendeten Maschinensatzes unwirtschaftliche Verhältnisse, sondern auch in
den Betriebskosten, da die antreibende Maschine bei Teillasten in bezug auf die
Leistungseinheit verhältnismäßig viel mehr Wärme und Schmiermittel verbraucht als
beim Vollastbetrieb oder bei einem wenigstens in der Nähe der Vollast vor
sich gehenden Betrieb.
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Um dem abzuhelfen, kann man zum Antreiben der Gaspressersätze einen
Maschinentyp wählen, der es erlaubt, sich durch Wahl der Zylinderzahl dem jeweiligen
von der Antriebsmaschine geforderten Leistungsbedarf anzupassen beispielsweise in
der Weise, daß man für die größten Leistungen, welche von dem Pressersatz bei Verwendung
a11 der Druckstufen maximal benötigt werden, eine stehende Maschine mit acht nebeneinanderliegenden
gleichen Zylindern anwendet, aber für die obenerwähnte Zeit geringeren Leistungsbedarfes
eine Maschine mit weniger Zylindern gleicher Abmessung wie die Zylinder der großen
Maschine verwendet. Dem stand bisher entgegen, daß ortsfeste Maschinen größerer
Leistungen mittels in einem Beton- oder Steinfundament verankerter Fundamentschrauben
befestigt waren. Die Verbindung geschah so, daß man entsprechend den in der Grundplatte
der zu verankernden Maschine vorgesehenen Bohrungen im Fundament größere zylindrische
Hohlräume vorsah, in welche die, Ankerschraubenbolzen in genau ausgerichteten Abständen
eingelegt und in dieser Lage mit Zement ausgegossen wurden. Ferner wurden beim Gestellunterteil
auch die nach unten liegenden Hohlräume mit Zement ausgegossen, damit dieser Ausguß
und das Fundament eine zusammenhängende feste Masse bildeten. Diese Befestigung
bedingt bei einem späteren Ersatz dieser Maschine durch eine mit anderer Zylinderzahl
und demnach anderen Grundplattenabmessungen, daß man den vorhandenen Zementausguß
in umständlicher Weise vorsichtig entfernen muß, wodurch nicht nur Kosten entstehen,
sondern auch die Gefahr der Beschädigung der Maschine gegeben ist, und wodurch ferner
der beim Ausspitzen der vergossenen Grundplatte unvermeidbare Sand und Steinstaub
den Betrieb der im gleichen Maschinenhaus befindlichen anderen Maschinen erschwert
und gefährdet wird.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden und die Auswechselung der Maschinen
mit verschiedenen Leistungen mit Leichtigkeit zu ermöglichen, wird das Beton- oder
Steinfundament an der Antriebsgasmaschine durch eine Tragkonstruktion ersetzt, welche
eine Befestigung der einzelnen Maschinen mit ihren örtlich. unterschiedlichen Verschraubungen
ohne weiteres erlaubt. Das Beton- oder Steinfundament beschränkt sich daher in der
Hauptsache auf den unter denn mehrstufigen Verdichter und der Schwungradlagerung
vorhandenen Fundamentklotz, der für alle Leistungen der Anlage u!:-verändert erhalten
bleibt. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
aus dem ersichtlich ist, daß das Beton- oder Steinfundament i unter der Antriebsmaschine
2, die aus einer achtzylindrigen stehenden Gasmaschine besteht, welche fallweise
z. B. durch die in ihren Umrissen strichpunktiert angedeutete fünfzylindrige Maschine
ersetzt wird, eine Ausne.hmung 3 besitzt. Der sich durch diese A:usnehmung 3 ergebende
Fundamentklotz ¢ dient zur Aufnahme des Verdichters 5 und der Schwungradlagerung
6. Beide Teile brauchen nicht ausgewechselt zu werden und sind in der üblichen Weise
mit dem Fundament verbunden. Die Ausnehmung 3 ist der Länge der größten zur Verwendung
gelangenden Antriebsmaschine 2 angepaßt und wird durch eine eingemauerte oder auf
andere Weise befestigte Tragkonstruktion aus Eisen oder Stahl überbrückt, welche
an den beiden Enden im Fundamentklotz 4 und in dem auf der anderen Seite verbliebenen
tragfähigen Betonsockel 7 eingemauert ist. Die Tragkonstruktion besteht aus zwei
oder mehreren Längsträgern 8, auf denen die jeweils verwendete Gasmaschine 2 gelagert
und befestigt wird und ferner nötigenfalls aus den ebenfalls eingemauerten schrägen
Stützträgern g. Die Längsträger 8 sind mit den einzelnen Maschinen 2 entsprechenden
Bohrungen für die Fundamentschrauben versehen, bzw. gestatten ohne weiteres die
Herstellung solcher Bohrungen, wenn die große Antriebsmaschine durch eine kleinere
mit geringerer Zylinderzahl ersetzt wird.
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Art Stelle der Brücke 8, 9 mit ihren Längs- und Stützträgern kann
selbstverständlich auch jede andere tragfähige Konstruktion verwendet werden, welche
geeignet ist, Maschinen mit unterschiedlichen Abmessungen und Zylinderzahlen zu
lagern und ohne Änderung im Beton- oder Steinfundament zu befestigen. Man kann beispielsweise
auch fest einbetonierte Träger bzw. Stahl oder Gußeisenformstücke mit Ausnehmungen
versehen, welche eine örtlich unterschiedliche Anbrin.gung der Fundamentschrauben
der einzelnen Antriebsmaschinen gestatten.
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Es kann schließlich auch der Fall vorkommen, wobei etwa äuf eine Reihe
von Jahren damit zu rechnen ist, daß nur die erste Druckstufe des anzutreibenden.
Gasverdichters benutzt zu werden braucht und der Förderdruck daher so gering ist,
daß man für die antreibende Maschine nur ein oder zwei Zylinder benötigt, was gewisse
Nachteile beispielsweise wegen der Ungleichförmigkeit hätte und ein schweres Schwungrad
bedingen würde. In einem solchen Falle bietet die Verwendung eines kleineren Maschinentyps
für .die antreibende Maschine Vorteile. Dieser hat aber bezüglich des Fußschraubenabstandes
und der Kurbelwellenhöhe kleinere Maße als der größere Typ der antreibenden Maschine,
für den die Tragschienen in ihrer Entfernung und Höhenlage vorgesehen werden müssen.
Dem hilft die Anordnung eines Zwischenrostes ab, der den Befestigungsmitteln der
Tragschienen angepaßt ist und der den Unterschied in der Höhenlage der Kurbelwelle
ausgleicht, so daß die angetriebene
Maschine mit ihrer Lagerung
und dem Schwungrad in ihrer Lage nicht verändert zu werden braucht.