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Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung zur Reflexion oder Umleitung
sehr kurzer Wellen, insbesondere von Wellen unter 50 cm Wellenlänge.
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Es ist bekannt, Hohlkabel zur Fortleitung elektrischer Schwingungen
von extrem kurzer Wellenlänge zu verwenden. Am offenen Ende derartiger Hohlleiter
ergibt sich eine gerichtete Ausstrahlung, die durch hornförmige Ausführung der Mündung
noch verbessert werden kann. Die Güte der Richtwirkung und die entsprechende Verstärkung
in der Ausstrahlrichtung hängt von der Länge des Hohlkabels und der Länge der hornförmigen
Öffnung, bezogen auf die ausgestrahlte Wellenlänge, ab.
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Vorliegende Erfindung schlägt nun vor, derartige Hohlstrahler zur
Reflexion bzw. Umleitung von Wellen dadurch zu benutzen, daß die ankommenden elektrischen
Wellen durch einen derartigen Hohlstrahler aufgenommen, durch ein daran anschließendes
gekrümmtes Hohlkabel umgelenkt und durch ein weiteres Horn wieder ausgestrahlt werden.
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An sich sind Reflektoren für elektrische Wellen bereits bekannt. Jede
Metallwand ist z. B. ein Reflektor, an der elektrische Wellen zurückgestrahlt werden,
jedoch ist die Rückstrahlung nahezu diffus, d. h. fast gleichmäßig nach allen Richtungen.
Die bevorzugte Ausstrahlung in einer bestimmten Richtung ist sehr gering. Es geht
also bei der Ausstrahlung in einer bestimmten Richtung sehr viel Energie verloren.
Außerdem ist die Ausstrahlung nach allen Richtungen mit Rücksicht auf Übertragungseinrichtungen
für Geheimhaltungszwecke unerwünscht. Bessere Reflektoren sind z. B. Parabolspiegel,
in deren Brennpunkt ein Dipol angeordnet ist, der auf die Wellenlänge der einfallenden
elektrischen Schwingungen abgestimmt ist.# Hierbei ist aber eine Reflexion der elektrischen
Welle in sich möglich, d. h. die Welle wird in der Einfallsrichtung wieder zurückgestrahlt.
Die Einstellung einer Reflexionsrichtung oder eines beliebigen Reflexionswinkels
ist daher nicht möglich. Außerdem ist die Parabolspiegelanordnung nur für eine ganz
bestimmte Wellenlänge, auf die die Spiegelabmessung und der Dipol abgestimmt sind,
anwendbar. Außerdem besitzen Parabolspiegel die Eigenschaft, daß sie unerwünschte
Nebenwellen ausstrahlen. Diese genannten Nachteile fallen bei dem Hornstrahler fort,
der noch den weiteren Vorteil aufweist, daß bei gleichen Bündelungs- und Verstärkungseigenschaften,
verglichen mit dem Parabolspiegel, kleinere geometrische Abmessungen notwendig sind.
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Die Erfindung sei an Hand der in der Abbildung dargestellten beispielsweisen
Ausführung erläutert. Von einem Sender 2 werden die elektrischen Wellen durch eine
Richtstrahleinrichtung vorzugsweise in der durch den Pfeil 3 angegebenen Richtung
ausgestrahlt und gelangen in die hornförmige Öffnung 4 der Reflektoranordnung. Der
Reflektor besteht also außer dem ebengenannten Horn 4 aus dem je nach der Reflexionsrichtung
mehr oder weniger stark gekrümmten Hohlkabel 5 und der hornförmigen Off-1
nung 6. Die Wellen werden von dem Horn 4 aufgenommen, gebündelt, in dem Hohlkabel
5 umgelenkt, von dem Körper 6 in Pfeilrichtung 7 wieder ausgestrahlt und können
dann z. B. von einem Empfänger 8, der je nach dem Anwendungszweck direkt neben dem
Sender 2 oder auch von ihm entfernt aufgebaut ist,' empfangen werden. Das die beiden
Hörner 4 und 6 vebindende Hohlkabel kann auch elastisch ausgeführt sein, so daß
verschiedene Reflexionseinrichtungen einstellbar sind. Auch läßt sich das Rohr aus
ineinander verschiebbaren Teilen darstellen, um es z. B. für verschiedene Wellenlängen
anwendbar zu machen, da die Rohrlänge in bekannter Weise von der Größe der Wellenlänge
abhängt. Horn und Hohlkabel können sowohl rechteckigen oder kreisförmigen Querschnitt
haben, je nachdem für welchen Anwendungszweck sie gedacht sind. Das konische Flachhorn
benötigt z. B. wenig Platz, während das Rundhorn bei etwas größerem Platzaufwand
wesentlich bessere Bündelungseigenschaften besitzt.
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Die Anwendung dieses Reflektors ist für die verschiedensten Zwecke
denkbar, z. B. läßt sich ein solcher Reflektor für eine Übertragungseinrichtung
ultrakurzer Wellen mit Vorteil anwenden, wenn Sende- und Empfangspunkt keine optische
Sicht miteinander besitzen. Dann läßt sich z. B. dieser Reflek= tor auf einer Bodenerhebung
oder einem Berg, von dem aus sowohl Sende- und Empfangspunkt sichtbar sind, aufbauen,
so daß also dann die gerichteten elektrischen Wellen über den Berg unter Zuhilfenahme
dieses Reflektors ausgestrahlt werden. Dieser Reflektor läßt sich z. B. auch mit
Vorteil auf einem Dach eines Hauses oder eines Turmes anordnen, so daß die über
den Häusern verlaufende gebündelte elektrische Strahlung mit Hilfe dieses Reflektors
umgelenkt und nach dem z. B. im Erdgeschoß angeordneten Empfänger hingestrahlt werden
kann. Der Empfänger ist auf diese Weise an einem bequem zugänglichen Ort aufgebaut
und kann einfach bedient werden. Diese Reflektoranordnung ist auch für verschiedene
Zwecke denkbar, bei'denen eine Strahlungsrückführung um i i8o° verlangt wird, so
daß der Empfänger z. B. dicht oder direkt neben dem Sender steht.