DE852363C - Schneckenpresse zum Mischen, Kneten und Formen von Kokspulver mit Bindemitteln - Google Patents

Description

• Schneckenpresse zum Mischen, Kneten und Formen von Kokspulver mit Bindemitteln Bei der Herstellung sogenannter grüner, d. h. noch nicht gebrannter Formkörper aus Mischungen von Kokspulver und Pech bzw. Teer mit Hilfe von Schneckenpressen kann die Mischung der Ausgangsstoffe sowie die anschließende Knetung und Formgebung sowohl in einspindeligen wie in mehrspindeligen Pressen durchgeführt werden. Von den mehrspindeligen Ausführungen sind nur die mit gleichsinnigem Antrieb der Schneckenwellen brauchbar.
• Gegenläufige Antriebe würden zur Zerstörung des Kornes bzw. zum Festfahren infolge des Einziehens der festen oder zähen Massen in die engen Spalten zwischen den Schneckengängen führen. Eine Vergrößerung dieser Spalten würde zwar diesen Obelstand vermindern oder beheben, aber nicht mehr die Erzeugung des benötigten Preßdruckes gestatten.
• Geht man für die vorliegende Aufgabe von einer einspindeligen Presse aus, so muß diese, da der Mischweg ein bestimmtes Minimum nicht unter schreiten darf, im Verhältnis zu ihrem Durchmesser sehr lang gewählt werden. Damit ergibt sich die Notwendigkeit, das dem Austragsende zugekehrte Wellenende zu lagern. Dieses Lager stört den Materialfluß zum Mundstück sehr und gefährdet dit Gleichmäßigkeit des Preßkörpers in bezug auf seine Dichte.
• Wollte man das Verhältnis der Länge der Schneckenwelle zum Durchmesser verringern, indem man deren Querschnitt vergrößert, um so zu gedrungeneren, stabilen Schnecken größeren Umfanges zu kommen, so ergeben sich zwei grundsätzliche Schwierigkeiten. Behält man die Schneckengangtiefe der schwächeren Welle auch bei einer solchen bei, -deren~DurchXnesser ein Mehrfaches be= trägt, so ist andem Austrittsende der tote von dem Durchmesser des Schneckenkerns gegebene Querschnitt im Verhältnis zu dem würden Preßvorgang allein in Frage kommenden, durch die Gangtiefe gegebenen Ringquerschnitt sehr klein. Andererseits kann die Schneckengangtiefe bei einspindeliger Ausführung nicht wesentlich vergrößert werden, da eine bestimmte Relation zwischen Schneckengangtiefe und Schneckengangbreite eingehalten werden muß, damit eine relative Bewegung der Masse in den Schneckengängen noch stattfinden kann. Werden die Schneckerigänge zu tief gewählt, dann ist der Effekt gleich Null. Damit ist die Grenzbedingung für die Leistungsfähigkeit der einspindeligen Schnecke gegeben.
• Bei Zweifachschnecken gleichsinniger Bauart liegen die Verhältnisse ähnlich; es ist auch hier nicht möglich, die vordere Lagerung zu entbehren. Als neues Moment tritt hinzu, daß die Unsymmetrie der Kräfte zu einem Auseinanderstreben der Schneckenenden führt, das nur durch eine zweite Lagerung verhindert werden kann.
• Es hat sich nun gezeigt, daß bei der Zahl der Schneckenwellen n = 3 die untere Grenze liegt, wo man bei den durch die Verarbeitung der zähplastischen grünen Kohle-Pech-Mischungen gegebenen Verhältnisse und den dabei notwendigen Kräften noch mit einer einfachen Lagerung des dem Eintrag zugekehrten Ende der Schneckenwelle auskommt.
• Beträgt die Zahl der Schneckenwellen vier oder mehr, so werden die Verhältnisse noch günstiger, da die zwischen den Schnecken auftretenden Kräfte Im,ner symmetrischer verteilt werden und die Zahl der Punkte steigt, an denen das geförderte Material beim Übergang aus dem Gangvolumen der einen Schnecke unter Umkehrung und Durchknetung in das der nächsten übertritt. Da diese Umkehrpunkte die Durchmischung und Knetung des Materials übernehmen, kann, im Gegensatz zur einspindeliger.
• Schneckenpresse, die Gangtiefe bedeutend größer gewählt werden.
• Es ist natürlich auch möglich, der Schneckenpresse einen Teil ihrer Funktionen abzunehmen, indem man sie beispielsweise mit einer in bekannter Weise in einem Doppelmuldenkneter vorgemischten kalten oder warmen Masse beschickt.
• PATENTANSPROCHE: 1. Schneckenpresse zum Mischen, Kneten und Formen von Kokspulver mit Bindemitteln, wie Pech bzw. Teer, mit drei oder mehr gleichsinnig angetriebenen Schneckenspindeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindeln nur an dem dem Eiritrag zugekehrten Ende, das mit dem Antrieb verbunden ist, gelagert sind.

Claims (1)

1. 2. Verfahren zur Benutzung von Schneckenpressen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise vorgemischte Koks-Bindemittel-Gemenge verwendet werden.