DE851335C

DE851335C - Starrer Grubenstempel

Info

Publication number: DE851335C
Application number: DEP23084D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Steinkopf
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-11-30
Filing date: 1948-11-30
Publication date: 1952-10-02

Description

Starrer Grubenstempel Zur Abstützung des Hangenden werden in den unterirdischen Grubenbetrieben u. a. Stahlstempel eingesetzt. Um diese den schwankenden Flözmöglichkeitenanpassen zu können, werden sie zweitcilig, und zwar aus einem Ober- und einem Unterstempel hergestellt. An dem Unterstempel ist das Schloß, das meistens als Keilgetriebe ausgebildet ist, angebracht. Es hat die Aufgabe, beim Setzen der Stempel das Ober- mit dem Unterteil fest zu verbinden und entsprechend dem fortschreitenden Abbau den Stempel wieder zu lösen.
Die;-, lickaniiten Stempel haben den Nachteil, daß infolge des Gebirgsdruckes das Oberteil zu stark einsinkt. Dem Gebirge ist hierdurch die Möglichkeit gegeben, sich zu setzen. Soll der Einsinkweg weniger groß sein, so müssen die Stempel mit Vorlage durch besondere Setzvorrichtungen gesetzt «erden. Aber auch auf diese Weise läßt sich ein Setzen des Gebirges nicht vermeiden,' da der Einsinkweg des Oberstempels immer noch zu groß ist. Besonders nachteilig wirkt sich diese Erscheinung bei dem immer mehr erstrebten mechanischen Abbau (Kohlenhobel, Schrämlader), wo ein stempelfreies Abbaufeld wegen des im ganzen vorzurükkenden Strebförderers meist Grundbedingung ist, aus. Der Druck des Gebirges kann sich derart auswirken, daß ein Deformieren der Stempel, besonders der Schlösser, immer wieder auftritt und so das evtl. hereinbrechende Hangende den Abbau gefährdet bzw. stark behindert. Die Folge der deformierten Schlösser ist, daß dieselben schwer zu lösen sind.
Zur Behebung der aufgezeigten Nachteile ist bereits vorgeschlagen worden, auf das sonst übliche Schloß zu verzichten. Um eine größere Knicksicherheit und bessere Griffigkeit zu erreichen, kommen Rohre zur Anwendung, die ein- und ausziehbar angeordnet sind. Bei einer bekannten Ausführungsform weist der Unterstempel an seinem freien Ende einen Kegelstumpf auf, auf dem ein Klemmstück .sitzt und bei Belastung auseinander= gespreizt wird, wodurch die verfolgte nachgiebige Wirkung zwischen Ober- und Unterstempel erzielt wird. Nach den praktischen Erfahrungen hat es sich gezeigt, daß der Verband nur ungenügend ist und bei einer Belastung vorzeitig nachgibt. Nach einer anderen Ausführungsform ist der Oberstempel mit einem nach unten sich verjüngenden Kegelstumpf versehen. In diesem Kegelstumpf ist ein anderer Kegelstumpf mit umgekehrten Neigungswinkel eingesetzt, der von einem Setzkeil am oberen Oberstempelende angezogen wird, so daß ein weiteres keilförmiges Klemmstück gegen die Wandung des Unterstempels angedrückt wird. Auch diese Bauart zur Leistung einer hohen Reibungsarbeit durch Anpressung genügt den in den Grubenbetrieben auftretenden hohen Beanspruchungen nicht.
Um die bekannten Forderungen unter Tage für eine ausziehbare Röhrentragsäule zu erzielen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Kegelstumpf des Oberstempels in ein mehrteiliges Klemmstück eingreift, welches durch eine Gewindespindel höhenverschieblich angeordnet ist.
Es liegt im Sinne der Erfindung, die Klemmwirkung durch ein mehrteiliges Klemmstück zu erzeugen, welches durch zwei mit ihren kleineren Stirnflächen einander zugekehrten Kegelstümpfen auseinandergespreizt wird. Der eine Kegelstumpf befindet sich am Oberstempel, während der andere als Verstellmutter ausgebildet ist, die auf einer Spindel höhenverschieblich angeordnet ist. Mit Hilfe der Gewindespindel ist es möglich, dem Stempel eine große Vorspannung zu geben. Der Erfindungsgedanke wird dadurch nicht verlassen, daß an Stelle der Gewindespindel eine Anpressung der Klemmstücke auf hydraulischem oder pneumatischem Wege erfolgt.
Da das Klemmstück nicht nachgeben kann, ist der Stempel nach vorliegender Erfindung praktisch starr, wodurch dem Gebirge die Möglichkeit genommen ist, sich zu setzen. Die Gewindespindel ist bei dem vorliegenden Erfindungsgegenstand mittig gelagert, sie könnte aber auch eine außermittige Lagerung erhalten. Demzufolge ist auch das Schloß kraftmittig angeordnet.
Die Klemmstücke zu halten und in ihrer Höhe zu verstellen ist auch durch Eintreiben von' Keilen in Nuten, die in dem Außenstempel vorgesehen sind, möglich.
Damit der selbst unter größtem Gebirgsdruck stehende Stempel auch leicht geraubt werden kann, sind im Stempelfuß Laschen gelagert, die bei eingebautem Stempel durch einen Riegel zusammengehalten werden. Die Anordnung der Laschen kann u. a. auch in Form einer Nürnberger Schere vorgenommen werden. Nach dem Lösen des Riegels gleiten die Laschen seitlich ab, der Stempel sinkt iiäch unten und kann ausgebaut werden.
Sowohl die Setz- wie auch die Lösevorrichtung bilden einen Teil des Stempels und machen das Setzen wie auch das Lösen desselben in einfacher Weise möglich. Natürlich kann auch die Lösevorrichtung so vorgesehen werden, daß sie einen besonderen Teil für sich bildet.
In der Zeichnung ist der Stempel gemäß der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt einen Schnitt durch den Stempel in eingebautem Zustande, Abb. 2 eine Seitenansicht, Abb. 3 den Stempel in gelöstem Zustande und Abb. q einen Schnitt durch den Stempelfuß.
Der Oberstempel a ist an seinem unteren Ende mit dem abgestumpften Kegel b versehen. Dieser stützt sich in dem zweiteiligen Klemmstück c ab, welches sich seinerseits mit seinen Außenflächen gegen die Innenwand des Unterstempels d legt und innen von der Stellmutter e gehalten wird. Bei einsetzendem Druck auf den Stempelkopf r drückt der Kegel b das Klemmstück c gegen die Innenwand des Unterstempels d fest. Die Stellmutter c wird durch die Gewindespindel f in ihrer Höhe verstellt, um den Stempel der jeweiligen Flözmächtigkeit anzupassen. Die Spindel dient auch gleichzeitig zum Abstützen der Stellmutter e. In dem Stempelfuß g ist die Gewindespindel f gelagert. Das Drehen der Gewindespindel f erfolgt im Fenster h mittels einer Knarre od. dgl., die auf den Vier- oder Sechskant i aufgesteckt wird. Am unteren Ende des Stempelfußes g sind Laschen k und l angebracht. Sie sind schwenkbar und werden durch den Riegel m od. dgl. gehalten. Die Lasche k ist mit einem festen Lagern, die Lasche L in einem mit einem Schlitz versehenen Lager o gelagert. Nach Anheben des Riegels m verschiebt sich die Lasche l in die in Abb. 3 dargestellte Lage. Die Lager n und o sind auf einer gemeinsamen Bodenplatte p befestigt. Die Laschen k und 1 ,können auch in jedem der Lager n und o verschieblich gelagert sein und auf diese Weise gleichmäßig nach beiden Seiten' abrutschen, wenn der Riegel m gelöst wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i@. Grubenstempel, bestehend aus ein- und ausziehbaren Rohren mit einem an seinem unteren Teil kegelförmig sich verjüngenden Oberstempel, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegelstumpf (b) des Oberstempels (a) in ein mehrteiliges Klemmstück (c) eingreift, welches durch eine Gewindespindel (f) höhenverschieülich angeordnet ist.
2. Grubenstempel, nach Anspruch i" dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmstück (c) eine auf der Gewindespindel (f) aufgeschraubte Stellmutter (e) von kegelförmigem Querschnitt umfaßt.
3. Grubenstempel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (f) an ihrem unteren Ende in einem Fu(Istück ein Drehlager besitzt, welches als eine Setzvorrichtung ausgebildet ist. -1. Grubenstempel nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempelfuß (g) als Usevorrichtung ausgebildet ist, so daß er sich beispielsweise auf geneigt angeordneten Laschen (k, 1) abstützen kann, die durch einen Riegel (in) gehalten werden und nach einer bzw. zwei Seiten schwenkbar sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 228 165.