-
Werkzeugmaschine mit selbsttätiger Meß- und Beistellvorrichtung An
Werkzeugmaschinen sind Einrichtungen bekannt, die gestatten, ein Werkstück während
der Bearbeitung zu messen.
-
Diese Meßeinrichtungen werden zur Hauptsache dort verwendet, wo das
Werkzeug vom Beginn bis zur Vollendung der auszuführenden Operation oft, aber nur
um ein geringes Maß zugestellt wird. Der Beistellweg ist auf alle Fälle nicht größer
als die am fertigen Werkstück erlaubte Toleranz, d. h. der letzte Beistellhub bedarf
keiner besonderen Korrektur, um am Werkstück das verlangte Maß innerhalb der vorgeschriebenen
Abmaße herzustellen. Das Meßinstrument wird während des Arbeitens dauernd beobachtet,
und die Maschine wird abgestellt, sobald ein innerhalb des erlaubten Toleranzfeldes
liegendes Maß erreicht ist. Bei einer großen Zahl von modernen Werkzeugmaschinen
werden die Werkstücke unter der Verwendung von verhältnismäßig großen Beistellhüben
und wenig Durchläufen bearbeitet. In diesen Fällen ist jeder einzelne Beistellhub
größer als die am Werkstück einzuhaltende Toleranz. Bei diesen Verhältnissen versagen
die obengenannten ".\leßmethoden.
-
Die nachstehend beschriebene Erfindung behebt diesen Nachteil. Sie
gestattet außerdem eine weitgehende Automatisierung der auszuführenden Operationen.
-
Der Zweck des neuen Verfahrens geht aus dem folgenden klar hervor:
An einer Werkzeugmaschine ist der Beistellhub innerhalb bestimmter Grenzen mit einem
Einstellorgan einstellbar. Gleichzeitig
beeinflußt ein Meßgerät
den Beistellmechanismus derart, daß das Werkzeug vor dem letzten Durchlauf nicht
mehr um den fest eingestellten Betrag, sondern nur um die zur genauen Arbeitstiefe
am Werkstück noch fehlende Maßdifferenz zugestellt wird.
-
Es werden Mittel gezeigt, welche die verschiedenen Betätigungselemente
des Schalt- und Beistellmechanismus nach vollzogener Bearbeitung des Werkstückes
wieder in die Ausgangslage zurückführen.
-
Die Arbeitsweise wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel eingehend
erläutert. Bei der dargestellten Maschine handelt es sich beispielsweise um eine
Gewindeschleifmaschine.
-
Fig. i zeigt die Vorderansicht der Maschine mit besonderer Berücksichtigung
der hydraulischen und elektrischen Steuereinrichtungen; Fig. 2 zeigt einen Querschnitt
durch den Oberteil und den Zustellmechanismus der Maschine; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt
durch die Arretiervorrichtung der Zustellspindelrnickführung; Fig. 4 ist ein Querschnitt
durch die Ölkammer zum Klemmen des Schaltorgans; Fig. 5 zeigt das Anzeigegerät und
die damit zusammenhängenden Einrichtungen flivr die Steuerung der selbsttätigen
Beistellbewegung; Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch das Anzeigegerät und den Hebel
für die Steuerung des Feineinstellkolbens; Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch die
Zustellhülse mit dem Rückführgewicht; Fig. 8 die Vorderansicht der Maschine mit
besonderer Berücksichtigung der hydraulischen und der elektrischen Steuereinrichtungen;
Fig. 9 einen Schnitt durch den. Zu- und Abstellmechanismus der Maschine; Fig. io
eine Vorderansicht (zum Teil im Durchbruch) der Einstell- und Abstellvorrichtung;
Fig. i i einen Schnitt durch den Zustellkolben und die Hubbegrenzungsvorrichtung;
Fig. 12 einen Querschnitt durch die Arretiervorrichtung der Zustellspindelrückfliihrung
und das Schieberventil für die Verhinderung der selbsttätigen Rückführung.
-
Auf dem Ständer i der in Fig. i und 2 dargestellten Gewindeschleifmaschine
ruht ein durch das Handrad 4 und die Spindel 5 verschiebbarer Schleifschlitten 2
mit der als Werkzeug wirkenden Schleifscheibe 3. Das Werkstück 6 ist zwischen der
Spitze 7' des Reitstockes 7 und der Spitze 8' der Werkstückspindel 8 drehbar gelagert
und wird durch den auf -der letzteren befestigten Mitnehmer 9 in Umlauf versetzt.
Die im Spindelstock io gelagerte Werkstückspindel 8 wird über den Elektromotor i
i, den Getriebekasten 12, das Kegelräderpaar 13, die Gelenkwelle 14 und das Schneckengetriebe
15 angetrieben. Der Reitstock 7 und der Spindelstock io sind auf dem Werkstückschlitten
16 befestigt. Die Längsbewegung des Werkstückschlittens 16 erfolgt durch eine Leitspindel
17, iiie von der Werkstü'ckspindel 8 her über die Wechselräder 18, i9, 2o, 21 angetrieben
wird. Im Beispiel der Fig. i ist die Maschine in der Stellung Arbeitsgang beim Schleifen
eines rechtsgängigen Gewindes gezeichnet. Während des dargestellten Betriebszustandes
stehen die Schalter a, b, c, d, Magnete I, II, III, IV und Steuerventile
34, 35, 63, 67 in den gezeichneten Stellungen.
-
Die Pumpe 22 liefert Drucköl für den hydraulischen Teil der Steuerung.
Der Druck ist am Regelventil 23 einstellbar und kann am Manometer 24 abgelesen werden.
Für die Betätigung der verschiedenen elektrischen Steuerelemente steht ein Steuernetz
R, S zur Verfügung.
-
Die Tiefe des zu schleifenden Gewindes habe das Maß t. Der Arbeitsprozeß
sei beispielsweise so weit fortgeschritten, daß am Ende des gezeichneten Durchlaufes
die Gewindetiefe (t-0,22 mm) betrage. Durch jeden Hub des Zustellkolbens 4o werde
die Schleifscheibe 3 beispielsweise um 0,o6 mm näher an das Werkstück 6 zugestellt.
Die Arbeitsweise des Zustellmechanismus wird weiter unten näher dargestellt.
-
Das auf dem Werkstückschlitten 16 befestigte elektrische Meßgerät
25 mit seinem am Werkstück 6 anliegenden Taster 26 ist mit einem Hochfrequenzgerät
27 durch die Leitungen 78, 79 verbunden. Ein ebenfalls mit.dem Hochfrequenzgerät
durch die Leitungen 8o, 81 verbundenes, einstellbares Anzeigegerät 28 dient dazu:
i. die Lage des obengenannten Tasters 26 am Werkstück 6 innerhalb eines gewissen
Fertigungsbereiches (Endperiode) anzuzeigen; 2. den Zustellmechanismus derart zu
beeinflussen, daß das Werkzeug 3 ganz genau bis auf die am Werkstück 6 verlangte
Tiefe t zugestellt wird und, sobald das Gewinde auf ganze Länge auf die Tiefe t
fertiggeschliffen ist; 3. das Abstellen der Maschine und das Zurückführen der verschiedenen
Steuerelemente in ihre Ausgangslage einzuleiten.
-
Der Meßbereich m des Anzeigegerätes 28 betrage beispielsweise o,2
mm. Dieses wird derart eingestellt, daß der Zeiger 29 dann am rechtsseitigen Ende
der Skala 30 steht, wenn am Werkstück 6 die verlangte Gewindetiefe t erreicht
ist.
-
Am Ende eines Arbeitsganges schiebt der am Werkstückschlitten 16 verstellbar
befestigte Anschlag 31 den Kontaktstift 33 des am Ständer i angeordneten Schalters
a nach rechts an die Klemmen a3, a4. Dieser Vorgang bewirkt über die Leitungen 82,
83, daß der Magnet h stromlos wird, der Magnet If hingegen tritt in Tätigkeit und
befördert den Vorsteuerkolben 34 nach rechts. Dadurch gerät Drucköl hinter die rechte
Stirnseite des Hauptkolbens 35, verschiebt diesen und den an der Kolbenstange 3_5'
über eine Lasche 36 befestigten doppelarmigen Umsteuerliebel 37. nach links in die
Stellung Rücklauf. Das auf der linken Seite des Kolbens 35, in der Leitung 38, im
Ölraum 39' des Schaltzahnrades 39 und hinter dem Zustellkolben 40 vorhandene 01
kann ungehindert wegfließen. Als Folge davon drückt die Feder 41 den Zustellkolben
4o nach links bis an die Anschlagfläche 42' der Einstellschraube 42. Diese ist in
der axialen Richtung durch eine nicht besonders dargestellte Vorrichtung innerhalb
bestimmter
Grenzen verstellbar. Der Kolben 40 ist zugleich als Zahnstange
ausgebildet und dreht somit bei jeder Bewegung das Schaltzahnrad 39. Dieses letztere
sitzt in diesem Moment lose auf der Zustellbülse 43.
-
Durch den Umsteuerhebel 37 wird über eine im Getriebekasten 12 montierte
Kupplung 44 und die bereits früher erwähnten Getriebeelemente 13 bis 21 die
Rückwärtsbewegung des Werkstückschlittens 16 eingeleitet und vollzogen.
-
Sobald der Werkstückschlitten 16 wieder in seine Ausgangslage zurückbefördert
ist, stößt der daran befestigte Anschlag 32 den Kontaktstift 33 des Schalters
a nach links an die Klemmen ai, a2. In dieser Lage erhält der Magnet I, Strom,
während der Magnet Tf stromlos wird. Dadurch werden der X'orsteuerkollreti 34 und
der Hauptkolben 35 mit (lern Umsteuerhebel 37 auf bekannte Art in die gezeiclinete
Lage zurücktransportiert, und der Werkstücksclilitteii t6 beginnt einen neuen Arbeitsgang
in der eingezeichneten Pfeilrichtung. Während des Umsteuervorganges von Rücklauf
auf Arbeitsgang fließt Drucköl in die Ölkammer 39' des Schaltzahnrades 39 und hinter
den an der Stirnfläche 42' der Einstellschraube 42 anliegenden Zustellkolben 40.
Das Drucköl in der Ölkammer des Schaltzahnrades 39 drückt diese an die Stirnfläche
43' der Zustellhülse 43, bevor der Zustellkolben 4o nach rechts zu fahren beginnt.
Um diese Arbeitsfolge zu bewerkstelligen, muß der Druck, welcher die in der Axialrichtung
des Schaltzahnrades 39 wirkende Kraft hervorruft, die ein gleitfreies Anliegen des
letzteren an die Stirnfläche 43' der Zustellhülse 43 gewährleistet, kleiner sein
als jener Druck, der notwendig ist, um den Zustellkolben 40 zu befördern. Der zuletzt
genannte Druck wird durch die richtige `Vahl der Vorspannung der Feder 41 bestimmt.
-
Beginnt der Kolben 4o unter den soeben beschriebenen Bedingungen nach
rechts zu fahren, so dreht sich außer dem Schaltzahnrad 39 auch die Zustellhülse
43. Die letztere sitzt als Gewindemutter auf einer mit einem Gewinde 45" versehenen
Büchse 45, die mit einem Keil 45' in einem beispielsweise an einer St'inderwand
befestigten Lager 46 gegen Drehung gesichert ist.
-
Der Schleifschlitten 2 wird durch das Gewicht 47 dauernd vom Werkstück
6 weg nach hinten gezogen. Diese Zugkraft überträgt sich über die Zustellmutter
.48 auf die Zustellspindel 5, das Axiallager 49, die Büchse 45 und die durch das
Gewinde 45" verbundene Zustellhülse 43. Die letztere wird durch das Axiallager 5o
abgestützt. Die Zustellhülse 43 schraubt bei einer Drehbewegung beispielsweise im
Gegenuhrzeigersinn die Büchse 45 um einen gewissen Betrag, in unserem Beispiel beträgt
er o,o6 mm, vorwärts und bewirkt dadurch die Beistellung. Soll der durch die Lage
der Einstellschraube 42 bestimmte Beistellweg während des Bearbeitens eines Werkstückes
6 kleiner oder größer gewählt werden, so hat diese .Änderung keinen Einfluß auf
die nachstehend beschriebenen @feßsteuereinrichtungen. In einem Abstand ü vom rechten
Ende des zu erzeugenden Gewindes liegt der Taster 26 des MeB-gerätes 25 am Werkstück
6. Sobald die Schleifscheibe 3 diese Stelle passiert hat, reagiert der Taster 26
und setzt auf dem Umweg über das Hochfrequenzgerät 27 das Anzeigegerät 28 in Tätigkeit.
Der Zeiger 29 des Anzeigegerätes 28 tritt allerdings erst ins Blickfeld des Beobachters,
wenn, wie bereits früher erwähnt, beispielsweise eine Gewindetiefe t - 0,2 mm am
Werkstück 6 erreicht ist. Am Ende des soeben beschriebenen Arbeitsganges beträgt
die erzeugte Gewindetiefe am Werkstück 6 t - o, 16 mm. Der Zeiger 29 des
Anzeigegerätes 28 rückt bis zum Skalawert t - o,16 mm vor und bleibt dort stehen,
bis die Scheibe 3 beim nächsten Durchlauf die Tasterstelle passiert.
-
Auf der Welle 70 ist nebst dem bereits erwähnten Zeiger 29
eine dünne Scheibe 51, z. B. eine Metallfolie montiert. Diese letztere dreht sich
genau synchron mit dem Zeiger 29 und besitzt einen schmalen Lichtspalt g i' im Abstand
r vom Zentrum. Konzentrisch zur Scheibe 51, aber unabhängig von Scheibe 5 i und
Anzeigegerät 28, ist auf einem festen Zapfen 52 der Hebel 53 drehbar gelagert. Dieser
trägt ebenfalls im Abstand r vom Zentrum in einer besonders ausgebildeten Kammer
eine kräftige Lichtquelle ;53' und ein Linsensystem 53". In der Ausgangsstellung
links trifft das aus dem Linsensystem 53" austretende Strahlenbündel durch den Spalt
51' der Scheibe 51 auf die Photozelle 54 und entwickelt dort einen Strom. Der Kolben
55 befindet sich zur Zeit noch in der linken Endstellung. Sobald nun das Anzeigegerät
28 in Tätigkeit tritt, d. h. der Zeiger 29 und die Scheibe 5i sich zu drehen beginnen,
trifft das Lichtbündel nur noch die letztere. Die Photozelle 54 und der durch die
Leitungen 84, 85 damit verbundene Hilfsmagnet IV werden demzufolge stromlos. Demzufolge
leitet der direkt mit der Steuerleitung R verbundene Umschalter d den Strom auf
den Magnet IIIk statt wie vorher auf den Magnet 11I;. Der Kolben 63 verschiebt sich
nach rechts, und Drucköl fließt auf dem Weg über das Drosselventil 64 und die Leitung
56 in die linke Kammer 58' des Feineinstellkolbens 55. Dieser bewegt sich nach rechts
und dreht mit der als Zahnstange ausgebildeten Kolbenstange 55" den mit einem Zahnmagnet
versehenen Hebel 53 so weit im Uhrzeigersinn, bis durch den Spalt 51' der Scheibe
5 i Licht auf die Photozelle 54 auftrifft, d. h. Hebel 53 und Zeiger 29 in ihrer
Lage wieder übereinstimmen. In diesem Moment wird durch den Hilfsmagnet IV, den
Umschalter d, die Magnete IIh und 111k und Kolben 63 die Druckölzufuhr zur linken
Kolbenkammer unterbrochen. Der Feineinstellkolben 55 verharrt in seiner Lage, bis
sich beim nächsten Durchlauf die oben beschriebenen Vorgänge wiederholen. Im Ruhezustand
des Kolbens 5.5 steht das 01 in der Zuleitung 56 unter dem Druck der
Feder 57. Durch Leckverluste und dergleichen wäre eine Linksbewegung des Kolbens
55 denkbar. Um dies auf alle Fälle zu vermeiden, ist auf der linken Kolbenstange
55" eine Klemmvorrichtung
angeordnet. Eine im feststehenden Gehäuse
58 anliegende Feder 59 drückt über eine Platte 6o die Kugeln 61 in den kegeligen
Teil der Gehäusebohrung. Durch die entstehende Klemmwirkung wird der Kolben 55 gegen
das Linksfahren gesichert.
-
Die rechtsseitige Stange 55' des Kolbens 55 ist gleitbar in der durchbohrten
Einstellschraube 42 geführt. Die durch die linke Endlage der Stirnfläche 55"' und
die Stirnfläche 4ö des in der rechten Extremstellung liegenden Kolbens 40 begrenzte
Strecke x entspricht dem auf der Strecke m der Skala 30 meßbaren
Betrag am Werkstück 6. Bei übereinstimmender Lage von Zeiger 29 und Hebel 53 ist
jeder Skalenstrecke ii, eine entsprechende Strecke y zugeordnet. Daraus ist ersichtlich,
daß der mit der Einstellschraube 42 einstellbare Hub des Kolbens 40 im Maximum gleich
groß oder kleiner als die Strecke x gewählt werden wird.
-
Solange die am Werkstück 6 noch fehlende Gewindetiefe größer ist als
die an der Einstellschraube 42 eingestellte Werkzeugzustellung, bleibt die Stirnfläche
55"' in der Bohrung der Einstellschraube 42 verborgen.
-
Im vorliegenden Beispiel tritt die Stirnfläche 55... aus der Bohrung
heraus, sobald die am Werkstück 6 noch fehlende Arbeitstiefe kleiner ist als o,o6
mm. Am Ende des soeben beschriebenen Arbeitsganges beträgt die Meßdifferenz noch
o,16 mm. Beim nächsten Arbeitsgang wird auf eine Tiefe t-o,16-o,o6 = t-o,io mm geschaltet.
Auch nach diesem Werkzeugdurchlauf bleibt die Stirnfläche 55"' noch in der Bohrung
versteckt. Am Ende des nun folgenden vorletzten Durchlaufes hingegen fehlen nur
noch o, io - o,o6 =o,o4mm zur verlangten Gewindetiefe t. Die Stirnfläche 55"' des
Kolbens 55 verschiebt sich während des vorletzten Durchlaufes, nachdem die Scheibe
3 die Tasterstelle passiert hat, um den Hub des geschalteten Wertes nach rechts
und ragt nun über die Stirnfläche 42' der Einstellschraube 42 hinaus. Der Zustellkolben
4o kann also beim Rückwärtsfahren nicht an der Stirnfläche 42' der Einstellschraube
42, sondern an derjenigen der Feineinstellkolbenstange 55' anliegen. Beim Beginn
des letzten Arbeitsganges schaltet deshalb der Zustellkolben 4o nicht mehr o,o6
mm, sondern nur noch die fehlenden 0,04 mm.
-
Während des letzten Durchlaufes rückt der Zeiger 29 des Anzeigegerätes
28 auf das Ende der Skala 30 vor, während gleichzeitig der Feineinstellkolben
5 5 auf beschriebene Art in die rechte Extremstellung gehoben wird. In dieser Lage
berührt die Stirnfläche 55"' die Stirnseite 4ö des in der rechten Extremstellung
stehenden Zustellkolbens 4o und verhindert damit weitere Zustellbewegungen, d. h.
ein Werkstück kann nicht zu dünn geschliffen werden.
-
In den vorstehenden AusfÜhrungen wurde angenommen, daß das Werkzeug3
bei jedem Hub des Zustellkolbens 40 genau um den beispielsweise o,o6 mm angenommenen
Betrag zugestellt werde. Bei einer beispielsweisen Messung des nach einer Anzahl
Schaltbewegungen des Kolbens 40 vom Schleifschlitten 2 zurückgelegten Weges kann
das meß esultat gegenüber der am Werkstück 6 im g Z" . c r en Zeitraum
erreichten Einstichtiefe Ab-'ei weichungen aufweisen. Die Differenz wird zur Hauptsache
durch die während der Arbeit stattfindende Abnutzung des Werkzeuges 3 hervorgerufen.
Die dadurch entstehenden Ungenauigkeiten sind belanglos, weil die für das Fertigschleifen
vorgesehenen Meß- und Steuereinrichtungen derart gebaut sind, daß das Werkstück
6 auf alle Fälle und ohne besondere Überwachung genau auf das verlangte Maß bearbeitet
wird.
-
Wird also, wie bereits früher erwähnt, der durch die Lage der Einstellschraube
42 bestimmte Beistellweg während des Bearbeiters des Werkstückes 6 verändert, so
hat diese Umstellung keinen Einfluß auf das Fertigprodukt und auf die dafür bestimmten
Meß- und Steuereinrichtungen.
-
Nachdem das Werkstück 6 auf die richtige Tiefe fertiggeschliffen ist,
wird die Maschine selbsttätig abgestellt. An der linken Kolbenstange 55" des Feineinstellkolbens
55 ist ein Anschlag 65 befestigt. Sobald die Schleifscheibe 3 im letzten
Durchlauf die Stelle des Tasters 26 passiert hat, rückt der Anschlag 65 den Kontaktstift
66 des am Ständer i befestigten Schalters b an die Klemmen b1 und b3: Der Magnet
IIh wird dadurch stromlos, das Ventil 67 verharrt infolge des ebenfalls stromlosen
Magneten IIg in seiner Lage, solange der Werkstückschlitten 16 im Arbeitsgang läuft.
Erst wenn der Anschlag 31 den Kontaktstift 33 des Schalters a in die Rückwärtsstellung
rückt, empfängt der Magnet IIg gleichzeitig mit dem Magnet If Strom.
-
Dann rückt der Kolben 67 nach links. In dieser Stellung strömt über
die Leitung 77 Drucköl hinter den als Kolben wirkenden Ring 62 und drückt die Kugeln
61@, die Platte 6o und die Fedei 59 nach rechts. Die Klemmwirkung auf die Kolbenstange
55" wird damit aufgehoben. Das 01 in der Kolbenkammer kann ungehindert entweichen,
und der Kolben 55 gleitet unter dem Einfluß der Feder 57 in die linke Endstellung.
Zwangsläufig folgt auch der Hebel 53 in seine Ausgangslage.
-
Beim Zurückfahren des Hebels 53 nach links wird die Photozelle 54
lichtleer. Nach den vorstehenden Erläuterungen würde in diesem Moment der Hilfsmagnet
IV durch den Umschalter d Strom auf den Magnet IIIk leiten, und Drucköl könnte in
die Leitung 56 und die während des Abstellens geöffnete Ablaufleitung 56' gelangen.
Diese sinnwidrige Funktion wird vermieden, indem der Hilfsmagnet IV während der
Abstellperiode unter Strom gehalten wird. Sobald nämlich der Anschlag 65 auf den
Kontaktstift 66 drückt, braucht, wie aus den vorstehenden Erläuterungen klar ersichtlich
ist, das Ventil 63 nicht mehr geöffnet zu werden. Der Hilfsmagnet IV ist über die
Leitung 87 mit der Klemme bz des Schalters b verbunden und über die Leitung S' an
der Steuerleitung S angeschlossen. Im Moment der Anlage des Kontaktstiftes 66 an
den Klemmen b1, b2 des Schalters b wird also über die soeben erwähnten Leitungen
87 und S' der
Hilfsmagnet IV unter Strom, d. h. in Halteposition
versetzt, und das Ventil 63 sperrt die Druckölzufuhr zur Leitung 56.
-
Gleichzeitig senkt sich unter dem Einfluß der Feder 68 der Kolben
69 des Arretierventils auf den Mantel des Kolbens 35. Das sich unter dem Arretierkolben
69 befindliche Öl kann ungehindert entweichen.
-
Der Vorsteuerkolben 34 dirigiert wie bei jeder normalen Umsteuerung
den Kolben 35 und die anderen damit verbundenen Steuerelemente in die Stellung Rücklauf.
Der Werkstückschlitten 16 fährt in der beschriebenen Weise in seine Ausgangsstellung
zurück und steuert in bekannter Art den Vorsteuerkolben 34 in die Stellung Arbeitsgang.
Wohl beginnt nun der Kolben 35 nochmals nach rechts zu fahren, jedoch senkt sich
der auf dem Kolbenmantel gleitende Arretierkolben 69 im geeigneten Moment in die
Kerbe 35" und hindert durch seinen Nocken 69' eine weitere Bewegung des Kolbens
35. Der Umsteuerhebel 37 wird damit in der Mittelstellung gehalten; der Werksbückschlitten
16 ist stillgesetzt.
-
Das Zurückdrehen der Zustellhülse 43 in die Ausgangsstellung wird
ebenfalls durch den Kolben 67 eingeleitet. Während der Schaltbewegungen im Arbeitsprozeß
wird ein am Kettenrad 43' der Zustellhülse 43 hängendes Gewicht 71 hochgezogen.
Ein Ventilkörper 72 sitzt lose auf der Zustellhülse 43. Er ist gegen allfällige
Drehbewegungen durch die im Schlitz 72' geführte Schraube 73 gesichert. Während
des ganzen Schleifprozesses, d. h. vom Beginn des Schleifens bis die Gewindetiefe
t erreicht ist, darf sich die Zustellhülse 43 nur während der Schaltbewegungen in
einer Drehrichtung beispielsweise im Gegenuhrzeigersinn drehen. Ein im Ventilkörper
72 angeordneter, seitlich geführter walzenförmiger Klemmkörper 74 und die auf diesen
wirkende Feder 75 sichern die Zustellhülse 43 gegen eine Rückwärtsdrehbewegung.
-
Beim Abstellen, d. h. bei Linkslage des Kolbens 67 strömt über die
Leitung 77' Drucköl unter den ebenfalls im Ventilkörper 72 angeordneten Kolben 76.
Beim Aufwärtsfahren drückt die Kolbenstange 76' den Walzenkörper 74 nach oben und
entsichert dabei die Zustellhülse 43 gegen eine Rückwärtsdrehbewegung. Das Gewicht
71 senkt sich und dreht die Zustellhülse 43 und den Schleifschlitten 2 in die Ausgangslage
zurück. Die letztere ist durch einen nicht besonders gezeichneten Anschlag bestimmt.
-
Das Wiederingangsetzen der Maschine erfolgt von Hand. Durch einen
Druck auf den Knopf 88 wird der Kontaktstift 66 an die Klemmen b3, b4
des
Schalters b geschoben. Dadurch wird der Magnet II, stromlos, der Magnet IIh, hingegen
tritt in Tätigkeit und schiebt den Kolben 67 in die in Fig. i dargestellte Lage.
In diesem Moment strömt Drucköl unter dem Arretierkolben 69, hebt diesen und gibt
damit den Kolben 35 frei. Dieser letztere steht für eine Fahrt nach rechts bereits
unter Druck und verschiebt sich infolgedessen in die Stellung Arbeitsgang. Bei gewissen
Arbeiten, z. B. leim Schleifen linksgängiger Gewinde, ist es notwendig, den Rückwärtsgang
statt den Arbeitsgang in der eingezeichneten Pfeilrichtung auszuführen. Dieser Wechsel
in der Gangrichtung wird durch den Polwender c bewerkstelligt. Er bewirkt, daß in
bezug auf die Steuerung die beiden Anschläge 31, 32 die für die soeben erwähnten
Operationen notwendigen Steuervorgänge richtig einleiten.
-
Wenn die Abnutzung des Werkzeuges 3 so gering ist, daß deren Einfluß
auf die Genauigkeit des Werkstückes 6 vernachlässigbare Grenzen annimmt, so können
die selbsttätigen Meßeinrichtungen und die hiervon beeinflußten, elektrisch oder
mechanisch betätigten Steuerorgane weggelassen werden.
-
Der gesamte Betrag, um den das Werkzeug 3 beim Ablauf einer Arbeitsfolge
zugestellt werden soll, wird mit Hilfe einer einstellbaren Vorrichtung festgelegt.
Die Maschine stellt am Ende des letzten Arbeitsganges selbsttätig ab.
-
Vor dem Beginn einer Arbeit wird bestimmt, um welchen Betrag das Werkzeug
3 im gesamten zugestellt werden muß, damit am Werkstück 6 die verlangte Gewindetiefe
t erzeugt wird. In der Ansc'hlagsclieibe ioi (Fig. 8 bis 12) ist der Anschlag 102
unverrückbar festgeschraubt, während der Anschlag 103 verstellbar angeordnet
ist. Vor dem Einrichten liegt der Anschlag 102 an der rechten Seite des am Ständer
festgeschraubten Anschlages 104 an. Nachdem der vom Werkzeug 3 auszuführende Weg
bestimmt ist, wird die Welle 105 und die daraufsitzende Anschlagscheibe ioi mit
dem Anschlag 102 um den Winkel a im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Dieses Winkelmaß
a entspricht dem vom Werkzeug 3 zurückzulegenden Weg, um die Gewindetiefe t zu erzeugen.
Den Anschlag 103 befestigt man in der ausgeschwenkten Scheibe ioi derart, daß er
auf der linken Seite des festen Anschlages 104 zur Anlage kommt. Diese Maßnahme
gestattet ein mehrmaliges, müheloses und genaues Ausschwenken um den gewünschten
Winkel a. Eine Skala 1o6 umrahmt die Anschlagscheibe ioi i und erleichtert das Einrichten
der Maschine.
-
Die Größe der einzelnen Schaltbewegungen wird mit der Einstellschraube
142 festgelegt. Die Schaltbewegungen selber werden mit einem auf den Kolben 40 wirkenden
Druckmittel ausgelöst. Sobald der Zustellkolben 40 unter den bereits früher beschriebenen
Bedingungen nach rechts zu fahren beginnt, drehen sich das Schaltzahnrad 39 und
die Zustellhülse 143. Infolgedessen wird der Schleifschlitten 2 auf bekannte Art
näher an das Werkstück 6 geschoben.
-
Die Drehbewegungen der Zustellhülse 1,43 überträgt der Keil
107 auf das Zahnrad 1o8. Das letztere kämmt mit dem auf der Welle 105 sitzenden
Zahnrad 1o9. Als Übertragungsmittel dient der Keil 1 1o. Auf diesem Wege
wirkt die von der Hülse 143 im Gegenuhrzeigersinn ausgeführte Schaltbewegung auch
auf die Anschlagscheibe 1o1. Dadurch bewegen sich die letztere und die damit verbundenen
Anschläge 102 und 103 im Uhrzeigersinn vorwärts. Der schrittweise pro Schaltbewegung
zurückgelegte
Weg betrage beispielsweise ß unct entspricht dem mit /i bezeichneten Hub des Zustellkolbens
40. Während des Ablaufes der Arbeit nähert sich der Anschlag 102 dem festen Anschlag
io4 so weit, daß für das Fertigstellen des Werkstückes 6 das Werkzeug 3 nur noch
um den Betrag y zugestellt werden muß.
-
Im Laufe der nächsten Schaltbewegung wird demnach der Anschlag tot
am festen Anschlag 104 anstoßen. Damit kommt der ganze Schaltmechanismus zum Stillstand.
Der Zustellkolben 40 bleibt an einer Stelle stehen, die um die Strecke y' von der
Anschlagfläche 142' der Schraube 142 entfernt ist. Am Ende dieses Arbeitsganges
soll die Maschine selbsttätig abstellen. Daftwr sind folgende Einrichtungen vorgesehen:
Das auf der Zustellhülse 143 sitzende Zahnrad io8 trägt einen Nocken vii. Sie drückt
auf den Arm i 12' des Doppelhebels 112 und befördert über den Arm 112" den Kontaktstift
88 an die Klemmen b1, b2 des Schalters b, sobald der Anschlag 102 am festen Anschlag
104 anstößt.
-
Dadurch wird der Magnet IIh stromlos. Das Ventil 167 verharrt in der
gezeichneten Lage, weil der Magnet IIg ebenfalls keine Stromzufuhr erhält. Am Ende
des letzten Arbeitsganges drückt der Anschlag 31 den Kontakfstift 33 des Schalters
a an die Klemmen a3, a4. In diesem Moment empfängt der Magnet IIh Strom,
und die Abstellbewegungen werden unverzüglich eingeleitet.
-
Beim Abstellen fährt das Ventil 167 nach links. Infolgedessen strömt
Drucköl unter den im Ventilkörper 72 angeordneten Kolben 76, hebt diesen und den
Walzenkörper 74. Durch den Einfluß des Gewichtes 71 dreht sich in diesem Moment
die Zustellhülse 143 rückwärts. Zwangsläufig drehen sich mit der Zustellhülse 143
die Zahnräder io8 und io9, die Welle io5 und die Anschlagscheibe ioi mit den beiden
Anschlägen 102 und 103. Die Rückwärtsdrehbewegung wird durch den Anschlag 103 begrenzt.
Der letztere trifft beim Rückwärtsdrehen auf den festen Anschlag io4 und stoppt
dadurch die Drehbewegung. Unter den beschriebenen Verhältnissen sind am Ende der
Rückwärtsbewegung die Anschlagscheibe ioi und der Anschlag 102 wieder in der Anfangslage
angelangt, und der Schleifschlitten 2 ist durch die sich drehende Zustellhülse 1:I3
in die Ausgangslage zurückbefördert worden.
-
Beim Bearbeiten des ersten Stückes einer Serie kann es vorkommen,
daß infolge ungenauer Einstellung des Schaltmechanismus ein Werkstück 6 beim Abstellen
der Maschine noch zu dick ist. Da- j mit der Schaltmechanismus nicht neu eingestellt
und das gesamte Arbeitsspiel nicht wiederholt werden muß, ist eine Vorrichtung vorhanden,
die gestattet, den Schaltmechanismus derart zu blockieren, daß nach dem Abstellen
der Maschine der letztere und das Werkzeug 6 nicht zurückgeführt werden, sondern
in ihrer Lage verharren. Durch eine geeignete Konstruktion des Kontaktstiftes 88
kann die Maschine wieder in Gang gesetzt werden, trotzdem der Doppelhebel 112 in
der Abstellposition steht. In die Leitung 77' ist ein Schieberventil 113 eingebaut,
welches beim Einrichten derart gestellt wird, daß der damit verbundene Zylinderraum
des Kolbens 76 dauernd mit der Ablaufleitung 114 in Verbindung steht. Dem beim Umsteuern
des Ventils 167 in die Leitung 77' strömenden Druckmittel ist der Zutritt unter
den Kolben 76 gesperrt. Infolge dieser Verhältnisse bleiben die Zustellhülse 143
und das Werkzeug 3 in ihrer Lage. Der Tischschlitten 16 hingegen fährt in die Anfangslage
zurück. Der zu korrigierende Betrag wird am Handrad 5 zugestellt und die Maschine
nochmals in Gang gesetzt. Das Wiederanlasser erfolgt durch Drücken von Hand auf
den Kontaktstift 88. Während des Ablaufes dieses zusätzlichen Arbeitsganges wird
das Schieberventil 113 geöffnet, damit das Abstellen selbsttätig eingeleitet wird
und der Schlitten 2 und der Schaltmechanismus auf bekannte Art in die Ausgangsposition
zurückbefördert werden.
-
Die Übertragung der Bewegungen eines Taststiftes, der mit einem zum
voraus einstellbaren Druck über das Werkstück gleitet, kann auch hydraulisch in
beliebiger, hoher Übersetzung auf das das Werkzeug zustellende Element mit an sich
bekannten Mitteln übertragen werden.
-
Die vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Meß- und Steuereinrichtungen
können sinngemäß auch für andere spanabhebende Maschinen verwendet werden.